Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 – FC Kleinblittersdorf 2 11:0 (3:0)

Zuschauer: 70

Zweistellig zum Muttertag

Nicht lumpen ließen sich die muttertagsabgängigen Gersweiler Jungs vor allem im zweiten Abschnitt einer höchst einseitigen Partie. In Hälfte eins stand man sich mitunter noch hübsch in den eigenen Füßen herum, ließ Gelegenheiten verstreichen und kam nicht ganz so gut zu Potte. Dann wurde der Knoten gelöst, die moralischen Bedenken beim Torschuss zur Seite gelegt, so dass die Tore zwangsläufig und wie reife Früchte fielen. Über manch ein Abschlussphänomen sollte hingegen lieber der Mantel des Schweigens gehüllte werden...

Donner grollte kurz vor dem Anpfiff. Strahlender Sonnenschein zwar, aber fette Wolken hatten sich in der Umgebung aufgebaut. Die Hobbybotaniker verunsichert: „Jetz han ich aweil de Fernsehgade geguggd beim Friestigge. Do hann se gesahd ma dirft vorm fufzehnde Mai nix aussäje, do iss nämich es kalde Sophie!“ So weit sollte es aber nicht kommen, der sich ankündigende Schneesturm zog ab, es konnte los gehen.

Die Gersweiler Jungs legten ordentlich los, setzten die Gäste gehörig unter Druck und eroberten sich früh die Bälle. Kevin Reuter rutschte nach guter Vorlage von Domenik Gales ein erster Torschuss über den Schlappen, vorbei strich das Ding (3.). Das Aufbauspiel der Blittersdorfer unterband der SVG sogleich, Kevin Reuter setzte mit schöner Flanke Michael Zacher in Szene, sein Kopfball Beute des Torstehers, dessen Haarpracht irritierte: „Hann die e Frah im Kaschde?“ – „Näh! E Hippie!“

Haushoch überlegen die Heimelf. Die Bälle im letzten Abschnitt bis dato noch zu wusselig gespielt und daher weiter torlos die Partie.

Kunde vom Parallelspiel: „Walwaschhofe fiehrt ähns null!“ – „Bei mir nid!“ – „Musch ach aktualisiere!“ – „Ah so! Ich iewe noch!“

Erstmals in der zehnten Minute musste Leon Becker die Handschuhe aus den Hosentaschen nehmen, schnappte sich einen lang geschlagenen Freistoß sicher. Das Umschaltspiel ordentlich, Patrick Crauser mit passablem Schuss aus etwa 25 Metern, zu mittig, der Hippie konnte parieren (11.). Seinen Abwurf verhühnerte er allerdings im großen Stil, der Ball umgehend wieder scharf und Kevin Reuter kam aus kurzer Distanz zum Kopfball, legte diesen fahrig neben den Kasten. Es begann schon wieder einmal grenzwertig zu werden.

Die Ecken für Grün-Weiß brandgefährlich. Daniel Dreßler brachte sie wie schon in der Vorwoche klasse vor das Tor. Marlon Herrmann scheiterte nach einer davon mit einem Kopfball um etwa einen halben Meter (14.). Beim nächsten Versuch war wieder Marlon Herrmann mit dem Kopf zur Stelle, stark die Reaktion des Zopfträgers, aber Michael Zacher hellwach, stocherte die Kugel zur überfälligen Führung in die Maschen (17.).

„In Gerschweila stehds jetz ach ähns null!“ – „Ma kanns ach iwwatreiwe mit dem Quatsch, mach Dich liwwa nitzlich un geh ebbes holle!“

Der SVG weiter tonangebend in der Folge, doch so richtig Zug war noch nicht drin in der Partie. Patrick Crauser sorgte für etwas mehr Wallung, verlor einen Ball, setzte nach und rüpelte seinen Widerpart herzhaft aus den bunten Tretern (28.). Der Lohn: Gelb und ein nettes Stelldichein mit Zeder und Mordio. Es kam etwas Leben in die Bude darob.

„Wo issen de Stadionsprecher?“ – „Kummd nimmeh! Ihr stehnem imma im Wäch rum, er isses läd!“ – „Piensje!“

Kevin Reuter brachte mit einem Flankenlauf Gefahr, seine Hereingabe etwas zu nah am Gehäuse, der Beatle zur Stelle vor Gersweiler Abnehmern (32.). Im Gegenzug zu schläfrig die Grün-Weißen, konnten gerade noch zur Ecke klären, die Marlon Herrmann aus dem Strafraum beförderte. Nicht wirklich ansehnlich das Geschehen in dieser Phase.

Die Grillpartie der Aktiven nach dem Spiel machte noch Kopfzerbrechen, Material musste her: „Do kummd de Manu, der had noch e Salad gemachd fier noher, das is die Reddung!“ – „Do is bestimmd Eise drin! Gell?“ – „Jo Manne!“

Das Spiel inzwischen seit jener Crauserschen Aktion hübsch zankig, Daniel Dreßler wurde 20 Meter vor dem Tor von den Stelzen operiert, dass es den Altgedienten Phantomschmerzen bereitete (36.). Aus reinem Trotz schnibbelte er den resultierenden Freistoß einfach zum zweiten Treffer ins Gästetor (37.). Das hatten die nun davon.

Die Schmerzen der Veteranenrunde am Abklingen, man war wieder auf Ballhöhe und voll dabei: „Werner! Leh dabba scharfe Saarlänna uff! De Fritz kummd glei!“ – „Un was brache mier? Drei Fläschja?“ – „Wieso? Mier sin se zwedd!“ – „Un ich? Derf ich nid!“ – „Jo Manne, derfsch ach!“

Kleinblittersdorf fand kaum statt offensiv, der SVG deutlich Herr im Haus und mit mal wieder zu wenig Treffern auf der Habenseite. Michael Zacher ließ ein dickes Ding liegen, vergab freistehend aus wenigen Metern (38.). Wieder war es Kevin Reuter mit schnittigem Lauf und akkurater Flanke, der mit Marlon Herrmann dazu einen gut eingestarteten Abnehmer fand, unhaltbar dessen Kopfstoß zum 3:0 (42.).

„Drei Null! Do is die Reli jo schummo gesichert!“ – „Jo Manne!“

Marlon Herrmann mit schönem Versuch, sich bei Kompagnon Kevin Reuter zu revanchieren, dieser bolzte sich leider in guter Position selber an (45.). Halbzeit.

„Wie siehdsen aus?“ – „Drei Null!“ – „Eigentlich han ich die Biersituation gemennd!“ – „Ach drei!“

Mit Feuereifer legten die Grün-Weißen in Abschnitt zwei nach. Kevin Reuter verpasste zunächst eine weitere fette Kopfballmöglichkeit (49,), scheiterte zwei Minuten später mit einem Schuss an der Langmähne, hatte auch in der 54. das Zielwasser verschüttet. Irgendwer muss es ihm dann schleunigst hinterher gereicht haben, jedenfalls saß der nächste Abschluss, vier null (56.). Marlon Herrmann durfte sich kurz darauf für eine einmal mehr sehr engagierte Partie belohnen, vollstreckte mit verunglückter, aber sehenswerter, Flanke zum fünften Gersweiler Treffer (60.).

Zu schnell ging es dann für mich, kaum vom Tresen zurück, hatte Kevin Reuter erneut getroffen, das halbe Dutzend fertig gemacht (62.), das war aber noch lange nicht alles. Jetzt hatten die Gersweiler Jungs Spaß am munteren Treiben und es war mehr und mehr Bewegung im Spiel.

Gersweiler Müßiggänger mutierten zu Bedenkenträgern ob des eigenen Freiloses für das mögliche erste Relegationsspiel der Zweiten: „Ma kinne jo dann mo e Relegationsspill vun annere gugge gehen, wenn mier e Freilos hann!“ – „Jo Manne! Sowieso!“

Daniel Dreßler schlenzte derweil zum siebten Gersweiler Treffer ins Netz (66.), scheiterte vier Minuten darauf in ähnlicher Situation. Der eingewechselte Eric Mongin versuchte mit strammer Klebe seinen Gegner zu entmannen, dass den Fußballrentnern vor der Bierschwemme die alten Phantomschmerzen wieder aufs übelste zu Tage traten (71.). Auch über die Abendgestaltung machte man sich so seine Gedanken: „Heid wird’s bei mier käh 8 Uhr mäh hie! Do geh ich um zwei vor, drei vor so...!“

Mit seinem dritten Tor schraubte Kevin Reuter das Ergebnis weiter in die Höhe, reuterte den bereits achten Treffer seiner Mannschaft an diesem Tag (74.). Die Gäste hatte zwischenzeitlich auf „Toter-Mann-Taktik“ umgestellt, spielen arg tarnkappig.

Gar nicht verstecken musste sich der Appetit einiger Muttertagsflüchtlinge: „Werner! Eine ess i noch, dann is Ruh!“ – „Das is jetz logga schunn e Meda gewähn!“ – „Na un! Die gibds in Thüringen am Stück!“

Beinahe wäre so das 9:0 untergegangen, Kevin Reuter war zum persönlich vierten Mal zur Stelle gewesen (76.), Eric Mongin, im nun fortgeschrittenen Alter, ließ sogleich das 10:0 folgen (78.). Zweistellig jetzt das einseitige Verfahren.

„Es sin meh Boula do wie Zuschaua!“ – „Jo Manne! Un es sinn me Leid do wie Flasche! Do muss ebbes passiere!“

Die Szene in Minute 89 soll wie versprochen unerwähnt bleiben, der Mantel des Schweigens wird vereinbarungsgemäß darüber gehüllt...Jessas!

Der Schlussakkord blieb wieder Eric Mongin vorbehalten, der zum 11:0 Endstand doppelpacken durfte. Ein auch in dieser Höhe verdienter Erfolg mit schwungvoller zweiter Hälfte und netten Toren. Die Kunde aus Walpershofen im Anschluss leider nicht positiv. Die Sportfreunde waren dort knapp unterlegen, die Hoffnung auf Tabellenplatz eins und die Meisterschaft nun verschwindend gering. Die Relegation muss wohl gespielt werden.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 21. Mai um 13:15 Uhr in Hanweiler

SV Gersweiler 2:

Leon Becker – David Peters – Christoph Conrad (Norman Konecny) – Daniel Dreßler – Gabriel Stieglitz – Marlon Herrmann – Domenik Gales (Eric Mongin) – Patrick Crauser (Philipp Bingert) – Sascha Jennewein – Michael Zacher (Alexander Deutscher) – Kevin Reuter

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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