Kreisliga A Südsaar: SV Gersweiler 2 – FC Kandil 2 3:1 (1:0)

Zuschauer: 60

SVG 2 mit neuer Masche: Eiskalt vor dem Tor

Mit Staunen nahmen die Gersweiler Anhänger ein Novum zur Kenntnis: Die zweite Mannschaft hatte den verdienten Sieg gegen die störrischen Gäste aufgrund einer überzeugenden Chancenverwertung in der Schlussphase erzwungen! Kurz vor dem Ende hatte sich der SVG fast um den Lohn der Mühen gebracht und völlig unnötig den Ausgleich kassiert.

Eisig kalt und mit fiesem Ostwind wurden die wenigen Anhänger am frühen Sonntagnachmittag im Waldstadion empfangen. Vom nahenden Frühling keine Spur. Winter in Gersweiler und vom Schiedsrichter Bruno Fatati wurde schweres Gerät angefordert: „Du sollsch die Linie frei kehre, had des Schirri gesahd!“ - „Sin die blind die Schalker? Ich hann de Schnee doch grad ersch weg gekehrd!“

Die Gäste vom FC Kandil gingen die Begegnung einigermaßen stürmisch an, setzten den SVG 2 unter Druck, der in den Anfangsminuten Mühe hatte die Kugel vom eigenen Strafraum weg zu bekommen. Torwart Henny Beck steuerte zudem nach einem Rückpass zu ihm einen beinahe gelungenen Eigentorversuch bei. Über den Schlappen war ihm das Ding gerutscht, ein böser Blick gen eigene Füße und glitschigen Boden bereinigte die Situation (4.).

Mühselig kam die Heimelf in die Pötte, Kevin Reuter fiel im Sechzehner ein Ball vor den Schlappen, knapp vorbei seine Direktabnahme (7.).

Dem FC Kandil 2 wurde in aussichtsreicher Position ein Freistoß zugesprochen (8.). In die Gersweiler Mauer gepfeffert mündete dieser umgehend in einen vielversprechenden Konter, Alexander Deutschers Fehlpass unterband jedoch das Unterfangen rasch. Ein insgesamt holpriger Auftakt der Partie.

„War wohl nix geschda?“ - „Pass uff Mexico, das kann ins Au gehen!“ Das FCK-Mobbing ist ausgeprägt in diesen Tagen, ein entsprechender Schal gerne mal hämisch bedacht, wie man sah.

Nach knapp einer Viertelstunde legte der SVG einen richtig schönen Angriff aufs Parkett. Marlon Herrmann hatte sich mit schönem Flankenlauf durchgesetzt über rechts, sein Zuspiel fand Matthias Wintrich, dessen Direktschuss haarbreit am Pfosten vorbei ins Aus ging.

Zwei Minuten darauf setzte Andreas „Miniwumms“ Schmidt einen pfiffigen Fernschuss über den zu weit vor seinem Kasten weilenden Letzten Mann der Gäste. An der Unterkante des Kreuzecks und schließlich knapp vor der Torlinie scheiterte die schöne Aktion leider, hätte ein Tor verdient gehabt. „Ma muss ne halt alles sahn, sunnsch mache se die Dinga ähnfach nid rin! Vorsch Wuch hads geklappd!“ Vatersorgen. Jörg Schmidt stand leider zu weit abseits, sonst wäre der gewiss drin gewesen.

Henny Beck, der weitestgehend beschäftigungslos blieb, durfte sich eines zwanzig Meter Freistoßes annehmen, ohne Probleme (20.). Jonas Ruth klärte sehr aufmerksam eine Unterzahlsituation, hier hatten die Jungs mal richtig gepennt (31.). Das war auch schon alles in dieser sehr langatmigen Phasen mit jeder Menge Mittelfeldgeplänkel.

„Wo issen eijentlich de Werner, es riecht grad e bissje angekokelt?“ - „Wieso, soll ich jetz a noch die Wirschd mache?“ - „Ei klar Wumms! Leh los!“ - „Ich glaab jo, de Werner is grad die Raseheizung schiere!“

Wie aus dem Nichts der Führungstreffer für die Grün-Weißen. Alle schienen gerade im Schlafwagenmodus angelangt, da legte der SVG einen flotten Konter hin. Schön abgelaufen wurde ein Kandiler Angriff von Philippe Meyer, der Marlon Herrmann in den freien Raum schickte. Dessen Querpass kam genau zu Kevin Reuter, drin das Ding ohne Probleme zur Führung (34.).

Auch in der Folge sahen die wenigen Zuschauer weiter einen sehr behäbigen Kick, der Geistesblitz hatte jedenfalls Not getan, sonst wären die ersten erfroren. Einen schönen und hübsch missratenen Querschläger gab es noch zu sehen kurz vor dem Tee. Kevin Reuter erwog einen Querpass kurz hinter der Mittellinie, scheppernd und mit dem Vollspann (!) getreten schlug dieser in der Sportplatzumzäunung ein. Das war mal ausgefeilt.

Halbzeit, die fröstelnden Zuschauer sprangen umgehend in die Spielanalyse, wie Calmund ans Buffet. War´s das jetzt mit dem Dino? Sieht düster aus an der Elbe, manch Fan-Veteran der guten alten Zeit verdrückte ein Tränchen. Wo war eigentlich Roman Ziegler? Muss man sich hier Sorgen machen?

Kurz nach Wiederbeginn kullerte Henny Beck durch seinen Fünfer, hatte einen Fernschuss pariert (47.). Dann war der SVG 2 wieder wach und steuerte den ersten eigenen Angriff des zweiten Abschnitts bei. Marlon Herrmanns Flanke gut, aber der Torwart der Gäste vor den Gersweiler Stürmern zupackend zur Stelle (50.).

Einzig mit Freistößen und Eckbällen tat sich der SVG nun noch um, bis in die gefährliche Zone kam man spielerisch kaum noch durch. Jonas Ruth hielt aus gut 30 Metern drauf, nicht schlecht, aber nicht platzierte genug, der Handschuhmann auf dem Posten (53.). Auch Andreas Schmidt blieb mit einem zu harmlosen Freistoß erfolglos (57.). „Was issen mit Deinem Jung?“ - „Wieso? Annere hädde vorbei geschoss!“

Unsere Heimschläfer ließen sich von den völlig harmlosen Gästen einlullen. Urplötzlich tauchte deren Mittelstürmer gänzlich allein gelassen vor Henny Beck auf, legte die Kugel allerdings freundlicherweise neben das Tor (58.).

„Was issen eijentlich mit Dir Du Warmduscha? Wo kummschden Du jetze her?“ - „Ich han gedachd es wär Samschdach, aweil unna da Dusch issma ingefall, das do ebbes nid stimme kann!“

Seinen zahlreichen Standardsituationen trug der SVG 2 nun nicht mehr allzu gut vor. Ansonsten kamen die Jungs nur noch durch ein allerdings hübsch anzuschauendes dreifaches „Pressball-Dribbling“ in die Nähe des Strafraums.

Endlich einmal aus dem Spiel kam Matthias Wintrich aus etwa 18 Metern zum Schuss. Etwas abgerutscht das Ding, vorbei (78.). Von den Gästen gar nichts zu sehen - Dachte man…

Wie ein Pyrotechniker mit Burnout, ohne zündende Ideen, agierten die Grün-Weißen in der Offensive, hinten kamen offenbar Narkosemittel zum Einsatz. Kaum zu erklären jedenfalls der Ausgleich aus heiterem Himmel und gänzlich ohne Gegenwehr in der 80. Spielminute.

Einmal mehr hatte die Mannschaft sich scheinbar selbst um den verdienten Lohn gebracht. Doch noch war Zeit. Bloß mussten nun Lösungen her und natürlich Tore. Das nächste viel zeitnah und vor allem landete es im richtigen Gehäuse. Sami Aliyazdi machte es nach schönem Spielzug und super Zuspiel ganz abgezockt und mit feiner Technik, ließ den Ball mit der Innenseite ins Lange Eck abtropfen (82.). Toll gemacht und mal nicht kopflos Einfamilienhaus breit vorbei gesemmelt. Gute Reaktion der gesamten Mannschaft zudem. Denn jetzt war die nötige Spannung wieder da und dies wurde umgehend belohnt. Kevin Reuter bediente mit klasse Zuspiel Alexander Deutscher, der souverän einschob und den Dreier damit eintütete. Es blieb beim hochverdienten 3:1 Erfolg, den man sich mit einer überzeugenden Schlussphase doch noch sichern konnte. So macht das Spaß vor dem Tor.

Erkenntnis des Spiels: Durst ist schlimmer wie Heimweh

Nächstes Spiel: Sonntag, den 25. März um 13:15 Uhr gegen SV Ludweiler 2

SV Gersweiler 2:

Henny Beck – Jonas Ruth (Joel Margardt) – Gabriel Stieglitz – Philippe Meyer (Domenik Gales) – Philipp Bingert – Andreas Schmidt (Sami Aliyazdi) – Marlon Herrmann (Philipp Johann) – Matthias Wintrich – Steffen Krauser – Alexander Deutscher – Kevin Reuter

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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