Landesliga Süd: SV Gersweiler – SC Altenkessel 0:2 (0:2)

Zuschauer: 80

SVG im Derby überrumpelt

Offenbar haben die Grün-Weißen nun auch eine portable Hartplatzallergie. Wie bereits im Hinspiel ließ sich der SVG aus unerfindlichen Gründen den Schneid abkaufen, kassierte binnen einer Minute die beiden Gegentreffer und fand bis zum Ende der Partie keine Mittel, um die Wende herbeizuführen.

Unter Flutlicht fand die auf 17 Uhr verlegte Partie statt. Mal was anderes und am 1. Advent ganz stimmig. Vor Aufgriff des Spielgeschehens musste bei diesem stimmungsvollen Ambiente schnell noch Wesentliches geklärt werden: „Wer issn drahn?“ „Du!“ „Was haschen Du?“ „Cola-Asbach in de Schnawweltass!“

Der SVG im Vorwärtsgang gleich zu Beginn vor leider magerer Kulisse beim Derby. Nach drei Minuten war „Känguru“ Denny Noor auf und davon, wurde allerdings mit einer zeitlos schönen Grätsche von den flotten Beinen gefegt. Nach kurzer Behandlungspause ging es weiter für ihn, das hatte ordentlich gescheppert.

Die Gäste hatten in der 6. Minute eine erste Annäherung gen Gersweiler Sechzehner. Leon Becker fing einen langen Freistoßball sicher ab. Im Großen und Ganzen geriet das Geschehen beiderseits reichlich wild in der Anfangsphase, es wirkte alles etwas unstrukturiert.

Philipp Gales spielte einen Freistoß aus dem Halbfeld mit raffiniert kurz ausgeführter Variante in den Strafraum, allerdings waren die Altenkesseler aufmerksam, konnten gerade noch klären (9.). Der SVG wirkte alsdann etwas griffiger und konzentrierter, aber auch die Gäste waren kompakt und aufmerksam.

Aus heiterem Himmel kassierten die Grün-Weißen dann den Rückstand. Eine offensichtlich verunglückte Flanke segelte hinter dem verdatterten Leon Becker unhaltbar in den Winkel (19.). Der SVG wirkte konsterniert, verpeilte nach Wiederanstoß völlig die Situation und lief gänzlich unabgesichert in einen fatalen Konter. Binnen einer Minute lag man nun allen Ernstes 0:2 hinten.

Bei den funzeligen Lichtverhältnissen war dann noch nicht mal klar zu verifizieren, wer die Torschützen waren. Nachgehakt beim Boss der Gäste: „Wer hadden die Doore gemachd?“ „Ich siehn doch nid weida wie e Schwein sch…!“

Das hatte jetzt natürlich gesessen. Die Grün-Weißen gehörig perplex, mussten sich erst einmal berappeln. Nach einer Ecke von Victor Raab war es Manfred Leonhart, der sich in die Bresche warf, mit dem Kopf dran kam, aber knapp vergab (26.).

So recht wollte den Einheimischen aber nichts einfallen oder gar gelingen. Der SCA präsentierte Hartplatztugenden, war kantig und sehr präsent in den Zweikämpfen. Das schmeckte den Hausherren offenbar nicht, man bekam keine klare Linie ins eigene Spiel. Mitunter allerdings übertrieben es die Gäste auch in Sachen Zweikampfführung. Dennis Peters wurde nach allen Regeln der Kunst und völlig offensichtlich von den Beinen geprügelt, dass es gar keine zwei Meinungen geben konnte (39.). Gab es dann aber doch: Kein Pfiff, weiter lief das Spiel.

Kurz vor dem Pausenpfiff durfte sich auch der nach seiner Handverletzung erstmals wieder spielende Manfred Leonhart umtackern lassen. Hier war ein Freistoß aus dem Halbfeld der Ertrag. Nicht ungefährlich war dieser, führte zu wildem Gewurschtel im SC Strafraum, leider fand keiner die Lücke.

Julian Holderried zog mit zügigem Solo auf und davon (47.), sein Querpass vors Tor leider geblockt. Der SVG setzte aber nach, blieb dran und Denny Noor schlug eine Flanke vor den Kasten. Der Torwart schnappte sich diese. Halbzeit.

„Werner! Hasch Du noch e scharfa Saarlänna?“ „Ei klar, kumm her!“

Der Blick auf die Altenkesseler Aufstellung sorgte für Stirnrunzeln: „Ich männe grad ich wär in Forbach do!“ „Nä, das is de Aldedibbe!“

Wütend kamen die Gersweiler Jungs aufs Feld zurück, wollten es jetzt wissen. Hatten eine Riesenchance durch Manfred Leonhart, der sehr engagiert spielte, seinen Kopfball aus guter Position aber nicht unterbringen konnte (50.).

Einen langen Einwurf bugsierte ein Altenkesseler unfreiwillig gefährlich vor die eigene Kiste, der Torwart hatte aufgepasst, packte zu. Etwas ideenlos agierte der SVG, zu statisch waren die Aktionen, der SCA verschanzte sich nun um seinen eigenen Strafraum.

Doch die Heimelf hatte ihre Chancen. Eine ganz dicke sogar nach 58 Minuten und wieder nach einem Einwurf. Aus wenigen Metern vergab ein Unerkannter, wieder nix.

Überlegen waren die Grün-Weißen nun schon, effektiv jedoch nicht. Der Torwart der Gäste zudem auf der Höhe, alles was kam wurde seine Beute. So auch ein strammer Abschluss aus dem Getümmel (68.), den er stark entschärfen konnte. Die Gelegenheiten häuften sich nun für den SVG, bloß das Tor wollte nicht fallen.

Eine gut getretene Ecke von Victor Raab klärten die Gäste im letzten Moment vor Philipp Gales. Eine Viertelstunde blieb noch. Denny Noor nun sehr umtriebig, versuchte immer wieder auf eigene Faust mit dynamischen Läufen Lücken zu reißen.

Insgesamt keine gute Raumaufteilung beim SVG, die Jungs machten sich des öfteren selbst die Lauf- und Passwege zu. Wieder einmal war es Denny Noor, der jedoch mit seinem strammen Schuss in Abwehrleibern kleben blieb (80.). Den schnell gespielten Konter unterband letztendlich Leon Becker mit starker Parade.

Bis zum Ende der Begegnung rieb sich der SVG zu umständlich auf, kam nicht durch und dann war es vorbei. Der SCA konnte drei Punkte mit nach Hause zum heimischen Hartplatz holen, hatte dem SVG offensichtlich im Gegenzug die Hartplatzallergie mit nach Gersweiler gebracht. Spielerisch ist aktuell Luft nach oben, das Selbstverständnis fehlt in den Abläufen. Sexy ist das gerade nicht, wird aber sicher wieder.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 04. Dezember um 14:30 Uhr in Bischmisheim.

SV Gersweiler:

Leon Becker – Manfred Leonhart – Denny Noor – Marvin Löscher – Alexander Hank – Dennis Peters – Julian Holderried – Sebastian Huwig – Philipp Gales – Victor Raab – Alexander Tiepelt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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