Sparkassenpokal Saar: ASC Dudweiler – SV Gersweiler 0:15 (0:5)

Zuschauer: 60

SVG in Spiel- und Torlaune

Nicht viel Federlesen machte der SV Gersweiler am Brennenden Berg mit dem gastgebenden ASC Dudweiler, fiedelte diesen mit einem mehr als deutlichen zweitstelligen Ergebnis ab. Von Anfang an gab es nur eine Richtung: das Tor des bedauernswerten ASC-Schlussmanns, der seine Elf vor noch Schlimmerem bewahren konnte.

„Jetz gehma erschd mo e Wurschd esse, es qualmt schun!“ – „Jo Manne!“ Leider hatten sich die zeitig eingetroffenen Gersweiler Anhänger zu früh gefreut: „Do gugschde bleed aus de Wäsch! Es qualmt zwar, awwa do leid nix druff. Gebb ma drei Fläschja!“

Dünn besiedelt das ASC Stadion kurz vor Spielbeginn, das Pokalspiel offenbar kein großes Zugpferd. Womöglich hatten die Einheimischen Fans aber auch eine Art Vorahnung von drohendem Unheil.

„Wemma noher do hinne hin gehen hollsche de Feierlescher aussem Audo, ma sinn hie am Brennende Bersch!“

Heiße Füße bekam dort aus Gersweiler Sicht jedenfalls niemand. Von der ersten Minute gab es für die Grün-Weiß gewandeten nämlich nur eine Devise: Torejagd. Wie die Feuerwehr legten die Jungs los, generierten Chance um Chance, tappten dabei des Öfteren reichlich sorglos und übermütig ins Abseits zu Beginn.

Auffällig war die große Lust am Fußball spielen bei der gesamten Mannschaft, deren Startelf mit acht Gersweilern bestückt war. Es dauerte bis zur 18. Spielminute, als eine schöne Flanke von Arian Thielen Alexander Tiepelt fand, der unbedrängt die Führung einköpfen durfte. Der Dosenöffner und Auftakt eines veritablen Scheibenschießens gegen restlos überforderte Gastgeber, die kaum einen Ball sahen und dem quietschfidelen Kombinationsspiel des SVG nichts entgegenzusetzen hatten.

Fast eine Kopie des ersten, der zweite Gersweiler Treffer, Flankengeber dieses Mal Manuel Kiefer, Kapitän Alexander Hank der Vollstrecker (22.). Viel zu schnell ging es vier Minuten später für die bedauernswerte ASC-Defensive, erneut war Alexander „Mexico“ Tiepelt zur Stelle zum 3:0 aus Sicht seiner Elf. „Das do is glaab nid grad e Uffbauspill fier die!“ wurde bereits gemutmaßt.

Keine sechzig Sekunde später rappelte es ordentlich im Gebälk. Felix Nimmrichter hatte abgezogen und die Kugel an die Unterkante der Latte gepfeffert. Keine Zeigerumdrehung später lag das Runde aber schon wieder im Eckigen. Philipp Gales hatte den herauseilenden Torwart überlupft und das vierte Tor nachgelegt (28.). Den Jungs in Blau wurde ganz blümerant zumute derweil: „Männa weitermache! Es wird nid es letschde gewähn sin glaab ich faschd!“ war aus deren innerstem Zirkel zu vernehmen.

Mitunter übertrieben es die Gersweiler Jungs indes mit dem Klein-Klein rund um den dicht verbarrikadierten Sechzehner der potentiellen Packungsbezieher, wurschtelten sich ins Gedränge, wo Breite gut getan hätte. Egal, es ging auch so. Alexander Tiepelt hatte ganz offensichtlich Spaß am munteren Torjägertreiben gefunden und netzte, von seinen verdutzten Gegenspielern übersehen, seelenruhig ein zum 5:0 seines SVG (37.).

Ein einziges halbherziges Mal durfte sich dann tatsächlich auch der Ex-ASCler im Gersweiler Kasten Benny Lichter in den ihm alt vertrauten Dreck schmeißen (42.). Seine Vorderleute überprüften mit herzhaftem und einvernehmlichem Abwehrschläfchen seine Reaktionsschnelligkeit. Der „Präsi“ zur Stelle, schmiß sich vor die Läufe eines durch geeilten Blauen. Eine schmunzlige Tollpatschelei ohne Folgen.

Es blieb bei fünf Toren in Abschnitt eins, in Hälfte zwei sollte es dann knüppeldick kommen für den traditionsreichen Ex-Oberligisten, dessen große Zeiten jedoch schon lange zurück liegen.

„Jetzt kinnde man mo nommo ebbes dringe, odda!“ „Jo Manne!“ Die Marschroute auch am Spielfeldrand unmissverständlich und zielgerichtet, wie bei den Jungs auf dem Feld. Das Ziel Kirmes ebenfalls schon im Blick: „Wo sinna dann am Kirwesamschdach?“ wurde aus freundschaftlich verbandelten Schiedsrichterkreisen nachgehakt. „Festegwachsen in der Erden...!“ blieb Grün-Weiß eher poetisch und unverbindlich.

Zu den zweiten Fünfundvierzig Minuten bleibt im Wesentlichen zu sagen dass nun tatsächlich alle Dämme brachen. Der ASC wehrte sich zunächst nach Kräften, kassierte trotzdem Tor um Tor und resignierte schließlich vollends vor der Überlegenheit eines allerdings auch wirklich enorm spielfreudigen SVG. Weiter 10 (!) Gegentore mussten sich die tapferen Einheimischen einschenken lassen. Moralische Bedenken beim Torschuss hatte an diesem Sonntag jedenfalls keiner beim SVG. Die Treffer fielen wie reife Früchte und der Vollständigkeit halber in chronologischer Reihenfolge die weiteren Gersweiler Schützen: Julian Holderried gleich nach dem Wiederbeginn zum 0:6 (48.), Alexander Tiepelt kurz darauf  0:7 (50.), Manuel „Eise“ Kiefer 0:8 (51.), Victor Raab 0:9 (55.).

Es ging kaum etwas fehl indes, einzig ein langer Ball von Jens Seidel irrlichterte einmal ins Nirwana, was natürlich ein gefundenes Fressen für die Meckerhügler war: „So ebbes kummd vun da Bitburja Sauferei!“ – „Se sin ne am umgewöhne, das wird!“

Es wurde vor allem bei Victor Raab, der nun einigermaßen losgelöst drauf los ballerte und ballern durfte: seinem 0:10 (60.) ließ er das 0:11 folgen (65.), Ex-Bitburger Jens Seidel stellt  auf ein Dutzend (74.), wieder Victor Raab (77., 80.) und schließlich Moritz Frank-Meuren (88.) mit dem letzten Treffer des Tages machten das für die Einheimischen bittere 0:15 aus deren Sicht komplett.

Natürlich ist ein Spiel gegen einen solchermaßen unterlegen Gegner nicht über zu bewerten, doch müssen  derart viele Treffer erst einmal erzielt werden. Zudem hat die Mannschaft nicht nur aus Sicht des nach der Partie ob der herangehensweise seiner Mannen sichtlich zufriedenen Trainers Ralf König eine über 90 Minuten absolut seriöse, engagierte und lustorientierte Leistung abgeliefert, den Gegner zudem nie versucht lächerlich zu machen. Diesem wiederum gilt aller Respekt für eine faire Partie, hoffentlich geht es bald wieder aufwärts ASC!

Den Humor jedenfalls hat man sich am Brennenden Berg gottlob bewahrt: „Heid hanna schwer Gligg gehadd!“

Nächstes Spiel: Sonntag, den 20. August um 15 Uhr in Kleinblittersdorf

SV Gersweiler:

Benny Lichter – Jens Seidel – Dennis Peters (Moritz Frank-Meuren) – Felix Kühner – Arian Thielen  - Manuel Kiefer - Alexander Hank (Marvin Löscher) – Philipp Gales (Julian Holderried) – Felix Nimmrichter - Victor Raab – Alexander Tiepelt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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