Landesliga Süd: SV Gersweiler – SV Geislautern 0:0

Zuschauer: 110

Triste Nullnummer mit etwas Abschlusspech und einer starken Geste

Keine Tore gab es beim SVG internen Duell zu verzeichnen. Nach einer ziemlich trostlosen ersten Hälfte ohne nennenswerte Höhepunkte wurde es im zweiten Abschnitt etwas unterhaltsamer und  es ergaben sich vor allem für die Heimelf auch etliche Einschussmöglichkeiten. Für einen Treffer sollte es jedoch hüben wie drüben nicht reichen, obwohl der SVG denkbar knapp dran war.

Starke Geste der Gäste

Nachdem die zweite Mannschaft quasi kampflos zur Tabellenführung gekommen war (Der Gegner aus Geislautern war mangels Masse nicht angetreten, hatte enorme Personalprobleme) sahen die Gersweiler Anhänger auch der Landesliga – Partie gegen die Elf aus dem Warndt erwartungsfroh entgegen.

Diese hatte zudem eine tolle Aktion mit im Gepäck: Der Geislauterer Spielführer überreichte vor Spielbeginn eine Spende seiner Mannschaft für die Familie des verstorbenen Gersweiler Jugendspielers Richmond Dahm. Eine überaus solidarische Geste, welche mit großem Applaus bedacht wurde.

Unmittelbar vor Frühlingsbeginn waren die Bedingungen alles andere als frühlingshaft, es war garstig und ungemütlich im Waldstadion, die Zuschauer drängelten sich um Tresen und Stehtische im Clubheim. „Kumme na mid raus?“ – „Geh schummo vor, mir kumme fünf Minudde vor Schluß!“

Erste Hälfte: Die Entdeckung der Langsamkeit

Der SVG kam zunächst ganz passable rein in die Partie, hatte die Spielkontrolle und suchte erste Lücken in der kompakten Defensive der stark ersatzgeschwächten Gäste. In der achten Minute schickte Moritz Frank-Meuren mit schönem Steilpass Alexander Tiepelt auf die Reise, der den Ball in dieser Situation leider nicht optimal kontrollieren konnte, Opfer einer technischen Panne wurde. Insgesamt war allerdings von Anfang an zu wenig Tempo in den Aktionen, in den Strafräumen passiert kaum etwas.

Zeit sich dem Leuchtturm zuzuwenden: „Gischda ware ma in Nöddinge! Oh legg...“ Waren offensichtlich interessante Erfahrungswerte drüben im Badischen. Auch haptische Erfahrungen durften dort gesammelt werden: „Die hann do e Bier in Nöddinge, ich hädd minneschens fünf Euro fier e Parkbräu bezahld! Grusselich!“

Derweil hatte sich Victor Raab ein Herz gefasst, war auf und davon und hatte bloß noch den Torsteher zu umkurven, der schließlich mit sehr riskanter, aber auch sehr gelungener Parade den Ball noch sichern konnte (11.). Im Gegenzug ergab sich auch für die Gäste ein erster Torabschluss, den zu unpräzisen Kopfball sicherte Lukas Gockel allerdings ohne Probleme.

In der Folge viel Mittelfeldgeplänkel. Die Partie verflachte mehr und mehr. Alexander Hank setzte zu einem Solo an, ging mit dem Kopf frohen Mutes durch die Wand, wurde umgerempelt und es gab einen Freistoß in vielversprechender Position etwa 22 Meter halblinks vor dem Tor. Indirekt wurde dieser mit netter Variante über etliche Stationen ausgeführt, fand jedoch keinen finalen Abnehmer (21.). Die direkte Version wäre in dieser Position womöglich Erfolg versprechender gewesen.

Anwesende Hundeversteher meinten es wohl etwas zu gut: „Doher Freundsche, Du haschd schun e Wirschdche kridd!“ „Der ward jetz awwa uff die Lasagne!“

Ereignisarm plätscherte die Begegnung dahin. In das letzte Drittel kam weder der heimische noch der auswärtige SVG. Standards mussten beiderseits herhalten um so etwas wie Gefahr herauf zu beschwören. Geislautern versuchte sich mit einem Freistoß, den Lukas Gockel zur Ecke paradieren konnte (39.).

Zwei Minuten darauf ein hübsches Tohuwabohu im Gersweiler Sechzehner, quietschfidel flipperte die Kugel umher, konnte schließlich irgendwie aus der Gefahrenzone bugsiert werden. Die Minuten bis zur Halbzeit schlich sich bei den Grün-Weißen sachte das Chaos ein, Lukas Gockel musste noch zwei Mal ran, wobei die letzte Parade eine großartige und höchst notwendig war. Im Übergreifen gelangte der Torwächter gerade noch an den platzierten Heber (47.).

Einige Nachbarortler stromerten über das Gelände: „Sische, do kumme sogar die Klaredaaler gugge!“ „Wo solle se dann sunschd aach hin geje?“ Gerne ins Waldstadion, mit lecker Wurst und garantiert Parkbräu freier Zone.

Abschnitt zwei eröffnete aus Gersweiler Sicht mit ähnlichem Larifari, wie ersterer geschlossen hatte. Die Gäste durften sich in und um den Strafraum betätigen, wurden viel zu spät und nachlässig gestört, ohne jedoch etwas ausrichten zu können.

Chancenwucher in Abschnitt zwei

Dann wurde es den Gersweiler Jungs irgendwann doch zu brenzlig und man besann sich eines Besseren. Yannick Schneider beschloss mit einer tollen Flanke einen klasse Angriff (55.). Alexander Tiepelt kam mit dem Kopf haarscharf nicht dran und zwei weitere Gersweiler Protagonisten behinderten sich gegenseitig. Das war ein dickes Ding!

Wiedersehensfreude bei den Fußballveteranen früherer Tage und gastfreundliche Bemühungen der Heimtrinker: „Willsche noch ähns Langa? Ich kann da aach e Korbwein holle!“ „Gern, awwa käh Korbwein bitte!“

Doppelchance für die Grün-Weißen: Zunächst scheiterte Victor Raab nach feiner Einzelleistung knapp (63.), dann durfte auch Alexander Tiepelt aus kurzer Distanz am besten Gästeakteur verzweifeln (64.). Im Gegenzug hätte es beinahe hinter Lukas Gockel gezappelt, doch haarbreit strich die Kugel drüber. Es wurde jetzt lebhafter und etwas besser.

Auch die kulinarischen Exkursionen gewannen mehr und mehr an Qualität: „Heid owend gebds Fisch! – Stäbcha! Un debei e Endiwjesalad!“ „Quatsch, do muss Remoulaedsoß dron und ferdisch!“Man kann ihnen nichts vormachen, den Männlein und Weiblein aus dem Grün-Weißen Lager, da stimmt einfach alles.

Schmissiger lief die Partie indes ab. Julian Holderried wurde nach energischem Flankenlauf geblockt, der Ball landete vom Gegenspieler geklärt im Toraus (73.). Keine Ecke und dementsprechend wütend die Proteste. Das war ziemlich eindeutig. Ein kleiner Lapsus darf dem Schiri aber auch mal passieren.

Fast hätte es nach neuerlicher Ecke geklingelt. Moritz Frank-Meuren hatte sich im Luftkampf 1a durchgesetzt und sein klasse Kopfball landete nur Zentimeter neben dem Gehäuse (74.). Die Jungs näherten sich an.

Zwei Minuten darauf war Platz genügend vorhanden, doch die Heimelf agierte zu umständlich und unentschlossen, ließ die Gelegenheit ungenutzt verstreichen. Wenig später durften sich die Karteileichen im Fachsimpelgeviert verwundert die Augen reiben. Kevin Reuter hatte aus über 20 Metern abgezogen und etwas für´s Kuriositätenkabinett beizusteuern. Der Ball klatschte erst links, dann rechts an den Pfosten,  landete schließlich in den Armen des Torwarts (79.). Mamma mia, das Pech hat man dann auch nicht alle Tage.

Spielerisch wurde weiter zu wenig gelöst, zu viel wurde Einzelaktionen oder ganz dem Zufall überlassen. Die biederen Gäste hatten es somit allzu einfach sich ihrer Haut zu erwehren.

Leider hatte der Schiedsrichter dann einen weiteren Durchhänger auf Lager. Den besten Angriff seit geraumer Zeit hätte Kapitän Alexander Hank bloß noch zu vollenden müssen, doch der Abseitspfiff machte seinen Umtrieben ein jähes Ende. Bloß, das war nie und nimmer Abseits gewesen (85.).

Nullnummer steht

Die Kälte zehrte an manch Weicheis Nerven: „War das vorsch Wuch so scheen, als ich noch lange Hoor gehadd han, wie lang issen noch?“ Nicht mehr lange. Es waren die letzten Minuten angelaufen.

Noch einmal Ecke für die Heimelf. Moritz Frank-Meuren, der gut spielte, ergatterte sich auch diesen Kopfball, zu wenig Druck brachte er dieses Mal hinter das Leder, Kein Problem für den Torwart.

Das sollte es dann leider gewesen sein. Eine insgesamt wenig mitreisende Begegnung endete torlos. Der SV Gersweiler versäumte es das entscheidende Tor zu machen, die Gäste kamen etwas glücklich zu einem Punktgewinn, haben sich diesen aber mit einer arg reduzierten Rumpftruppe redlich erarbeitet. 

Nächstes Spiel: Sonntag, den 26. März um 15 Uhr in Bliesransbach

SV Gersweiler:

Lukas Gockel  - Morizt Frank-Meuren – Felix Kühner – Yannick Schneider – Julian Holderried – Sebastian Huwig –Alexander Hank – Philipp Gales – Kevin Reuter – Alexander Tiepelt – Victor Raab

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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