Kreisliga A Südsaar: FV Bischmisheim 2 – SV Gersweiler 2 1:6 (1:4)

Zuschauer: 50

Den Rehböcken das Fell übergezogen

Mit der wohl besten Saisonleistung hat die Reserve des SVG ein deutliches Signal gesetzt und nun auch pünktlich zum Erreichen der Winterpause die heiß ersehnten tabellarischen Gefilde bezogen. Platz zwei ist der verdiente Lohn für die super Serie der letzten Wochen und es ist tatsächlich noch alles drin in den verbleibenden Spielen.
Vor ausgedünntem Ältestenrat – die Weihnachtsmärkte und bequemen Sitzmöbel zu Hause werden ihr übriges getan haben – aber herrlichem Sonnenschein und eiskaltem Ostwind stand den Grün-Weißen ein echter Härtetest bevor, hatte man in Bischmisheim beim letzten Auftritt doch ordentlich eingeschenkt bekommen. Apropos: „Mo gugge, obs hie heid Glühwein gebbd, es zieht wie Hechtsupp!“ „Die han nidd mo Roschdwirschd. Es ledschde mo hads Fleischkäs genn!“
Schmissig kamen die Gersweiler Akteure rein in die Partie. Vom Fleck weg ging es nach vorne, der Ball lief flüssig und alle wirkten konzentriert bei der Sache. In der 4. Minute verhinderte der Torsteher der Gastgeber nach schöner Weiterleitung von Sebastian Jennewein aufmerksam den ersten Einschlag vor Alexander Deutscher. Es folgten weitere sehr ansehnlich und jeweils ohne Schnörkel vorgetragene Angriffe in der 6. und 9. Minute, die noch ohne Ertrag blieben.
Der kontrollierte Spielaufbau des SVG ließ Bischmisheim in der Anfangsphase gar nicht ins Spiel kommen, erst nach und nach versuchten die Einheimischen sich zu berappeln, kamen nach einer Viertelstunde zu einem allerersten, jedoch völlig harmlosen Abschluss, als ein Kopfball in den Fangzaun plumpste.
Gerade als sich der FVB ein wenig aus der Umklammerung zu lösen schien, schnappte sich der sehr agile Marlon Herrmann die Kugel, zog auf und davon und vollendete alleine und unbeirrt vor dem heraus eilenden Torwart zur hochverdienten Führung (17.).
Und sie blieben dran die Gersweiler Jungs. Kevin Reuter bugsierte nach einem schnellen Konter seine Flanke nicht optimal vor den Kasten, die Patschhand im Tor ohne Probleme (19.), nur sechzig Sekunden darauf war Sebastian Jennewein von Daniel Dreßler sehr schön in Szene gesetzt mutterseelenallein vorm Tor – vorbei.
Jetzt schien mal wieder Freund Chancentod das Zepter zu übernehmen, denn Sebastian Jennewein hatte nur wenig später die nächste Riesengelegenheit als er wieder völlig unbehelligt vor der Kiste aufkreuzte, den Torhüter anschoss und erneut scheiterte (22.).
Man machte sich konstruktive Gedanken unter den Fans, Ursachenforschung sozusagen: „Do is beschdimmd widda am Esse gespard gen, der brach Kraftfudda!“
Doch das wollten die Gersweiler Jungs dann doch gerade stellen. Kevin Reuter erlief sich ein etwas langes Zuspiel klasse, flankte im Fallen sehr gut in die gefährliche Zone und Daniel Dreßler drückte das durch geflutschte Leder zum zweiten Treffer in die Maschen (24.).
Die Einheimischen ratlos, der SVG agierte bislang richtig stark und aufmerksam, hätte gleich nachlegen können. Sebastian Jennewein verhaspelte sich übereifrig, hätte nach schönem Dreßler-Pass quer legen müssen (28.). „Hunnert Prozent hadds Anja am Kraftfudda gespahd!“
Die Bischmisheimer fuhren daraus einen respektablen Konter, final landete die Kugel am Außennetz.
Ganz stark bisher die Grün-Weiße Elf, man trat geschlossen und sehr entschieden auf, ließ nach hinten kaum etwas zu.
Schließlich durfte sich auch Sebastian Jennewein für sein Engagement belohnen. Wieder war der Passgeber Daniel Dreßler, und dieses mal behielt der Unterernährte alle Ruhe und tunnelte den Ball zum dritten Treffer ins Gehäuse (33.). Folglich Irritationen: „Hadda jetz doch ebbes gess?“
Scheinbar ja, denn es dauerte nur hundertachtzig Sekunden, da war er wieder zur Stelle. Eine Ecke wurde von den in dieser Phase überforderten Gastgebern in den Rückraum abgewehrt und „Jenne“ legte den Ball überlegt ins lange Eck (36.), das sah jetzt nach einem Kantersieg aus. Doch alles musste hinterfragt sein: „Un de Reuter? Der had wirklich nix zu Esse krieht!“ Das sollte sich zeigen.
Nicht locker ließ der SVG 2, hatte Gefallen am Spiel und wollte mehr. Gleich zu drei Einschussmöglichkeiten kam man nach einer weiteren Ecke, zu engmaschig die Abwehrbeine hierbei (38.).
Dann gönnten sich die Grün-Weißen eine erste kleine halbherzige Phase und wurden prompt bestraft. Eine Bischmisheimer durfte unbehelligt flanken, Marlon Herrmann versuchte den gefährlichen Ball zu klären, hatte Pech, das Ding landete leider im eigenen Tor (41.). Kein Beinbruch, die Reaktionen auch entsprechend aufmunternd, es war alles in Ordnung. Halbzeit.
Nach Wiederbeginn gab es zuerst einmal eine kleine Durststrecke zu verzeichnen, der SVG 2 schien nicht mehr ganz so sortiert und auch die Abstände waren dadurch zwischenzeitlich etwas zu groß, Bischmisheim durfte sich ein wenig umtun. Ertrag konnten diese allerdings nicht erwirtschaften, peu à peu holte sich der Gast Spielanteile zurück. Philipp Bingert versuchte sich mit einer allerdings schwierigen Direktabnahme, die etwa einen Meter drüber strich (52.).
Etwas zu tief standen die Grün-Weißen in ihren schwarzen Gewändern nun, daher lief es nach vorne nicht mehr so flüssig, hinten ließen sie jedoch im Prinzip nichts anbrennen, wenn da nicht der Herr in Gelb noch ein Wörtchen mit zu reden gehabt hätte. Bei einem Gewühl im Gersweiler Strafraum bolzte ein Rehbock-Akteur einem Gersweiler Spieler aus kürzester Distanz an den Arm: Foulelfmeter die mehr als fragwürdige Entscheidung (61.).
„Faire“ Geste des einheimischen Schützen. Mit Schmackes in den Fangzaun prügelte er das Geschenk. „Schreib uff! Witzelfer gehd nid rinn!“ Ein Rehbock-Fan hatte es genau so beobachtet.
Etwas unrund lief es zwischenzeitlich beim SVG, doch man merkte, dass die Truppe den Faden der ersten Hälfte wieder aufgreifen wollte, sie ließ nicht locker und wurde auch belohnt für ihre Hartnäckigkeit, es dauerte jedoch eine Weile. Zunächst wurde es etwas unorthodox. David Peters jagte einen Befreiungsschlag in die Umlaufbahn und Bischmisheimer Vorgärten, Philipp Bingert wurde bei einem Eckball und Freistoß jeweils „Glatteisopfer“.
Zeit für eine Bestandsaufnahme am Spielfeldrand, die Feierbiester vom Wochenende etwas arg zerzaust mitunter. „Ich hann noch was fier Dich, hasche leie losse!“ „Oh mei Brill, hann ich gar nid gemerkt!“
Beim SVG lief der Ball jetzt wieder, die Schlussviertelstunde war angebrochen und wurde nett eingeläutet. Ein prächtig vorgetragener Konter, Kevin Reuter kam frei zum Abschluss und netzte überlegt zum 1:5 ins lange Eck. Also auch er nicht mehr unterzuckert.
Anschließend dezimierten sich die Rehböcke noch durch eine Gelb-Rote Karte, das Ding war nun komplett gelaufen.
Recherchebedarf der Spätheimkehrer: „Wie lang warschen?“ „Nid so lang, vielleich virdel vor!“ „Ei jo, wemma schun die Apothekeumschau abonnierd had!“
Drei Gersweiler Protagonisten vergaben kurz vor Tore Schluss zur Abwechslung mal eine Hundertprozentige. Dann schien das Spiel seinem Ende entgegen zu trudeln, doch einen hatten sich die Jungs noch aufgehoben. Schön auch dieser letzte Konter, nach ähnlichem Strickmuster, wie der zuvor und wieder hatte Kevin Reuter alle Ruhe, vollendete zum 6:1 Endstand aus Sicht seiner Grün-Weißen.
Danach war sogleich Schluss, der SVG hat sich mit dieser beeindruckenden Serie aber mal so richtig und zur denkbar rechten Zeit in Position gebracht. Die Winterpause ist erreicht und mit ihr der Relegationsplatz. Den gilt es nun mit aller Macht zu verteidigen und es ist sogar noch der große Wurf Meister möglich. So, wie die Mannschaft sich zuletzt berappelt hat, ist alles in ihrer eigenen Hand. Weiter so und gute Winterpause!
Nächstes Spiel: Sonntag, den 05. März um 13:15 Uhr gegen Fechingen 2
SV Gersweiler 2:
Dominik Gales – David Peters – Philippe Meyer – Christoph Conrad – Sebastian Jennewein – Daniel Dreßler – Marlon Herrmann – Philipp Bingert – Claudio Jenarella – Alexander Deutscher – Kevin Reuter
Eckhard Dewes
Pressestelle SV Gersweiler

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