Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 – SV Rockershausen 2 2:1 (1:1)

Zuschauer: 40

Zweite erneut mit absurder Chancenverwertung

Schon nach zehn Minuten hätte die Veranstaltung aus SVG-Sicht erledigt sein können, ja müssen. Bis hierhin waren bereits vier nahezu hundertprozentige Gelegenheiten zu verzeichnen, allesamt auf absonderlich unkonzentrierte Art und Weise verschlampt. Mit dem ersten Angriff gelang den völlig harmlosen Gästen schließlich gar die Führung. Immerhin konnten die Gersweiler Jungs zu guter Letzt das Spiel noch drehen. Das hat man sich einmal mehr selbst schwer gemacht.

„Ledschdes Heimspill! Do hädschde frier misse Mondachs frei holle!“ Die Zeiten ändern sich, im Stil der früheren Jahre werden solche Begebenheiten nicht mehr angegangen. Immerhin hatten sich die Veteranen jener Tage erinnert, manch lange Vermisster gesellte sich zur Karteileichenschar.

Zu sehen gab es sogleich reichlich. Das Spiel machte keine langen Umwege, kam gleich zur Sache und zu ersten Torannäherungen. Kevin Reuter köpfte bereits in der ersten Minute frei stehend dem Torhüter in die fangbereiten Arme, sechzig Sekunden später vermasselte Alexander Deutscher seinen Torschuss ebenfalls völlig blank stehend, nachdem er sich zuvor gut durchgesetzt hatte. Die Gäste hatte bis dahin noch keinen Ball gesehen.

Richtig fies wurde es in der siebten Minute der Partie. Der Gästetorhüter hatte sich nach einem verwackelten Klärungsversuch freundlicherweise bereit erklärt am Pfosten liegen zu bleiben, Kevin Reuter donnerte ihm vom Fünfer den Ball in den lang ausgestreckten Leib. Ein klein wenig Fremdscham war am Traditionselfstammtisch zu verzeichnen. Schon wieder leichte Gänsehaut.

Dann setzte sich Kevin Reuter gut über links durch, flankte präzise vor den Kasten, doch Alexander Deutscher bugsierte den Ball irgendwie und mit haushoher Parabel-Flugkurve hinter den Kasten (10.). Das Spiel hätte hier schon gegessen sein müssen. Ein Torschutz-Spektakel vom Feinsten.

Auch Felix Kopp reihte sich zeitig ein in den Club der Unseligen, sein allerdings sehenswerter Schuss aus über 20 Metern landete denkbar knapp neben dem Tor (13.).

Neben dem Thema landeten derweil einmal mehr die Gespräche der Randnotizen: „Moije kriehn ich Windaräfe, do gebbds dann diss Johr hunnadprozent käh Schnee!“ Man wird sehen.

Bis dato hatten die völlig harmlosen und in der Anfangsphase hoffnungslos unterlegenen Gäste kaum einen Ball am Fuß gehabt. In der vierzehnten Minute schlugen sie die Kugel einfach mal vors von Philippe Meyer (!) gehütete Gersweiler Tor, die Innenverteidigung machte ein hübsches Nickerchen und ein Gästestürmer zog aus kurzer Distanz mit Schmackes ab und Philippe Meyer um ein Haar einen Mittelscheitel. Drin das Ding zum denkbar unnötigen Rückstand.

Eines war allen klar. Das bekommt dann auch nicht jeder hin. Dermaßen überlegen zu agieren, Chancen in Hülle und Fülle zu generieren und zurückliegen. Zu schwach die Gäste aus Rockershausen, man gönnt sich was bei der Zweiten. Arg postmodern dieser Spielstil.

Um ein Haar hätten die Gäste gar nachgelegt, Philippe Meyer hatte zunächst mit dem Fuß abwehren können, den Nachschuss vom Elfmeterpunkt feuerte ein Rockershausener als SVG-Gedächtnisball gen Nachbarort (17.).

Im Gegenzug der Ausgleich. Kevin Reuter hatte erneut gut geflankt, etwas lang geriet der Ball, doch Alexander Deutscher nickte am zweiten Pfosten überlegt und unhaltbar ein (18.). Ein schöner Angriff.

Marlon Herrmann und Felix Kopp hatten kurz darauf zwei weitere vielversprechende Einschussmöglichkeiten, ließen auch diese ungenutzt. Chancenwucher allenthalben.

„Bischde valetzt Gockel!“ - „Jo!“ - „Dann geh Bier holle!“ Die jungen Männer werden eingebunden in die Abläufe, Resourcen werden genutzt an der Ahnentafel.

Dominik Schwartz reihte sich ebenfalls nahtlos ein, traf eine Hereingabe von Kevin Reuter nicht, säbelte leider vorbei (23.). Erneut war es schließlich Kevin Reuter, der sich zum wiederholten Male über außen durchsetzen konnte, sein Abspiel dann leider in den Rücken seiner allerdings allesamt übereilt vorgepreschten Mitspieler. Viel zu ungestüm war das (27.).

Marlon Herrmann spielte mit Felix Kopp einen Doppelpass, schoss einen Abwehrspieler an, statt quer zu passen (30.) Die Gersweiler Jungs machten sich das Leben unnötig schwer gegen die schwachen Gäste.

Daniel Dreßler bekam dann einen „Elfmeter“ auf dem Silbertablett serviert, haute auch diesen aus etwa fünfzehn Metern neben das Eckige, es war dramatisch, was wieder liegen blieb (33.). Domenik Gales hatte schließlich etwas Pech mit seinem Querpass nach feinem Spielzug, ein Gästeakteur hatte aufgepasst, konnte im letzten Moment vor einschussbereiten Gersweilern zur Ecke klären. Diese fand zu Kevin Reuter, dessen Schlenzer aus dem Rückraum der Schlussmann super parieren konnte (34.).

Aus der nun folgenden Ecke resultierte umgehend die Szene des Spiels. Kevin Reuter präsentierte eine selten gesehene Variante des unbedrängten Torabschlusses. Höhe Mittellinie trudelte sein als Vollspannstoß gedachter Torschuss hinterrücks ins Aus, es galt die Fassung zu bewahren.

Weiter im Text. Unbeeindruckt von der jüngsten Aktion brachte Kevin Reuter die nächste gute Flanke unter, Marlon Herrmann war zu früh hochgestiegen, konnte den Kopfball aus etwas spitzem Winkel nicht platzieren (37.). Quasi im Minutentakt ließ Grün-Weiß Chancen liegen.

Fünf Minuten vor der Pause hatten sogar die Gäste die erneute Führung auf dem Schlappen. Beinahe hätte ein Lupfer aus über 30 Metern sein Ziel gefunden, Philippe Meyer konnte den Ball aufmerksam über die Latte patschen.

Das war schwere Kost auf dem Rasen. Was hatte Werner zu bieten? „Wie Du haschd käh Currysohs? Das reist awweil in, ich han schun Entzuchserscheinunge!“ Verwöhnt sind die Gäste im Waldstadion – und stutenbissig.

Beim Blick ins weite Rund fiel dann die Personalsituation des SVG ins Auge der hellwachen 80er-Connaiseure: „Mier han hie meh valetzde Doorleid wie annere Doorleid!“ Leider wahr, die Handschuhleute des SVG malade zur Zeit.

Erstaunliches tat sich nach Wiederbeginn. Zunächst schien alles beim alten, der SVG wurstelte etwas umständlich offensiv herum, kam durch Felix Kopp zum Abschluss, der Torwart mit Fußabwehr und etwas Slapstick zur Stelle (50). Anschließend jedoch verlor man beinahe gänzlich den Faden für eine ganze Weile, Rockershausen konnte sich minutenlang in der Gersweiler Hälfte einnisten und umtun.

Doch die hartgeprüften Ex-Chancentods blieben locker: „Das do wird e dreckisches zwei ens!“

Und ein weiterer schon länger Abgängiger gesellte sich auch noch hinzu: „Is da hie es Waldstadion in Gersweiler?“ - „Jo Torsten! Imma noch!“

Einen Fehlpass nach dem anderen zauberten die Gersweiler Jungs derweil aus dem Hut, es war eine groteske Phase im Spiel der Einheimischen. Kevin Reuter kam endlich einmal wieder zum Schuss, knapp drüber sein Schlenzer vom Sechzehnereck (67.). Auch Felix Kopp scheiterte mit ansehnlichem Schuss aus spitzem Winkel am gut reagierenden Torwart (68.). Alexander Deutscher dann wieder mit zu nachlässigem Abschluss. Vom Sechzehner hatte er freie Bahn, unpräzise und zu mittig gezielt, wieder Beute des Torstehers (69.).

„Sin heid eijentlich käh Zuschaua zugelass?“ „Doch Manne! Siehdschde nimmeh gud?“ Etwas zäh noch der Besuch bei nasskaltem Novemberwetter, das Derby zog nicht so recht von der Couche.

Der Clou beinahe noch eine Viertelstunde vor Abpfiff. Haarbreit plumpste ein Torschuss neben das Eck des Gersweiler Gehäuses. Aber dann war es endlich soweit. Ein Eckball des SVG wurde lang und länger und Domenik Gales köpfte zur Führung ein (78.). Hochverdient selbstredend, aber wie schwer hatte man sich das gemacht.

„Geje wenne hamma dann es ledschde Heimspill?“ - „In Aldewald Manne!“ Die Winterpause naht mit großen Schritten, kaum zu glauben.

Andreas „Mini-Wumms“ Schmidt blieb vorbehalten, der letzte des Tages zu sein, der die Tradition des gezielten Fehlschusses pflegte. Aus kurzer Distanz bolzte er den Behandschuhten an (90.). Dann waren die zahlreich versammelten grauen SVG-Panther erlöst, der – prophezeite – 2:1 Sieg stand fest. „Rähnds, oder warum stehn ihr do all vor de Bud rum?“ - „Näh das is die Vip-Loge. Vazieh Dich!“

Glück gehabt! Immerhin wurde hinten heraus der Dreier unter Dach und Fach gebracht, doch die Probleme hätte man nicht haben müssen.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 03. Dezember um 12:45 Uhr in Altenwald

SV Gersweiler 2:

Philippe Meyer – Jonas Ruth – Denny Noor (Daniel Weber) - Gabriel Stieglitz – Felix Kopp – Dominik Schwartz – Daniel Dreßler (Heinrich Bauersfeld) – Marlon Herrmann – Domenik Gales (Domenico Damascato) – Alexander Deutscher – Kevin Reuter (Andreas Schmidt)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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