Landesliga Süd: SV Gersweiler – SV Walpershofen 5:4 (3:2)

Zuschauer: 110

Torflut nach komfortabler Führung zu Beginn

Wie die Feuerwehr legte der SVG los, überrannte seinen Gast und führte schnell mit 3:0. Doch ein wieder einmal unerklärlicher Leistungseinbruch und viel zu wenig Konstanz im eigenen Spiel sorgten schließlich dafür, dass noch jede Menge Tore und damit leider auch unnötige Spannung in die eigentlich bereits abgehandelte Partie kamen. Am Ende stand ein hanebüchenes 5:4 und immerhin der zweite Sieg in Folge zu Buche.

Es waren gerade einmal 9 Minuten ins Land gegangen, da hatte man das Ergebnis der Vorwoche und somit ein 3:0 erzielt. Florian Fuchs hatte bereits in der zweiten Spielminute nach einem Gewurschtle vor dem Strafraum der Gäste den Ball mit trockenem Schuss zum 1:0 für den SVG ins lange Eck befördert. Sehr aggressiv kamen die Gersweiler Jungs in die Begegnung und nach einem super Angriff und dynamischen Flankenlauf (?) von Spielertrainer Jens Albrecht geriet dessen wohltemperiertes Zuspiel zur optimalen Vorlage für Christopher Schmitt, der den Ball bloß noch per Kopf ins Tor befördern musste, das 2:0 nach 6 Minuten.

Dauerfeuer auf´s Tor der bis hierhin noch gar nicht anwesenden Walpershofener. 8. Minute, nach einem langen Einwurf von Lars Silbersack verdaddelten zwei Gersweiler Spieler die daraus resultierende dicke Chance.

Gerade einmal neun Zeigerumdrehungen gingen schließlich bis zur 3:0 Führung ins Land. Nach schickem Konter war es wieder Christopher Schmitt, der nach feinem Zuspiel von Florian Fuchs nur noch eindrücken musste. Komfortabel und hochverdient nach einem überfallartigen, gut strukturierten und sicher durch den tollen Erfolg der Vorwoche forcierten Beginn.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste aus Walpershofen im Prinzip nicht vorhanden. Dies sollte sich allerdings bald ändern und dafür trug der Gastgeber mit seiner urplötzlich völlig sorglosen und unvermittelt lethargischen Spielweise Sorge. Der SVG zog sich zurück, spielte verhalten und nicht mehr so konsequent und kompakt gegen den Ball. Der Gast kam ins Spiel, hatte nach einem einfach geschlagenen langen Ball in der 17. Minute eine erste Gelegenheit, drüber. Im direkten Gegenzug scheiterte Florian Fuchs am hervorragend reagierenden Schlussmann der aufkommenden Gäste.

Die 20. Minute hielt dann eine umstrittenen Szene parat, die zum Elfmeter für Walpershofen führte.

Nach einem langen Ball, der aus dem Halbfeld geschlagen wurde, blieben die Gersweiler Innenverteidiger einigermaßen unorganisiert machtlos und Benny Lichter musste Kopf und Kragen riskieren. Sehr schwer einzuordnen, tendenziell eher Stürmerfoul, weil der Torwart hier unterlaufen wurde. Sei´s drum, es gab Elfmeter. Keine Chance für Benny Lichter, Björn Queetz blieb ungerührt und erzielte hier das 1:3.

Düstere Szenarien machten nun schon wieder die Runde. Immer noch ist das vermaledeite Kandil-Spiel mit seinem inzwischen legendären Verlauf in den Köpfen der Zuschauer, und wie Recht die Bedenkenträger beinahe behalten sollten.

Plötzlich war der SVG in der Defensive gefangen, ließ jegliche Spielkultur und weitestgehend auch die taktische Ordnung vermissen. Was war auf einmal los und in die Mannschaft gefahren? Insgesamt war die Partie nach etwa einer halben Stunde auf recht überschaubarem Niveau angelangt.

In der 32. Minute musste Benny Lichter einen respektablen Freistoßknaller der Walpershofener mit toller Parade entschärfen, es lag etwas in der Luft und beinahe wäre es mit der Folgeaktion soweit gewesen, der Abseitspfiff bewahrte den SVG hier vor ärgerem.

Christopher Schmitt und Jens Albrecht hatten daraufhin zwar Halbchancen, wobei Jens fair einen zugesprochenen Eckball widerrief, doch die rechte Luft war raus aus dem Spiel der Einheimischen.

Positiv zu erwähnen aber auch in dieser Begegnung das unermüdliche Mitarbeiten der Offensivakteure in solchen Momenten. Wechselweise und teilweise alle gemeinsam waren Victor Raab, Christopher Schmitt und Florian Fuchs nun auch am eigenen Strafraum zu finden, halfen Lücken zu stopfen.

Doch Walpershofen konnte nachlegen. Mit einem satten Schuss aus über 20 Metern in den Winkel war nach knapp 40 Minuten das Anschlusstor gefallen und das Zittern konnte richtig beginnen. Wie paralysiert agierte nun der SVG und jetzt kam auch Hektik und etwas Härte ins Spiel.

Patrick Schuler etwa wurde kurz vor dem Halbzeitpfiff ziemlich gepflegt von den Socken gehauen, warum hier nicht mindestens Gelb gezogen wurde wird der Schiedsrichter wohl nachgerade auch nicht beantworten können.

Der Pausenpfiff ließ dann erst einmal Zeit zum Durchschnaufen und sich neu sortieren. Hier sollte sich doch hoffentlich nicht ein neuerliches Fiasko nach solch vielversprechendem Auftakt anbahnen.

Überdies war Heimspiel und „Nobby“ hatte nicht nur „Scharfe Saarländer“ für die Kulinariker am Start, zumindest hier allerorten strahlende Gesichter.

Scheinbar hatte der SVG sich tatsächlich wieder gefangen, so jedenfalls machte es nach Wiederbeginn den Eindruck. Mit neuem Esprit und offensichtlich konzentrierter ging es auf Seiten des Gastgebers nun weiter. Nach trefflicher Balleroberung und schönem Pass von Patrick Schuler hatte Florian Fuchs Pech, dass der Ball gerade noch vor ihm abgefangen wurde, eine gute Offensivaktion (47.).

In der 50. Minute gab es dann wieder Foulelfmeter, dieses Mal allerdings für die Jungs vom SVG und dazu garniert mit der Roten Karte für einen Walpershofener Akteur.

Fabio Jastram blieb ungerührt und zimmerte die Kugel zur 4:2 Führung in die Maschen. Aufatmen in den eigenen Reihen, man hatte schließlich gewisse Erfahrungen mit vermeintlich eingetüteten Partien.

Es waren 56 Minuten vergangen, da schienen die letzten Bedenken abgehandelt. Nach einer guten Ballbehauptung von Christopher Schmitt mit einem allerdings geblockten Schuss gelangte der Ball zu Yannick Schneider, der wie bereits in der Vorwoche ganz ruhig blieb und zum 5:2 vollstreckte.

Nur zwei Minuten darauf musste sich der tadellose Benny Lichter in einer 1:1 Situation mit prächtiger Parade behaupten, nach einem Konter, das hatten wir doch schon in dieser Saison...

Ein insgesamt komisches Spiel. Wenig Spielanlage auf beiden Seiten, vieles eher auf Zufall basierend. Die Führung sicher verdient, aber warum diese schlechte Raumaufteilung und die fehlende Aggressivität im Vergleich zur Vorwoche. Eine Wundertüte der SVG.

Eigentlich war nun die Messe gelesen. Florian Fuchs hätte gar beinahe noch um einen Treffer erhöht, sein Schuss in der 63. Minute wurde aber gerade noch abgeblockt. Die anschließende Ecke köpfelte Jens Albrecht ohne genügend Druck in die Arme des Torhüters. Der Konter aus dieser Szene lief, dem gerade eingewechselten Marvin Löscher blieb nichts anderes übrig, als den durchgebrochenen Stürmer zu attackieren, wieder Foulelfmeter und auch hier keine Chance für Benny Lichter, das 5:3

Sollte es jetzt tatsächlich noch einmal spannend werden. Einen arg perforierten Eindruck hinterließ jedenfalls die Gersweiler Defensivarbeit.

Die 67. Spielminute machte die Bedenken auf Seiten der Gersweiler Zuschauer nicht kleiner, im Gegenteil, man näherte sich einem déja vu. Offen wie ein Scheunentor bot man allen Ernstes prächtige Räume für bis dato eigentlich nicht zwingend gefährliche Angriffsaktionen der Gäste. In solchen Situation pflegen halbwegs passable Stürmer danke zu sagen, Walpershofen hatte einen und schwupps stand es nur noch 5:4.

Einfältig die Herangehensweise des SVG, das lässt sich mitunter nicht nachvollziehen.

In der 72. Minute sahen dann alle die vermutlich klarste Elfmetersituation des Spiels. Pustekuchen, das Foul mit gestrecktem Bein und offener Sohle an Florian Fuchs nordete der Schiedsrichter unter zulässigem Verhalten ein – kein Elfmeter.

Der SVG hatte nun offenbar verstanden, was die Stunde geschlagen hat, blieb dran. Victor Raab scheiterte mit einem sehenswerten Freistoß am ebenso stark reagierenden Torwart der Gäste (75.), Patrick Schuler schlenzte drei Minuten später aus 25 Metern knapp am Gehäuse vorbei. Sortiert bekam man die eigenen Aktionen nicht mehr so wirklich, hielt sich aber zumindest den widerspenstigen Gegner etwas vom Leib.

Nach einem der wenigen passablen Spielzüge mit ein paar sauberen Ballstafetten über mehrere Stationen scheiterte Jens Albrecht denkbar knapp.

Walpershofen kam nun nicht mehr recht vom Fleck und beinahe hätte Patrick Schuler mit einem Freistoß auf den kurzen Pfosten den Gästetorwart überrascht (84.), beinahe...

In der 86. Minute blieb noch ein „schöner Gruß an alle“ von Wolfgang „Wolle“ Schmitt zu verzeichnen, das Spiel schien nun aus zu trudeln. Wirklich zwingend wurde es nicht mehr, zwar ging auch noch der Torwart der Gäste mit nach vorne, doch im Prinzip war deren Spiel zu limitiert, zumal es am Ende auch noch einmal hektisch wurde und mit dem Schlusspfiff eine weiterer Walpershofener Rot sah.

Ein sicher verdienter Sieg nach allerdings wieder einmal fahrlässigem und wunderlich sorglosen Spiel ohne die Leidenschaft und Kompaktheit, die vonnöten ist und immer wenn abgerufen auch zielführend.

Die Vorrunde sieht den SVG nun auf einem 12. Platz, der beileibe nicht das Potential der Mannschaft widerspiegelt. Zu viel Punkte hat man schlicht und ergreifend ab geschenkt, sich viel zu wenig konstant gezeigt und oft auch unerklärliche Leistungsdellen offenbart.

Hieran gilt es zu arbeiten, eine lange Rückrunde bietet genügend Gelegenheit und wenn alle Mann mitziehen, dann muss noch einiges zu erwarten sein. Immer wieder hat man beobachten können welche Möglichkeiten die Truppe hat, zu wenig wurde daraus gemacht. Mit der richtigen Einstellung sollten noch etliche Plätze gut zu machen sein.

Noch eine Gelegenheit zum Nachlegen bietet das Jahr 2014. Gast im ersten Rückrundenspiel ist am 30.11. um 14:30 der SV Geislautern.

SV Gersweiler

Benjamin Lichter – Lars Silbersack – Jens Albrecht – Alexander Hank – Fabio Jastram – Patrick Schuler – Dennis Peters – Yannick Schneider – Alexander Hank (Marvin Löscher) – Florian Fuchs (Alexander Tiepelt) – Victor Raab – Christopher Schmitt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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