Landesliga Süd: Sportfreunde 05 Saarbrücken – SV Gersweiler 2:1 (2:0)

Zuschauer: 130

Kein Derby beim Derby – zu wenig

Mit einer viel zu verhaltenen und emotionslosen Vorstellung war für die Grün-Weißen nichts zu ernten auf den Saarwiesen. Da auch die Heimelf nicht übermäßig Dampf auf dem Kessel hatte sahen die Zuschauer eine über weite Strecken ereignisarme Partie, die nicht an frühere Derbyduelle anknüpfen konnte und insgesamt enttäuschte.

„So, jetz spegge ma denne ihr Erschd noch!“ wurde beim noch von der Zweitmannschaftsbegegnung inspirierten Grün-Weißen Biertisch zum Rot gefärbten in der Nachbarschaft gehämt. Mal sehen.

Der SVG jedenfalls wirkte hellwach, kam sofort rein in die Partie. Nach gutem Zuspiel von Alexander Tiepelt wurde Victor Raab mit Stürmerfoul zurückgepfiffen, war hier etwas ungestüm zu Werke gegangen (2.). Der Gegenzug wurde brandgefährlich, landete an der Latte des Gersweiler Gehäuses.

„Ich nemm ahn de FC spilld ball bei de Eisebahna! Do is doch em Oschdamann sei Hodell glei um die Egg, do kinne se sich umzieje!“ kamen kreative Vorschläge auf den vollgepackten Tisch. Man macht sich allerorten so seine Gedanken um den Leuchtturm.

Der SVG optisch überlegen zu Beginn, versuchte trotz desolater Bodenbeschaffenheit den Ball laufen zu lassen, die ersten Abschlüsse aber gab es für die Heimelf. Aus 25 Metern fasste sich ein Roter ein Herz, Lukas Gockel auf dem Posten (7.). Der Konter ganz geschwind und sehr zielgerichtet vorgetragen, Alexander Tiepelt nur noch durch Klammern zu halten, aber in den Augen des Schiedsrichters nicht innerhalb der Verbotszone. Na ja, da konnte man sich streiten. Egal, den Freistoß vom Sechzehnereck verzog Philipp Gales zu unkonzentriert ins Nichts (8.).

Nostalgische Burbach-Experten in Träumen schwelgend: „Do hinne der Hartplaz, do wo jetz de Deich is, der war gudd, do hann als mol Schiffe druff gestann!“ Lang ist es her.

Nach verheißungsvoll griffigem Auftakt drohte das Spiel nun mehr und mehr einzuschlafen. Nach einer Viertelstunde zog Victor Raab einfach mal ab, der Torwart ließ abprallen, doch Alexander Tiepelt kam einen Schritt zu spät. Seinen Ärger hätte beinahe das Tor und der Platzwart büßen müssen, gescheppert hat es durch den halben Ort.

Umständlich und zu wenig geradlinig der SVG in der Offensive. Alexander Tiepelt brach nach leichtem Zupfer eine vielversprechende Situation zu früh ab, blieb dann hängen (17.). Die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen waren insgesamt zu groß, Einzelaktionen die Folge.

Die Sportfreunde nutzten schließlich die Gunst der Stunde und eine Gersweiler Schlafmützigkeit. Einen eigentlich leicht zu verteidigenden Freistoßball von der Seitenauslinie ließ man durchsegeln, Lukas Gockel blieb auf der Linie und Titan Monostori sagte mit seinem platzierten Kopfball in den Winkel Danke (21.).

Nun war klar, dass es ein schwerer Gang würde. Auf dem miserablen Geläuf, mit den ungezählten Maulwurfhügeln sollte es für den eigentlich spielerisch stärkeren SVG kompliziert werden.

Schon wenig später (28.) tat sich die Chance auf. Das 30jährige Geburtstagskind Alexander Hank kam völlig unvermittelt und nach schwerem Abwehrpatzer der Gastgeber blank zum Abschluss, scheiterte zu unplatziert am Torhüter.

Ganz gefällig absolvierte der SVG sein Spiel inzwischen, aber es fehlte an Esprit und Pep. Zu einfach machte man es den 05ern, brachte diese kaum in echte Verlegenheit. Eine Konteraktion schloss Alexander Tiepelt etwas vorschnell und zu mittig ab, hätte gut und gerne auch den mitgelaufenen Victor Raab bedienen können (35.).

Bis zu Pause tat sich beiderseits nicht mehr viel. Die Sportfreunde feuerten einen eigentlich in guter Position mittig vor dem Tor liegenden Freistoß Richtung Schleuse, der SVG kam gar nicht mehr so recht in Schwung. Halbzeit nach einer tristen Veranstaltung.

Die Urlaubsplanungen gediehen bei den frühlingshaften Bedingungen und trieben so ihr Blüten: „Ich fahr diss Johr in die Türkei, do musche wenischens nimmeh vorbuche!“

Weiter ging es mit den Derbybemühungen auf dem Platz. Die Sportfreunde kamen aufmerksamer zurück, brachten die Gäste gleich ins Trudeln. Nichts passiert (48.).

Chaotisch in dieser Phase der SVG. Titan Monostori sträflich allein gelassen, vorbei (52.). Die folgende Ecke schlecht abgesichert und auch der nächste Kopfball knapp daneben (53.). Das war noch gut gegangen, aber bereits in der Folgeaktion ein grober Fehler im Aufbauspiel des SVG, die Sportfreunde durften drauf legen. Das 2:0 (54.).

Kaum etwas fiel der Mannschaft in Folge dessen ein, viel zu wenig Spannung und Konsequenz war in den Abläufen, kein rechtes Feuer. Ehedem bleibt festzuhalten, dass dieses Derby keines war. Der einzige Spieler auf dem Feld, der dies von Anfang an beherzigte und verkörperte war der quirlige und stets mit viel Tempo aufspielende 05er Benny Becker. Ein steter Unruheherd für Grün-Weiß, kaum zu stoppen.

Lukas Gockel konnte die Seinen mit starker Parade vor der vorzeitigen Entscheidung bewahren(68.).

Vorbereitungen für den bevorstehenden Nachhauseweg unter den Gersweiler Nestflüchtlingen: „Ich zieh mo besser schun mei Jagge ahn, sunnsch vergess ich ne jo doch! Ich kenn mich jo!“

Gerade, als alle glaubten, der Drops sei gelutscht, ein Lebenszeichen des SVG. Julian Holderried traf urplötzlich und aus Burbacher Sicht denkbar schusselig verteidigt zum Gersweiler Anschlusstreffer (84.). Sollte etwa doch noch ein Endspurt kommen?

Nein! Er kam nicht mehr. Zu emotionslos spulten die Jungs ihr Pensum runter, stellten die Sportfreunde vor keine großen Probleme. Auch der mit nach vorne eilende Lukas Gockel konnte da nichts mehr ausrichten. Vorbei das Spiel und damit die Chance auf Platz drei, der zumindest vorübergehend gewinkt hätte.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 19. März um 15 Uhr gegen SV Geislautern

SV Gersweiler:
Lukas Gockel – Felix Kühner – Moritz Frank-Meuren – Alexander Hank – Sebastian Huwig – Philipp Gales – Yannick Schneider – Julian Holderried – Daniel Dreßler (Marlon Herrmann) – Alexander Tiepelt – Victor Raab (Manuel Kiefer)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

Aktive - nächstes Spiel

28. Spieltag 2022 23

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.