Kreisliga A Südsaar: SV Sitterswald – SV Gersweiler 2 0:2 (0:1)

Zuschauer: 30

Unnötige Spannung bis zum Schluss

Gegen einen hibbeligen Gegner machte es der SVG 2 bis kurz vor dem Ende überflüssiger Weise spannend. Im großen Stil verhunzte man Torchancen, hinten wurde es immer wieder brenzlig gegen quirlige, wenngleich zu ungestüme Gastgeber, die bei Kontern allerdings stets gefährlich waren.

Auf dem gut versteckten Sportplatz und nach einer Irrfahrt durch das Gemeindelabyrinth in Sitterswald eingetroffen kam die spärliche Gersweiler Reisegruppe geschwind in den Nostalgiemodus. Platz zwei des Spielfeld-Hüpf-Tages hielt einen veritablen Rote-Erde-Acker parat. Ein richtig schön überschwemmter, seifig glatter Krauteracker lag da unter den stattlichen Eichen vor den staunenden Gersweiler Rasenteppich-Fußballern. Ganz rührselig derweil die Ex-Hartfüßler am überschwemmten Seitenaus.

Erst mal rein ins sinnvoller Weise tiefergelegte Clubheim zum Aufwärmen, vom Fenster war der Platz immerhin zu erahnen: „Willsche do stehn bleiwe?“ - „Ei jo, mensche ich stell mich do raus, do stehd iwwerall die Brieh!“

Los ging´s, die Wetten liefen, wer zuerst im Bach landen würde/sollte. Henny Beck jedenfalls war es nicht, er bugsierte aber einen ersten in die vor ihm stehende Pfütze gespielten Ball via Befreiungsschlag aus dem Sechzehner, zu sorglos dieser erste Bummelpass zu ihm (1.).

Eine erste Gersweiler Ecke verlängerte Kevin Reuter Richtung Gehäuse, ein Verteidiger klärte auf der Linie (3.). Es war ein gar wilder Kick in den ersten Minuten der Begegnung, die Bälle flogen munter hin und her. Dann war es soweit, denn auch ein erster Akteur flog umher. Wer auf Philipp Meyer gewettet hatte, lag richtig, denn dieser plantschte als erster in einer Schwimmbecken großen Seenplatte, brachte es fertig in schnittiger Rückenlage hindurchzurauschen: „Scheen in de Badsch gefall, do sischde nie meh e Riggenumma!“ Ein Schelm, wer böses dabei denkt, aber da hat einer der Einheimischen mit fiesem kleinen Schubser nachgeholfen bei diesem ersten Tauchgang. Hätten die Karteileichen in früheren Dekaden ebenfalls gerne gemacht, war man sich schnell einig.

Der SVG optisch überlegen zumeist, richtige Lösungen hatte man noch keine auf der Pfanne gegen die giftigen Gastgeber, die immer wieder flotte Konter liefen. Gabriel Stieglitz unterband einen davon auf Kosten eines taktischen Fouls, hatte Glück, dass der Unparteiische den Gelben Karton zu diesem Zeitpunkt verlegt hatte, diesen nicht fand (18.). Der folgende Freistoß landete in den Armen von Henny Beck.

Etwas planlos das Offensivspiel der Grün-Weißen, die Bälle fanden ihr Ziel kaum einmal. Sitterswald mit einem weiteren Konter, ein Stürmer setzte einen durchaus sehenswerte Seitfallzieher von der Strafraumkante an, wieder eine Beute von Henny Beck (25.).

Fernweh bei den im Nieselregen ausharrenden Kaltgetränkekonsumenten: „Wie warsen uff Malle?“ - „Gudd!“ - „Ich war do mo Schwimme, han kurz nid uffgepasst, do war ich faschd in Ibizza!“ - „Jo Schmiddi!“

Exakt eine Halbe Stunde war von der Uhr, da gab Kevin Reuter nach sehenswerter Flanke von Daniel Pjatezkij den Dosenöffner, feuerte die Kugel kompromisslos in die Maschen. Im Anschluss wurde es besser, die Aktionen gewannen an Struktur.

„Uff denne Schirm ränds druff!“ - „Das kummd schummo vor!“ Am Rand fehlte die Struktur weiterhin.

Die Gastgeber blieben hartnäckig, immer wieder flutschte dem SVG ein flinker Quirl durch. Gabriel Stieglitz kassierte schließlich die eigentlich schon früher redlich erworbene Karte, Gelb für einen Trikot-Zupfer. Den resultierenden Freistoß jagte ein Sitterswalder gen Saarlandtherme (37.), konnte man so machen...

Mit einem beherzten und tollen Solo ging Marlon Herrmann auf und davon, seinen guten Abschluss konnte der Torwart mit starker Parade zur Ecke hechten, die nichts einbrachte (42.). Wenig später versuchte Alexander Deutscher einen Doppelpass mit Sebastian Jennwein am Sechzehner, den dieser mit überflüssigem Hackentrick weg schenkte. Ihm war auch vorbehalten mit der letzten Aktion des ersten Abschnitts einen Ecke sehenswert zu verhühnern. Pause.

Rein ins Warme. Man hatte unlängst noch Sommer beim gerade vor Wochenfrist absolvierten Heimspiel, jetzt so etwas, da war es drinnen eher auszuhalten: „Geiles Clubheim hann se do!“ - „Jo! Un e geiler Platz...“

Kann man so stehen lassen. Diesem Platz fiel nach Wiederanpfiff auch gleich der nächste Eckballversuch von Sebastian Jennewein zum Opfer, der auf die gerade erlebte Variante aus Abschnitt eins zurückgriff, den Ball stringent ins Seitengewässer bolzte. Zum Haare raufen… (48.).

Sogleich hatte er die Gelegenheit zur Rehabilitation, es gab die nächste Ecke (50.). Viel besser diese, leider verzog ein Grün-Weißer Akteur aus dem Rückraum.

Kevin Reuter feuerte einen strammen Schrägschuss ab, der Torwart bekam im letzten Moment die Arme hoch (53.). Die Chancen häuften sich, bloß landete nichts im Tor.

Mit einem gut gedachten Querpass versuchte Sebastian Jennwein Alexander Deutscher in Szene zu setzen, der gute Torwart hechtete diesem jedoch die Kugel vor den Füßen weg. Die Raumaufteilung des SVG inzwischen wieder eher Wimmelbildartig. Die Gastgeber blieben so in der Partie, kamen weiterhin zu Kontern.

Fachmännisch wurde der Spielstand eingeordnet: „Das ähns Null gefalld mier nid!“ - „Mier ach nid!“

Und beinahe hätte der SVG 2 tatsächlich den Ausgleich schlucken müssen. Sitterswald hatte eine Flanke gut ins Zentrum geschlagen, und denkbar knapp plumpste ein Kopfball neben den Kasten (73.). Glück gehabt.

Jonas Ruth feuerte einen starken Freistoß aus etwa 22 Metern ab, der starke Schlussmann der Gastgeber paradierte diesen aus dem Eck (76.).

Die Reisegruppe in den Startlöchern, den Rest mussten die Jungs alleine hinbekommen, die alten Herren wateten zu ihren Vehikeln, es ging zum nächsten Sportplatz, nach Auersmacher…

Auch ohne die hochwertige moralische Unterstützung mit den jederzeit gewinnbringenden Einwürfen schaffte der SVG 2 noch die Entscheidung. Alexander Deutscher erinnerte sich unmittelbar vor dem Schlusspfiff des Torjägergens, traf zum Endstand von 0:2 (90.).

Mit dem Pflichtsieg behauptet die Gersweiler Reserve ihre Position, sieht nun dem Topspiel gegen Tabellenführer Viktoria Hühnerfeld entgegen, Gegen diesen Gegner muss dann alles abgerufen werden. Schotten dicht und vorne gerne mehr Konsequenz.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 29. Oktober um 13:15 Uhr im Waldstadion gegen Viktoria Hühnerfeld

SV Gersweiler 2:

Henny Beck – Yannick Sonnhalter – Gabriel Stieglitz – Jonas Ruth – Philippe Meyer – Sebastian Jennewein (Sami Aliyazdi) – Marlon Herrmann – Daniel Pjatezkij (Andreas Schmidt) – Domenik Gales – Kevin Reuter – Alexander Deutscher

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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