Landesliga Süd: SV Gersweiler – SC Altenkessel 0:2 (0:2)

Zuschauer: 170

Wieder nix gegen den SC Altenkessel

Auch im dritten Anlauf blieben keine Punkte übrig für den SVG im Duell mit dem Lokalrivalen. Der SC Altenkessel entführte verdient drei Zähler aus dem Waldstadion, überließ den Einheimischen das Spiel und setzte mit seinen schnellen Offensivkräften immer wieder Nadelstiche. Zwei davon trafen die Grün-Weißen schon früh ins Mark, bis zum Schlusspfiff blieben die Aktionen zu harmlos und unpräzise.

Die Gäste waren mit einigem Rückenwind im Waldstadion aufgeschlagen, hatten unter der Woche zudem die nächste Pokalrunde erreicht und einen Hochkaräter gezogen. Doch jedem kann man es auch dort nicht recht machen, wie am Bierstand zu vernehmen war: „Ich häd jo liwwa de FC gehad!“ - „Gott sei Dank intressiert das kähna! Mier holle die Homburja, die saufe wennischens käh Bitburja!“

Unter den Gersweiler Kiebitzen lugten einige bei herrlichem Sonnenschein noch etwas reduziert hinter den Sonnenbrillen hervor, das Oktoberfestwochenende hatte Spuren hinterlassen. Ein Stammgast wurde zudem vermisst: „De Disch waggelt, ma leje noher de Manne drunner!“ - „Muschd e annera holle, der is in de Türkei!“ - „Wo is der? Had der de Schuss nid geheerd, das kann nid dem sei Ernschd sin!“

Ernst wurde es schließlich auf dem Feld, der SVG war dringend gefordert, musste im Derby Farbe bekennen gegen Gäste, die mehr und mehr Fahrt aufgenommen hatten im bisherigen Saisonverlauf, zudem in beiden Partien der Vorsaison die Oberhand behielten.

Erneut war Ralf König zum Umkrempeln seiner Mannschaft gezwungen, so hütete Benny Lichter den Kasten, auf der Bank standen gerade noch zwei Feldspieler zur Verfügung. Präsent ging die Heimelf das Spiel an, war scheinbar konzentriert und zielstrebig unterwegs. In den Anfangsminuten war bereits zu sehen, dass die Gäste von der falschen Saarseite ihr Spiel nicht auf Ballbesitz angelegt hatten. Sie ließen Grün-Weiß gewähren, verdichteten die Räume und setzten auf ihre rasanten Offensivleute.

In der 8. Minute bekam der SVG eine erste von letztendlich gut und gerne einem halben Dutzend guter Freistoßmöglichkeiten zugesprochen. Zentral achtzehn Meter vor dem Kasten hatte ein ungestümer Gästeakteur rustikal zugelangt. Victor Raab schnibbelte die Kugel etwas unpräzise am Eck vorbei.

Die optische Überlegenheit der Einheimischen blieb bestehen, doch nach und nach peilte der SCA mit schnellen Gegenstößen die gegnerische Hälfte an, Alexander Hank musste im Sechzehner dazwischen gehen, konnte klären (12.).

Im Biergarten des SVG die Fronten ebenfalls schnell geklärt: „Soll ich irjend ebbes mitbringe uffem Wäch?“ - „Och...“ - „Ähmo och, zweimo och, wer noch?“

Keinen Schönheitspreis konnte das fahrige Treiben auf dem Rasen derweil einheimsen. Die Gäste jagten einen ersten Abschluss gen Altenbegegnungsstätte, auch Dennis Peters schloss im Gegenzug ähnlich präzise über den Fangzaun ab. Eingelullt und ohne Zugriff ließ der SVG sich dann aus heiterem Himmel übertölpeln. Viel zu offen stand man, bot den Gästen Räume an und diese bedankten sich flugs, liefen in den Rücken der sorglosen Grün-Weißen und stolperten die Kugel zur Führung in die Maschen (17.).

Gehörig naiv hatte man sich diesen Gegentreffer eingefangen, verlor nun auch noch den Faden im Anschluss. Die Gäste blieben dran und wollten die Situation zu ihren Gunsten nutzen. Ein Eckstoß segelte gefährlich vors Gersweiler Gehäuse, Philipp Gales konnte diesen auf Kosten einer weiteren Ecke klären. Diese wurde semioptimal ins Zentrum weggeköpft und im Rückraum durfte der brandgefährliche Rayane Anseur den Ball seelenruhig annehmen und via Traumtor in den Winkel schmettern (22.). Eine fette Hypothek für den SVG war dies nun!

Mit Unkonzentriertheiten und ohne Körperspannung hatten sich die Jungs früh so richtig in Bredouille gebracht. In der Offensive fand die Mannschaft überdies keinerlei Lösungen, immerhin halfen die Gäste des öfteren mit tapsigen, wenngleich formschönen, Fouls. Wenigstens vielversprechende Standardsituationen gab es somit im gesamten Verlauf reichlich für die Gersweiler Elf. Bloß, man macht nichts daraus. In der 26. Minute schenkte man einen dieser Bälle aus dem Halbfeld her, lief in einen schmissigen Konter und konnte von Glück sagen, dass der Schiedsrichter in dieser Situation auf Stürmerfoul entschied.

Wenig später quietschte erneut die Pfeife des Schiedsrichters schriller als die Stimme von Carmen Geis durchs Rund, wieder hatte ein Gästekicker zugelangt, dieses Mal knapp zwanzig Meter halbrechts. Philipp Gales bugsierte den Ball knapp vorbei, ließ auch diese Option verstreichen (33.).

Das Spiel alles andere als eine Augenweide. Viele kleine Fouls, ständige Unterbrechungen und wenig Spielfluss waren zu verzeichnen. Immer wieder setzten die Gäste gegen viel zu sorglos verteidigende Grün-Weiße mit Kontern Nadelstiche, hätten einen davon beinahe zum dritten Treffer genutzt, knapp hinterm Tor von Benny Lichter plumpste ein Lupfer runter (37.).

Dieser musste kurz vor dem Halbzeitpfiff noch mal richtig ran, konnte einen herzhaft aus über 40 Metern abgefeuerten Schuss aus dem Winkel manövrieren. Ein Schreckmoment mehr. Auch am Stand der Unerschrockenen ein solcher, es hatte ordentlich gerummst. Keine Flaschen zu Bruch gegangen, bloß ein Mädchen hatte den Roller in einen Abfalleimer gesteuert. Die Gersweiler Anhängerschaft kann nichts aus der Fassung bringen – außer ein Ruhetag an der Bude...

Pause und Hoffnung auf Besserung: „Es is jo ach besser wenn se die Doore in de zwedd Halbzeid mache! Do siehma se wennischens!“ Man durfte gespannt sein, es musste deutlich mehr kommen.

Früh standen die Gersweiler Akteure mit einigermaßen bedröppelten Mienen wieder auf dem Platz, keine zwei Minuten hatte es gedauert, viel musste man zum bisherigen Treiben auch nicht sagen.

Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff zog der SCA das nächste gänzlich überflüssige Foul, erwies sich als hartnäckig freundlicher Gast (47.). Dieses Mal versuchte sich wieder Victor Raab am Freistoß aus 20 Metern. Der Torwart tatzte den gut getretenen Ball übergreifend unter der Latte raus, ein klasse Parade.

Beinahe verpeilten die Gersweiler Jungs das schnell vorgetragene Umschaltspiel, Julian Holderried war zurück gesprintet, konnte gerade noch vor einem Einschuss bereiten Stürmer klären.

Etwas griffiger wurden die Aktionen des SVG nun, dynamischer wirkten die Aktionen. Felix Nimmrichter versuchte anzukurbeln, schnappte sich mehr und mehr Bälle. Allerdings vermied man weiterhin beharrlich den Blick in den Rückspiegel. Der SCA bekam so eine weitere fette Gelegenheit auf dem Präsentierteller, versemmelte frei stehend und im großen Stil diese Chance (55.).

„Wie lang issen gespilld?“ - „Fünfefuffzisch Minudde!“ - „Das is jo noch e halwi Stunn!“ - „Jo Schmiddi!“

Endlich hatte auch der SVG dann eine Gelegenheit aus dem Spiel heraus, und was für eine. Philipp Gales war im Zentrum durchgelaufen, eine Flanke von Julian Holderried erreichte ihn punktgenau, der Kopfball landete zu unplatziert neben dem Kasten aus bester Position (60.).

Es entwickelte sich die Druck vollste Phase im Spiel der Einheimischen. Kurz darauf schuchelte Alexander Tiepelt aus einer unübersichtlichen Situation die Pille am Tor vorbei nach hübschem Stockfehler der Gäste (62.). Die Uhr lief und im Gegenzug liefen die Altenkesseler beinahe zum dritten Treffer, ein Lattenkracher verfehlte um ein Haar die Vorentscheidung.

Alexander Tiepelt kam an eine etwas zu hohe Hereingabe, konnte leider keinen Druck dahinter bringen (70.). Dann war erneut der bärenstarke Torwart des SCA zur Stelle, entschärfte eine super Direktabnahme des inzwischen eingewechselten Kevin Reuter (72). Noch war nicht aller Tage Abend.

Aller Tage Abend eher unter den Derbyzaungästen: „Ich wird jo ger noch bleiwe, ich ward noch uff e Runde vunn mein Kamerade aus Gerschweila. Mei Kamerade sin all im Kriesch gefall…!“

Spät kam der SVG in die Puschen, hatte im zweiten Abschnitt wesentlich mehr Tempo in den Abläufen. Philipp Gales konnte eine schöne Hereingabe von Kevin Reuter leider nicht verwerten, legte knapp am Tor vorbei (74.). Victor Raab versuchte es aus der Distanz, zu mittig, der Torwart ohne Probleme zur Stelle (77.).

Einen weiteren Freistoß versemmelte der SVG sehenswert (84.). Jede Menge Fahrkarten waren das, wie bei einer Werbeaktion des SaarVV konnte man sich fühlen, dabei hat man potentiell so starke Schützen in den Reihen. In einem existenzkriselnden Moment der (halbwegsen) Klarheit wurde den Zuschauern ersichtlich, dass hier heute wohl nichts zu holen war.

Noch ein letztes Mal musste der Behandschuhte im Kasten des SCA ran, aus dem Gewühl flutschte ein Ball heran, doch auch diesen hatte er sicher (90.). Dann ging nichts mehr, das Spiel war verloren und die Enttäuschung groß.

Der SC Altenkessel hat in der Summe verdient gewonnen, es abgezockt gemacht und dem SVG das Spiel überlassen. Mit den verdichteten Räumen kam ein allerdings zu wenig agiler Gastgeber schließlich nicht zurecht, gab überdies defensiv selbst zu viel preis gegen die flotten Gästestürmer. Jetzt gilt es, sich zu berappeln und den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Es liegen noch jede Menge Punkte auf der Strecke.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 08. Oktober um 15 Uhr in Hermann-Röchling-Höhe

SV Gersweiler:

Benjamin Lichter – Moritz Frank-Meuren (Kevin Reuter) – Jens Seidel – Felix Nimmrichter – Yannick Schneider – Julian Holderried (Felix Kühner) – Philipp Gales – Alexander Hank – Dennis Peters – Victor Raab – Alexander Tiepelt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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