Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 – Sportfreunde 05 Saarbrücken 2 2:3 (0:1)

Zuschauer: 80

Kirmessieg verschenkt – selber schuld

Kurz vor dem Ende hatte die Gersweiler Reserve den Sieg vor Augen und hätte gegen einen immer müder wirkenden Gegner bloß noch die Zeit von der Uhr laufen lassen müssen. Pustekuchen! Völlig unnötig und mit selten erlebter Naivität hat sich die Mannschaft noch zwei Gegentreffer einschenken lassen und durfte schließlich mit eingekniffenem Schwanz und ganz schön bedröppelt von dannen ziehen. So geht Kirmes dann eher nicht.

Beim Anpfiff herrschten durchaus beachtliche Temperaturen im Gersweiler Waldstadion. Für die soeben erst gekürten deutschen Rekordhalter aus Burbach des Jahres (37,9 Grad) sicher ein Zuckerschlecken. Vorteil Auswärtsteam.

Die Zuschauer genervt. „Der soll die Grillbud anwerfe, ich brech zusamme! Werner!“ War alles in der Mache, die Temperaturen brachten die Gemüter in Wallung. Das sollte sich allerdings vom Start weg ändern, es stürmte ordentlich und Wolken zogen auf.

Wetterapp Uwe fehlte, jeder hatte seien eigenen Infos, mal positiv, mal arg unwirsch. Abwarten.

Die Kirmes war am Laufen, das Spiel nun auch. „Ich hanns im Kreiz!“ „Das kummd vum ganze Dach an de Bierbud stehn. Sch... Kirp!“ Da müssen die Protagonisten durch, kennt man ja.

Vom Anstoß weg ließ der SVG die Gäste gewähren. Ohne Gegenwehr konnten sich die Sportfreunde durch kombinieren, gute Flanke, ordentlicher Kopfball, kein Tor! Glück gehabt nach schlafmützigem Start.

Ziemlich verhalten und einigermaßen ideenlos agierten die Grün-Weißen zunächst. Kevin Reuter flankte gen langen Pfosten, etwas abgerutscht das Ding, Felix Kühner wollte mit dem Kopf ablegen, es war keiner mitgelaufen (4.).

Leon Becker wurde dann erstmals richtig geprüft, hielt sicher einen strammen Burbacher Abschluss aus der Distanz (6.).

Dominik Schwarz jagte eine allerdings mutige Direktabnahme gen Nachbarort (8.). Es war noch nicht viel zu sehen von Kirmes- und Derbymodus. Die Sportfreunde wirkten abgeklärter und die Heimelf musste sich ganz ordentlich strecken.

Die zuvor erfolgte Gutscheinübergabe durch Isolde Ries hatte bei dem einen oder anderen für Verwirrung gesorgt. „Fier was issn das Geld uff dem Gutschein?“ „Ich glaab mier mache e Johr Freibier!“ Wäre sicher ein guter Ansatz und würde positiven Anklang finden, ist aber eher unwahrscheinlich.

Dann tropft es aus den dichter werdenden Wolken (10.). Sollte es allen Ernstes in die Kirmes regnen?

Der SVG offenbar ebenfalls mit diesem Szenario beschäftigt. Mit dem von den Sportfreunden vor das Tor geschlagenen Eckstoß jedenfalls nicht. Schwupps, lag das Runde im Eckigen und die Heimmannschaft im Hintertreffen (13.). Die Gäste führten verdient und setzten gleich nach.

Fast 20 Minuten waren von der Uhr, als die Gersweiler Jungs immerhin das Jugendtor trafen. Vielleicht ein Anfang, aber nicht wirklich zielführend.

Die Anhänger hatten derweil wesentlich größere Sorgen. Auf der Kirmes lag mal wieder einiges im Argen, denn „es Bier geschda hasche rischdich schnell misse dringe, gell?“ Das fluppt seit Jahr und Tag nicht, da muss man schon beim SVG aufschlagen, der kann Bier.

Auch Kirmespräsident beschäftigte die Gemeinde. „Was issn mim Jens der ald Has(s)elnuß? Kummd der uff die Kirp?“ Bestimmt!

Der SVG behäbig und ohne Zug gen gegnerisches Tor, es lief gar nicht gut und die Sportfreunde hatten es recht einfach. Leon Becker musste sich noch in einen guten Angriff schmeißen um Schlimmeres zu verhindern (25.). Im Gegenzug versuchte Alexander Deutscher im Fallen einen Ball vor das Tor der Burbacher zu bringen. Hat nicht geklappt, wieder war keiner in Position gelaufen.

Trinkpause nach knapp einer halben Stunde. Zeit um ein paar Dinge zu sortieren, der SVG musste sich dringend sammeln. Scheinbar hat dies auch gefruchtet, denn unmittelbar nach Wiederaufnahme der Partie sahen die Zuschauer die bislang beste Aktion des SVG. Kevin Reuter wurde an der Strafraumkante gut in Szene gesetzt, sein Schuss wurde vom Torsteher der Falsch-Saarseiter abgeklatscht, leider setzte Alexander Deutscher den Nachschuss knapp über das Gehäuse (32.).

„Ich muss e mo e Wurschd esse aweil, de Werner is jo jetz wach!“ nahm der sonntägliche Rhythmus langsam Fahrt auf. „Ich hann die gleich Idee gehadd, es schmeckt widda legga!“

Fahrt nahm derweil auch der SVG so langsam aber sicher auf, wurde etwas griffiger. Allerdings wurde der Exil-Hanweiler „Herr Kiehl“ allerorten vermisst. „Wo issn de Kiehl?“ „Der war wahrscheins um ähn do un iss jetz beleidischd, weil em kenner Beschäd gesahd had!“

Heinrich Bauersfeld fasste sich ein Herz, zog aus der Distanz ab, knapp vorbei das Ding, aber eine weiterer vielversprechender Versuch (37.). Der Konter hatte eine weitere Ecke zur Folge, die ein mal mehr gefährlich wurde. Mit dem Kopf verfehlte Burbach haarscharf.

Leon Becker musste gleich darauf mit den Fäusten klären, den damit eingeleiteten Umschaltversuch rüpelte ein Burbacher derbymäsig unsanft über den Haufen. Der gelbe Karton hätte hier ganz gut zu Gesicht gestanden, blieb allerdings aus (40.).

Der SVG vor der Pause halbwegs drin im Geschehen. Kevin Reuter zu ungeduldig und weit über die Kiste (43.), auch Mario Brutscher hatte nach beherzter Einzelaktion kein Glück (47.). Pause!

Diese wurde zur allgemeinen Bestandsaufnahme genutzt. „Wann warschen Du dehemm gischda?“ „Ich glaab so um drei...“ war mancher überzeugt, andere eher weniger, denn „Ich wäs es nimmeh, is wahrscheins ach gud so!“ war auch des öfteren zu vernehmen.

Unmittelbar nach Wiederbeginn schlief der Gastgeber einen erholsamen Kirmesschlaf, durfte sich beim ebenfalls mitschlummernden Burbacher Stürmer bedanken, dass es nicht 0:2 stand. Die Reaktionen auf den Rängen geharnischt. „Aweile haschde ma e Frikadellekinnhoke genn, muss das sinn?“

Der SVG bestrebt um Besserung. Kevin Reuter verlief sich leider unter einer guten Flanke von Philipp Bingert, hatte den Kompass vergessen (50.). Michael Zacher kam mit Zug in den Sechzehner, die daraus resultierende Ecke fand wieder Kevin Reuter, der leider hinplumpste (53.).

Es gab nun mehrere Ecken für die Heimmannschaft. Eine davon sehenswert unnötig aus Burbacher Sicht, selbstredend entsprechend bedacht: „Kannsche noch froh sinn, dass das do so e Dirmel is! Machd der do e Eckball drauß!“ Was machte der SVG drauß? Nix!

„Was issn mim Manu?“ wurde Manuel Kiefer auf dem Spielbericht der Ersten vermisst. „Der had wahrscheins im Training e Rodi krieht!“ vermuteten die Biertischler.

Kevin Reuter hatte schließlich eine 100%ige auf dem Schlappen. Nicht Fisch, nicht Fleisch sein Abschluss, weder Torschuss, noch Pass, vorbei am Pfosten, er war völlig frei vor dem Tor aufgekreuzt (58.). Immerhin merkte man nun deutlich, dass der SVG hier nicht aufgegeben hatte, sich unbedingt das Kirmesspiel zurückholen wollte.

Die nächste Trinkpause wurde zur Analyse von Krankenakten genutzt. „Ich glaab de Robben wird nix meh, der is kabudd!“ „Das Weichei, das hamma frier gar nid gemerkt!“

Diese Trinkpause hatte den SVG wohl inspiriert. Felix Kühner fischte sich unmittelbar nach dem Anpfiff im Strafraum die Kugel und knipste zum Ausgleich (72.), hatte damit Dirk „Schnapper“ Zeddies wohl auf dem falschen Fuß erwischt: „Was? Mei Kusseng?“

Die Partie nun ausgeglichen und offen. Der SVG hatte sich reingekämpft und wurde sogar belohnt.
„Erich“ Mongin setzte beherzt nach als der Torwart einen Schuß von“ Little Jo“ Felix Kühner prallen ließ (77.), drin das Ding zur Führung.

Wieder der „Schnapper“ mit einer Idee: „Kumm, ma mache jetz e Bob uffm Platz!“

Die Grün-Weißen wollten nachlegen und das Spiel entscheiden, blieben dran. Auf dem Rasen wurde es nun auch immer zankiger und entwickelte sich alsdann zu einem veritablen Tohuwabohu welches die Gäste nutzten, denn der SVG verlor vollständig die Ordnung nebst Nerven und einiger Sicherungen. Die Folge einer dieser Undiszipliniertheiten war ein Freistoß an der Mittellinie. Diesen vergaß der SVG zu verteidigen, die Sportfreunde waren wieder da, der Ausgleich. Völlig überflüssig gegen einen Gegner, der eigentlich erledigt war.

Mit einer klasse Eckballvariante wurde Michael Zacher im Rückraum frei gespielt, sein Schuss an die Unterkante der Latte und auch eindeutig hinter der Linie (88.), der Schiedsrichter hatte es aus seiner Position nicht richtig eingeschätzt, gab den Treffer nicht. Wieder wilde Proteste, das Spiel in Folge dessen im Metzelmodus.

Die letzte Aktion der Partie und der Gipfel der Unzulänglichkeiten. Freistoß von der Seitenauslinie. Der fand am langen Pfosten einen von zwei sträflich allein gelassenen Gästen, die das Gastgeschenk auch dankend zum 2:3 annahmen und das war es dann auch mit dem Kirmessieg (93.). Den hatte man sich selbst verbaselt und darf sich nicht wundern. Burbach war stehend k.o., die Führung kurz vor dem Ende hätte nur in Ruhe runtergespielt werden müssen. Stattdessen hat man sich provozieren und aus der Ruhe bringen lassen, zudem einmal mehr einfach nur gepennt.

Nächstes Spiel: Sonntag, 04. September um 13:15 in Geislautern

SV Gersweiler 2:

Leon Becker – Mario Brutscher – Felix Kühner – Philipp Bingert – Dominik Schwarz (Michael Lofi) – Domenik Gales (David Peters) – Heinrich Bauersfeld – Philippe Meyer – Kevin Reuter – Michael Zacher – Alexander Deutscher (Eric Mongin)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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