Landesliga Süd: SV Rockershausen – SV Gersweiler 2:1 (1:0)

Zuschauer: 200

Déjà vu – Auftaktniederlage beim Aufsteiger

Wie im Vorjahr, so hat der SVG auch diesen Saisonstart bei einem Aufsteiger vergeigt. In der gleichen Gemeinde, mit dem gleichen Ergebnis, bei ähnlichen Temperaturen. Unnötig war die Niederlage allemal, waren die Grün-Weißen nach verhaltener erster Hälfte, in Abschnitt zwei klar Herr im fremden Haus und ließen zahlreiche Gelegenheiten ungenützt verstreichen. Die Gegentreffer schenkte sich die Truppe zudem fast selber ein.

Vor dem Spiel drehte der vom jüngst eingetüteten Aufstieg nachhaltig euphorisierte Stadionsprecher des SVR frei, gab quasi den Kirmeseinpeitscher, nicht nur beim Verkünden der Mannschaftsaufstellungen. Die Aufstellung des SVG brachte gewisse Teile seiner mitgereisten Anhängerschar ins Trudeln: „Zwei Neije hamma aussa de Neije drin! De Tippi, de...“ - „Jo Manne!“

Forschungsgruppe Gerstensaft hatte schon neunzig Minuten in den Knochen.

Hellwach kamen die Gäste vom richtigen Saarufer rein in die Partie. Flüssig lief die Kugel auf dem Naturgrün. Alexander Hank verzog deutlich mit mutiger Direktabnahme nach schönem Abtropfer von Namensvetter Tiepelt (2.). Gleich darauf kam Marvin Löscher energisch im Fallen noch an den Ball, verzog ebenfalls.

Einige Ex-Hartfüßler gedanklich abdriftend: „Wo spille dann eijentlich die Kruchhidda jetz?“ - „Im Dorfkruch wascheins, denne hannse doch desweje widda uffgemach glaab ich!“

Der Anfangsdruck des SVG ließ nach, die Gastgeber kamen immer besser ins Spiel ab der zehnten Minute etwa. Derweil begrüßte der Stadionsprecher Verspätete persönlich via Durchsage: „Jetz is die Polizei aach noch do! Hallo Keller Bernd!“ Den hat man sich ausgeliehen, ist ein Gersweiler Bub.

Weiterhin wirkte das Spiel der Grün-Weißen strukturierter, die Gastgeber jedoch forsch und mit viel Elan am Werk. Ziemlich hektisch aber auch das Geschehen gleich zu Beginn, auch eine Gelbe wurde zeitnah gezückt, Kevin Ursprung der Erstbezieher.

Nach einer Viertelstunde ein erster naiver Defensivmoment des SVG, es sollte leider nicht der letzte bleiben an diesem Tag. Nahezu unverteidigt segelte ein langer Ball gen Sechzehner, ein Rockershausener hielt den Schädel hin und das Ding klatschte an die Latte.

Zeit für Verbesserungen dachten die Grillgutverzehrer: „Geh holl mo e Stehdisch, mier dud de Arsch weh!“ - „Holl Du mo e Portion Fläschja fier denne Disch!“

Nach der Schrecksekunde nebst Lattentreffer verlor der SVG mehr und mehr den Faden, gab die Spielkontrolle aus der Hand und aggressive Einheimische gewannen Oberhand.

In Minute zwanzig war der Gast jedoch wieder dran, nach einem flotten Gegenzug fand ein nicht genügend präziser Querpass von Victor Raab leider den Adressaten, „Känguru“ Denny Noor, der gut mitgelaufen war. Gleich darauf verpasste Alexander Tiepelt um Zentimeter eine Hereingabe vom gleichen Passgeber.

Hin und her ging es dann, Rockershausen nun mit Feldüberlegenheiten, der SVG des öfteren im Umschaltspiel aktiv. Insgesamt rückten die Gersweiler Spieler hierbei schlecht nach, wie auch bei einem von Victor Raab mit dem Kopf in den Strafraum verlängerten langen Ball (25.) - keiner da.

Die demnächst im heimischen Waldstadion zu bewundernden neuen Bänke sorgten für Gesprächsstoff und auch Fragen: „Was kridd ma dann eijentlich so druff uff unsa Bänk?“ - „Drei Stefans odda fünf Normale glaawisch!“

Nach einem Flankenlauf von Marvin Löscher glaubten etliche Zuschauer ein Handspiel gesehen zu haben, jedoch hatte der sehr gute Spielleiter Moritz Rampendahl dies anders beurteilt, kein Pfiff (35.).

Vom Auftaktsieg der dritten Mannschaft wurde derweil berichtet. Einer der Torschützen sorgte für Irritationen: „De Norman hat e Door gemach? O legg, es Gericht bleibt widda zu un denne misse se mim Rollstuhl hemmkarre!“

Völlig daneben ging aus SVG-Sicht die folgende Situation. Jens Seidel verschätzte sich bei einem langen Ball, reichlich unbehelligt durften sich die Blauen im Überzahlspiel betätigen und Nico Alber musste bloß noch vollenden. Ein höchst überflüssiger und ärgerlicher Rückstand (37.).

Wütend, aber zu ungestüm die Reaktion der Gäste im Anschluss. Alexander Tiepelt lief sich fest (38.), danach blieb viel Material schon im Mittelfeld auf der Strecke.

Verbesserungsvorschläge: „Wenn em Jo Seiner jetz drin wär, däte ma schun vorn leije!“ - „Hasche Durschd? Ich geh jo glei!“

Bis zum pünktlichen Pausenpfiff musste der SVG noch etwas bangen, kam ein ums andere Mal in Bredouille. Es passierte jedoch nichts mehr, Zeit zum Durchschnaufen.

Mit einem echten Weckruf für den SVG ging es sogleich nach Wiederbeginn los. Victor Raab zog einfach mal ab, leider etwas zu zentral, Marvin Bickendorfs Abpraller blieb leider ungenutzt.

Der sollte fortan immer mehr im Mittelpunkt stehen, der SVG kam mehr und mehr auf, hatte immer mehr Ballbesitz.

Ein Schmankerl gab es für die Anhängerschar der Grün-Weißen in der 51. Minute. Philipp Gales, der immer stärker aufspielte, war nach einem Solo durchs Mittefeld nur via Foul zu stoppen. Den Freistoß aus 18 Metern führte er selbst aus und hämmerte die Kugel mit dem Vollspann in den Knick. Unhaltbar und ein echtes Pfund, der verdiente Ausgleich für jetzt immer stärkere SVGler.

„War das do aweil nid Abseits?“ - „Jo Manne!“ - „Un wer issen iwwahaupt bei uns de Sechser?“ - „Es Känguru, de Denny, der war bei der Aboriginies Klassesprecher!“

Felix Nimmrichter fasste sich ein Herz, aus etwa 25 Metern strich sein Schuss haarscharf vorbei (57.), dann kam die ganz dicke Gelegenheit des Spiels für den SVG. Rockershausen hatte gepennt, Alexander Tiepelt zog alleine auf und davon, spielte quer statt das Ding selbst zu machen. Da hatte die Führung auf dem Präsentierteller gelegen nach exakt einer Stunde.

Pech schließlich auch noch mit im Spiel. Marvin Löscher hatte nach schönem Lauf über die linke Seite Philipp Gales am Sechzehner bedient, der leider auf die Pille trat (66.).

Julian Holderried inzwischen mit an Bord. Eine gute Wahl, nun war noch zusätzliches Tempo dabei, die wankenden Rockershausener kamen kaum noch zu Entlastung.

Klasse Seitenverlagerung von Philipp Gales auf Felix Nimmrichter (71.), gut die Kopfballmitnahme, doch leider der Torwart vor ihm zur Stelle (72.).

„Loss Jungs!“ - „Es gehd zwei ähns aus Manne, ich wähs gar nid was de haschd!“ - „Is das schunn widda so e Appding Uwe?“ - „Jo, e guddi!“

Alexander Tiepelt war urplötzlich frei durch und rasant unterwegs. Leider Abseits, leider auch korrekt (75.). Auf der Gegenseite gab es eine unnötige Ecke und diese sollte Folgen haben. Über Freund und Feind hinweg segelte sie reichlich unbehelligt zum einfach durchlaufenden Florian Heuser, der den Ball bloß noch zum 2:1 über die Linie bugsieren musste. Das war hundsmiserabel und gänzlich naiv verteidigt, körperlos und lethargisch (77.).

Prompt schaffte der SVG den Ausgleich...dachten alle, doch auch hier unterband der Abseitspfiff sofort die Aktion, Alexander Tiepelt war beim Schuss von Julian Holderried in Abseitsposition aktiv zum Ball gegangen. Pech gehabt.

Eine Zeigerumdrehung später der nächste Höhepunkt. In der 84. Minute jagte Philipp Gales einen weiteren Freistoß platziert und mit Affenzahn auf den Kasten, Marvin Bickendorf konnte mit Riesenparade zur Ecke abwehren, die wieder in seinen Pranken landete. Sein anschließendes Zeitspiel arg provozierend und leider nicht geahndet. „Kipp mo Urpils driwwa, dann laafd der nommo!“

Zum Schluss fiel dem SVG leider keine Lösung mehr ein, hohe Bälle pflückte der Torwart, ein letzter Schuss von Julian Holderried wurde geblockt (91.), den Abpraller legte Philipp Gales neben die Kiste. Aus das Spiel!

Schade, da war durchaus mehr drin. Leider hat sich der SVG im wesentlichen mit groben Defensivaussetzern um den Dreier gebracht, offensiv zudem wieder einmal nicht entschlossen genug zu Ende gespielt. Hatte doch der Gegner in der zweiten Hälfte gewankt, wie sonst nur um 17 Uhr im Biergarten. Wenn man die naiven Momente beiseite lässt und energischer eigene Aktionen generiert und auch veredelt, dann wird die Truppe aber ihren Weg finden und gehen. Der nächste motivierte Aufsteiger steht an, dem dürfen gerne die Grenzen gezeigt werden.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 13. August um 15 Uhr im Waldstadion

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Moritz Frank-Meuren (Pascal Olivier) – Marvin Löscher – Jens Seidel (Felix Kühner) – Denny Noor (Julian Holderried) – Felix Nimmrichter – Philipp Gales – Alexander Hank – Dennis Peters – Victor Raab – Alexander Tiepelt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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