Landesliga Süd: SV Gersweiler – FV Bischmisheim 3:2 (1:1)

Zuschauer: 300

„Mexiko“ tütet Sieg im Livespiel ein

Der SVG hat das erste Livespiel seiner Vereingeschichte im letzten Augenblick noch siegreich gestalten können. Alexander „Mexico“ Tiepelt erzielte kurz vor Toreschluß den umjubelten Siegtreffer. Ein wichtiger Erfolg gegen die starken „Rehböcke“ und verdienter Lohn für eine engagierte, kämpferische Leistung.

„Montag, 16. August...“. Der Stadionsprecher kam mit dem ungewohnten Spieltermin nicht ganz klar und das blieb selbstverständlich nicht unkommentiert: „Super Peter, zwei Wörter, schunn falsch.“

Auch die Grün-Weisen Anhänger wirkten ungewohnt irritiert. „Sinn mier die Rode?“ gab es Klärungsbedarf und das nicht nur in Sachen Kleiderordnung, auch der Australier in Reihen des SVG, der dieses mal nicht am Start war gab Rätsel auf: „Hann mier es Demi Moore nidd uff da Bank?“

Kaum lief die Partie, waren auch die Zuschauer schon wieder gesammelt. „Ich wird sahn, im Moment hamma se gudd im Griff!“ war viel Zuversicht vorhanden (2.).

Bischmisheim fand als erste Mannschaft den Weg in des Gegners Strafraum (4.), kam allerdings noch nicht zum Abschluss, man belauerte sich. Der SVG wirkte nach dem Fehlstart in die Saison noch etwas gehemmt und wacklig, spielte nicht gerade zielstrebig nach vorne.

Lahm der Beginn, Zeit Getränke zu fassen: „Was muss ich en do mitbringe, äns, zwo, drei, vier...?“ Genug halt, das ist am besten.

Malheur Nummer zwei derweil am Runden Tisch. „Jetz is das Ding schun widda ausgeraschd!“ Und Gottlob war wieder nichts passiert, alle aufmerksam, wie gewohnt.

Ebenfalls nicht so richtig justiert die Partie auf dem glühend heißen Geläuf nach 10 Minuten. Alexander Tiepelt hatte genug, setzte sich mit energischem Solo durch und fast hätte sein abgefälschter Schuss aus spitzem Winkel den Weg zu Alexander Hank gefunden. Bischmisheim konnte klären (11.).

Den Konter droschen die Rehböcke fahrig über den eigens neu angebrachten Fangzaun, den Aufwand inklusive Hebebühne hätte man sich dann auch sparen können, so wie die schossen.

Mit vielen hohen Bällen fuhrwerkte sich der SVG durch die Anfangsphase, kam so nicht zu seinem gewohnten Spiel. Etwas schwerfällig wirkte das Ganze zunächst.

Ordentlich der Angriff in der 21. Minute. Alexander Tiepelt mit schöner Ablage für Victor Raab, dessen Schuss dann leicht verzogen und knapp vorbei.

Trinkpause Nummer eins war fällig (23.). „Das zählt aach fiers Publikum, hanna geheerd?“ war Stefan Schütz um das leibliche Wohl besorgt. Musste er nicht sein, das hatten alle so oder so im Blick. Auch die leckeren Würste wurden reichlich gesichtet. Es wird gelebt im Waldstadion und alles andere als schlecht.

Klasse dann der Auftritt des Hochzeiters. Schön bedient von Marvin Löscher überlistete Christopher Schmitt den etwas zu weit vor seinem Kasten befindlichen Torwart und punktschweißte die Kugel ins Toreck (27.). Toll gemacht vom „Tofi“!

Postwendend wurde eifrig gepennt und Bischmisheim hätte um ein Haar danke gesagt, köpfte frei stehend vorbei (29.).

Insgesamt aber hatte Gersweiler nun mehr von der Partie. Christopher Schmitt schmierte bei einem Konter leider ab, da war viel Raum, Pech gehabt (30.). Victor Raab beging in einer vielversprechenden Situation leider ein Stürmerfoul (35.). All dies vor laufender Kamera, was der eine oder andere mit ein wenig Häme quittierte: „Das kannsche moije wahrscheins im Frühstücksfernsehn gugge – livestream, was e Quatsch!“

Nein gar kein Quatsch, sondern eine super Aktion des Saaramateurs, die den Spielern sicher zusätzlich Ansporn war.

Christopher Schmitt schließlich eher untypisch mit einem fahrigen Abschluss ins Nirwana. Auch ihm musste es anschließend in den Ohren geklingelt haben: „Was so e Hochzeit aus nem Mensch macht!“ war zu hören.

Bischmisheim war bislang offensiv nur wenig in Erscheinung getreten. Jetzt aber wurde die zwischenzeitliche Gersweiler Schlafmützigkeit und damit einhergehende Nachlässigkeit von den „Rehböcken“ prompt ausgenutzt. Zentral vor dem Strafraum ließen die SVGler Lennart Bohl arglos gewähren, der sich mit einem ebenfalls sehenswerten Ball über den verdutzten Lukas Gockel hinweg bedankte. Der Ausgleich. Hübsch überflüssig (39.).

Die Hausherren nun angeschlagen und plötzlich Sturm zerzaust. Ganz schlecht verteidigter Angriff der Gäste. Beim hervorragend reagierenden Lukas Gockel konnte sich der SVG bedanken, dass er nicht zurück lag (42.).

Bis zur Pause geschah nichts mehr. Zeit durchzuatmen bei den hochsommerlichen Bedingungen.

Die Grün-Weise Anhängerschar in den Grundfesten erschüttert, ob der Geschehnisse: „Als mier vorhin Trinpause gemach hann, hann die de Ausgleich gemach, unfair!“

Nichts mehr zu ändern, da war Bischmisheim halt cleverer.

Ein agiler SVG kam aus der Halbzeitpause. Victor Raab näherte sich mit einem Freistoß aus 25 Metern an, knapp vorbei (50.). Christopher Schmitt tankte sich über den Flügel durch, seine Flanke wurde gefährlich gen Tor abgefälscht. Ecke. Diese wurde dann bumsfidel vergurkt im großen Stil (52).

Glück für die Heimelf beim folgenden Konter. Die gefährliche Hereingabe schätzte der Stürmer wohl falsch ein, verpasste.

Nächste Trinkpause. Zeit für andere Themen. „Musche noch koche heid Manfred?“ „Nä, nur fier die Kinna!“ „Ei dann misse die ach in die Reha!“

Der SVG hatte seine Lektion in Sachen Trinkpause gelernt, dieses Mal war man selber gewieft und traf umgehend. Und wie. Alexander Tiepelt setzte sich im Strafraum mit forschem Solo durch und bugsierte das Leder aus schwieriger Position äußerst schmissig unter die Latte zur neuerlichen Führung. Absolut sehenswert diese Aktion (56.).

Gott sei Dank gibt es ja das Fernsehen. Im Internet kann sich der eine oder andere den Treffer anschauen, mehrheitlich hatten die Quasselstrippen unter den Zuschauern das Tor verbummelt.

Und Gott sei Dank gibt es den Gersweiler Torwart, der gegen den abseitsverdächtig vor ihm aufgekreuzten Christian Buhl wieder lange stehen blieb und hervorragend parierte (63.). Der SVG nun mehr und mehr unter Bedrängnis. Lange hielt man dem nicht stand. In der 66. Minute war es passiert. Zu passiv die Abwehrarbeit, kein Druck auf die Gegner und den Stürmer ließ man durchlaufen um nach guter Flanke in den Rücken der Abwehr in Seelenruhe einzuköpfen.

Die Reaktion des SVG eine gute. Kein Hadern, sondern weiter im Text und ab in die Offensive. Noch einmal Trinkpause. „Die mache schunn widda Trinkpaus! Mir aach?“ Selbstredend, es war wirklich heiß, man trocknet sonst aus.

Kämpferisch nun der SVG. Die Mannschaft wollte sich den Sieg erarbeiten, tat viel dafür. Nach einer überflüssig kassierten Ecke fuhren die Gersweiler Jungs einen Konter – ins Leere (75.). Die Präzision fehlte des öfteren.

„Es is heid käh Zuch drin“, wollte jemand bemerkt haben. „Do sin jo aach käh Gleise!“ die umgehende Richtigstellung.

Doch auch Bischmisheim ließ nicht locker. Ein gefährlicher Freistoß aus zentraler Position ging knapp drüber (78.), Lukas Gockel musste nach Konter und einer Kerze von Manfred Leonhart die Faust auspacken. Es schienen auf Gersweiler Seite so langsam die Ideen auszugehen, bei brütender Hitze wurde es nun auch mehr und mehr eine Frage der Kraft, die noch blieb.

Einen hatten die Jungs aber noch in petto. Christopher Schmitt mit feinem Durchstecker auf Alexander Tiepelt und „Mexico“ mit einem abgebrühten und pfiffigen Torroller gegen die Bewegung des Torhüters. Ein wiederum ganz feines Tor, toll heraus gespielt und stark vollendet (89.).

Noch war es aber nicht soweit, noch durfte gezittert werden. Erst strich ein Freistoß knapp am Gehäuse vorbei (92.), den von Lukas Gockel abgeschlagenen Ball verdaddelte man umgehend und wieder lief Christian Buhl mutterseelenallein auf Lukas Gockel zu, der auch dieses mal nicht zu bezwingen war. Völlig fehlerhaft das Defensivverhalten hierbei und in dieser Spielphase. Diese Art der Spielführung hat etwas von einer permanenten Mutprobe. Eine eigentümliche Interpretation von Abwehrverhalten.

Einen Streich hatten die Jungs sich dann noch aufgehoben. Alexander Tiepelt und Christopher Schmitt liefen alleine auf den Bischmisheimer Kasten zu, brachten es aber fertig eine nette Slapsticknummer auf den Rasen zu zaubern und den Ball nicht im Tor unterzubringen (95.).

„Denne musche bei dem Wedda mache!“ „Nä, denne musche aach bei Rähn mache!“

Das war´s. Ein zäher Gang, aber immerhin wurde das große Engagement und der Wille zum Sieg verdientermaßen belohnt. Jetzt darf es gerne auch spielerisch aufwärts gehen und weiter nachgelegt werden.

Der erste Liveauftritt des SVG ist jedenfalls gelungen und diesem dürfen gerne weitere folgen liebe Freunde vom Saaramateur. Danke sehr!

Die Videohighlights gibt es hier: Bitte Klicken.

SV Gersweiler:
Lukas Gockel – Lars Silbersack – Marvin Löscher – Manfred Leonhart – Sebastian Huwig – Alexander Hank – Philipp Gales (Thim Scherer) – Dennis Peters (Yannick Schneider) – Alexander Tiepelt – Christopher Schmitt – Victor Raab (Moritz Frank-Meuren)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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