Landesliga Süd: SV Gersweiler – SV Ritterstraße 2:1 (1:1)

 

Zuschauer: 180

Kämpferisch zum Heim-Dreier

Nach einer umkämpften und ziemlich wilden Begegnung behielt der SV Gersweiler verdient die Oberhand. Spielerisch blieb noch einiges im Argen, aber die Moral stimmte auch dieses Mal. Mit guter Einstellung konnte sich die Mannschaft von Jens Albrecht den Dreier ergattern und hat nun zwei Pflichtaufgaben vor der Brust.

Milde Temperaturen hatten einige zusätzliche Beobachter zum ersten Heimspiel des Jahres nach Gersweiler gelockt. Ganz aufgetaut wirkte das Spiel der beiden Kontrahenten jedoch noch nicht, vieles blieb auch gegen den SV Ritterstraße wieder Stückwerk.

Auch Jens Albrecht musste wegen Verletzungen und Krankheit ein paar Umstellungen vornehmen.

Der SVG startete gut in die Partie. Eine erste Chance ergab sich nach einer Ecke von Victor Raab (2.), doch dieser gute Ball wurde sehr fragwürdig vom Schiedsrichter unterbunden, warum auch immer. Eine erste strittige Entscheidung und beileibe nicht die letzte.

Im direkten Gegenzug konnte Dennis Peters den Ball sehr aufmerksam und dynamisch gerade noch vor dem durchgebrochenen Gästestürmer klären. Zwei Minuten später landete der Ball am Gersweiler Außennetz und der SVG hatte erst einmal seine liebe Not mit nun aggressiven Gästen.

Bis zur 10. Minute dauerte es bis man wieder etwas besser in die Begegnung fand, die erste wacklig Phase war überstanden. Nach einer Viertelstunde verpasste Jens Albrecht noch ganz knapp eine gute Freistoßhereingabe. In der 17. Minute schließlich war es Yannick Schneider, der sich hellwach einen Ball ergatterte, den Torwart im Anschluss abgezockt und sehr überlegt zum Führungstreffer für den SVG überwinden konnte.

Ein wenig besser lief das Spiel jetzt, aber leider wurde es nicht frei von Unpässlichkeiten. In der 21. Minute hatten die Gersweiler Jungs einen Riesendusel, als Ritterstraße nach einer 5:2 Situation fahrlässig eine dicke Konterchance vermasselte. Unerklärlich, wie sich solche Lücken auftun können und großes Glück in diesem Moment.

Zunehmend geriet die Heimmannschaft nun unter Druck. Nach 26 Minuten ging ein gut getretener Ball nur haarscharf über den Gersweiler Kasten. Nur eine Zeigerumdrehung später legte Jens Albrecht eine Freistoßvorlage ganz überlegt mit dem Kopf in den Rückraum, kein Nachrücken, Chance vertan.

Nach knapp einer halben Stunde wurde es dann richtig wild im Spiel und war der Auftakt zu einem immer ruppigeren und nickligeren Partie. Victor Raab versuchte mit heftigem Körpereinsatz im Sechzehner noch einen Ball auf´s Gästetor zu bugsieren, rauschte dabei in seinen Gegenspieler und sah sich dann als Verursacher einer Rudelbildung diversen Protesten ausgesetzt. Gelb für diese Aktion war nicht unbedingt angebracht, beide Spieler gingen in gleicher Weise und nicht tatsächlich unfair zum Ball.

Doch war dies der Startschuss für etliche weitere sehr unnötige Attacken und ein in dieser Phase vogelwildes Spiel. Auch Lars Silbersack ließ sich zu einer überflüssigen Aktion am eigenen Strafraum hinreißen. Gefährliche Freistoßposition, die allerdings ohne Gefahr verstrich (34.).

In der 37. Minute hätte Victor Raab beinahe mit einer frechen Ecke direkt das 2:0 erzielt, doch der aufmerksame Torhüter konnte den Ball gerade noch aus dem Eck fischen.

Von Spielfluss war nun beiderseits nichts mehr zu sehen. Foul reihte sich an Foul, Unterbrechung an Unterbrechung. Einzig Victor Raab mit seinen Standards sorgte zwischenzeitlich für etwas Gefahr und Unterhaltung der Zuschauer. Sein Freistoß in der 39. Minute rauschte leicht abgefälscht nur um Haaresbreite am Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite und nur eine Minute später musste sich schließlich Jan Spenger zwei Mal hellwach zeigen, Riesenchancen, die der SVG da wieder zuließ.

Im Gegenzug konnte Julian Holderried gleich 3 Bewacher frisch machen und dann nur mit Foul gestoppt werden – kein Pfiff! Es wurde jetzt einigermaßen absurd.

Das Spiel allerdings nicht minder. Kaum ein Ball blieb auf dem Boden, nur hohes Holz, reihenweise Kopfballstafetten im Mittelfeld und Befreiungsschläge die ziellos durch die Gegend flatterten.

Doch zurück zum Freund Schiedsrichter. Der hatte nun offenbar Spaß am zwielichtigen Treiben gefunden und setze in der 45. Minute noch einen drauf. Hoher Freistoßball in den Gersweiler Strafraum, klare Attacke auf Alexander Hank, satter Schuss ins Gersweiler Gehäuse und der Ausgleich – kein Pfiff! Gott sei Dank behielten die Jungs des SVG die Nerven und kam der Halbzeitpfiff im rechten Moment, das hätte auch außer Kontrolle geraten können.

Die Pause ließen sich die zahlreichen Gersweiler Besucher bei frühlingshaften Bedingungen vom späten Ausgleich nicht vermiesen. Die Bude wurde wie immer gestürmt, kulinarisch war alles im gewohnt grünen Bereich und auch die Zuversicht für eine bessere zweite Hälfte war da.

Diese begann dann auch zunächst recht viel versprechend für den SVG. Ein langer Einwurf von Lars Silbersack gelangte zum eingewechselten Walid Habbasch, der etwas fragwürdig gerade noch gestoppt werden konnte (47.). Gleiches Strickmuster nur zwei Minuten später. Wieder kam ein langer Einwurf durch, zwei Gersweiler völlig blank, aber ein Pfiff unterbindet diese dicke Chance – Wofür allerdings? Der Schiedsrichter war eindeutig der schwächste Akteur auf dem Platz, sein Verhalten erschien in mehreren Szenen zudem provokant.

Diese Leistung animierte wohl einige Spieler dazu die Grenzen auszuloten. Allerorten versteckte Fouls und weiter jede Menge Unterbrechungen.

Die wichtigen Szenen jedoch wurden allesamt nicht abgepfiffen, so eindeutig diese auch sein mochten. Auch Julian Holderried wurde nach 53 Minuten und einem schönen Angriff klar gefoult, aber: Fehlanzeige...

Doch der SVG wurde jetzt besser. In der 57. Minute dann auch die Belohnung für die gute Moral und die kämpferische Leistung. Marvin Löscher wurde wunderbar im 16er frei gespielt, setzte sich überlegt durch und hatte noch die Ruhe den Ball platziert ins lange Eck zu legen. Das 2:1 und die neuerliche Führung.

Jetzt hätte man sich gewünscht, dass die Jungs vom SVG dran bleiben und den Sack zu machen. Pustekuchen. Ritterstraße kam nun mächtig auf.

Zunächst allerdings wieder mit einem sehenswert heftigen Foul in einer Situation ohne Ball! Da wäre ausschließlich Rot die richtige Entscheidung gewesen, unser Freund beurteilte das selbstverständlich etwas anders.

Der SVG fand nun nur noch über Konter statt. Diese hatten es dann aber meist in sich. In der 67. Minute etwa kam Alexander Hank nicht ganz an eine schöne Hereingabe vom stark spielenden Yannick Schneider, drei Minuten später kurvte Christopher Schmitt lieber noch ein wenig herum statt sauber abzuschließen.

Es war nun die Schlussphase angebrochen und die gehörte einzig und allein Jan Spenger. In Serie und teilweise spektakulär und bärenstark parierte der Gersweiler Schlussmann Ritterstraßer Torschüsse. Der SVG schwimmt und wankt. Jan Spenger hielt alles, ob im Flug, mit einer Faust oder im Luftkampf. Den Rest flankten die Gästespieler Jens Albrecht mundgerecht zum weg köpfen vor die Flinte. Nur wenig Entlastung gab es noch und auch hier hätte der Schiedsrichter gleich mehrfach einschreiten müssen. Wieder Fehlanzeige. So auch in der 82. Minute, als Julian Holderried übel um gemäht wurde – nur Gelb.

Der SVG überstand die letzten Minuten ohne weiteres Gegentor. Christopher Schmitt allerdings holte sich Sekunden vor Schluss und vor den begeisterten Augen der Gästeersatzbank für ein hübsch ruppiges Foul noch Gelb-Rot ab.

Spiel gewonnen, Spielerisch weiter geschwächelt aber Moral und Stehvermögen bewiesen. Alles in allem zumindest Ergebnis technisch ein ordentlicher Start ins neue Jahr. Jetzt folgen mit Hühnerfeld und Fechingen zwei Pflichtaufgaben, die man ohne Überheblichkeit ganz seriös erledigen muss und dann muss man schauen wohin die Reise noch führt.

SV Gersweiler:

Jan Spenger – Marvin Löscher – Jens Albrecht – Lars Silbersack (Fabio Jastram) – Alexander Hank – Julian Holderried – Patrick Schuler – Yannick Schneider – Dennis Peters – Victor Raab (Walid Habbasch) – Christopher Schmitt

Nächstes Spiel:

Sonntag, 15. März um 15 Uhr in Hühnerfeld

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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