Landesliga Süd: SV Gersweiler – SV Geislautern 0:1 (0:0)

Zuschauer: 120

Österlicher Rohrkrepierer

Wie eine schmalbrüstige Sparversion des anderen SVG kam die Mannschaft am Ostermontag daher. Ihre Kontinuität findet sie wie so oft in rätselhaften Leistungsschwankungen. Dem hartnäckig seinen Strafraum verrammelnden Gegner war von einer zaghaft und zu wenig dynamisch agierenden Heimelf nicht beizukommen.

Der SVG musste neben seinem Kapitän Alexander Hank, der sich in der Vorwoche unglücklich den Oberarm gebrochen hatte, noch einige weitere Ausfälle verkraften. Einmal mehr musste Ralf König die Anfangsaufstellung gehörig umkrempeln, so stand erstmals Henny Beck im Kasten der Ersten. Er sollte seine Sache hervorragend machen.

Vielversprechend legte der SVG los. Die Jungs aus dem Warndt umzingelten ihren Strafraum, die Gersweiler Kreisläufer nahmen eine allererste Lücke wahr und Denny Noor zielte womöglich bei seinem Schuss aus 18 Metern ein wenig zu genau, vorbei das Ding am Winkel (2..).

„Wo kummschen jetz ersch her?“ - „Ich hann noch de Besuch abwimmle misse, der war hartnäckisch!“ - „Dann mach Dich glei mo nitzlich!“

Eine Ecke segelte nicht schlecht präsentiert durch den Geislauterer Sechzehner, die Köpfe der Grün-Weißen wurden sämtlich eingezogen und das folgende Gestochere endete im Toraus (5.). Geburtstagskind Victor Raab setzte einen Freistoß in die Mauer, dem abgefälschten Nachschuss entsprang eine klare Abseitsposition (7.). Das Spiel alles andere als berauschend.

Denny Noor bügelte einen kapitalen Fehler selber aus, setzte nach und klärte mit hervorragendem und fairem Einsatz im letzten Moment gegen einen Gästeakteur (10.). Der SVG tat sich nun immer schwerer gegen die kompakten Gäste, die zudem auch offensiv mehr taten und die Grün-Weißen beschäftigten.

Nach knapp einer Viertelstunde musste Henny Beck raus aus seinem Kasten und aufmerksam klären, seine Vorderleute gerade alles andere als aufmerksam. Eine Minute später versuchte es Ex-SVGler Philipp Hinze, verzog allerdings. Victor Raab bekam auf der anderen Seite eine weitere Freistoßgelegenheit, den abgefälschten Schuss klärte der Torwart.

Dann bekamen die Osternestflüchtlinge einen ersten richtig schmissig vorgetragenen Angriff zu sehen. Roman Gertsmann brachte den letzten Ball quer durch den Strafraum zu Victor Raab, der knapp verpasste leider (18.). Der vorherige Passgeber setzte einen sehenswerten Drehschuss über den Kasten gleich darauf (19.).

Die Begegnung immer unattraktiver. Viele fühlten sich ans Hinspiel erinnert, das seinerzeit über 90 Minuten ohne Torchancen daherkam.

Nach einer halben Stunde etwas Leben auf dem Feld. Zunächst musste Henny Beck sicher eine Flanke runter pflücken, dann wurde es vor dem Gästetor etwas tumultiger. Victor Raab scheiterte zunächst knapp, seine gute Ecke köpfte Roman Gertsmann als Bogenlampe gen Kasten, doch eine Abwehrspieler bugsierte die Kugel aus dem langen Eck. Der in diese Phase auffällig spielende Roman Gertsmann probierte es erneut aus der Drehung, wieder der Handschuhmann Sieger (32.).

Die Randerscheinungen etwas gelangweilt und abschweifend: „Ich hann domols fünf Fahrstunne gebrachd!“ - „Ich beinha sechs, die hannse ma awwa dann geschenkt, es war alle gabudd!“Bleiern wie weite Teile des Spiels auch die Gespräche, es musste von allen mehr kommen. Mit der Entschlossenheit eines Großvaters, der sich am Türstock festkrallt ging man allerorten zu Werke.

Optisch überlegen zwar der SVG, aber ohne richtige Lösungen und Laufwege gegen immer tiefer stehende Gäste, die, wenn sie sich noch weiter hinten rein hätten drängen lassen auch fast schon wieder zu Hause gewesen wären.

Noch die beste von ein paar Halbchancen ergab sich für Alexander Tiepelt, der aus spitzem Winkel mit zu zentralem Schuss am guten Gästetorhüter scheiterte (39.). Bereits zwei Minuten war die Partie in der Nachspielzeit, da musste Henny Beck sogar die Null retten mit astreiner Parade. Mit diesem genau der Begegnung entsprechenden Ergebnis wurden die Seiten getauscht.

Am runden Tisch wurde gar nichts getauscht, weder die Plätze noch Nettigkeiten: „Wenn se denne Videobeweisschwachsinn ach bei de WM mache gebbd das lusdisch! Do huggd dann ähna vorm Fernseja, der had noch nie ähna gesiehn!“

Sogleich nach Wiederbeginn war das Spiel längere Zeit unterbrochen. Wie bei der schlimmen Verletzung von Alexander Hank in der Vorwoche war auch hier zunächst nicht genau ersichtlich, was passiert war. Ein Gästeakteur musste länger behandelt und schließlich vom Platz geführt werden. Auch der Krankenwagen war vor Ort. An dieser Stelle die besten Wünsche an den Verletzten.

Allem Anschein nach waren die Gersweiler Jungs in der Spielunterbrechung verblieben, jedenfalls war niemand zur Stelle um direkt nach Wiederaufnahme des Spiels einzugreifen. Tobias Klinkmüller traf einigermaßen unbehelligt zur inzwischen durchaus verdienten Gästeführung (51.).

In der Folge auch weiter mehr von der Warndtelf, als von Grün-Weiß. Henny Beck schnappte sich eine scharfe Freistoßhereingabe (56.), einen Konter trugen sie ebenfalls schmissig vor, verzogen nur knapp (60.).

Viel zu groß alles in allem nun die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. So machten man es den Gästen leicht ihr Bollwerk unbeschadet aufrecht zu halten. Blieb die Hoffnung, das irgendein abgefälschter Ball womöglich noch als Torschuss Karriere mache.

Die strittigste Szene der gesamten Begegnung schloss sich unmittelbar an. Alexander Tiepelt hatte für den SVG getroffen, der Schiedsrichter hier jedoch eine Abseitsstellung erkannt, die auch nach dem Spiel sehr kontrovers diskutiert wurde. Immerhin waren die heimischen Jungs nun wieder etwas präsenter. Alexander Tiepelt spielte einen feinen Pass in die Spitze auf Roman Gertsmann, der leider die Füße nicht richtig sortiert bekam in dieser Situation und mit falscher Schrittfolge verpasste. Pech gehabt (66.).

Dennis Peters bekam sie dann, die ganz dicke Gelegenheit gegen nun etwas nachlässige Gäste. Völlig frei und unbedrängt fand er sich vor dem Tor, bekam die Kugel nicht unter (71.). Vielleicht bekam der SVG ja noch etwas Luft unter die erschlafften Flügel.

Geislautern präsentierte nun ein paar illegale Zweikampfvarianten mit der Feinsinnigkeit eine Kettensäge, das Spiel wurde ruppiger. Allerdings durfte sich auch der SVG nicht beschweren, ein klares Foul im Sechzehner verlegte der Schiedsrichter außerhalb. Der Freistoß knapp am Tor vorbei. Hier war der Schiedsrichter wohl mal für kleine Pfeifen um die Ecke, sonst wäre der Elfer fällig gewesen.

So blieb es beim knappen Rückstand, aber der SVG schraubte an der dicht gestaffelten Abwehr rum, wie ein betrunkener Millionär am Zahlenschloss des Wandtresors.

Hüben wie drüben gab es noch die eine oder andere zaghafte Annäherung, richtig gefährlich wurde es nicht mehr. Mit einem letzten Schuss blieb der eingewechselte Roman Ziegler in der engmaschigen Abwehr hängen. Das war´s dann. Mit einem 0:1 musste sich der SVG nach mäßigem Auftritt geschlagen geben. Die Mannschaft musste ersatzgeschwächt ran, aber auch die angetretene Elf war eine gute, da haben die Jungs schlicht zu wenig daraus gemacht und in ihr Spiel investiert.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 08. April um 15 Uhr in Bliesransbach

SV Gersweiler:

Henny Beck – Denny Noor – Moritz Frank-Meuren (Roman Ziegler) – Roman Gertsmann – Daniel Dreßler – Yannick Schneider – Julian Holderried – Dominique Banza – Dennis Peters – Victor Raab – Alexander Tiepelt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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