Landesliga Süd: FC Kandil – SV Gersweiler 3:1 (0:1)

Zuschauer: 150

Zum Schluss ohne Fortune

Der mit dem letzten Aufgebot angetretene SVG konnte seine Führung bis in die Schlussphase behaupten, hatte dann keine Körner mehr und musste ohne Punkte die Heimreise antreten. Gegen wild entschlossene Gastgeber waren am Ende die Kräfte weg, nun gilt es, sich für Mittwoch zu sammeln und einen Dreier einzufahren.

Endgültig auf der letzten Rille war die Elf von Ralf König angelangt und stark Ersatz geschwächt am Fuß der Köllerbacher Burg aufgeschlagen. Entschlossen legten die Gastgeber los, brauchten dringend Punkte gegen den weiterhin drohenden Abstieg. Einen erste Angriff über rechts spielten sie gut durch, aus spitzem Winkel lupfte ein Stürmer den Ball über den heraus eilenden Lukas Gockel, jedoch auch über Tor und Fangzaun.

„Desweje is die Bursch kapud, jetz wisse mas!“

Beim „Lieblingsgegner“ benötigte der SVG naturgemäß etwas Anlauf, musste noch seine Abstimmung finden. Mit langen Bällen versuchten die Grün-Weißen vorwiegend ihr Glück.

Der durchgeeilte Alexander Tiepelt wurde Höhe Mittellinie resolut aus den Treter gerempelt, sein Gegenpart hatte sich gehörig verschätzt, durfte sich Gelb dafür einsacken (8.).

Der wieder genesene Sebastian Huwig mit vielen Ballkontakten und einige aufmerksamen Zuspielen. Seine schmissige Flanke in Minute 11 packte sich der gut mitspielende Torsteher vor lahmenden Gersweiler Protagonisten.

„Ich war Eier kaafe gischda!“ - „Ihr suche eich die geilschde Alibis zum Biersaufe!“

Manuel Kiefer wurde nach schönem Solo mit einem Schubser vom Zuspiel auf den durchgelaufenen Philipp Gales abgehalten (15.). Den zu flach gespielten Freistoß von Philipp Gales aus dem Halbfeld konnten die Gastgeber problemlos klären.

Die gallig spielenden Kandiler setzten sich immer wieder mit Haken und Ösen durch, Moritz Frank-Meuren hielt bei einer solchen Aktion dagegen, konnte eine brenzlig daher kommende Aktion bereinigen (17.).

Einen langen Einwurf bekam Sebastian Huwig in die Gefahrenzone, etwas tapsig der Einsatz von Kevin Reuter, Stürmerfoul (22.). Gleich darauf war wieder Sebastian Huwig beteiligt, spielte Alexander Tiepelt frei, der den Torwart umkurven konnte, mit seinem Querpass von der Torauslinie leider keinen Abnehmer fand. Manuel Kiefer war am langen Pfosten geblieben, hätte hier auf den Kurzen durchstarten müssen (23.). Der SVG nun besser im Spiel.

Dies sollte sich dann auch in Zahlen niederschlagen. Yannick Schneider schnickste einen super Pass durch die richtige Schnittstelle der Abwehr, Kevin Reuter war auf und davon, blieb eiskalt und legte den Ball mit Übersicht ins lange Eck zur Gersweiler Führung (25.).

Das Spiel in dieser Phase attraktiv und kämpferisch. Kandil sofort mit wütender Reaktion und eigenem Angriff. Der sehr emsige Alexander Hank klärte mit gutem Einsatz vor der Abwehr die Situation. Und wieder war es Sebastian Huwig mit einem feinen Pass auf Yannick Schneider im Sturmzentrum. Abseits! Na ja, darüber gab es geteilte Meinungen.

Keine geteilten Meinungen unter den Beingotikern früherer Epochen: Das Bier zwar nicht optimal temperiert, aber einer musste neues beschaffen, es wurde Zeit.

Das des öfteren eher verpönte Geschäftsmodell „Lange Bälle“ klappte indes heuer vorzüglich. Sebastian Huwig mit feinem Flugball, Alexander Tiepelt mit 1a Ballannahme und – weiterleitung auf Yannick Schneider, dem im Laufduell mit dem Torwart leider etwas Tempo fehlte. Das sah gerade sehr gut aus beim SVG.

„Oh legg! Du hasch ähn mo Fußball gespilld un das war domols in de Ardèche! Geh besser Bier holle solang do is!“

Eine Parallele zum Führungstreffer die nächste dicke Gersweiler Gelegenheit. Alexander Tiepelt wurde schön frei gespielt, scheiterte mit seinem Flachschuss allerdings in dieser Szene am Torwart, da war mehr drin (31.).

Kandil erschien zwischenzeitlich reichlich perplex. Der SVG hätte sich diesen Umstand besser mal zu Nutzen gemacht in Form des einen oder anderen Törchens, man spielte dominant und gut, Kandil wirkte ratlos.

Dann kassierte Manuel „Eise“ Kiefer „Eisegelb“ für ein zünftiges, aber auch notwendiges Foul im Halbfeld (35.). Die Abstimmung war in diesem Fall mal nicht gut, da musste er ran.

Überwiegend im Mittelfeld fand die Begegnung nun statt, die Mannschaften neutralisierten sich. Bei einem Kandiler Angriff wurde Moritz Frank-Meuren für seine etwas unorthodoxe Abwehraktion abgefpiffen (41.). „Das do war käh Foul! Das ware die krumme Bähn vumm Mo, wo der sich drin vaheddat had!“ die umgehende Einordnung der Hektoliterfraktion.

Mit dem Halbzeitpfiff durfte sich dann auch Lukas Gockel noch auszeichnen mit einer klasse Parade, die dem SVG die Führung in die Pause rettete.

Fiese leuchtturminfizierte Lauternhäme in der selben: „Dei Laudrer han gewunn gischda! Ich bin erschrogg, han gedachd mei App is kapudd!“ - „Apropos App! Was issn mim Uwe?“

„Du huggsch inna dod Maus, wäsche das?“ - „Wo hugg ich, in welchem Haus?“

Weiter ging es mit Hälfte zwei, nach einer sehr ansehnlichen ersten mit verdienter Führung für die so arg zerfledderten SVGler.

Kandil kam entschlossen auf den Rasen, der SVG wurde in die Defensive gedrängt. Zu mehr als zwei harmlosen Kullerbällen gen Gersweiler Kasten reichte es vorerst aber nicht. Die Grün-Weißen statt dessen mit der nächsten guten Situation. Alexander Tiepelt filetierte die Abwehr mit super Diagonalball, Kevin Reuter nahm diesen zunächst stark mit, ließ ihn anschließend alleine vor dem Kasten aber doch noch verspringen (53.).

Zwei weiterer Kontermöglichkeiten absolvierte der SVG leider nicht optimal, wirkte aber weiterhin präsent und spielfreudig.

„Was issn mit Dir los!“ - „Mei Bier is iwwagekochd!“ - „Dann geh grad holle, meins ach!“

„Wäschde iwwahaupt was ich heid han friehstigge misse? Linsesupp mit Spegg! Du hasch ma käh Flidd gebrachd, Penner!“

Das Spiel wogte hin und her, wurde von Kandil immer offener geführt, die Zeit lief. Alexander Tiepelt stand leider haarbreit im Abseits nach einem Gales-Zuspiel (64.). Die Gersweiler Aktionen wirkten ruhig und abgeklärt, man versuchte die Luft raus zu holen. Kandil kam urplötzlich zu einer Serie von Torabschlüssen gegen etwas unsortierte Gäste (66.), alle unpräzise, aber nun war die Heimelf wieder da.

Lukas Gockel musste im Rauslaufen Kopf und Kragen und eine Karte riskieren, rettete den Vorsprung mit einer herausragenden Parade (71.). Den Konter doppel-doppelpassten Yannick Schneider und Alexander Tiepelt munter fröhlich durch die weit offene Abwehr, blieben letztendlich leider hängen.

Ein Ballverlust Höhe Mittellinie brachte Kandil ans Spielgerät und höchste Gefahrenstufe für den Gersweiler Kasten. An den Innenpfosten klatschte der Schuss (76.). Puh, das war ganz schön knapp!

Der SVG hatte die Möglichkeit den Deckel drauf zu tun. Marlon Hermann war auf und davon, spielte uneigennützig quer gen Alexander Tiepelt, im letzten Moment war ein Roter zur Stelle und klärte vor diesem (77.).

Es wurde ruppig, Felix Kühner hatte im Gegenzug hellwach den Ball abgelaufen, wurde rüpelhaft gestreckt, ließ sich von einem Pferdekuss verwöhnen.

Neue Schreckensszenarien auf den Rängen: „Oh jeh! An Oschdere spille ma bei Saar! Das is do faschd genauso e Problem mittem Bier!“

Moritz Frank-Meuren durfte dann selbstredend auch noch über die Klinge springen der Unglücksrabe. Das sah ebenfalls übel aus, er wurde im griechisch-römischen Stil ausgehebelt (82.). Die Kräfte beim SVG schwanden nun zusehends. Das Lauf intensive Spiel bei noch ungewohnten sommerlichen Bedingungen hatte Tribut gefordert.

Im Brennpunkt nun mehr und mehr Lukas Gockel. Mit schöner Flugparade hechtete er ein ordentliches Pfund aus dem Eck zur Ecke (85.). Diese fand leider ihren Abnehmer, im Nachschuss schließlich war die Pille unhaltbar drin zum späten Ausgleich.

Kandil jetzt mit aller Macht und über die schnellen Außenspieler. Nicht aufzuhalten der Linksaußen, scharf die Hereingabe und ausgerechnet der unermüdliche Moritz Frank-Meuren grätschte den Ball bei seiner Rettungstat ins eigene Tor (88.).

Die Gastgeber im Jubeltaumel, der SVG versuchte noch einmal zu reagieren, kam aber nicht mehr zu eigenen Abschlüssen. Die vielen vergebenen Kontergelegenheiten hatten sich gerächt.

Dann eine weiterer Schrecksekunde. Lukas Gockel musste erneut aus seinem Kasten, der Stürmer fiel und sofort zeigte der Schiri auf den Punkt, zog zudem Rot zum Entsetzen der Grün-Weißen. Diese Entscheidung korrigierte er dann glücklicherweise auf Gelb nach Intervention des SVG.

Am Elfmeter war nichts zu halten. Drin im Tor und der Endstand. 3:1 für Kandil nach langer Führung des SVG, der versäumt hat den Sack zuzumachen. Hinten heraus gingen die Kräfte nach intensiver Partie flöten, kein Vorwurf, weiter geht’s!

Nächstes Spiel: Mittwoch, den 12. April um 19 Uhr gegen SV Walpershofen

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Moritz Frank-Meuren – Felix Kühner – Roman Ziegler – Yannick Schneider – Philipp Gales – Alexander Hank – Manuel Kiefer (Marlon Hermann) – Sebastian Huwig – Alexander Tiepelt – Kevin Reuter

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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28. Spieltag 2022 23

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