Landesliga Süd: FV Fechingen – SV Gersweiler 0:1 (0:0)

Zuschauer: 100

Belohnung kurz vor Tore Schluß

Nach einer ziemlich mauen ersten Hälfte ohne Spielfluss und Ideen hat sich der SVG im zweiten Abschnitt erheblich gesteigert, blieb hartnäckig bis zum Schluss und wurde mit dem verdienten Siegtreffer von Christopher Schmitt kurz vor dem Abpfiff belohnt. Spielerisch ist allerdings weiterhin gehörig Luft nach oben. Jetzt steht das Kirmesspiel und Derby vor der Tür.

Unter der überschaubaren Zuschauerschar überwiegend bekannte Gesichter. Das Sportgelände fest in grün-weißer Hand. Am Biertisch wurde es langsam eng und ordentlich gedrängelt. „Ich hann mo so e gudda Platz gehadd bevor die ganze Digge kumm sinn!“ war nicht nur ein schnippiger Kommentar zu vernehmen. Aber die kulinarischen Eckdaten in Fechingen waren durchaus positiv in Erinnerung: „Vor zwei Joahr hannse hie e Gezappdes gehadd – Saulegga!“

Mit etlichen Wechseln ging der SV Gersweiler in Spiel. Verletzungen und diverse Festivitäten zwangen zu einigen Umstellungen. Fechingen kam besser rein in die Veranstaltung, dominierte die Anfangsphase. Ein erster harmloser Schuss flatterte in der 6. Minute auf das dieses Mal von Leon Becker gehütete Tor, daneben.

„Ich kaaf ma die Wuch ah mo e Kaschde Weißwein im Baumarkt, imma die Biersauferei!“ gingen Stoßseufzer durch die hart geprüften Reihen, und jetzt steht auch noch die Kirmes ins Haus.

Die Gersweiler Jungs taten sich unerklärlich schwer, standen tief hinten drin und spielten recht einfallslos. Yannick Schneider fasste sich ein Herz und ging zügig los gen Strafraum, sein Pass dann leider suboptimal und ins Leere (10.).

Kurzes Zusammenzucken am Tisch, ein Fechinger Traumtänzer war gegen den Türrahmen gerummst. „Was machschen Du do?“ wollte man in Erfahrung bringen. Es ging ihm den Umständen entsprechend gut, das Spiel konnte weiter gehen.

Sebastian Huwig kam zu einem ersten Schußversuch (13.), verzog deutlich. Ein unattraktives Spiel sahen die Zuschauer. Denny Noor prüfte mit einem Flachschuss aus 12 Metern erstmals den Torwart, zu wenig Schmackes, kein Problem für diesen (15.). Den schnellen Konter unterband Leon Becker mit energischem Zupacken aufmerksam.

Fechingen jagte einen Schuss über Fangzaun und Clubheim, eine gewöhnungsbedürftige Sache das Ganze.

Olympia war in den letzten Zügen, aber immer noch aktuell und sorgte für Gesprächsstoff: „Die, die de Saddel verlohr had, die fahrd jetz noch!“ Man musste sich seine Unterhaltung suchen, auf dem Grün eher die ruhige Kugel bislang.

Mit einem ansehnlichen Lauf brachte Philipp Gales etwas Schwung rein, sein Schuss jedoch mittelprächtig und vorbei (20.).

Das „tapfere Schneiderlein“ holte sich den gelben Karton ab, war angeblich davon geschwalbt, allerdings wohl eher auf den Ball getreten (27). Viel gab es nicht zu notieren, die Besuchergruppe gab mehr her. „Pass uff denne Schirm uff, der iss brandgefährlich, do hann ich ma schummo faschd e Flasch vum Disch geschoss, wäschde noch?“ Das wussten noch einige, bloß warum lag der da schon wieder...?

Ein dritter Ball war währenddessen über den Fangzaun geraten, es wurde eng und so sah der Kick auch über weite Strecken aus. Ein vierter Ball ließ nicht lange auf sich warten, gesellte sich hinzu und nun musste gar die plärrende Ballpumpe angeschmissen werden.

Christopher Schmitt versuchte sich nun immer tiefer anspielen zu lassen und für etwas Ordnung zu sorgen. Es musste etwas geschehen, ein sehr biederer Auftritt des SVG. In der 40. Minute ein brauchbares Zuspiel von Sebastian Huwig auf Philipp Gales, der Torwart hatte aufgepasst. Ansonsten völlig ereignislos das Treiben.

Fast noch eine Art Chance mit dem Pausenpfiff. Yannick Schneider köpfelte nach langem Einwurf und Verlängerung von Christopher Schmitt gen Tor, weit vorbei (46.). Die Zuschauer hatten eine ganz schlechte erste Hälfte ohne Tore und fast ohne Torszenen gesehen.

„Heid durft ich mit meiner Frah ihrem Audo fahre!“ „Muschde tanke?“ sorgte die Einlassung sogleich für Verdachtsmomente. Auch Geographen waren vor Ort: „Wie ich in Klaredahl weggefahr bin...“ „Du wohnsch in Gerschweila!“ „Menn ich doch!“ Irgendwie waren auch die Zuschauer noch etwas schläfrig und auch mit fast allem unzufrieden, denn „Gutscheine vom Lidl sinn Mist, ich breicht se vum Schwamm!“

Die Optionen auf der Bank wurden durch exerziert: „Ma hann jo drei Offensive noch drauße!“ „Ah, de Vicky spilld gar nid!“

Das wurde nach Wiederbeginn geändert, Victor Raab und Julian Holderried nun auf dem Feld. Und auch das sorgte für Verwirrung. „De Vicky und de Jul sinn druff!“ „Un wer is raus?“ „Kenner!“ Wenn das nur alles so einfach wäre.

Victor Raab sorgte gleich für Betrieb, setzte sich schön solo durch, seinen Schuss aber einen Meter neben den Kasten (47.). Auch Christopher Schmitt verfehlte nur knapp (48.). Der SVG kam in die Gänge.

Die Fechinger jetzt nur noch sporadisch und zumeist mit harmlosen Standards. Das wiederum gefiel den handverlesenen Anhängern nicht. „Unser Freistees sin so gnadenlos sch...! Das is käh scheenes Spiel!“ „Ei dann lassen uns doch mo spille, dann wird´s scheen!“ war auch dieser Sachverhalt schnell geklärt.

Manuel Kiefer mit einem herzhaften Einsatz und Torschuss (52.) verzog, Victor Raab pfefferte einen Freistoß in die Mauer (57.). Der SVG hatte jetzt mehr vom Spiel, aber noch kein Fortune. Zu viel Langholz hemmte zudem den Spielfluss, man machte sich das Leben selber schwer.

Guter Angriff nach exakt einer Stunde. Eine Flanke von Lars Silbersack köpfte Julian Holderried mit schön angesetztem Kopfball um Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Das war zu genau gezielt, schade.

„Schreib uff: vier Bier!“ „Wer holden?“ „Du!“ Man wappnete sich für die Schlussoffensive.

Erneut Manuel Kiefer prüfte den gegnerischen Torsteher nach gutem Zuspiel von Alexander Tiepelt, man näherte sich an (65.). Sebastian Huwig köpfte um Haaresbreite am Tor vorbei, das war ein richtig dickes Ding erneut. Jetzt schien es bloß noch eine Frage der Zeit, wann es rappelte.

„Bisher hamma hie imma 7:2 gewunn!“ „Das wird heid eng!“

Alexander Tiepelt und Christopher Schmitt kombinierten sich sehr ansehnlich durch, Fechingen konnte zur Ecke klären (72.). Diese gelangte akkurat zu Manfred Leonhart, der vom Torhüter ziemlich rüde umgewemmst wurde.

In der 76. Minute gab es einen Freistoß 18 Meter vor dem Fechinger Gehäuse. „Lang Frank!“ wurde ein Ehemaliger herbeigesehnt. Schön wär´s ja bei solchen Situationen. Sebastian Huwig hat auch einen guten Schuss. Dieser hier landete leider in der Mauer.

Ein einziges Mal näherte sich Fechingen dem Gersweiler Tor, blieb harmlos und konnte nicht abschließen (81.). Es wurde langsam Zeit für den SVG, die Uhr tickte unaufhörlich.

Thim Scherer köpfte gut auf den Kasten, wieder war der Tormann auf Zack, parierte (85.), der Abpraller gelangte beinahe zu Alexander Tiepelt, das war erneut Pech. Dann doppelpassten sich Thim Scherer und Christopher Schmitt flüssig durch, zur Ecke geklärt, die es in sich haben sollte.

Christopher „Toffi“ Schmitt blieb es vorbehalten diese mit dem Kopf zum vielumjubelten Siegtreffer in die Maschen zu wuchten (88.). Hochverdient inzwischen nach der deutlichen Leistungssteigerung im 2. Abschnitt und viel mehr Offensivdrang und Leben in der Bude.

Zum Schluss kam dann noch Hektik auf. Thim Scherer war klar im Strafraum gefoult worden, kein Pfiff. Proteste und Gestänkere unter den Fangruppen. Man beruhigte sich auf altbewährte Art und Weise: „Ich trink dann schummo ab!“ „Musch awwa noch die Flasch uffmache!“

Noch drei Minuten durfte gebangt werden, dann waren die Zähler eingefahren nach einem lange nicht guten Spiel, das allerdings eine brauchbare Reaktion des SVG in Hälfte zwei sah, der hinten heraus hochverdient gewann und nun dem Kirmesspiel nebst Derby gegen die Sportfreunde entgegenfiebert.

Am Spielfeldrand war noch länger nicht Schluß. „E dreckisches 1:0 is imma scheener als e 7:2!“ wähnte man sich am längeren Hebel, hatte aber die Rechnung ohne einen vorbeistromernden Fechinger gemacht, der was im Köcher hatte: „Alda – hamma die Zwedd vunn denn gef...!“ Ein Schlingel und ganz schön vorlaut.

Auch das kommende Wochenende und die Kirmes wurden schon mal ins Auge gefasst am gut besuchten Biertisch. „Das wird beschdimmt e scheenes Spiel geje Burbach!“ waren einige der Meinung. Andere wiedrum: „Geje wenne spiele ma dann am Sunndach?“ schienen Gedanken verloren.

Am Sonntag können sich die beiden Gersweiler Mannschaften in ihren jeweiligen Spielen selbst eine tolle Kirmes und die optimale Vorlage für den Kirmesmontag schaffen. Das werden zwei ganz schwere Aufgaben, auf geht´s!

Nächstes Spiel: Kirmessonntag, den 28. August um 17 Uhr (!) gegen Sportfreunde Saarbrücken

SV Gersweiler:

Leon Becker – Moritz Frank-Meuren – Manfred Leonhart – Lars Silbersack – Denny Noor (Victor Raab) – Philipp Gales – Manuel Kiefer (Thim Scherer) – Yannick Schneider (Julian Holderried) – Sebastian Huwig – Alexander Tiepelt – Christopher Schmitt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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