Landesliga Süd: SV Gersweiler – FC Kleinblittersdorf 2:0

Zuschauer: 110

Schmucklos aber effektiv zum souveränen Sieg

Mit seinen beiden Treffern avancierte Alexander „Mexico“ Tiepelt zum entscheidenden Faktor im Gersweiler Spiel gegen die abstiegsbedrohten Gäste von der Oberen Saar. Lange suchte der SVG den Schlüssel, um die kompakte Abwehr auszuhebeln, der Torjäger hatte ihn schließlich gefunden und liegt nun gemeinsam mit drei anderen Protagonisten in Front im Kampf um die Kanone.

Die Gäste waren tief im Abstiegsschlamassel steckend in Gersweiler aufgeschlagen, hatten somit reichlich Sorgen im Gepäck. Ganz anders die Sachlage bei den Einheimischen, auch hier Sorgen, aber solche die man gerne hat: Was bringt das Grillfest wohl mit sich im Anschluss an das letzte Heimspiel der Saison?

Überraschend schwungvoll legten die Phönix-Elf los auf dem Gersweiler Grün. Etwas schlafmützig die Einheimischen, ein Foul musste den Angriff der Gäste ausbremsen. Den Freistoß von der Seite klärte aufmerksam Sebastian Huwig (1.).

Den ersten Torschuss der Begegnung gab es nach vier Minuten zu verzeichnen. „Känguru“ Denny Noor hatte sich energisch durchgesetzt und aus zwanzig Metern draufgehalten, der Torwart rechtzeitig in der Horizontalen.

„Werner mach mier mo gud gebrodni Luft!“ – „Ich genn Dir!“ Kleine Nickligkeiten gehören zum guten Ton auf dem Gersweiler Meckerhügel.

Viel tat sich zunächst nicht auf dem überwiegend Höhe Mittellinie beackerten Feld. „Little Jo“ Felix Kühner adressierte eine Flanke Richtung Elfer, die Gästeabwehr war vor Alexander Tiepelt zur Stelle (10.).

„Wo ich denne Jung grad siehn! De Jo is gar nid do!“ – „Der protzt! Die Schalker han widda nid gewunn!“ „Iwwerischens! Ball is nommo Kirb, do misse ma uns langsam ebbes infalle losse!“ – „Jo Manne! In 3 Monad!“

Um Spielkultur bemüht der SVG. Der Gegner widerspenstig und engmaschig sortiert, ließ sich kaum aus der Reserve locken. Alexander Tiepelt landete ein halbwegs vergeigter Eckstoß vor der Flinte, sein Schuss eben noch geblockt, doch aus dem Hintergrund hielt Sebastian Huwig drauf...zu niedrig der Fangzaun in diesem Fall (20.).

An dieser Stelle hätte ein Exkurs zum Thema Einhorn-Toilettenpapier stattfinden sollen. Die Zensur hat diesem Unterfangen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Leider Manne!

Böse gescheppert hat es in Minute 25. Julian Holderried und ein Gästeakteur rasselten übel mit den Köpfen aneinander. Das sah für eine Weile gar nicht gut aus, die Begegnung war über 10 Minuten unterbrochen. Für Julian Holderried ging es trotz Brummschädel und schicker Beule weiter, seinen Widerpart hatte es heftiger erwischt, er musste mit klaffender Kopfwunde vom Krankenwagen abtransportiert werden. Beim Flaschenbier nach Spielschluss zeigte er sich allerdings wieder zugänglich, schien auf dem Weg der Besserung, trug dabei ein kleidsames Heftpflaster quer über die Stirn. Gott sei Dank alles gut gelaufen!

Die Unterbrechung nutzten die Hopfenblütler um die Nachschubsituation auf Vordermann zu bringen, schickten einen abgeordneten Auslandsbeauftragten, der zügig wieder aufschlug: „Mach a mal a Foto von mir, vom Urmilch-Oberöstareicha!“ Gesagt, getan...

„Das do iss jo wie geschda in Wolfsburch unnabroch!“ – „Jo Manne!“

Es dauerte eine Weile, bis die Akteure den ehedem etwas verknoteten Faden wieder aufgenommen hatten. Zunächst musste Marvin Löscher vor einem einschussbereiten FCler klären (40.), dann ließ auf der Gegenseite Yannick Schneider eine dicke Kopfballchance liegen, der Torhüter hielt das Ding allerdings auch stark (42.).

„Walwaschhofe fiehrt!“ – „Jo! Das is awwa jetz intressant Manne!“ – „Ich wolld nur ebbes in die Runde schmeiße!“ – „Wollschd sahn: E Runde schmeiße!“

Das Spiel derweil im „Dem-Spiel-würde-ein-Tor –gut-tun-Modus“. Bis zur Pause tat sich nichts mehr, die Tore blieben unbehelligt und jungfräulich.

Immerhin war man abseits des Platzes weiter mit großem Eifer und Engagement dabei, hatte alle Hände voll zu tun: „Oah! I muss wieda abreisen aus dem Saarland! Des ruiniert mich!“

Auch die erste Aktion nach Wiederbeginn verschlief der SVG, wie schon den Beginn der Partie. In der gegnerischen Hälfte vertändelten die Grün-Weißen den Ball, schnell schaltete Kleinblittersdorf um und wie so oft in dieser Saison war der Janus im Gersweiler Tor, Lukas Gockel, nicht zu überwinden (46).

Das war wohl ein Weckruf, wesentlich geordneter und aufmerksamer in Folge dessen die Herangehensweise der Heimelf. Mehr und mehr erlangte man nicht nur die Spielkontrolle, sondern nun ergaben sich nach und nach auch Möglichkeiten. Julian Holderried versuchte es pfiffig mit einem Durchstecker auf Alexander Tiepelt, der immer stärker aufdrehte, das Spielgerät in dieser Situation allerdings in den Rücken bekam, nichts ausrichten konnte (50.).

Kurz darauf ein Freistoß für den SVG ein paar Meter vor dem Strafraumeck. Mit einer netten Variante über etliche Stationen führten die Jungs diesen aus, Alexander Tiepelt wurde final frei gespielt und wohl festgehalten...Kein Pfiff, weiter ging´s (51.).

Der Abseitspfiff sechzig Sekunden später sorgte indes für Stirnrunzeln bei den Limonadeallergikern. Victor Raab hatte schön abgezogen, der Torwart ließ abprallen und wieder kam der Schütze an die Kugel – Abseits? Den Humor für diese Entscheidung aufzubringen gelang dann nicht allen. Einer hatte ihn scheinbar bewahrt: „Wo issen de Stefan?“ – „Nommo kassiere, dem war langweilich!“

Von den sich einigelnden Gästen kaum noch etwas zu sehen, eine Halbchance entsorgten diese gen ehemalige Müllkippe im umliegenden Wald (55.).

Hübsch die möllereske Schwalbe von Julian Holderried gleich im Anschluss. Kein Pfiff selbstredend. Die Jungs in der Gersweiler Offensive nun aber allesamt mit mehr Pepp und Dynamik am Werk, ständig wurde zudem rochiert und die Kugel lief immer besser.

Jeder hatte das offenbar nicht im Blick, im Gegenteil: „Jetz guggt doch kähna meh Fußball, se gugge all Boule bei denne begnadede Beich do unne!“ – „Jo Manne, gugg nur!“

Steter Tropfen höhlt den Stein. Der SVG belohnte sich und einmal mehr war der Torjäger zur Stelle, machte nach sauberer Vorarbeit seiner Kumpane das hochverdiente 1:0, setzte sich dabei im eins zu eins super durch und traf ins kurze Eck (62.).

Man blieb dran, legte eine Eckenserie aufs Parkett, deren Ausgangspunkt ein Gales-Freistoss mit anschließendem, abgefälschten, Kopfball von Yannick Schneider war. Die Ecken allesamt bedrohlich für die Gäste, aber nicht zielführend.

„Oh Manne! Sehr aufmerksam!“ – „Das her ich gehr! Awwa mier ware doch aweil noch fünf...?“ – „Der is gang, geb mirs!“

Vor allem Alexander Tiepelt spielte wie aufgedreht in dieser Phase, war kaum zu halten. Zu sorglos allerdings der Blick in den Rückspiegel. Den einen oder anderen halbherzigen Angriff durften die Gäste nun auch wieder fahren, Räume wurden ihnen angeboten. Victor Raab schickte einen feinen Diagonalball auf Alexander Tiepelt auf die Reise, der diesen leider in Bedrängnis nicht kontrollieren konnte. Im Gegenzug kamen die Phönix-Jungs tatsächlich nahezu unbehelligt durch, die Grün-Weißen mussten ein freches Foul zentral vor dem Sechzehner bemühen (77.). Den Freistoßball knüppelten sie zu seinem vorausgeeilten Kameraden gen Müllkippe.

Besser machte es die Truppe mit Ortskenntnissen. Erneut war Alexander Tiepelt da, legte zum Doppelpack und der Vorentscheidung nach (79.).

„Es geht doch noch! Das war de alde Trick! Ich war in de Keramikabdählung, han es Doorlied geheerd!“ – „Is mir egal, ich geh noch uff de Hundedressurplatz aweile!“ – „Häh? Der had doch de Bouleplatz gemennd de Manne, odda?“

Der Drops war gelutscht, es passierte nichts mehr außer einer Gelb-Roten-Kartonage für Manuel Kiefer als Schlussgong der einseitigen Begegnung.

Seriös und ohne Not hat man die Aufgabe gegen unkommode Gegner von der Oberen Saar gelöst. Jetzt darf man im Saison beschließenden Spiel in Hanweiler gerne noch einen Dreier nachlegen und versuchen die Torjägerkrone mit nach Gersweiler zu bringen.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 21.Mai um 15 Uhr in Hanweiler

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Felix Kühner (Philipp Gales) – Denny Noor – Marvin Löscher – Julian Holderried (Manuel Kiefer) – Sebastian Huwig – Dennis Peters – Alexander Hank – Yannick Schneider – Alexander Tiepelt – Victor Raab (Moritz Frank-Meuren)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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