Landesliga Süd: SV Gersweiler – FV Fechingen 6:1 (3:1)

Zuschauer: 80

SVG doppelpackt sich zum Sieg

Bei hundmiserablen äußeren Bedingungen, die sich dieses Mal nur die Schmerzfreisten gönnten, legte der SV Gersweiler eine äußerst seriöse und über 90 Minuten konsequente Partie aufs glitschige Parkett. Auch den zwischenzeitlichen, unglücklichen Ausgleich nahm die Mannschaft unbeeindruckt zur Kenntnis, spielte klare Bälle und hatte viele gelungene Angriffe im Repertoire.

Pünktlich zum Anpfiff hatte der Himmel seine Schleusen über dem Waldstadion geöffnet. Die wenigen Besucher drängten sich unter die zu knapp bemessenen Überdachungen. Es waren begehrte Plätze. „Kumm ma geje do bei die Routiniers!“ „Weichei, das bissje Rähn! Aussadem is hie kähn Platz meh!“

Die tropfnassen Kicker auf dem Rasen kamen etwas stotternd in die Gänge. Eine erste Torannäherung blieb den Gästen aus Fechingen vorbehalten. Einen Schuss aus 20 Metern sicherte Lukas Gockel problemlos. Der Gegenzug des SVG geriet äußerst schnittig und sehenswert. Der ganz stark spielende Philipp Gales schickte Kevin Reuter mit tollem Steilpass auf die Reise, dessen überlegter Abschluss aus etwas spitzem Winkel klatschte dummerweise nur an den Innenpfosten (6.). Das war Pech.

Insgesamt geriet die Anfangsphase noch vergleichsweise ausgeglichen, zwei mal wurden Kopfballsituationen nach langen Bällen zu nachlässig verteidigt, Lukas Gockel klärte beide Male ohne Probleme.

Einen ersten Freistoß gab es schließlich für den SVG. Diese Standardsituationen hat man inzwischen deutlich verbessert und ist brandgefährlich und Varianten reich. Diese geriet eher simpel, dafür nicht weniger effektvoll. Humorlos und mit Schmackes jagte Philipp Gales den Ball als schön flachen Strahl unhaltbar ins Netz (10.). Die Mauer hatte Fechingen mit viel Sinn für Humor formschön deplatziert aufgestellt.

Die Nostalgiker vergossen ein paar Tränchen derweil: „Das do is heid de erschde Sunndach seid mier uff de Weld sinn, wo in Klaredahl käh Fußball gespilld wird!“...

Mit viel Spielfreude ging es schmissig weiter beim SVG. Victor Raab und Alexander Tiepelt doppelpassten sich fröhlich in den Sechzehner, etwas zu umständlich geriet der Ball leider final ins Seitenaus (13.).

Völlig überraschend mussten die Grün-Weißen den Ausgleich schlucken. Einen scharf vor den Kasten geschlagenen Freistoß boxte Lukas Gockel unglücklich gen Moritz Frank-Meuren, von dessen Kopf der Ball zum 1:1 in die Maschen prallte (17.).

Ohne viel Federlesens machte der SVG einfach unbeeindruckt weiter. Mit schöner Flanke spielte Alexander Tiepelt Philipp Gales frei, der unbedrängt zum Doppelpack und der erneuten Führung vollstreckte (21.). Der agile Alexander Tiepelt erlief sich nur wenig später aufmerksam einen Fehlpass der Gäste und scheiterte mit seinem Lupfer nur denkbar knapp (23.).

Vor lauter Lust am eigenen Spiel ging defensiv vorübergehend die Spannung flöten. Beinahe hätte sich dies Fechingen zu Nutzen gemacht, ein Abschluss in aussichtsreicher Position und schlecht verteidigt ging fehl (27.).

Ein offenbar unqualifizierter Einwurf in der Experten gesättigten Runde wurde unsanft abgebügelt: „Ma merkt, dass de nie Fußball gespilld hasch!“ „Doch, ähn mo, in de Ardèche geje Dich un de was wässen ich!“

Der Regen prasselte derweil herzallerliebst ins Waldstadion, es war zum Mäuse melken, selbst unter dem Dach war keiner mehr sicher. Auch Fechingen war nicht mehr sicher. Der SVG mit einem engagierten und inspirierten Auftritt, erspielte sich immer wieder Räume und Möglichkeiten.

Nur einmal noch durften sich die Jungs in Hälfte eins belohnen. Ausnahmsweise musste man sich  einer Umschaltsituation bemühen, auch dies wurde sehr passable absolviert und Alexander Tiepelt netzte eiskalt zum 3:1 Pausenstand ein. Tee mit Rum hätten sich die Grün-Weißen eigentlich verdient gehabt.

Im Clubheim beschlugen derweil die Scheiben, draußen hielt es nur noch die ganz Hartgesottenen. Etliche Dauerurlauber hatten kurzweilige Anekdoten zum Zeitvertreib parat, die neue Theke dicht besiedelt. Es lief auch an dieser Front, nicht nur auf dem Grün.

Mit einer Gedenkminute für Richmond Dahm, den tragisch verunglückten Jugendspieler des SVG (nähere Infos zum Spendenkonto auf der Webseite des SVG!) ging es in Abschnitt zwei.

Im Tip-Kick-Modus wurde das Verfahren von beiden Mannschaften in den ersten Minuten wiederaufgenommen. Der Ball kam zwischenzeitlich nicht zur Ruhe und schon gar nicht auf den Boden. Das bekamen die Einheimischen aber rasch wieder in den Griff und nahmen den Faden wieder auf. Sehr ansehnlich trug man einen weiteren Angriff vor, Victor Raab schloss diesen mit trockenem Schuss zum 4:1 ab (54.).

Nach einer Stunde verzog Victor Raab, der immer stärker aufspielte, knapp übers Eck. Die Ordnung bei den Grün-Weißen stimmte, hinten ließ man gar nichts anbrennen gegen zudem äußerst harmlose Gäste.

Mit einer schönen Flanke bediente Yannick Schneider Julian Holderried dessen Kopfball leider ebenfalls knapp vorbei strich (65.). Fechingen hatte nichts zu bestellen, entledigte sich rustikal der auf sie zu rollenden Angriffe nach dem Motto „Hoch und weit bringt Sicherheit!“

Victor Raab durfte sich mit einem raffiniert aufs kurze Eck geschnibbelten Freistoß ebenfalls mit Doppelpack belohnen (71.). Auch dieser Treffer sehenswert. Zwei Minuten später hätte er fast seinen dritten nachgelegt, rutschte denkbar knapp am Ball vorbei.

Wie immer nicht alle auf der Höhe des Geschehens unter den Getränkekonsumenten am Tresen: „Ähns kinne se meinetweje noch mach die Fürschdehausna!“ „Wer?“

Julian Holderried hätte nach einem weiteren schönen Spielzug abziehen können, legte uneigennützig quer, was Fechingen gerade noch klären konnte (80.).

Alexander Tiepelt rundete schließlich mit einem strammen Schuss in den Winkel den sehenswerten Auftritt des SVG zum halben Dutzend ab (84.). Auch er damit im Kreis der Gersweiler Doppelpacker des Tages.

Das war´s dann auch. Alexander Hank setzte noch einen schönen Kopfball an, den der Torwart klären konnte (89.) und Yannick „Schnicks“ Schneider verschnickste mit dem Schlusspfiff die letzte Gelegenheit.

Seriös und mit viel Spielfreude hat man den Weg in die Restrunde aufgenommen und darf sich nun auf das traditionsreiche Derby bei den Sportfreunden in Burbach freuen. Ein lohnender Ausflug für den kommenden Sonntag.

Nächste Begegnung: Sonntag, den 12.März um 15:30 Uhr bei den Sportfreunden Saarbrücken

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Moritz Frank-Meuren – Felix Kühner – Philipp Gales – Alexander Hank – Daniel Dressler (Manuel Kiefer)  - Yannick Schneider – Sebastian Huwig – Alexander Tiepelt – Kevin Reuter (Julian Holderried) – Victor Raab (Dennis Peters)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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