Landesliga Süd: SF Hanweiler – SV Gersweiler 2:1 (1:1)

 

Zuschauer: 180

Auch in Hanweiler bleibt SVG erfolglos

Wieder keine Punkte! Auch im dritten Spiel nacheinander zog der SV Gersweiler den kürzeren und muss sich nun so langsam aber sicher auf den Abstiegskampf einstellen, denn am kommenden Sonntag macht mit dem SV Ludweiler ein unmittelbarer Konkurrent seine Aufwartung im heimischen Waldstadion. In Hanweiler wiederum wäre mehr drin gewesen nach verdienter Führung und zunächst deutlich stabilisiertem Auftritt.

„Das war eigentlich ein Spiel das unentschieden ausgehen muss, eigentlich hattet Ihr sogar die besseren Chancen, wir haben wahrscheinlich bloß gewonnen, weil wir zur Zeit einen echten Lauf haben“, so brachte Thomas Heinz, Hanweilers 1. Vorsitzender den Spielverlauf auf den Punkt. Kaufen kann man sich dafür allerdings nichts beim SVG, der seid der überzeugenden Vorstellung im Pokal gegen Saar 05 deutlich aus dem Tritt geraten ist und es nicht fertig bringt über 90 Minuten kompakt und klar strukturiert Fußball zu spielen.

Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen auf dem nicht einfach zu bespielenden nassen Rasen in Hanweiler. Schon in der ersten Spielminute fasste sich Janis Kany ein Herz, sein Schuss vom 16er konnte jedoch abgeblockt werden. Kurz darauf bot sich ihm nach einem langen Einwurf von Lars Silbersack eine weitere Gelegenheit, doch dieses Mal hopste er in aussichtsreicher Position unter dem Ball durch.

Der SVG war von Anfang an gut in der Partie mit der zuletzt vermissten Aggressivität, gutem Spiel zum Ball und kompakter Grundausrichtung. Nach ein paar weiteren zaghaften Annäherungen an den Hanweiler Strafraum fand in der 10. Minute ein herrlicher Pass des erneut sehr stark spielenden Fabio Jastram Christopher Schmitt, der in Bedrängnis nicht ganz hinter das Spielgerät kam und knapp verzog.

Mit guter Zweikampfführung und sauberer Balleroberung konnte man Hanweiler bis hierin komplett aus dem Spiel halten, war eindeutig Herr im fremden Haus.

Die erste Hanweiler Gelegenheit entsprang einer kleinen Unsicherheit von Jan Spenger, der einen weit geschlagenen Freistoßball zunächst fallen ließ, ihn im Nachfassen aber kurz vor der Linie sicher konnte.

Auch danach war es ausschließlich der SVG, der Akzente setzen konnte, wenngleich auch nichts allzu zwingendes geschah, es fehlte der Mann hinter Christopher Schmitt, die zweiten Bälle waren alle weg. So entsprangen Offensivaktionen zumeist langen Bällen oder durch Sololäufe, die jedoch allesamt verpufften bis dato.

Nachdem Janis Kany in der 28. Spielminute für eine faire Geste Applaus einheimsen durfte, er hatte einen fälschlicherweise auf Abstoß entschiedenen Ball als Eckball zugegeben, entsprang aus diesem resultierend ein Konter, den Lars Silbersack mit feinem Zuspiel Christopher Schmitt servierte. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten, ein trockener und humorloser Abschluss und die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung (29.).

Auch im Anschluss ergaben sich Gelegenheiten für den SVG, die beste durch Janis Kany, dessen Freistoßaufsetzer aus 30 Metern jedoch vom Hanweiler Torwart entschärft werden konnte.

Ein defensiv gut organisiert auftretender SVG ließ leider auch in diesem ersten Spielabschnitt spielerische Lösungen und gescheite Offensivbewegung ermangeln, zu wenig Variabilität und Laufwege lassen das Spiel etwas eindimensional daher kommen. Allerdings hatte man nun bereits über 40 Minuten den zuletzt 5 mal hintereinander siegreichen Gastgeber nahezu komplett aus der Partie gehalten und nichts zugelassen.

Prompt dann ein Fehler im Spielaufbau, Querpass vorm Sechzehner und ein unhaltbarer Schuss in den Winkel durch den Gästestürmer, der Ausgleich aus heiterem Himmel (42.).

Wieder einmal ein vollkommen überflüssiger Gegentreffer ohne Not, nach den bis hierhin gut getarnten Offensivbemühungen des Gastgebers zudem höchst ärgerlich.

Gleich darauf hatte der SVG dann auch noch Glück, dass es nicht Elfmeter gab, ein klares Foul – kein Pfiff. Und diese Minute hat es in sich, direkt der Konter, Dennis Peters kam aus 22 Metern zum Abschluss, knapp drüber. Hanweiler schaltete wiederum schnell, zu einfach flutscht der Ball durch nach neuerlichem Konter und Jan Spenger musste aufmerksam klären.

Unmittelbar vor der Pause drängte sich den Zuschauern der Eindruck auf, das Gersweilers Abstände zusehends größer wurden, die Kompaktheit verloren ging.

Mit dem Unentschieden wechselte man schließlich die Seiten.

Mit dem Wiederbeginn war der SVG auf Zack, von Manuel Kiefer eingeleitet konnte Christopher Schmitt Yannick Schneider bedienen, dessen Abschluss jedoch zu harmlos geriet.

In der 51. Minute stockte den Zuschauern kurz der Atem als bei einer höchst unglücklichen Abwehraktion im Fünfer Jan Spenger übel aussehend aufs Kreuz fiel, sich hierbei allerdings sehr geschickt verhielt und unverletzt blieb.

Die Begegnung war nun zwischenzeitlich auf recht übersichtlichem spielerischen Niveau angelangt. Beide Mannschaften spielten wenig Fußball, viele hohe Bälle prägten das Geschehen, ein Spielgeschehen im Retro-Antlitz.

Es war Fabio Jastram, der endlich einen Lösungsansatz hatte, mit gutem Auge und sauberem Pass brachte er Christopher Schmitt in aussichtsreiche Schussposition, der rutschte jedoch weg und vorbei war die Chance (55.) um gleich darauf wieder zu kommen, erneut gelangte der Ball zum zuvor Gestrauchelten, diesmal flog der Ball aus 25 Metern deutlich vorbei.

Trotz spielerisch keineswegs überzeugender Leistung hatte der SVG weiter etwas mehr von der Partie. In der 58. Minute spielen sich Christopher Schmitt und Janis Kany einmal mit schönem Doppelpass in den Strafraum, Janis Kanys Abschluss ging dann allerdings ganz knapp vorbei.

Insgesamt wurde das Spiel in dieser Phase immer ruhiger, viele Fehlpässe prägten die Begegnung beiderseits, man neutralisierte sich zunehmend.

Jetzt allerdings begann der SVG einen entscheidenden Fehler zu begehen. Immer weiter zog man sich zurück, die offensive Abteilung jedoch blieb nun mit viel zu weitem Abschnitt nach den immer selteneren Offensivaktionen in der gegnerischen Hälfte kleben. Ein geradezu störrisches Verhalten, denn nun bekam Hanweiler immer mehr Räume und nutzte diese.

Noch einmal kam der SVG zu einem richtig guten Abschluss und dies gleich doppelt. Lars Silbersack bekam nach 74 Minuten bei einem Hanweiler Abwehrfehler die Kugel, scheiterte aus kurzer Distanz aber 2 mal am gut reagierenden Schlussmann.

Jetzt wurde es mehr und mehr Fehler behaftet im Gersweiler Spiel. Auf einmal waren die Räume, die man in der ersten Halbzeit so gut geschlossen hatte, riesig groß. Das defensive Umschaltspiel fand kaum noch statt und Hanweiler kam nun tatsächlich noch zu Chancen.

Nach einem langen Einwurf und sehr übersichtlichem Gersweiler Abwehrverhalten stand ein Hanweiler Stürmer vollkommen blank und sagte Danke. Das 2:1 für den Gastgeber, schmeichelhaft, aber drin.

Der SVG versuchte nun noch einmal das Spiel zumindest auszugleichen, aber das Spiel wirkte jetzt auch seltsam entkräftet. Die Spieler wirkten müde, kaum vernünftige Laufwege wurden angeboten und fußballerisch fehlen schon länger die Lösungen.

In der 84. Minuten gab es sogar noch einen Lattenkopfball für Hanweiler, das wäre es gewesen.

Die Gersweiler Jungs kamen nur noch zweimal zu Abschlüssen. Zunächst verpuffte eine recht gut geschlagene Ecke von Victor Raab, an die offenbar keiner so recht heran wollte, dann scheiterte Christopher Schmitt mit der letzten Gersweiler Offensivaktion und schöner Direktabnahme denkbar knapp.

Das war´s. Wieder verloren und jetzt findet man sich dort, wo man sich nicht vermutet hat: im Tabellenkeller und in damit neuer Situation.

Dramatisch ist noch gar nichts, eine Selbsthilfegruppe muss man sicher auch noch nicht gründen. Zu viele gute Ansätze hat man schon gezeigt, gegen starke Gegner sogar richtig überzeugende Partien abgeliefert. Allerdings muss eines auch klar sein. Ohne die notwendige Konstanz und vor allem auch Lernfähigkeit werden die kommenden Wochen sicherlich schwierig. Vor allem die erfahreneren Spieler sind jetzt gefragt. Mit Ludweiler kommt nun ein Gegner, der geschlagen werden sollte und mit der richtigen Einstellung und Laufbereitschaft auch geschlagen wird.

Der SVG ist gut aufgestellt und alle gemeinsam sollten nun wieder daran gehen ordentlich und mit allem Engagement Fußball zu spielen. Da ist viel mehr Potential, man muss sich aber alles erarbeiten und bereit sein es auch abzurufen. Die Landesliga ist kein Zucker schlecken, doch ebenso auch keine Hexerei bei der entsprechenden Leistungsbereitschaft und Reflexionsvermögen.

Auf geht’s Jungs! Das ist bisher kein Beinbruch, allerdings auch ganz sicher nicht Euer Anspruch und Potential. Von selbst kommt dabei aber auch nichts, das liegt an jedem Einzelnen. Packt das gemeinsam an, helft Euch gegenseitig und nehmt das nicht auf die leichte Schulter.

Nächste Spiele SVG:

Sonntag, den 02.11. gegen SV Ludweiler (14:30 Uhr) und in der darauffolgenden Woche auswärts im Derby bei den Sportfreunden Saarbrücken (09.11., 14:30 Uhr)

SV Gersweiler:

Jan Spenger – Jens Albrecht – Moritz Frank-Meuren – Lars Silbersack – Janis Kany – Yannick Schneider (Roman Ziegler) – Manuel Kiefer (Florian Fuchs) – Dennis Peters – Fabio Jastram – Patrick Schuler (Victor Raab) – Christopher Schmitt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler