Kreisliga A Südsaar: FV Fechingen 2 – SV Gersweiler 2 4:2 (2:1)

Zuschauer: 20

Stark begonnen – Stark nachgelassen – Chancen versiebt

Richtig gut sah die Anfangsviertelstunde aus und die Gersweiler Reserve war Herr im fremden Haus, führte zudem verdient mit 1:0. Danach verlor die Mannschaft völlig den Faden und die Spielkontrolle, drohte zwischenzeitlich gar unter die Räder zu kommen. In der absurden Schlussphase hätte es binnen weniger Minuten mit etlichen ganz dicken Gelegenheiten fast noch gereicht.

Fröhliche Gesichter beim sonntäglichen Stelldichein auch in Fechingen. „Lachen nid, machen die Roschdwurschdbud ahn!“ war allerdings ebenfalls ein Ansatz von Kritik zu vernehmen. Das ist ein heikles Thema bei der Grün-Weißen Anhängerschaft.

Die Jungs vom SVG waren sofort drin in der Partie, legten den Vorwärtsgang ein. Einzig bei einem schüchternen Eigentorversuch von  Heinrich Bauersfeld, der eine Flanke über das eigene köpfte, gab es etwas Schnappatmung (2.).

Dann war zunächst nur der SVG offensiv zu Werke. Der Ball lief und auch die Spieler waren gut in Bewegung, bloß vor dem Tor passiert anfangs noch nicht viel. Es lief die 8. Minute als es die erste große Chance zu verzeichnen gab. Sebastian Jennewein und Michael Zacher blieben allerdings zu zögerlich, der Ball war einigermaßen frei 10 Metern vor dem Tor angelangt. Sekunden später angelte sich letztgenannter erneut die Kugel, schoss zu unplatziert und mittig, der Torwart zur Stelle.

Stark eroberte eine Minute darauf Sebastian Jennewein das Spielgerät, zog ab und vollendete präzise zur verdienten Gersweiler Führung (9.).

Verwirrung am Biertisch: „Weller Jenne waren das?“ „Phh!“ „Jetz iss die Mudda grad furt gang, das hädde ma interviewe kinne!“

Der SVG blieb weiter dran. Michael Zacher beförderte den Ball in Rückenlage mit Direktabnahme in den Fangzaun, es schien eine Frage der Zeit zu sein, bis hier nachgelegt werden konnte.

Klarer Fall von zu früh gefreut. Philippe Meyer agierte als letzter Mann zu zögerlich im Zweikampf, ließ sich den Ball abluchsen und musste dem durchgebrochenen Gegner hinterher schauen, der problemlos zum Ausgleich einnetzte (14.). Urplötzlich war der Wurm drin, fortan lief nicht mehr viel zusammen.

Ziemlich von der Rolle musste man die nächste bittere Pille schlucken. Einen harmlosen Freistoßball von der Seite ließ der SVG 2 durch den 16er hoppeln, irgendwie plumpste der zum 2:1 für Fechingen über die Linie (19.).

Derweil war man um die Befindlichkeit der Spieler des SVG bedacht „Bische fidd Manu?“ „Ei joo. Imma!“ „Das han ich frier aach imma gesahd!“

Die Gersweiler Jungs suchten den verlorenen Faden, machte es sich allerdings selber schwer, agierte viel zu umständlich, so etwa Kevin Reuter, der einen überflüssigen Fallrückzieherversuch ansetzte, und am Ball vorbei semmelte. Den hätte er annehmen und in aller Ruhe verarbeiten können (24.).

Heinrich Bauersfeld schoss aus der Distanz knapp neben den Kasten (28.). Kevin Reuter bekam ein vermeintliches Stürmerfoul gepfiffen (30.) und hatte kurz darauf Pech, dass sein gut gedachtes Zuspiel auf Sebastian Jennewein im letzten Moment abgefangen wurde (33.).

Viel zu fluffig inzwischen das Spiel des SVG, echte Gefahr strahlte man nicht mehr aus.

Die Beobachter hatten mittlerweile neue Ideen: „Holschde mol so Bänner die die Laufwäje messe bei de Spieler, das wär doch mo intresant?“ „Do kannsche uns Sunndachs aach mo ähns gen, do machd jeder gud un ger so sei 800 Meder!“

In aussichtsreicher zentraler Position dann ein Freistoß für den SVG 2. Heinrich Bauersfeld stand  bereit, lief an...und legte 15 Meter quer zum verdatterten Kevin Reuter. Ball weg! Das durfte nicht wahr sein, was war plötzlich los nach diesem tollen Beginn?

Die letzte Spielszene des ersten Abschnitts brachte dann doch noch eine große Tormöglichkeit für die Gersweiler Mannschaft mit sich. An einer guten Flanke hopste Kevin Reuter vorbei und Michael Zacher trat ein Luftloch über den zu ihm durchgeflutschten Ball (45.). Halbzeit.

„Hann die käh Roschdwurschd do?“ „Näh, ich glaab die hann e Macke!“ Die Grün-Weißen verloren langsam die Geduld, die Mägen knurrten.

Weiter ging es mit Abschnitt zwei. Der SVG geriet nun mehr und mehr unter Druck, kam kaum noch aus der eigenen Hälfte und auch immer weniger in Ballbesitz. Da konnte sich keiner mehr einen Reim drauf machen. Wenn man einmal in aussichtsreiche Situationen kam, dann wurden die Bälle übereifrig ins Leere gespielt.

Immerhin abseits des Platzes ein erster Lichtblick: „Manne, aweil fange se do hinne ahn die Bud uffserüste! Glei gehds los!“ Gott sei Dank, das hätte böse enden können.

Fechingen bekam mehr und mehr Oberwasser, Torchancen blieben vorerst noch Mangelware und die Gastgeber hatten auch eine interessante Freistoßvariante (60.), die nicht unkommentiert blieb: „Die do sinn noch besser wie mier, die schlahn de Freistoß glei uff de eichene Dormann!“ Das hat tatsächlich Seltenheitswert, einen Freistoß so auszuführen,

Schrecksekunde kurz darauf. Zwei Gersweiler Jungs waren zusammengerasselt, es sah aber offensichtlich schlimmer aus, als es war. Weiter ging´s.

Daniel Cibella, der kurzfristig als Torwart eingesprungen war, konnte aufmerksam eine Kontersituation unterbinden (66.). Der SVG rätselhaft aus dem Rhythmus, kam gar nicht mehr rein in die Partie. Die Fechinger als Nutznießer, kamen nahezu unbehelligt zum nächsten Abschluß, drin das Ding und 3:1 (68.).

Es kam noch dicker. Der nächste Torschuß, das nächste Tor für die Einheimischen die nun drückend überlegen waren (72.). Sollte man hier gar unter die Räder kommen?

Marc Silbersack mit ganz anderen Sorgen. Er musste schauen, dass Manfred Leonhart eine andere Trikotnummer bekam, in das für Jens „Ali“ Albrecht gefertigte mit der 5 passte er nicht rein, bzw. eher 2 mal.

Ganz mies der Auftritt des SVG 2 in dieser Phase und doch kam man tatsächlich fast noch einmal ran, hätte sogar rückblickend zwingend ran kommen müssen. Auch dies kaum nachvollziehbar in diesem einigermaßen absurden Spiel. Was nun kam war nämlich abenteuerlich.

Los ging es in Minute 78. Kevin Reuter war sehr gut frei gespielt worden, setzte den Ball aus 3 Metern ins Nichts. Nur sechzig Sekunden darauf landete sein dieses Mal guter Kopfball nicht im Kasten, die Reaktion des Torwarts stark.

Norman Konecny mit einer Intervention: „Eckes schreib uff: Erschd ware ma doof, dann nur noch bleed!“ Keine schlechte Analyse Herr Doktor!

Und das war noch lange nicht alles. Dominik Gales zog aus 18 Metern ab, wieder mit guter Parade der Torsteher (81.). Was war nun los? Im Minutentakt dicke Chancen für die Gersweiler Jungs. Andy Schmidt verwechselte wenig später in gute Position seine Füße, daneben das Ding (83.). Einen indirekten Freistoß im Sechzehner vermurkste man schließlich überhastet (87.). Den nächsten Direkten platzierte Andy Schmidt in die Arme des Torwarts.

Kevin Reuter hatte in der 90. Minute eine weitere 100ige. Es war zum Haare raufen, was da alles liegen blieb.

Den Schlusspunkt unter diese merkwürdige Veranstaltung setzte der SVG. Es gab noch einen Foulelfmeter, den Kevin Reuter zum Endstand von 4:2 verwandelte. Völlig  überflüssig hatte man sich diese Niederlage abgeholt und darf nun gerne hadern warum.

Nächstes Spiel: Kirmessonntag, 28. August um 15 Uhr gegen Sportfreunde Saarbrücken 2

SV Gersweiler 2:

Daniel Cibella – Felix Kühner – David Peters – Heinrich Bauersfeld – Robin Köhl (Michael Lofi) – Dominik Schwarz (Andreas Schmidt) – Philipp Bingert – Sebastian Jennewein – Dominik Gales – Michael Zacher  (Alexander Deutscher) – Kevin Reuter

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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