Kreisliga A Südsaar: SV Altenwald 2 – SV Gersweiler 2 1:1 (1:1)

Zuschauer: 50

Zwei Punkte weggeschenkt

Mit einem Sieg hätten sich die Gersweiler Jungs in Schlagdistanz zum Gastgeber aus Altenwald bringen können. Diesen hatte man mehrfach auf dem Silbertablett serviert vor den Füßen liegen. Es bleibt jedoch leider einmal mehr beim leidigen Thema der indiskutablen Chancenverwertung. So muss sich der SVG 2 das letztendlich unzureichende und für den Tabellenzweiten äußerst schmeichelhafte Unentschieden selbst zuschreiben.

Strahlende Sonne, aber eisige Temperaturen und ein garstiger Wind empfingen die spärlich eindröppelnden Besucher auf der zugigen Altenwalder Sportanlage. Müde Gesichter blickten allerorten umher, das grandiose Eishockeyfinale in aller Herrgottsfrühe hatte Spuren hinterlassen.

„Hasche ach Eishockey geguggd heid moije?“ - „Ei jo! Ich hädd ma am libschde schunn e Fläschje uffgeriss, so spannend war das!“

Spannung versprach auch die Begegnung der Gersweiler Reserve, war diese doch beim Tabellenzweiten zu Gast, dem man mit einem Sieg so richtig zu Leibe zu rücken gedachte.

Sehr ordentlich kamen die Gersweiler Jungs aus den Puschen. Altersteilzeitler Roman Ziegler organisierte das Spiel im Abwehrzentrum, von einem HSV-Trauma war nichts zu spüren. Auch offensiv fand der SVG 2 zeitnah Lücken. Kevin Reuter kam schon in der zweiten Minute in vielversprechende Position im Strafraum, wurde jedoch mit energischem, aber fairen Einsatz der Kugel entledigt, hatte zu lange gezögert.

„Es ähnsische was mich friert is mei linges Ohr!“ - „Wart nur bis de Manne kummd, dann gebbd das glei warm!“ Man hatte schon in der Anfangsphase zu kämpfen mit den Bedingungen, es pfiff ein ordentliches und eisiges Lüftchen.

Einigermaßen ausgeglichen die ersten Minuten mit leichter optischer Überlegenheit der Grün-Weißen, die in der 8. Minute eine lustige Querschlägerserie zu Tage förderten, die Kugel Höhe Mittellinie ein paar groteske Male umherflipperten. Dann folgte auch schon gleich die erste ganz fette Einschussmöglichkeit. Kevin Reuter brachte etwas glücklich den völlig frei am Elfmeterpunkt stehenden Alexander Deutscher in Position, der den kaum zu übersehenden Torsteher des SVA überhastet anbolzte. Der Handschuhträger war zudem bereits auf dem Hosenboden gelandet.

Wenig später jedoch machte es Felix Kopp dann deutlich besser, traf zur nunmehr verdienten Führung für den SV Gersweiler 2 (14.). Genaue Abläufe waren vom inzwischen angestrebten Tresen aus vorübergehend nicht einzusehen.

Auch in der Folge spielte der SVG sehr kompakt und überlegen, kam zunächst aber nicht mehr zu eindeutigen Abschlussmöglichkeiten. Allerdings gab es eine Reihe von Standardsituationen, die heuer leider fast alle zu unpräzise präsentiert wurden. Die Gastgeber hielt man sich bis dato nahezu gänzlich vom Leib. Erst in der 28. Minute wurde es halbwegs brenzlig nach einer hohen Hereingabe, die Gabriel Stieglitz allerdings aufmerksam zur Ecke klären konnte. Diese vermurksten die Altenwalder sehenswert und präsentierten damit einen blitzsauberen Gersweiler Konter an dessen Ende sich Daniel Dreßler unversehens Mutterseelen alleine vor dem Gehäuse der Gastgeber befand und sich nahtlos in die unseelige Reihe der Chancenvergeiger einreihte. Die Petitionen für Scheunentore werden in Gersweiler immer größer werden.

Leider wurde auch die Defensivarbeit nun immer nachlässiger gehandhabt. Die ersten dreißig Minuten hatte der SVG 2 eigentlich alles im Griff, jetzt wurde es wackliger. Benjamin Lichter musste sich ins Getümmel schmeißen und mit schmissiger Faustabwehr klären, seine Vorderleute hatten allesamt gepennt (34.). Gleich darauf segelte ein Schuss aufs Tornetz, die Grün-Weißen unter Bedrängnis.

Gerade schien es, dass der SVG 2 sich wieder etwas befreien könne, da wurde das Aufbauspiel unnötig vermasselt. Ohne nachzusetzen ließ man die Gastgeber gewähren, ein Stürmer konnte nahezu unbehelligt in den Sechzehner durchstarten und wurde einfach umgeschubst zu allem Überfluss. Folgerichtig: Foulelfmeter (40.). Humorlos verwandelte Altenwald diesen zum Ausgleich. Unnötig wie ein Kropf und höchst ärgerlich.

Immerhin sammelten sich die Gersweiler Jungs zeitnah wieder. Es gab noch die eine oder andere Ecke, zu Torabschlüssen kam man nicht mehr. Mit dem ärgerlichen Unentschieden steuerten die Grün-Weißen die warme Kabine an.

Die umstehenden Eiszapfen machten sich ihre Gedanken zum zweiten Abschnitt: „Aweile siehma unsa Doorschutzbemüjunge noch genaua. Se spille uff unsa Door!“

Gut kam der SVG wieder rein in die Partie. Und es ging weiter im Text mit einer Vielzahl von Ecken, die Daniel Dreßler jedoch nicht wie gewohnt präzise servierte. In der 49. Minute wurde ihm von der Altenwalder Abwehr allerdings eine zu kurz getretene Ecke wieder vor die Füße gelegt. Seine Flanke super, die Direktabnahme via Drehschuss von Felix Kopp ebenso, doch der Torwart verhinderte mit prächtiger Parade die neuerliche Gersweiler Führung.

Die Gersweiler Überlegenheit immer deutlicher. Die Gastgeber weitestgehend in ihrer eigenen Hälfte eingeschnürt in der Folge. Einzig vor deren Tor kam nicht viel an. Zu allem Überfluss lullten die Grün-Weißen sich offensichtlich selber ein, vernachlässigten fahrlässig die Defensive und liefen in einen beinahe verhängnisvollen Konter (60.). Benny Lichter hatte aufgepasst und konnte heraus eilend klären. Zu heftig setzte anschließend ein Heimschläfer nach, flog mit Gelb-Rot vom Platz. Der Weg für den SVG 2 schien spätestens jetzt geebnet.

Marlon Herrmann kam kurz vor dem Sechzehner zum Schuss, sein Strumpfbändler hoppelte knapp neben dem Pfosten vorbei (62.). Das Spiel nun völlig einseitig. Die Eckenproduktion ging mehr und mehr in Serie, die Zeit lief. Mit dynamischem Lauf setzte sich Kevin Reuter über links durch (72.), zu mittig sein Schuss. Hier war der Winkel wohl zu spitz oder der Torwart zu stumpf. Der Konter dann wieder ganz miserabel verteidigt. Riesendusel für den SVG, dass der Abschluss des Gästestürmers am Innenpfosten und nicht in den Maschen landete, das hätte noch gefehlt.

Schwer tat sich die Gersweiler Offensive. Oft wurde zu umständlich agiert. Jonas Ruth spielte schließlich auch noch einen Freistoß in zentraler Position fahrig in die Füße eines Gegners. Es waren hausgemachte Probleme, der Gegner eindeutig unterlegen. Und dann diese Chancenverwertung! Schön hatte man sich einmal durchkombiniert in der 78. Spielminute, Alexander Deutscher lief solo auf den Torwart - und legte die Pille am Tor vorbei.

Dutzende Standards wurden danach noch verzeichnet. Allesamt vertan. Dann verletzte sich der Torwart der Gastgeber ohne Fremdverschulden. Nach längerer Unterbrechung und mit neuem Handschuhträger ging es in die Schlussphase. Mit einer allerletzten Gelegenheit für Kevin Reuter endete die Begegnung. Der Schuss wurde geblockt, Das Spiel war aus und die nächsten Punkte völlig unnötig her geschenkt.

Unvermeidlich natürlich der etwas bräsige Nachgang und Einwurf eines der Ex-Feinmotorik-Verweigerer: „So oft han ich noch nie uffem Boddem geläh wie Du heid!“ - „Doch, doch! Uffem Hemmwäch!“ ließ sich der Gescholtene nicht lumpen.

Schade. Der SVG 2 hat eine große Gelegenheit verstreichen lassen, sich gleich nach der Winterpause so richtig in Position zu bringen. Das Spiel durchaus gefällig, ohne die letzte Überzeugung vielleicht. Vor dem Tor stellt man sich mitunter dilettantisch an, ohne wenn und aber.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 04. März um 13:15 Uhr gegen FC Kleinblittersdorf 2

SV Gersweiler:

Benjamin Lichter – Gabriel Stieglitz – Roman Ziegler – Jonas Ruth (Sami Aliyazdi) – Felix Kopp – Philippe Meyer – Domenik Gales – Marlon Herrmann – Daniel Dreßler – Kevin Reuter – Alexander Deutscher

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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