Historie

75 Jahre SV 1910 Gersweiler-Ottenhausen e.V.
1910 – 1985

Hier nun ein Rückblick in die Vergangenheit des SVG, dessen Name sich immer wieder im Laufe der Geschichte änderte.
Zum einen haben wir eine Festschrift zum 75 jährigen Jubiläum des Vereins, welche wir hier in der ungekürzten Fassung veröffentlichen.Sie ist mit so viel Liebe zum Verein entstanden, dass es wirklich schade wäre sie in irdendeiner Form zu bearbeiten bzw. zu kürzen .
Diese Festschrift behandelt die Jahre von 1910 bis 1985.
Zum anderen haben wir Material, welches wir erst später veröffentlichen, da es erst gesichtet werden muß.

Die 1. Mannschaft des SVG im Jahre 1924:
(zum vergrößern auf das Bild klicken)

1Mannschaft 1924 kl Ein so stolzer Tag, wie das 75jährige Stiftungsfest eines Vereins ist Anlaß genug, einmal Rückschau zu halten, nicht etwa, um auf den einstmals errungenen Erfolgen auszuruhen, sondern um aus der Vergangenheit zu lernen, um Erinnerungen wieder wachzurufen an große Kämpfe und ebenso große Kämpfer und Kameraden, um der Jugend des Vereins und des Ortes vor Augen zu führen, wieviel Idealismus zum Sport notwendig waren, um das Vereinsgeschehen durch alle schönen und oftmals schwere Zeiten bis in die heutigen Tage hindurchzuführen. Es sollte gleichfalls ein Dank sein an alle die Genannten und Ungenannten, die in über sieben Jahrzehnten ihre Kraft und Gesundheit dem Sport geweiht hatten, der heute mehr denn je als Volkssport anzusehen ist.
75 Jahre Sportverein Gersweiler sind eine lange Zeit und gerne erinnert man sich an die sportlichen Geschehnisse der vergangenen Zeit.

Historie

75 Jahre SV 1910 Gersweiler-Ottenhausen e.V.
1910 – 1985

Hier nun ein Rückblick in die Vergangenheit des SVG, dessen Name sich immer wieder im Laufe der Geschichte änderte.
Zum einen haben wir eine Festschrift zum 75 jährigen Jubiläum des Vereins, welche wir hier in der ungekürzten Fassung veröffentlichen.Sie ist mit so viel Liebe zum Verein entstanden, dass es wirklich schade wäre sie in irdendeiner Form zu bearbeiten bzw. zu kürzen .
Diese Festschrift behandelt die Jahre von 1910 bis 1985.
Zum anderen haben wir Material, welches wir erst später veröffentlichen, da es erst gesichtet werden muß.

Die 1. Mannschaft des SVG im Jahre 1924:
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1Mannschaft 1924 kl Ein so stolzer Tag, wie das 75jährige Stiftungsfest eines Vereins ist Anlaß genug, einmal Rückschau zu halten, nicht etwa, um auf den einstmals errungenen Erfolgen auszuruhen, sondern um aus der Vergangenheit zu lernen, um Erinnerungen wieder wachzurufen an große Kämpfe und ebenso große Kämpfer und Kameraden, um der Jugend des Vereins und des Ortes vor Augen zu führen, wieviel Idealismus zum Sport notwendig waren, um das Vereinsgeschehen durch alle schönen und oftmals schwere Zeiten bis in die heutigen Tage hindurchzuführen. Es sollte gleichfalls ein Dank sein an alle die Genannten und Ungenannten, die in über sieben Jahrzehnten ihre Kraft und Gesundheit dem Sport geweiht hatten, der heute mehr denn je als Volkssport anzusehen ist.
75 Jahre Sportverein Gersweiler sind eine lange Zeit und gerne erinnert man sich an die sportlichen Geschehnisse der vergangenen Zeit.

Gründerjahre

 

Gründerjahre

Schon im Jahre 1907/08 fanden sich in Gersweiler junge Leute, die an einem neuen Ballsport Gefallen fanden, dem Fußballspiel. Bereits im Jahre 1908 wurde im Oberdorf der Fußballclub ,,Hansa" gegründet. Initiator dieser Vereinsgründung war der Bauunternehmer und frühere Wirt der Turnhalle, Peter Görgen (†1948). Neben ihm werden folgende Mitgründer genannt:
Ferdinand Alt, Heinrich Bender, Hermann Conrad, Jakob Conrad, Fritz Echternach, Nicolaus Gräsel, Andreas Groe, Josef Käufer, Heinrich Lang, Wilhelm Lang, Adolf Legleitner, Heinz Legleitner, Adolf Maurer, Jacob Pinkel, Josef Roth, Nikolaus Schiehl, Peter Schlachter, Heinrich Schmitz, Michael Trenz, Fritz Walker (Hiß), Jakob Walker.
Im Jahre 1910 wurde im Unterdorf der Sportclub Saar 1910 gegründet. Es werden als Gründer genannt:
Ludwig Alt, Fritz Buch, Jakob Balz, Alouis Becker, Johann Becker, Josef Binz, Karl Bernard, Wilhelm Diener, Wilhelm Dörr, Johann Gales (Burbach), Hans Ganster, Georg Kaufmann, Karl Langgüth, Eduard Mathieu, Albert Momber, Adolf Petri, Georg Schmidt, Heinz Schmitz (Düsseldorf), Fritz Walker, Adolf Weber, Karl Weinkauf und August Weinkauf.
Der erste Vorsitzende des Fußballclubs ,,Hansa" war der bereits genannte Bauunternehmer, Herr Peter Görgen. Bis zur Aufnahme in den Süddeutschen Fußball- und Leichtathletikverband im Jahre 1911 spielten die Fußballer des FC ,,Hansa" als ,,wilder" Verein. In ihren der Länge nach schwarz-weiß gestreiften Trikots mit schwarzer Hose kämpften sie auf einem Wiesengelände hinter dem Waldschulhaus, heute Standort der Sporthalle Sbr.-Gersweiler, bis durch Einberufungen zum aktiven Wehrdienst und durch den Abgang einiger Spieler zum Sportclub Saar 1910 die Existenzfähigkeit der Hanseaten genommen war und sie ihren Sportbetrieb einstellten.
Der SC Saar 1910 gehörte in der ersten Zeit seines Bestehens keinem Verband an und spielte gegen die Nachbarvereine, die in der gleichen Lage waren. Und Unterstützung durch die Gemeinde?
Wie überall im Deutschen Reich, so hatte man auch in Gersweiler bei den verantwortlichen Stellen der Gemeinde keinerlei Verständnis für eine sich verbreitende Sportart wie dem Fußballspiel. Nicht einmal einen Platz für Spiele stellte man zur Verfügung. Der SC Saar 1910, der zu diesem Zeitpunkt noch über keine nennenswerte eigene Mittel verfügte, mußte sich, um überhaupt spielen zu können, ein Stück Land aus eigenen Mitteln zu pachten suchen und fand dies glücklicherweise bei dem Bauer Herrmann in Gersweiler.
Er stellte in dem sogenannten ,,Grübchen" in der Nähe der Luisenschleuse ein Wiesenstück zur Verfügung, und Sonntag für Sonntag, wenn ein Spiel auszutragen war, wurden von den Spielern Latten, die zu Toren zusammengesetzt wurden, zum Kampfplatz getragen, dort aufgebaut und nach dem Spiel wieder mit nach Gersweiler zurückgenommen. Die wenigen Anhänger des Vereins, die den ,,Sportplatz" säumten, zahlten kein Eintrittsgeld, aber mit welcher Begeisterung waren sie am Spiel beteiligt und feuerten „ihre" Spieler an! Diese trugen zu jener Zeit noch ihre eigene Sportkleidung, bestehend aus schwarzer Hose und weißem Hemd, da der Verein und seine wenigen Mitglieder zu arm waren, das alles aus Vereinsmitteln zu beschaffen.
Tapfer und unverdrossen aber wurde gekämpft, gewonnen und verloren, wie es nun einmal im Sport sein muß. Der Erfolg blieb nicht aus. Langsam und stetig fand der Verein neue Freunde, neue Anhänger, die Zuschauerzahlen stiegen. Wurden nach dem Spiel freiwillige Spenden gesammelt, so gab jeder, was er geben konnte und so konnte nach und nach durch eisernes Sparen erreicht werden, daß die ersten vereinseigenen Fußbälle gekauft werden konnten. Trikots, Schuhe und Stutzen mußte jeder Spieler noch selbst aus eigener Tasche bezahlen, wenn auch der Verein die ersten Trikots einheitlich in kornblumenblauer Farbe mit weißem Kragen und weißen Armstulpen von der Berliner Firma Steidel schicken ließ. Kann wohl heute ein Spieler jenes stolze Gefühl ermessen, das unsere Fußballer damals hatten, als sie ihre ersten, mühsam selbst bezahlten Trikots anhatten?

1911 - 1918

 

1911 - 1918

Das Jahr 1911 begann für den SC Saar 1910 mit einem Rückschlag. Im März 1911 kündigte Bauer Herrmann dem Verein das Wiesengelände an der Luisenthaler Schleuse! Wieder ging die Suche nach einem geeigneten Platz los.
Am Ottenhausener Berg fand man ein Wiesengelände, das der Ottenhausener Wirt Ludwig Herrmann dem Verein für ein Jahr verpachtete. In der Zwischenzeit nahm man auch Verbindung mit der Gemeindeverwaltung auf, die zum ersten Mal Verständnis für den Fußballsport zeigte, indem sie an der heutigen Aschbachstraße ein Waldstück abholzen ließ und diesen Platz dem Verein zur Verfügung stellte (heute ist der Platz bebaut und Standort der ehemaligen Kühlmöbelfabrik KMF). Aber dieser abgeholzte Platz war in einem katastrophalen Zustand. Mit großer Mühe und nie erlahmender Einsatzbereitschaft fanden sich Spieler und Mitglieder des Vereins in ihrer Freizeit ein, um den Platz zu entwurzeln, zu säubern, einzuebnen und ihn spielfähig herzurichten. Die Zahl der freiwillig geleisteten Arbeitsstunden, die persönlichen Entbehrungen, der zu überwindende Widerstand gegen Unverständnis und der aufgebrachte Idealismus der Sportler kann nicht in Zahlen ausgedrückt werden, ja, er kann von denMenschen der heutigen Zeit vielleicht nicht einmal verstanden werden!
Ihre Arbeit war aber nicht umsonst, denn endlich nach langen und bangen Monaten und Jahren, war die Sicherheit gegeben, eine gute Fußballabteilung im Verein aufzubauen und daneben noch Leichtathletik zu betreiben. Diese Tatsache machte sich im starken Anstieg der Mitgliederzahl bemerkbar. Aktive Spieler waren nun genug vorhanden, es wurden spielstarke Mannschaften aufgestellt. Der SC Saar 1910 wurde sodann in den von Theo Schlemmer, Elversberg, neugegründeten Saar-Pfalz-Verband aufgenommen.
In der Folge war dieser Sportplatz Treffpunkt verschiedener Sportgruppen. Fußballpokalkämpfe wechselten mit Leichtathletikkämpfen bei dem ersten großen Vereinssportfest, an dem sich auch die Turnvereine aus Gersweiler und Ottenhausen beteiligten. Die immer stärker werdende Sportbegeisterung bei der Bevölkerung zeigte, daß die zur Verfügung stehende Sportfläche unzureichend war. Dieser primitive und sehr beschränkte Platz war für die Durchführung sportlicher Großveranstaltungen auf keinen Fall geeignet. Daher entschlossen sich die beiden Gersweiler Vereine, der SC Saar 1910 und der Turnverein Gersweiler, sich mit einer gemeinsamen Eingabe an die Gemeinde zu wenden, einen neuen und größeren Platz zur Verfügung zu stellen. Wider Erwarten wurde dem Antrag schnell stattgegeben und voller Freude erfuhren die beiden Vereine, daß ein Waldstück an der Krughütterstraße (heutiger Kirmesplatz und Wohngebiet ,,Am Sportplatz") abgeholzt und zur Verfügung gestellt werden sollte.
Aber man mußte erneut an die Mitglieder beider Vereine appellieren, sich freiwillig zur Verfügung zu stellen, um aus dem abgeholzten Waldstück einen einigermaßen spielfähigen Sportplatz zu machen. Mit den damals zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmitteln war es unmöglich, einen Grundfehler dieses Platzes zu beheben:der starke Neigungswinkel des Platzes, der in einer schiefen Ebene bis auf die Krughütterstraße auslief, konnte keinesfalls begradigt werden, sondern mußte bis zu einem späteren Zeitpunkt gezwungenermaßen beibehalten werden.
Nach Abschluß der Arbeiten verlegte der SC Saar 1910 seinen Spielbetrieb nach diesem Platz. Der Fußballsport erlebte dadurch in unserer Gemeinde großen Aufschwung. Die Zuschauerzahlen nahmen ständig zu. Vermehrte Eintrittsgelder waren die Folge und diese dienten wiederum zur Anschaffung von Sportgeräten aller Art. Das Spielgeschehen erhielt im Jahre 1914 eine plötzliche, entscheidende und langandauernde Unterbrechung durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges. Einige der nicht einberufenen Spieler fanden sich zusammen und stellten eine Mannschaft auf, die recht und schlecht den unter den Kriegsauswirkungen leidenden Spielbetrieb aufrecht erhielten.
Als 1918 einige der alten Spieler wieder gesund in die Heimat zurückkehrten, waren sie die Grundlage dafür, daß sich wieder Menschen fanden und so die Aufstellung neuer Mannschaften ermöglichten. Mit diesen Spielern wurde der Verein in spielerischer Hinsicht so stark, daß zeitweise sieben aktive und vier Jugendmannschaften zur Verfügung standen.

 

1919 - 1928

 

1919 - 1928

Da sich der Saar-Pfalz-Verband während des Krieges aufgelöst hatte, stand vor dem Vorstand des SC Saar 1910 die Aufgabe, diesen Mannschaften die notwendigen Spielgelegenheiten zu beschaffen. Als der günstigste Weg wurde gehalten, dem Süddeutschen Fußball- und Leichtathletikverband e.V. beizutreten. 1919 wurde ein entsprechender Antrag gestellt, jedoch standen der Aufnahme noch einige Schwierigkeiten im Wege. Eine davon war, daß der FC Hansa 1908 Gersweiler noch immer nominell Mitglied dieses Verbandes war und eine Aufnahme nur erfolgen konnte, wenn sich der FC Hansa und der SC Saar 1910 vereinigten. Dieser Zusammenschluß stieß auf keinerlei Schwierigkeiten; als Name wurde ,,SC Saar 1910 Gersweiler" beibehalten. Hiergegen aber verwahrte sich aus Gründen der Verwechselung der ,,SC Saar 05 Saarbrücken", so daß eine Namensänderung notwendig wurde. Unter der neuen Bezeichnung ,,Sportverein 1910 Gersweiler" stand dann der Aufnahme in den Verband nichts mehr im Wege. Als neu aufgenommenes Mitglied mußte der Verein, wie üblich, in der untersten Klasse, der C-Klasse, beginnen. Durch die vielen Neuanmeldungen nach Kriegsschluß mußte der Verband in den unteren Klassen eine Reform schaffen. Es wurden Qualifikationsspiele ausgetragen, damit einige Vereine in die nächsthöhere B-Klasse aufsteigen konnten. Unsere 1. Mannschaft trat gegen die erste Mannschaft von Wehrden an und verlor auf neutralem Platz in St. Arnual mit 4 : 0 Toren. So mußten wir zu unserem größten Bedauern im Jahre 1919 in der C-Klasse verbleiben.
Immer wieder kamen Neuanmeldungen für den Verband, so daß sich dieser gezwungen sah, nach Ablauf eines Spieljahres, in dem Gersweiler in seiner Klasse hinter Herrensohr den 2. Tabellenplatz erkämpft hatte, die gesamte C-Klasse geschlossen zur B-Klasse zu machen. Als Folge spielten wir 1920/21 in der B-Klasse und wurden nach prächtigem Einsatz unserer 1. Mannschaft Klassenmeister. Die Spiele in der A-Klasse im Spieljahr 1921/22 erforderten eine größere Härte, auf die sich aber unsere 1. Mannschaft einstellte und gemeinsam mit dem SV Güdingen punktgleich die Tabellenspitze einnahmen. Es wurde ein Ausscheidungsspiel notwendig. Einsatzfreudig und technisch versiert gingen unsere Spieler zu diesem Spiel auf dem Sportplatz des SC Saar 05 in Saarbrücken.
Das 2 : 2 Unentschieden erforderte eine Neuansetzung, die wiederum auf neutralem Platz auszutragen war. Diesmal standen sich die beiden Aufsteigeranwärter auf dem Sportplatz Hellwigstraße gegenüber und trennten sich nach 90 Minuten harten, aber fairen Kampfes erneut unentschieden 1:1. Das dritte Spiel, um den so begehrten Meistertitel, wurde nun im Ludwigspark in Sbr.-Malstatt ausgetragen und endete 3 : 3, ein Zeichen des hohen spielerischen Könnens und der Einsatzbereitschaft und physischer Stärke beider Mannschaften.
Nun, da keine Entscheidung über den Meistertitel zustande kam, sicher auch in Anerkennung der von beiden Mannschaften gezeigten hervorragenden Leistungen, sah sich der Verband gezwungen, beide Mannschaften in die nächsthöhere Spielklasse, die Kreisliga, aufsteigen zu lassen. Welch ein Erfolg für unsere Gersweiler Aktiven, bereits nach zwei Spieljahren von der untersten Klasse in die Kreisklasse aufzusteigen! Diesen Erfolg errangen für
den Verein im Jahre 1922:
Jakob Meiser†, Jakob Rösche†, Nikolaus Gales†, Fritz Matthieu†, Philipp Conrad†, Fritz Ries†, Peter Busch† , Ludwig Rösche† , Johann Rösche† , Fritz Ledig† , Wilhelm Pinkel† , Ferdinand Walker† , Fritz Conrad† , Philipp Schmitz†, Heinrich Momber†, Peter Sossong und Friedrich Zinke.
Somit hatte der Verein die zweithöchste Klasse im Verband erreicht. Im Rahmen der Verbandsspiele waren Reisen
u.a. nach Trier oder Wittlich in der Eifel notwendig. Aber auch die Gemeinde mußte auf Grund der Tatsache, daß der Gersweiler Sportverein nun in der Kreisliga spielte, tief in den Gemeindesäckel greifen und den schiefen Sportplatz begradigen.
Da dieses notgedrungen lange Zeit in Anspruch nahm, war unsere erste Mannschaft gezwungen, sämtliche Heimspiele der Saison 1922/23 auf dem Sportplatz des früheren Ball-Clubs in Saarbrücken-Burbach auszutragen.
An dieser mißlichen Lage änderte es auch nichts mehr, als nach Fertigstellung unseres Sportplatzes in den restlichen drei Verbandsspielen noch drei Punkte erkämpft wurden. Mit nur 5 Pluspunkten mußte unsere erste Mannschaft in die A-Klasse absteigen und erreichte in den Spielzeiten 1923/24, 1924/25 und 1925/26 dort gute Tabellenplätze. Dank der rührigen Arbeit unseres damaligen Jugendleiters Ernst Dörr† , wurden neue Talente herangebildet und den aktiven Mannschaften zugeführt. Diese Mannschaftsverjüngung, bei der einzig und allein die spielerischen Erfolge und die Einsatzbereitschaft des Einzelnen Richtlinien für seine Aufstellung waren, führte zum gewünschten Erfolg: mit Abschluß der Spielzeit 1925/26 hatten sich die Gersweiler Buben nicht nur die Klassenmeisterschaft, sondern auch den Meistertitel in der Kreispokalrunde erkämpft! Wieder war der Aufstieg in die zweithöchste Klasse geschafft!
Diese Meisterschaft errangen:
Meiser, Zinke, Zimmer H., Schmilz Ph., Schneider, Ries E., Bauer, Conrad F., Walker F., Zache R., Busch P., Mathieu F.
In den Spieljahren 1926/27 und 1927/28 erreichten unsere Spieler jeweils einen guten Tabellenplatz.

 

 

1929 - 1944

 

1929 - 1944

Den größten Erfolg seit Bestehen des SV 1910 Gersweiler errang die neuformierte 1. Mannschaft im Spieljahr 1928/29: man errang die Bezirksmeisterschaft mit einem Torverhältnis von 116 : 27 Toren. An diesem großen Erfolg, an dem das ganze Dorf teilnahm, waren folgende Spieler beteiligt:
Schmilz Heinrich, Zimmer Heinrich, Zimmer Ludwig, Latz Johann, Hocke Emil, Zinke Fritz, Zinke Jakob, Brutscher Heinrich, Zache Robert, Schütz Hans, Busch Ludwig, Seilen Fritz und Schneider Fritz sowie in Aufstiegsspielen Meiser J.
Um die nächsthöhere Klasse zu erreichen, mußte man Aufstiegsspiele gegen 4 Gegner erfolgreich bestehen. Unsere junge Mannschaft war zu unerfahren und erreichte folgende Ergebnisse:
St. Ingbert wurde zuhause 5 : 1 besiegt, beim Gegner verlor man 2 : 1. In Bad Kreuznach unterlag man 6 : 0, zu Hause konnte man diesem Gegner ein 2 : 2 abtrotzen. Auch der VfB Dillingen war für uns zu stark, man verlor sowohl zu Hause mit 1 : 9 als auch beim Gegner mit 1 : 2. Gegen den renomierten 1. FC Kaiserslautern erreichte man zu Hause ein achtbares 2:2 unentschieden; beim Gegner verlor man mit 6:1 Toren.
Man erreichte so den Aufstieg in die nächsthöhere Klasse nicht und so verblieben wir bis zur Beendigung der Spielzeit 1931/32 in der Bezirksklasse. Aber bereits nach Abschluß der Spielrunde 1933/34 war Gersweiler wieder Klassenmeister des Kreises Mittelsaar. Dieser Meistermannschaft gehörten folgende Spieler an:
Torwart: Schmitz H., Verteidigung und Läuferreihe: Latz J., Schmidt H., Hocke E., Zinke Fr., Zinke J., Zimmermann Toni, Schneider F.; im Sturm: Brutscher H., Zimmer L., Zache R., Schütz H., Busch L., Stelzner J.
Wir spielten nun wieder in der Kreisklasse und konnten nur in der Saison 1934/35 diese Klasse halten. Bereits in der folgenden Spielzeit war unsere Mannschaft vom Pech verfolgt und mußte wieder in die Bezirksklasse absteigen. Nach 1935 mußten einige unserer besten Spieler zum Arbeitsdienst oder zur deutschen Wehrmacht einrücken. Unsere 1. Mannschaft wurde durch die Ausfälle dieser Spieler stark geschwächt. Aber bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges gelang es der 1. Mannschaft, in der Bezirksklasse Mittelsaar zu verbleiben.
Schon im Jahre 1937 schlössen sich alle sporttreibenden Vereine unserer Gemeinde freiwillig zu einem Großverein unter dem Namen „Turn- und Sportverein Gersweiler e.V." zusammen. Dieser Großverein wurde nun für Jahre Heimat der Turner, Radfahrer, Kraftsportler und Fußballer.
Trotz einiger Spielerabgänge und Einberufungen gelang es den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Unser Verein beteiligte sich in den ersten Kriegsjahren an den Kriegsmeisterschaften und erkämpfte sich auf dem Wackenberg in St. Arnual 1941 gegen den Sportverein Brebach die Kriegsmeisterschaft. Dreifacher Torschütze bei dem 3 : 2 Erfolg war der 18jährige Paul Sossong. Erneute Einberufungen (beispielsweise wurde Fritz Zinke als 37jähriger 1943) einberufen und die im Jahre 1944 angeordneten Evakuierungen führten zu einer weiteren Schwächung unserer Mannschaft.

 

1945 -1949

 

1945 -1949

Nach dem 2. Weltkrieg fanden viele Mitglieder den Weg wieder zu ihrem Verein, dem Sportverein 1910 Gersweiler. Sie bauten ihn von Grund auf neu auf und meldeten ihn beim neugeschaffenen „Saarländischen Fußballbund e.V." in Saarbrücken an.
Zu den Männern der ersten Stunde, die sich im Herbst 1945 wieder zusammenfanden, um den SV 1910 Gersweiler wieder aufleben zu lassen, gehörten u.a. Hamm M. (1. Vorsitzender), Schneider A. (Jugendleiter),Banzet F., Bredel 0., sowie folgende aktive Spieler: Salm W., Ehrlich L. †, Albrecht J., Albrecht W., Mongin H., Latz K.H., Brutscher H.†, Ehrbach G., Zimmermann H., Walker J., Schneider E., Haug A., Crepin K., Zinke F., Seck L., Ganster H., Mannes T., Seel W., Walker K., Schmitz H., Hocke E., Jager W. † , Conrad W.
Bereits 1946 wurden wieder Verbandsspiele ausgetragen. Wir spielten in der Spielzeit 1946/47 wieder in der A-Klasse. Alle Sportgeräte waren nach dem Kriege verschwunden, auf dem Tauschwege mußten Schuhe, Trikots, Fußbälle, usw. ,,erhandelt" werden, damit überhaupt gespielt werden konnte. Verpflegungssorgen wechselten mit politischen Bedenken gegen einzelne Spieler und Verantwortliche, die durch die Französische Besatzungsmacht angeordneten Einschränkungen hemmten an allen Ecken und Enden. So durfte man z.B. nicht einmal auf die andere Saarseite, man brauchte hierzu eine besondere Erlaubnis.
An eine Benutzung des Gersweiler Sportplatzes konnte man in den ersten Jahren nach dem Kriege nicht denken. Schon während des Krieges war der Sportplatz bereits mit Baracken bebaut und diente nach 1945 den Besatzungstruppen als Autoreparaturwerkstätte. So war man gezwungen, wieder den unzureichenden Sportplatz in Ottenhausen zu benutzen, bis endlich im Jahre 1948 die Gemeinde Gersweiler die Baracken abbauen ließ und den Sportplatz nach einer gründlichen Renovierung wieder seinem eigentlichen Zweck zuführte.
Ab der Spielzeit 1947/48 spielten wir nach einer Neueinteilung der Kreise und Bezirke in der Bezirksliga West, in der wir uns trotz mancher Schwierigkeiten bis zum Jahre 1950 behaupten konnten.
Noch bis zum Jahre 1949 spielte in der ersten Mannschaft ein großartiger Sportler, der später zum Ehrenspielführer des SV 1910 Gersweiler ernannt wurde und heute Ehrenmitglied ist: Friedrich Zinke. Seine ersten Spiele bestritt er als 16jähriger im Jahre 1922. Friedrich Zinke ist ein Allroundspieler, war sowohl Abwehr- als auch Angriffspieler.
Mit 43 Jahren beendete Zinke, nach mehr als 1000 Spielen in der 1. Mannschaft des S V G, eine Ehrung erfolgte im Juli 1947, seine erfolgreiche aktive Laufbahn 1949 mit dem Verbandsspiel gegen SC Altenkessel.

 

1950 - 1959

 

1950 - 1959

Welch herrliche Zeiten sah der Ottenhausener Sportplatz in den letzten Jahren des vierten Jahrzehnts im 20. Jahrhundert! Liest man heute die Zeitungsberichte der damaligen Spiele auf dem Ottenhausener Platz, so kann man sich nur fragen, wo dieses Interesse, ja, man möchte fast sagen, diese Begeisterung der Gersweiler- Ottenhausener Bevölkerung geblieben ist. 1947/48 feuerten beim Spiel des SV 1910 Gersweiler gegen den damaligen Tabellenführer Merzig über 2000 (zweitausend!) Zuschauer ihre Mannschaft an und gingen befriedigt über das 1 : 1 Unentschieden nach Hause. Oder wie war es am 21. März 1948? Über 3000 Zuschauer jubelten ihrer Mannschaft zu, als sie den führenden SC Altenkessel mit 2 : 1 Toren niederrangen. Immer wieder stößt man auf solche Zahlen, die dem Sportplatzbesucher von 1985 wie Druckfehler erscheinen; nie waren es weniger als Hunderte, die den Sportplatzrand säumten und begeistert mit dem Spiel mitgingen und ihrer Mannschaft die so notwendige Unterstützung gaben.
Fragen wir uns auch heute: Sind Rundfunk, Fernsehen, Auto und andere Vergnügungsmöglichkeiten wirklich ein Ersatz für ein schönes und kampfbetontes Fußballspiel einer eigenen Mannschaft?
Noch als im Spieljahr 1950/51 die drohende Abstiegsgefahr aus der Bezirksliga West ein Entscheidungsspiel gegen Spiesen auf dem Ottenhausener Sportplatz notwendig machte, standen 500 Zuschauer am Spielfeldrand und gaben so ihrer Mannschaft den notwendigen Rückhalt. Die Folge war, daß bei dem Spiel am 1. Juni 1951 auf dem Camphauser Platz in Saarbrücken gegen Fischbach unsere Aktiven die stärkeren Nerven behielten und durch einen 3 : 0 Erfolg sich die Klasse hielten. Wie mögen die Spieler Klemmer, Albrecht, Mongin, Walker J., Heck. Rösche W., Seck, Schiff. Jolly und Jensen A., ihren Halbrechten Richard D e n g e l gefeiert haben, der alle drei Tore schoß!
Das Spieljahr 1951/52 war dann wieder ein Jahr des Pechs. War schon wiederum ein Spiel um den Abstieg nicht zu vermeiden, so wurde unsere Mannschaft noch in dem psychologisch so schweren Spiel dadurch gehemmt, daß der Schiedsrichter gleich anfangs ein einwandfreies Tor nicht für uns entschied, so daß unser Gegner Spiesen mit einem mageren 1 : 0 Ergebnis als Sieger den Platz verließ und wir in die 1. Kreisklasse absteigen mußten. In den folgenden 8 Jahren spielten wir bis zum Jahre 1960 in der 1. Kreisklasse.
Es waren Jahre, in denen Erfolg und Mißerfolg sich abwechselten, mal kämpften wir um den Aufstieg, mal saß uns das Abstiegsgespenst im Nacken, aber gerade in schweren und entscheidenden Spielen waren wir immer ein Gegner, mit dem zu kämpfen es keine Kleinigkeit war!
In diesen Jahren erlebten wir nicht nur Spiele gegen saarländische Gegner, sondern auch Spiele gegen lothringische und elsässische Gegner. Erinnern wir uns nur des Osterspiels 1955 in Bouxviller (Elsaß), das unsere 1. Mannschaft mit 3 : 2 Toren, unsere 2. Mannschaft mit 4 : 2 Toren gewann.
Zum Rückspiel konnten wir unsere Freunde dann Pfingsten 1955 begrüßen. Bei einem Turnier, zu dem die Gemeinde Gersweiler einen Preis stiftete, standen sich Bouxviller, Altenstadt und Gersweiler gegenüber und kämpften in sportlicher, fairer Weise. Mit 4 : 0 Punkten gewann unsere 1. Mannschaft den Gemeindepreis vor Bouxviller mit 2 : 2 Punkten und Altenstadt mit 0 : 4 Punkten. Außer diesen Spielen trugen auch die unteren Mannschaften ein Turnier aus, und frohgestimmt trafen sich die Gegner vom Sportplatz dann zu einem bunten Abend im ,,Volkshaus". Froh und heiter, kameradschaftlich und einig saßen hier Spieler aus verschiedenen Vereinen zusammen, um in echt sportlicher Weise nicht nur zu kämpfen, sondern auch zu feiern.

 

1960 -1970

 

 

1960 -1970

Als wir 1960 unseren 50. Geburtstag im Rahmen einer Festwoche feierten, ahnte niemand in unserer Gemeinde, welch ein erfolgreiches Jahrzehnt für den Sportverein Gersweiler-Ottenhausen 1910 e.V. angebrochen war. Im Rahmen der Feierlichkeiten aus Anlaß unseres 50jährigen Jubiläums wurden folgende Mitglieder zu EHRENMITGLIEDERN ernannt:
Schmidt Georg, Walker Fritz, Mathieu Eduard, Legleitner Heinrich, Ganster Hans, Conrad Hermann, ConradPhilipp, Kurz Heinrich, Schmitz Philipp, Naumann Nikolaus, Berling Gustav, Conrad Fritz, Jungfleisch Heinrich.
Für 40jährige MITGLIEDSCHAFT wurden geehrt:
Kohlborn Konstantin, Matthieu Johann, Renno Konrad, Schmitt Toni, Schuler Karl, Leiner Fritz, Sinnwell Walter, Schmitz Johann, Matthieu Fritz, Zinke Friedrich, Albrecht Josef, Schütz Hans, Schlosser Philipp, Busch Ludwig.
Unsere erste Mannschaft kämpfte im Spieljahr 1960/61 um den Aufstieg in die A-Klasse, nach unnötig verlorenen Spielen aber reichte es nur zum fünften Tabellenplatz. Dagegen hatte unsere 2. Mannschaft kaum einen Gegner zu fürchten und errang die Meisterschaft der B-Klasse, was in diesem Jahrzehnt nicht die einzige Meisterschaft der
2. Mannschaft sein sollte. Es war die letzte Meisterschaft, die auf dem Sportplatz an der Gersweiler Turnhalle wurde in einem dramatischen Spiel nach einem 1 : 0 Erfolg über den FC Preisen Saarlandmeister. Der Verein konnte in diesem Jahr stolz sein über seine vier Meisterschaften!
Der sportliche Aufstieg unseres Vereins ging weiter. Als neuer Trainer konnte der Vorstand Nikolaus Biewer, den ehemaligen Vertragsspieler des 1. FC Saarbrücken verpflichten, nachdem R. Zache aus beruflichen Gründen das Traineramt abgeben mußte, aber noch als Spieler zur Verfügung stand. Ein Höhepunkt dieser Spielzeit war das Freundschaftsspiel gegen Tasmania Berlin auf dem Sportplatz in Klarenthal (der Waldsportplatz wurde zu dieser Zeit überarbeitet), am 8. Dezember 1965. Unsere Mannschaft trotzte den Gästen aus Berlin, bei denen u.a. so bekannte Spieler wie Torwart Basikow, Timo Konietzka oder Horst Szymaniak mitwirkten, ein 1 : 1 Unentschieden ab (Torschütze des Ausgleichs war Michael Jund mit einem Foulelfmeter).
Unsere Mannschaft spielte damals in folgender Aufstellung: Schröder, Wirtz, Zache, Fischer,Thiel, Jung, Rösche, Reiser, Krafczyk, Detemple, Käufer M., Ehrlich A., Conrad L., Buch.
Die erfolgreiche Aufbauarbeit des Vorstandes trug auch im Jahre 1966 ihre Früchte. Nach Abschluß der Spielzeit 1965/66 errangen wieder beide aktiven Mannschaften unseres Vereins die Meisterschaft unter Trainer Henner Theobald (Trainer ab Dezember 1965). Die Spielstärke unserer 1. Mannschaft wurde über unseren Kreis hinaus gerühmt. Trainingsspiele gegen die Saarauswahl oder gegen den Regionalligisten 1. FC Saarbrücken wurden ausgetragen.
Der Aufstieg des Sportvereins Gersweiler-Ottenhausen von der B-Klasse bis zur 2. Amateurliga West war unglaublich und mancher Verein dieser Klasse sprach mehr im Spaß als im Ernst von dem neuen Meister der Amateurliga West in der Saison 1966/67, dem SV Gersweiler. Neuer Trainer für die Spielzeit 1966/67 wurde auf Empfehlung des damaligen Trainers der Saarauswahl Jupp Derwall dessen Assistent, Heinz ,,Tommy" Hölscher. Oberstes Ziel von Vorstand, Trainer und Mannschaft für diese Saison war der Erhalt der Klasse.
Doch unsere Mannschaft, die durch einige neue Spieler verstärkt wurde, spielte nicht gegen den Abstieg, sondern kämpfte wiederum um den Meistertitel! Nach Abpfiff des letzten Meisterschaftsspiels in der 2. Amateurliga West stand fest: Meister und damit Aufsteiger in die 1. Amateurliga Saar: SV Gersweiler-Ottenhausen, Meister der Reservemannschaften: ebenfalls SV Gersweiler-Ottenhausen.
Es war dies der Höhepunkt einer erfolgreichen Arbeit von Vorstand, Trainer und Aktiven innerhalb drei Jahren. Der SV Gersweiler-Ottenhausen erreichte dreimal hintereinander die Meisterschaft der entsprechenden Klasse, eine Einmaligkeit im Deutschen Fußballbund, die bis dahin nur noch vom SV Alsenborn erreicht worden ist.
In der Meisterschaftsfeier am 27. März 1967 im Gasthaus „Waldeck", der dritten Meisterschaftsfeier hintereinander unter dem 1. Vorsitzenden Eitel Schneider, warnte der 1. Vorsitzende vor zu großer Euphorie und wies in seinem Ausblick auf die neue Saison auf die schwierige Aufgabe für alle hin, nämlich Sicherung dieser höchsten saarländischen Amateurklasse.
Nachdem Hölscher die Trainingsleitung beim ASC Dudweiler übernommen hatte, leitete Herbert Nieder, vorher beim SV Ludweiler, das Training der Aktiven für die Saison 1967/68. Als Neuzugänge verstärkten u.a. den Stamm der Aktiven: Rudi Langhammer für Torwart Karl „Charly" Schröder, der zum SC Friedrichstal wechselte, Heinrich Müller (zur Zeit noch Vertragsspieler beim Zweitbundesligisten Röchling Völklingen), Helmut Krajewski. Heinz Gorius. In den erweiterten Vorstand gewählt wurden u.a. Pastor Friedrich Bier, Bürgermeister Dr. Cullmann, Robert Roth (Direktor der Saarbergwerke) und Bauunternehmer Walter Scherer.
Nach einer schweren Saison erreichte die 1. Mannschaft unter Trainer R. Zache jun. (er übernahm ab dem 9. April 1968 die Trainerleitung für Hermann Nieder, der aus seinem Amt ausschied), einen hervorragenden 5. Tabellenplatz in der 1. Amateurliga Saar.
Für die Spielzeit 1968/69 konnte der Vorstand wiederum R. Zache jun. als Trainer seiner aktiven Mannschaften gewinnen. Neben den Zugängen wie Kirch, Münsterer, Guckeisen, Heinrich, Ruppenthal und Schillo hatte der SVG den Abgang von 11 Spielern zu beklagen, die zu der neugegründeten Fußballmannschaft des TUS Ottenhausen wechselten.
Am Ende dieser Spielzeit konnte trotz widriger Umstände ein achtbarer 6. Tabellenplatz erreicht werden.
In der Spielzeit 1969/70, in der R. Zache jun. wieder das Training der Aktiven leitete, war der SVG lange Zeit im oberen Tabellendrittel und erreichte am Ende einen guten Mittelfeldplatz.

 

1971 - 1977

 

1971 - 1977

Die Saison 1970/71 wurde für die erste Mannschaft ein Mißerfolg, u.a. wechselte schon vor Beginn der neuen Saison M. Käufer nach Ludweiler. Für R. Zache übernahm Jupp Geisen die Trainingsleitung der aktivenMannschaft.
Von Beginn an hatte der SVG in der 1.Amateurliga gegen den Abstieg spielen müssen.
\lach anfänglichen Schwierigkeiten in der Saison 1972/73 steigerte sich der SVG und kämpfte bis 2 Spieltage vor Ende der Saison um den Meistertitel mit Merzig. Ein großartiges Spiei zeigte der SVG am 5. 11. 1972, als man beim
rabellenführer Merzig nach großartiger Leistung der Mannschaft, vor allem seines 17jährigen Torwartes Rainer Lazarus, mit 3 : 2 gewann. Merzig revanchierte sich im Rückspiel mit 5 : 1 Toren in Gersweiler, erreichte den aufstieg, der SVG wurde wiederum am Ende der Saison Tabellendritter.
Nach Abschluß der Saison 1973/74 erreichte die 1. Mannschaft des SV 1910 Gersweiler unter neuer Vereinsfüh- rung, H.-J. Schub übernahm am 20. September 1973 das Amt des 1. Vorsitzenden von Ernst Herbeck (seit 1971), einen 4. Tabellenplatz. In der Spielzeit 1974/75 kämpfte der SVG meist gegen den drohenden Abstieg, der aber schließlich doch abgewendet werden konnte. Es reichte am Ende zu einem 9. Platz mit 62 : 75 Toren und 26 : 34 Punkten.
Für die Spielzeit 1975/76 mußte der Vorstand des SVG einen neuen Trainer verpflichten, nachdem der bisherige Trainer ,,Tommy" Hölscher ein gutes Angebot des VfB Theley angenommen hatte. Die Wahl fiel auf Robert Lay. Der neue Trainer hatte jedoch wenig Erfolg in seiner Arbeit, man geriet in Abstiegsgefahr und schließlich übernahm R. Zache das Training für den freiwillig aus seinem Amt scheidenden bisherigen Trainer Lay. Durch den harten, kompromißlosen Einsatz des neuen Trainers Zache konnte der drohende Abstieg vermieden werden. Der Einsatz von R. Zache war nur eine Übergangsregelung, Trainer für die neue Saison wurde Hans Joachim Schellberg, ein ehemaliger Vertragsspieler bei TUS Neuendorf und beim 1. FC Saarbrücken. Man hatte sich viel von diesem Spielertrainer versprochen, doch Schellberg enttäuschte. Als er und Hans Werner Lamour, ein ehemaliger Mannschaftskamerad Schellbergs beim 1. FC Saarbrücken, ein sehr lukratives Angebot aus Chile erhielten, nahmen beide die Chance wahr, als Profifußballer in Südamerika Geld zu verdienen.
Nach Beschluß des Vorstandes bot man Henner Steer das Amt des Trainers der aktiven Mannschaften an, der dieses Angebot im Dezember 1976 auch annahm. Die Aufgabe, die Steer übernahm, sollte für ihn nicht leicht werden. Die 1. Mannschaft, sicherlich eine der besten in der Landesliga Südwest, befand sich in einem spielerischen Tief ohne Selbstvertrauen. In der Folge wurde mit der Marinschaft hart gearbeitet und es gelang Steer, der Mannschaft neues Selbstvertrauen zu geben, und eine gute Kameradschaft zu schaffen. Am Ende der Saison 1976/77 wurde ein 5. Tabellenplatz erreicht, ein besseres Endklassement wäre durchaus erreichbar gewesen, hätte man nicht manch leichte Spiele, oft sogar Heimspiele, leichtsinnigerweise verloren.

 

1978 - 1980

 

 

1978 - 1980

Die neue Spielzeit 1977/78 begann für den SVG wenig verheißungsvoll. Wertvolle Stammspieler wechselten den Verein: Niederkirchner, Zwiener und Heinz gingen zu Viktoria St. Ingbert, Armin Kümmerling zu seinem Heimatverein Hostenbach und W. Kiefer wechselte aus beruflichen Gründen zum SC 07 Altenkessel. Zum SVG kamen die Spieler Ulrich Kämmerling (von SF Hostenbach, Bruder des Armin Kämmerling), Manfred Balles (von Geislautern) und Kunibert Maieron, der von Klarenthai zum SVG zurückkam. Einen Sprung in die 1. Mannschaft gelang dem 17jährigen Talent Ralf Fibbia aus unserer eigenen A-Jugend. Es war nicht verwunderlich, daß der SVG
in dieser Saison mit gegen den Abstieg kämpfen mußte. Mit vollem Vertrauen des Vorstandes verstand es Steer immer wieder, die Mannschaft zu begeistern, — seit dieser Zeit wird das Training der aktiven Mannschaften durchschnittlich von 16-18 Spielern besucht —, am Ende wurde der 10. Tabellenplatz erreicht.
Die gute Arbeit von Kenner Steer führte dazu, daß sich junge Spieler von anderen Vereinen dem SVG anschlössen. Baltes ging zurück nach Geislautern, M. Conrad wechselte beruflich bedingt zu dem SF Heidstock, R. Paltzer wechselte zu Brebach.
Zum SVG stießen aus der eigenen Jugend: J. Barth, T. Wagner, H.W. Fuchs, F. Thielen, T. Wiesen. T. Augustin und W. Kiefer kamen von Altenkessel zurück zum SVG, ebenso wie W. Zache, der Saar 05 den Rücken kehrte, M. D'Aniello wechselte von 08 Püttlingen, R. Trautz vom ASC Dudweiler; reaktiviert nach seinem Armbruch, wurdeGerald Budinger bis August 1976 Torwart unserer 2. Mannschaft.
Die Hoffnungen von Vorstand, Trainer und Aktiven, in der neuen Saison gut abzuschneiden, erfüllten sich nur teilweise. Nach schwachem Start steigerte sich die erste Mannschaft, kam aber am Ende der Saison 1978/79 u.a. nach 6 verlorenen Spielen in Folge, nur auf einen 8. Platz mit 57:55 Toren und 29:31 Punkten.
Mit das Hauptproblem für die Saison 1979/80 war für alle Verantwortlichen des SVG die Torwartfrage. G. Budinger, nach Kämmerlings beruflich bedingtem Ausscheiden, (er absolvierte ab Oktober 1978 ein Auslandspraktikum in Nordfrankreich) Torwart Nr. 1 des SVG, wechselte nach Ablauf der Saison 1978/79 zu dem SF Hanweiler, zu dem Verein, in dessen Gemeinde er sich ein Wohnhaus errichtet hatte. Als Torwart zum SVG stieß Martin Döpp, bisher SV Klarenthai. Mit ihm zum SVG kam M. Becker, R. Paltzer kehrte aus Brebach zum SVG zurück, M. Schmidt kam von den SF 05 Saarbrücken nach Gersweiler. Sportliches Ziel aller Verantwortlichen im SVG war es, bei der Meisterschaftsvergabe mitzureden. Weiteres Ziel für die nahe Zukunft aber ist auch die rechtzeitige Berücksichtigung der eigenen Jugendspieler, die aus der A-Jugend des SVG hervorgehen.
Dies bedeutet aber auch für die weitere Jugendarbeit im Sportverein Möbel Viktoria Gersweiler 1910 e.V. noch intensiveres Training durch die entsprechen den Übungsleiter, Förderung des spielerischen Elements, eine ebenso gute Betreuung der Jugendspieler wie in den vergangenen Jahren sowie Förderung von Kameradschaft und Teamgeist in allen Jugendmannschaften.
Der in den vergangenen Jahren vorgenommene Einbau junger Spieler wie Mannes, Paltzer, Fibbia, Wagner, Barthund Heil P. hat sich bewährt. Zum Einsatz in der ersten Mannschaft in dieser Saison kamen R. Renno und J. Thies, die aber weiterhin als Spieler in der A-Jugend verbleiben, die wie die B-Jugend des SVG die Meisterschaft ihrer Gruppe gewonnen haben.

 

1981 - 1985

 

1981 - 1985

Die ersten fünf Jahre der achtziger Jahre waren für den SVG sehr turbulent und sie waren gekennzeichnet von Höhen und Tiefen. Spielertrainer bis zum Ende der Saison 1980/81 war Henner Steer, unter dessen Regie die Mannschaft des SVG einen guten Mittelfeldplatz in der Landesliga Süd/West belegte. Gerd Gang, der dem SVG seit früher Jugend angehörte und der stets eine große Stütze der aktiven Mannschaft des SVG war, übernahm das Training für die Saison 1981/82, die wie sich später herausstellte, Anfang einer Krise sein sollte. Die Mannschaft um Gang hatte in der Vorrunde vor allem die Spielerausfälle infolge Bundeswehr sowie Verletzungen zu verkraften. Die Rückrunde war zunächst gekennzeichnet durch unnötige Spielverluste und je länger die Saison dauerte, von sinkendem Engagement und Motivation der Spieler.
Es folgte neben dem Abstieg in die Bezirksliga Süd der Abgang von Leistungsträgern wie Döpp, Biewer, D'Aniello, Kaufmann, Maieron, Albrecht und Paltzer. Das Vorhaben von Trainer Gang und des Vorstandes, die Saison 1982/83 erfolgreich abschließen zu können, d.h. das Verbleiben in der Klasse, erwies sich als zu schwierig. Die junge Mannschaft um Gang war einfach zu „grün" und Erfolge waren weiter Mangelware. Entnervt gab Gang sein Amt an W. Kasper ab. Nachdem sich einige AH-Spieler bereit erklärt hatten, mit den jungen Spielern für den SVG gegen den Abstieg zu kämpfen, stellten sich Teilerfolge ein, aber das Pech klebte den Spielern des SVG weiterhin an den Füßen, so daß am Ende der Saison 1982/83 der erneute Abstieg nicht zu vermeiden war.
Trainer der neuen Saison 1983/84 in der Kreisliga A Warndt wurde F. Schmidt, unter dessen Regie Anfangserfolge viel für die Zukunft hoffen ließen. Nach der Winterpause mußte die Mannschaft wieder gegen den Abstieg kämpfen. Es gelang dem Vorstand, den 44jährigen Henner Steer im März 1984 als Trainer und als Spieler zu gewinnen. Mit allem Einsatz und neuer Motivation sowie durch das Mitwirken der AH-Spieler (u.a. Niederkirchner, Zwiener, W. Zache) konnte ein erneuter Abstieg vermieden werden. Ziel des neuen Trainers G. Biewer für die neue Saison 1984/85 war ein Platz unter den ersten fünf der Tabelle. Dieses Ziel wurde zwar erreicht (3. Platz), jedoch hatte es die Mannschaft in der Hand, im Jubiläumsjahr wiederum die Meisterschaft zu erringen. Siegen u.a. bei dem späteren Meister Werbein und beim Mitkonkurrenten Luisenthal standen leider einige unnötige Punktverluste gegenüber, so daß man feststellen muß, daß die Meisterschaft auf eigenem Platz verloren wurde.
Großartig war auch in der Saison 1984/85 das Abschneiden der 2. Mannschaft, die stets in der ganzen Saison auf Platz 1 oder 2 stand und am Ende, nach einer unnötigen Niederlage in San Paolo, sich mit dem undankbaren
2. Platz, der Vizemeisterschaft, zufrieden geben mußte.
Trainer Biewer hofft mit dem Vorstand für 1985/86 an die guten Leistungen der vergangenen Saison anknüpfen und bei der Vergabe der Meisterschaft mitreden zu können. Der Einbau ehemaliger .Jugendspieler in aktiveMannschaften soll auch weiter fortgesetzt werden. Das Ziel des SVG wird es auch in der Zukunft sein, Jugendliche für den Fußball zu begeistern und sie durch den Sport zu fördern und zu formen. Es gelte vor allem in der heutigen Zeit der Spruch: ,,ln einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist".
75 Jahre Sportverein Gersweiler-Ottenhausen 1910 e.V.! Dieses Jubiläum gab uns Anlaß zu einer Rückschau auf das Vereinsgeschehen dieser Zeit. Eine solche Erinnerung ist aber nur dann sinnvoll und zweckentsprechend, wenn sie gleichzeitig Auftakt für eine Fortführung der Arbeit ist.
Allen, gleich, ob sie aktiv tätig sind oder passiv das Geschehen am Spielfeldrand verfolgen, allen die unseren Verein unterstützen, rufen wir zu:
Mit der Jugend in die Zukunft!

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