Kreisliga A Südsaar: FC Kandil 2 – SV Gersweiler 2 1:2 (0:2)

Zuschauer: 100

Mit dem Glück des Tüchtigen zum Dreier bei Kandil

Kaum länger hätte die Partie dauern dürfen. Mit nur noch neun Mann und einer gehörigen Portion Dusel brachten die Gersweiler Jungs den nächsten Dreier unter Dach und Fach. In Hälfte zwei brachte sich der SVG 2 unnötiger Weise selbst in Bredouille, hätte um ein Haar den Sieg noch aus der Hand gegeben. So aber ist alles im Lot und nun darf sich das Waldstadion auf einen echten Hit am Donnerstag Abend freuen: das absolute Topspiel gegen den punktgleichen SV Walpershofen 2.

Düstere Vorahnungen taten sich den wohl gestimmt eintrudelnden Gersweiler Zuschauern auf: In jeder zweiten Hand Softeis aller Geschmacksrichtungen, kein einziges Kaltgetränk zu erspähen. Was war hier schon wieder los? Eine tote Maus auf der schnell gesicherten Bierbank machte es dann auch nicht besser.

Die Gersweiler Zweitvertretung begann bei sommerlichen äußeren Bedingungen tief stehend gegen einen durchaus spielstarken Gegner, den man zunächst kommen ließ. Bei einer ersten eigenen Offensivaktion steckte der erneut sehr agile Michael Zacher schön auf Sebastian Jennewein durch, der sich leider etwas übereifrig verhaspelte und den Ball los wurde (4.).

Ernüchterung auf den Rängen: „Ich wolld grad ebbes esse! Wer hadden die Maus do hin geleht?“ - „Was is das?“ - „E Maus!“ - „Wodrahn sische das?“ - „An de Fall un em Käs du Blinder!“ - „Wie kamma dann iwwahaupd do sterwe?“

Etwas schwergängig noch das Geschehen auf dem Feld. Der SVG 2 war um Spielkontrolle bemüht, tat zunächst nicht mehr als nötig, wartete ab. Sascha Jennewein kam nicht an ein langes Zuspiel seines Bruders Sebastian, der Ball plumpste ins Toraus (12.). Kandil war ein hartnäckiger Gegner, der die Grün-Weißen stets auch defensiv forderte.

Schließlich bestätigten sich tatsächlich die Schreckensszenarien. „Wäschde was der an de Bud zu ma gesahd had? Mir sin e bissje unvorbereid!“ - „Ich hannem gesahd, ma merkds, es Bier is schun widda mo lauwarm! Was is bloß los mid eich?“

Inzwischen kamen die Gersweiler Jungs etwas besser zu Rande in der Offensive, bekamen nach druckvollem Angriff eine erste Ecke zugesprochen, die Philipp Bingert vielversprechend vor den Kasten bugsierte (17.). Wie leider so oft, wurde ein Kopfball nicht ordentlich angesetzt, landete viel zu harmlos in den Armen des Torhüters.

Bevor ein Zwei-Minuten-Ei gar hätte werden können vermurkste Kandil schön tapsig sein Aufbauspiel, der SVG schaltete schnell, Sebastian Jennewein bolzte frei stehend den Behandschuhten an, Michael Zacher war hellwach geblieben und staubte zur Gersweiler Führung ab (19.).

Alles gut? Nicht bei jedem: „Ich hall das do nimmeh aus, ich zieh glei mei West nommo ahn, ich verbrenn hie!“ Mit den ungewohnt sommerlichen Temperaturen hatten die mit winterlicher Kneipenbräune versehenen Hopfen-Jünger ihre liebe Müh und Not.

Unbeeindruckt machte Kandil weiter, setzte seine Gäste weiter unter Druck. Im Sechzehner kam ein Roter zum Abschluss, jagte den Ball aufs Gersweiler Tor. Gabriel Stieglitz klärte mit hochgerissenen Fäusten, kein Pfiff, nur Ecke, Glück gehabt (23.).

Aus dieser Ecke ergab sich eine nette Kontersituation für den SVG, Sebastian Jennewein mit gutem Lauf über die Außenbahn, leider zu eigensinnig sein Schuss aus spitzem Winkel, hier wäre ein Querpass angebracht gewesen.

Der Kick wurde nun schmissiger und mehr und mehr auch Stutenbissig. Etliche Nickligkeiten und giftige Zweikämpfe kamen hinzu nach etwa eine halbe Stunde. Von der Bank der Gastgeber wurde dies zudem eifrig befeuert, der gute Schiedsrichter musste einschreiten, den Übungsleiter hinter die Barriere schicken. Ruhe fürs erste.

„Oh legg! Das warme Bier do iss ma nid bekumm!“ - „Dann schwätz nid, holl kalde!“

Auf dem frisch verlegten Grün rappelte es derweil zünftig. Ein roter Akteur packte eine zeitlose schöne Blutgrätsche aus, dass einem das lauwarme Glas in der Hand gefror. Er schaffte es mit der äußerst attraktiven Grätsche selbstredend prompt ins Freundschaftsbuch des Schiris. Mit Gelb war er bestens bedient und tat gut daran sich still und heimlich von dannen zu schleichen (35.).

Schön die Balleroberung im Mittelfeld von Sebastian Jennewein, ab ging die Post gen Sechzehner, etwas zu früh kam der Torschuss, drüber das Ding (36.). Philipp Bingert schnappt sich umgehend den nächsten Ball, seine Flanke ging abgefälscht ins Toraus, Ecke (36.). Das Spielgerät war auf dem benachbarten Spielplatz gelandet, eine Runde Karussel ist immer drin.

Die Ecke nicht optimal, aber das Nachsetzen erfolgreich. Mit drei Mann eilte der SVG zum Tor, verschusselte beinahe die Pille, doch dieses Mal war Sebastian Jennewein am rechten Fleck, konnte ebenfalls abstauben und auf 2:0 aus SVG-Sicht stellen (38.).

Hübsch zankig ging es bis zum zeitnahen Pausenpfiff weiter. Gelegenheit die Gemüter zu beruhigen.

„Is das e scheiß Parksituation hie!“ - „Kannsch jo schlecht die Bursch abreise, do kinnsche da hie im Ort was ahnheere! Warum kummsche dann nid frier? Mier sin schunn zwei, drei Runne do.“

Ziemlich abgeklärt und kaltschnäuzig hat die Gersweiler Zweite diese ersten fünfundvierzig Minuten absolviert gegen einen nicht einfach zu handhabenden Gegner. Das sollte doch reichen?

„Mann, Mann, Mann! Jetz mache Unsere schun beim Warmschieße die Bursch kapud, hann die uns vorhin zugeherd?“

Kaum wieder auf dem Platz, konnten die Grün-Weißen sich beim hellwachen Gabriel Stieglitz bedanken. Dieser klärte gegen frei durchgelaufene Rote aufmerksam, seine Kollegen wohl im Wachkoma. Sascha Jennewein rannte sich bei folgendem Umschaltspiel etwas kopflos fest, Gelegenheit dahin (46.).

Zu passiv erschien der SVG nun. Leon Becker musste bei einem Schuss aus 20 Metern ran, hatte die Kugel sicher (52.). Immer mehr kam Kandil nun auf, spielte druckvoll, der SVG reagiert nur noch.

„Is das so warm!“ - „Zieh doch dei T-Shirt aus!“ - „Das kann ich nid bringe!“ - „Oh, na un! So wie de bischd, bischde!“

Es kam die Phase des Spiels in der sich die Gersweiler Jungs bei einer Vielzahl von Kontermöglichkeiten aller Probleme entledigen hätten können. Leider wurden diese sämtlich zu nachlässig und auch überhastet vorgetragen, in Serie blieb man hängen oder spielte Bälle ungenau. Bei einem dieser Konter waren die Gersweiler Offensivspieler nicht ordentlich nachgerückt, der Querpass von Sebastian Jennewein ging daher ins Leere und das Umschaltspiel der Gastgeber geriet brandgefährlich. Leon Becker konnte den Schuss aus 11 Metern mit den Fingerspitzen gerade noch an den Pfosten lenken (66.).

Leider war er nur sechzig Sekunden darauf etwa zu weit vor seinem Kasten positioniert, gegen den nächsten Schuss im hohen Bogen hatte er das Nachsehen, der Anschlusstreffer und noch jede Menge Zeit auf der Uhr (67.).

Tumulte und Aufregung in der 72. Minute. Der seit der 60. Minute und nach Gelb-Rot gegen Dominik Gales in Unterzahl spielende SVG war gehörig unter Druck geraten. Ein Kandiler Stürmer hatte sich im Strafraum durchgesetzt, kam zu Fall. Sofort der Pfiff des Schiedsrichters und Entsetzen bei Grün-Weiß. Denkste! Gelb wegen Schwalbe, alles war gut.

Der SVG kam im Umschaltspiel gegen die immer noch hadernden Gastgeber erneut zu einer Großchance, der Querpass von Sebastian Jennewein zu unpräzise, auch diese Option verstrichen. Das konnte noch richtig eng werden hier, sollte noch ein gefühlt langer Nachmittag werden.

„Geh her Du do uff se klunsche, sunschd menn ich ich wär vull!“ Endlich mal Sitzbänke, schon taten sich andere Baustellen auf.

Zum wiederholten Male konnte sich indes Philipp Meyer mit einer sehr aufmerksamen Abwehraktion hervortun (82.), war in dieser Phase derjenige, der immer wieder die zahlreichen Angriffe des FC Kandil zu unterbinden half.

Grün-Weiß taumelte dem Ziel entgegen, ließ den nächsten Konter über die Wupper gehen, spielte einen kurz ausgeführten Eckball ins Seitenaus und kam in schwere See, der Kahn krängte hin und her. Ein rechtes Kuddelmuddel die Schlussphase.

Immerhin hatte auch Kandil nicht mehr allzu viel auf der Pfanne, einen harmlosen Kopfball sicherte Leon Becker (88.), die Zeit verstrich zäh und zäher.

„Mier misse das irjendwie iwwa de Zaun schauckle!“ „Iwwa wenne, Manne?“

Über die Zeit natürlich! Und das klappte dann auch. Geschafft, der nächste Dreier an der langen Kette und jetzt darf der SVG 2 dem Kracher gegen Walpershofen entgegenfiebern! Weiter im Text, immer weiter, das klappt!

Ein schlaues Schlusswort aus Hanweiler mit Phrasenschweinpotential: „Wenn de owwe stechsch hasche hald Gligg!“ - „Jo Kiehl!“

Nächstes Spiel: Donnerstag, den 13.April um 19 Uhr gegen SV Walpershofen 2

SV Gersweiler 2:

Leon Becker – Sascha Jennewein (Dominik Gales) – Dominik Schwarz – Philipp Bingert – Christoph Conrad – Sebastian Jennewein (Claudio Jenarella) – Philippe Meyer – Patrick Crauser (Daniel Pjatezkij) – Gabriel Stieglitz – Alexander Deutscher (Domenico Damascato) – Michael Zacher

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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