Landesliga Süd: SV Gersweiler – FC Kandil 4:2 (3:1)

Zuschauer: 180

SVG bezwingt Mitaufsteiger

Unbedingt wollte der SVG das völlig absurde und immer noch unvergessene 4:4 (nach 4:0 Führung in der 84. Minute) der Vorsaison vergessen machen. Auch dieses Mal fielen etliche Tore, doch die Gersweiler Jungs blieben der verdiente Sieger in einer alles in allem spielerisch eher dürftigen Partie, die von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt und oftmals auch zerfahren war.

Ein Fall für die Trauma Ambulanz. So konnte man sich das Motto für die gestrige Partie etwa vorstellen. Keiner hatte die Begegnung der zurückliegenden Saison vergessen, viel wurde bisher darüber geredet und im Umfeld auch trefflich gefrotzelt. Die Gersweiler Jungs waren daher hoch motiviert und gewillt sich dieses Mal konzentrierter zu zeigen.

Vor zahlreichen Zuschauern, darunter erstmals mehr Gästefans als Heimbeobachter, entwickelte sich in der Anfangsphase ein Spiel, dass nahezu ausschließlich im Mittelfeld stattfand und von intensiven Zweikämpfen geprägt war. Keiner fand in dieser Phase den Schlüssel zum gegnerischen Gehäuse, Torchancen gab es keine. Es war keine rechte Struktur in den Spielzügen beider Mannschaften zu erkennen, man neutralisierte sich bis dato. Erst nach knapp 20 Minuten gab es erste zaghafte Annäherungen. Zunächst konnte der SVG ein sehenswertes Solo eines Gästeakteurs kurz vor dem 16er nur mit Foul unterbinden. Der gut getretene Freistoß des letztjährigen Problembärs im Gästesturm, Mehmet Yildiz, klatschte an die Unterkante der Latte und deutlich vor der Torlinie auf. Kein Treffer, Glück gehabt.

Eine Minute darauf landete ein erster Gersweiler Freistoß, geschossen vom erstmals von Beginn an startenden Neuzugang Fabio Jastram, abseits des Gästegehäuses. Das war es vorerst.

Die Balleroberung des SVG war eigentlich ganz brauchbar in dieser Phase, zu schnell jedoch wurden diese Bälle wieder verspielt, zu überhastet und unüberlegt waren die Abläufe bislang.

Nach 29. Minuten wäre eine tölpelhafte Ballannahme des Gästetorwarts beinahe zur echten Chance für den lauernden Christopher Schmitt geworden, doch ein Verteidiger klärte vor ihm gerade noch zur Ecke, die nichts einbrachte. Allerdings bedarf es einer weiteren solchen Standardsituation um den Bann zu brechen. Yannick Schneider schlug aus halblinker Position einen scharfen Freistoß in den Strafraum, im Gewühl kam wohl ein Verteidiger vor Alexander Hank an den Ball – Eigentor und Führung (33.) für den SVG, die der Autor dieser Zeilen gerne dem Gersweiler Spielführer zugeschrieben hätte, sich aber eines Besseren belehren lassen musste...

Jetzt war die Heimelf präsent und legte sogleich nach. Schöne Flanke von Fabio Jastram, ein Abpraller und jetzt war es tatsächlich Alexander Hank, der im Nachsetzen eindrücken konnte. Das 2:0 in der 34. Minute.

Ganz überraschend war nun der SVG so richtig im Spiel nach der bis dahin komplett ausgeglichenen ersten halben Stunde. Auch das ein gutes Merkmal der Entwicklung der Gersweiler Mannschaft. Man lernt immer weiter dazu, bleibt aufmerksam während der gesamten Spielzeit und nutzt jetzt auch einmal Fehler des Gegners gewinnbringend.

Kandil wirkte nun etwas angeschlagen. Kaum war der Ball wieder angestoßen, verlor ihn der Gast neuerlich und Fabio Jastrams scharfer Schrägschuss wäre aus 20 Metern beinahe eingeschlagen. Nach einem weiten Einwurf von Lars Silbersack war es dann beinahe wieder der enorm umtriebige und kämpferische Alexander Hank, der den Ball über den Torwart eingeköpft hätte (37.). Pech gehabt, nur Latte. Der Kapitän führte die Mannschaft jetzt an, der SVG wollte mehr.

Einen schluderig zum Torwart zurück gespielten Freistoß des FC Kandil erlief sich der erneut lauernde Christopher Schmitt und vollstreckte eiskalt zum 3:0 in der 39. Minute. Spätestens jetzt wurden erste Gespräche laut, dass sich hier scheinbar ein Déja Vu – Erlebnis anbahnte.

Doch das dauerte nicht lange. Nur eine Minute ging ins Land, dann war der FC Kandil im Strafraum des SVG, Jan Spenger versuchte zu retten – Foulelfmeter und Torwartwechsel, weil er sich bei dieser Aktion leider eine Platzwunde zuzog.

Torsten Schürmann kam für ihn ins Spiel und konnte am gut getretenen Strafstoß von Mehmet Yildiz nichts halten. Das 3:1 und so etwas wie ein Weckruf für die Gäste, die in der Folge im Spiel waren und stürmischer agierten. Außer einem Schuss aus spitzem Winkel, der knapp neben das Tor ging kam dabei jedoch nichts rüber. Man ging in die Halbzeit.

Auch der zweite Abschnitt begann mit vielen Reibereien im Mittelfeld, jeder Ball wurde umkämpft, Spielfluss entstand wiederum kaum zunächst.

Es war einmal mehr der ganz stark spielende Christopher Schmitt, der sich in der 50. Minute mit beherztem Einsatz einen Ball schnappte, Yannick Schneider auf die Reise schickte, der jedoch um Haaresbreite nicht an diesen schönen Pass heran kam.

Zwei Minuten später setzte sich nach einem sehenswerten Spielzug der beste Gästeakteur, Obeng Saint-Kouakou über außen durch, passte auf Patrick Müller gegen dessen sehenswerten Direktschuss Torsten Schürmann machtlos blieb. Der Anschlusstreffer und Kandil war wieder dran, hatte kurz darauf eine weitere Gelegenheit, die allerdings verpuffte.

Gersweiler kam zwischenzeitlich nur noch sporadisch zu Entlastungsangriffen, das Nachrücken klappte an diesem Tag gar nicht vernünftig, der Angespielte war meist hin auf sich allein gestellt.

In der 58. Minute eroberte sich Christopher Schmitt einen weiteren Ball, wurde gefoult, der gut positionierte Schiedsrichter ignorierte dies aber unverständlicher weise. Statt dessen dicke Chance für Kandil im Gegenzug, die nur knapp am Tor vorbei geht. Der Gast wurde jetzt erstmals zaghaft mit Kandil-Sprechchören angefeuert, die Defensive des SVG war schlecht austariert und etwas im Trudeln. Mit Janis Kany kam ein weiterer Gersweiler Neuzugang für Fabio Jastram, der ein gutes Spiel gezeigt hat, aber erschöpft war.

Nach 62 Minuten feuerte Alexander Hank aus 20 Metern eine Schuss ab, den der Gästetorhüter nur prallen lässt. Allerdings war auch in dieser Szene keiner zur Stelle, weil nicht nachgerückt. Der Konter wiederum entwickelte sich zur Riesengelegenheit für den Gast, Roman Ziegler konnte im letzten Moment aufmerksam klären. Die Partie wurde hektischer und giftiger, viele Fouls unterbanden nun den Spielfluss. Einzig Christopher Schmitt holte sich in vorderer Front ein paar Bälle, im Mittelfeld wurde Yannick Schneider immer auffälliger und aktiver. Seinen schönen Diagonalpass in der 70. Minute konnte ein Kandilverteidiger gerade noch einmal klären. Eine Minute später hatte Christopher Schmitt das vierte SVG-Tor auf dem Schlappen, als er nach toller Einzelaktion in den Strafraum drang und nur am aufmerksamen Torwart scheiterte.

Der SVG war wieder im Spiel, setzte sich mehr und mehr zur Wehr und wollte die Entscheidung. Janis Kany hatte nun zwei Gelegenheiten diese zu erzielen. Erst einmal strich sein Flachschuss knapp am Tor vorbei (72.), eine Minute später konnte er in guter Position gerade noch abgeblockt werden.

Auffällig in dieser Phase war auch das Agieren des Schiedsrichters. Keines der vielen Fouls wurde geahndet, hüben wie drüben. Das hätte durchaus auch nach hinten losgehen können, blieb aber weitestgehend fair und im Rahmen.

Nach 84 Minuten dann die Entscheidung. Ein wunderbarer Schnittstellenpass von Florian Fuchs gelangt zu Yannick Schneider, der allein vor dem Torwart ganz ruhig bleibt, diesen stehen lässt und zum 4:2 vollstreckte. Verdienter Lohn für sein gutes Spiel. Jetzt ist nur noch der SVG dran, hat bis zum Ende noch weitere Chancen durch Patrick Schuler (87.), Lars Silbersack (91.) und schließlich Christopher Schmitt (92.). Nix mehr – Schlusspfiff und verdienter Sieg!

Kein spielerisch überzeugender Sieg, aber eine sehr ordentliche kämpferische Leistung, der dieses Mal nicht so gefällig agierenden und etwas unsauber nachrückenden Gersweiler Truppe. Doch auch solche Arbeitssiege gehören zum Repertoire einer guten Mannschaft und der SVG ist auf dem Weg zu einer solchen. Erwähnenswert im übrigen ist auch das Agieren einiger Spieler des SVG auf jeweils ungewohnten Positionen, wie etwa Florian Fuchs, der ein sehr solides Defensivverhalten an den Tag legte oder auch Moritz Frank-Meuren, der an einigen Offensivaktionen teil hatte. Dies alles ist ein guter Weg und gutes Zeichen für die Weiterentwicklung der Mannschaft und einzelner Akteure.

Nun steht Dienstagabend um 19 Uhr erst einmal das Pokalspiel gegen den Oberligisten Saar 05 auf dem Programm. Dieser ist sicherlich hoher Favorit, steht als Aufsteiger in an zweiter Position! Das Spiel aber wird eine weitere Herausforderung für den gastgebenden SVG, der versuchen wird wieder eine Topleistung abzurufen und Paroli zu bieten.

Am kommenden Sonntag schließlich präsentiert sich der SVG m 15 Uhr beim Tabellenführer Auersmacher 2 und wird alles daran setzen diesen zu knacken. Die Jungs haben das ganz sicher drauf und sollten unter der Woche konzentriert darauf hin arbeiten.

Bei beiden Partien würde sich die Mannschaft über zahlreiche Unterstützung freuen.

SV Gersweiler:

Jan Spenger (Torsten Schürmann) – Moritz Frank-Meuren – Patrick Schuler – Jens Albrecht – Yannick Schneider – Alexander Hank – Lars Silbersack – Roman Ziegler – Florian Fuchs (Manuel Kiefer) – Fabio Jastram (Janis Kany) – Christopher Schmitt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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