Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 – SC Blies 2  1:2 (0:0)

Zuschauer: 65

SVG scheitert an sich selbst

Die Gersweiler Reserve brachte es fertig selbst die dicksten Gelegenheiten ungenützt zu lassen, vergab dutzendfach erstklassige Einschussmöglichkeiten, dass den Zuschauern das Bier im Glas gefror. So darf man sich am Ende nicht wundern, dass die eigentlich hoffnungslos unterlegenen Gäste mit zwei läppischen und hundsmiserabel verteidigten Kontern allen Ernstes alle drei Punkte aus dem Waldstadion entführten. Die Felle dürften damit für den SVG 2 beinahe schon davon geschwommen sein.

Vor dem Spiel war zunächst einmal die Pokalauslosung des SFV Gesprächsthema Nummer eins im weiten Rund. Vielmehr eigentlich der ulkig absurde Auslosungstermin, den die Spaßvögel des Verbandes allen Ernstes am saarlandweiten Spieltag, dem Sonntag, um 17 Uhr in Marpingen angesetzt hatten. Etwas Häme durfte dann schon sein: „De SFV war mo widda lusdisch! Han fier heid zur Auslosung gelaad, spilld jo kenner im Saarland Gott sei Dank!“

Wenn schon Häme, dann gleich weiter mit den Blau-Schwarzen Tunichtguten: „Warsche geschda beim Leuchtturm?“ „Hau mir ab, was soll ich en do?“

Keine Minute lief der Kick auf dem auch heute gut gewärmten Grün bei hochsommerlichen Temperaturen. als ein erster schriller Schrei gellte. „Der had glei mo enner uff die Klöde gridd, sauwa!“ die treffliche Analyse, ein Bliesransbacher krümmte sich, konnte aber weiter machen.

Die Gersweiler Jungs sichtlich bemüht die zuletzt doch sehr dürftigen Auftritte vergessen zu machen. Es ging nach vorne und der Ball lief passabel. Zunächst allerdings war der letzte Pass zumeist unpräzise. Das machte Appetit: „Hasche de Ofe ahn, ich siehn gar käh weiser Rauch?“

In der 11. Minute dann ein erster Abschluss, dem noch ungezählte weitere folgen sollten. Marion Brutscher schoss beherzt aus 20 Metern, drüber allerdings.

Nur eine Minute später spielte Norman Konecny einen schönen Pass vor das Gehäuse, ein Blies-Akteur hatte aufgepasst, die Gersweiler Stürmer dazu auch ordentlich gepennt, waren nicht zum Ball gegangen.

Auch Eric Mongin und Michael Lofi versuchten sich aus der Distanz, blieben hängen. Leider machte es der SVG inzwischen auch immer wieder zu kompliziert, vertändelte den einen oder anderen Ball unnötig.

„Do kummd de Pokalschreck, es Känguru!“ Denny Noor war eingetrudelt, durfte sich für sein Siegtor unter der Woche lobhudeln lassen.

Die beste Szene der bisherigen Partie hatte Marlon Herrmann. In der 18. Minute zog er mit dynamischem Lauf über die linke Seite von dannen, spielte einen überlegten Querpass vor das Gehäuse, doch Sascha Jennewein brachte es wie auch immer fertig diesen Ball nicht zu treffen, geschweige denn zu verwandeln. Auch die anschließende Ecke brandgefährlich, doch auch David Peters prügelte den Ball aus kurzer Distanz neben den Kasten.

Auf den Schreck musste was passieren: „Machschde mid?“ „Jo kumm, ich geh holle, wivill dann?“ Hätten die Zuschauer geahnt, was noch alles kommen sollte, hätten sie es sicher langsamer angehen lassen.

Heinrich Bauersfeld bediente mit sauberem Diagonalpass Marlon Herrmann, der zu hektisch abschloss, vergab (22.).

Ganz ordentlich der Auftritt der Gersweiler Jungs bisher, der Ball wurde gut transportiert, aber diese Chancenverwertung! Ein Graus.

Wieder die Auslosung im Fokus, auch der Leuchtturm spielte eine Rolle: „Wemma heid de FC zieje, machschde de Sicherheitsbeuffdrachde!“ Das war dann schnell abgeblockt, denn „Wahrscheins zieje ma die Fenn!“

Guter Spielzug in der 27. Minute. Bis in den Sechzehner alles blitzsauber, dann stürmerfoulte der SVG leider, wurde unterbunden. Deutlich die Überlegenheit, ohne Zählbares aber ziemlich brotlos.

Eric Mongin probierte es ein weiteres Mal aus der Distanz, sein Schuss aus etwa 25 Metern vorbei am Tor (30.). Schnell spielte der SC Blies sein Umschaltspiel, kam einigermaßen ungehindert durch und traf tatsächlich das Tor. Klar Abseits, Gück gehabt, denn so schnell kann es dann gehen.

Norman Konecny spielte einen weiteren formschönen Ball in den Strafraum, Sascha Jennewein verlief sich jedoch zu umständlich, hatte die Orientierung verloren (35.). Der SC Blies war jetzt wach geworden, machte mit und wurde auch bei der folgenden Umschaltaktion gefährlich. Ecke. Diese hatte es richtig in sich, flog scharf und gefährlich durch den Fünfer, die Gersweiler Kopfballspezialisten segelten allesamt drunter durch, bloß Heinrich Bauersfeld war präsent, klärte im letzten Moment zur neuerlichen Ecke, die nichts einbrachte.

Ein paar superschlaue Zuschauer hatten ganz tolle Ideen: „Ich geh heid mo Fußball gugge, Fenn geje Firschdehause!“ „Ei joh, das bringds beschdimmd!“

Nach einer gut adressierten Flanke von Sascha Jennewein verzog Eric Mongin in Schräglage, wurde von den besser wissenden Hangbewohnern angepfiffen: „Denne hädda keppe solle!“

Fazit des ersten Abschnitts: Ordentlicher Auftritt der Heimelf, noch ohne den letzten Biss und mit einmal mehr unseriösem Abschlussverhalten. Das fand dann auch in der Pause seine Fortsetzung, denn einige Beobachter stellten fest: „Was mache die dann do unne, Chancetodübunge? Klappd gud!“

Das bevorstehende Oktoberfest der AH rief dann die Nostalgiker auf den Plan: „Wisse na noch wie  ma domols no dem Okdowerfeschdbier in Niggeloos gespilld han?“ „Nö!“

Ohne Verzögerung ging es in Hälfte zwei gleich zu den nächsten Einschussmöglichkeiten. Es sollte eine Art Rekordversuch werden, was in den folgenden 45 Minuten versemmelt wurde. Zunächst köpfte Sascha Jennewein nach einer Ecke, blieb hängen, dann fand eine super Zacher-Flanke den Weg zu Kevin Reuter, der unmittelbar vor dem Kasten unkonzentriert drunter durch hopste (49.).

Eine heftige Kollision an der Außenlinie. Heinrich Bauersfeld war Hauptleidtragender, musste verletzt ausgewechselt werden (50.).

Mario Brutscher suchte mit langem Zuspiel Kevin Reuter, etwas zu lang das Ding, hatte er gut gesehen (52.).  Auch Sascha Jennewein flankte super in den Lauf von Michael Zacher, dessen Kopfball aus etwa acht Metern leider denkbar knapp neben dem Tor landete (53.).

Klar überlegen die Grün-Weißen, das Ding wollte nicht rein.

Kevin Reuter rekordversuchte weiter, bolzte aus kurzer Distanz einem Verteidiger in die Hacken, dass es einem frostig wurde (56.). Pech dann eine kleine Weile später (58.), Kevin Reuter hatte sich gut durchgesetzt, spielte mit scharfer Hereingabe auf Eric Mongin, der in dieser Situation keine Chance hatte kontrolliert zu agieren, von seinem Schienbein trudelte der Ball um Zentimeter am Objekt der Begierde vorbei. Zum Haare raufen.

Etwas mehr als eine Stunde war gespielt, als sich Michael Zacher in die ellenlange Liste der liegen gelassenen erlesenen Chancen einreihen durfte. Aus sieben Metern schloss er mit Schrägschuss zu zentral ab, der Torwart blieb Sieger (62.).

Dann passierte, was unter solchen Umständen gerne mal passiert: Die Gäste besaßen tatsächlich die Frechheit einen allerdings veritablen Gersweiler Abwehraussetzer zur Führung zu nützen. Das durfte jetzt doch nicht wahr sein (63.). Unmittelbar nach Wiederanpfiff kam die Pille zu Kevin Reuter, der aus gerade einmal vier Metern einfach nicht am Torwart vorbei kam, den Zusehern wurde ganz schummerig.

Und weiter ging´s im Text. Erneut Kevin Reuter. Nach Flanke von Philippe Meyer schoss er einen auf der Linie stehenden Abwehrstörenfried an (71.).  Den Konter veredelte der Gast zum 0:2, das Defensivverhalten abenteuerlich .

Der eingewechselte Alexander Deutscher verzog aus der Drehung in der Folgeminute, in dieser Taktung blieb es, denn auch sechzig Sekunden später doppelfehlschusste der SVG, dass einem die Augen übergingen.

„Wenn die Erschd noher so weida machd, geh ich hemm!“ wurden bereits die weiteren Abläufe geplant.

Doch die Zweite war noch nicht fertig, hatte noch weitere Fehlschüsse im Köcher. Kevin Reuter hämmerte einen Ball in die dicht gestaffelten Abwehrspieler, die ihr Tor verbarrikadierten (82.), Alexander Deutscher fand mit super Kopfballablage Mario Brutscher, dem der Ball leider in den Körper sprang, er bekam ihn nicht über die vermaledeite Linie (83.). Was ein Pech!

Dann war der Bann doch noch gebrochen. Mario Brutscher erzielte nach unübersichtlicher Aktion zuvor überlegt den Anschlusstreffer (84.). Zu spät?

Einer wurde noch vermisst unter den Zaungästen: „Wo issn de Baumogul?““Der missd mit seiner App glei aussem Wald kumme!“ „Sei App kanner dehemm losse, es Wedda is perfekt!“

Leider wurde es nichts mehr. Die Schlussoffensive wurde ein reichlich laues Lüftchen, eine Flanke schwebte noch hinter den Fangzaun gen Garagen. Aus und vorbei, die nächste völlig unnötige Niederlage war kassiert und das hat man sich einzig und allein selbst zuzuschreiben.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 18.September um 13:15 Uhr in Püttlingen

SV Gersweiler 2:

Leon Becker – Eric Mongin (Alexander Deutscher)– Mario Brutscher – David Peters – Philippe Meyer – Michael Lofi – Sascha Jennewein – Heinrich Bauersfeld (Kevin Reuter) – Norman Konecny (Christoph Conrad) – Marlon Herrmann (Michael Zacher) – Gabriel Stieglitz

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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