Landesliga Süd: FC Kandil – SV Gersweiler 3:3 (0:1)

Zuschauer: 120

Mit Kandil-Ergebnis in Kandil

Nach einem völlig unerklärlichen Leistungs- und Spannungsabfall hatte der SVG in einer ziemlich chaotischen Partie Glück noch einmal mit einem blauen Auge davon zu kommen. Mit den typischen Aussetzern und Fehlern der letzten Wochen, ja der bisherigen Saison, machte man sich unnötig das Leben schwer und bereitet schließlich mit guter Moral zumindest den Zuschauern einen kurzweiligen und halbwegs entschädigten Nachmittag.

Mit einigen Umstellungen ging der SVG ins Spiel. Unter anderem Patrick Schuler musste mit Handbruch passen, ein paar Wechsel wurden zudem vorgenommen.

Der SVG kam gut in die Puschen, war griffig und aggressiv. Kandil zog sich zunächst etwas überraschend weit zurück und fand erst einmal offensiv so gut wie gar nicht statt.

Bereits in der zweiten Minute setzte Marvin Löscher Julian Holderried in Szene, der sich durchsetzen konnte, aber aus 16 Metern knapp vorbei schoss. Guter Auftakt.

Spielerisch kam man in diese Anfangsphase nur schwer bis in die letzte Zone, zu dicht stand Kandil vor dem eigenen Kasten. Allerdings waren einige Standards zu verzeichnen und die hatten es jeweils in sich. Fabio Jastram konnte sich hier versuchen. Seine beiden Freistoßkracher strichen denkbar knapp haarscharf vorbei (10. und 12.), auch ein Versuch aus dem Spiel wurde dazwischen vom Torwart entschärft.

Zu große Lücken und Abstände

Hier allerdings war ein großes Manko des SVG augenfällig. Bei aller optischen Überlegenheit war nicht zu übersehen, dass auch in diesem Spiel viel zu große Lücken vor allem im zentralen Bereich klafften. In vorderer Front lümmelten nahezu alle offensiven Akteure auf einer Linie und zu statisch herum, zwischen diesen und der Defensivkette war ein viel zu großer, nahezu offener Bereich. Der SVG stand effektiv zu hoch, nahm sich damit eine elementare Waffe: der Schnelligkeit und individuelle Stärke seiner Spieler, mit der man ausgerechnet gegen diesen Gegner und an selber Stelle schon ein Paradebeispiel abgeliefert hatte.

Dies war in der ersten Phase allerdings noch nicht zählbar als Problem auszumachen. Im Gegenteil. Victor Raab konnte sich über rechts außen energisch in den 16er durchsetzen, musste wegen schlecht nachrückender Mitspieler aber aus spitzem Winkel selbst abschließen, Außennetz (18.).

Kurz darauf war es Julian Holderried, der zu lange zögerte und damit leider den rechten Moment zum Abspiel auf den blank stehenden Christopher Schmitt verpasste.

Die Führung nach langer Unterbrechung

Mit dem bis dato schönsten Angriff über Alexander Hank und Victor Raab gelang es dem SVG Christopher Schmitt frei vorm Tor in Szene zu setzen, unglücklich sein Zusammenprall mit dem Torwart. Die Folge Foulelfmeter für den SVG und eine 8 minütige Spielunterbrechung.

Der Torsteher hatte sich in dieser Situation leider schwer verletzt, musste behandelt werden und wurde schließlich ausgewechselt. Diagnose vorerst: Kreuzbandriß. An dieser Stelle die besten Genesungswünsche an ihn.

Ein Feldspieler musste in den Kasten, hatte zwar die Ecke geahnt, konnte am strammen und platzierten Elfer von Fabio Jastram aber nichts halten. Die Führung in der 22. Minute.

Wer jetzt glaubte, dass der SVG das Spiel weiter kontrollieren und gar dominieren würde, der wurde alsbald eines besseren belehrt. Unerklärlicher Weise kam Kandil in der Folge mehr und mehr ins Spiel, fleißig unterstützt durch Unzulänglichkeiten des SVG. Dieser machte weiter die Lücken nicht zu, hohe Bälle in die Gersweiler Hälfte stellten auch in dieser Partie immer wieder Gefahr her. Kandil kam und Gersweiler verlor langsam aber sicher die Spielhoheit und Kontrolle.

Erste Warnschüsse

In der 30. und 33. Minute gerieten erste Warnschüsse der Gastgeber gefährlich. Doch der SVG reagierte kurz darauf mit zwei Gelegenheiten durch Christopher Schmitt und Jens „Ali“ Albrecht, der mit dem „Holzbein“ (Ralph Schmidt) knapp drüber rumpelte.

Ein erster Beitrag aus der Rubrik Qualitätssicherung kam in diesem Moment von Helmut Fuchs, der fand, „die Wurst ist richtig gut“.

Zu nachlässig agierte nun der SVG, sorglos gab man auch viele Bälle verloren. Da Kandil nun wesentlich offener spielte, ergaben sich einige Umschaltaktionen, doch zu langsam gerieten diese zu Rohrkrepierern.

Kurz vor der Halbzeit eine heikle Situation für die Gersweiler Jungs, nix passiert, Benny Lichter hatte gut aufgepasst (41.).

Auch eine knappe Minute später war Kandil wieder völlig frei durch und wieder konnte sich der SVG bei seinem Torwart bedanken in dieser brenzligen Situation.

Die Augenblicke vor dem Pfiff waren zum Haare raufen, ein Bock jagte den nächsten und das Schiff geriet gehörig in Seenot, man konnte von Glück sagen, dass Kandil sich hier nicht allzu clever anstellte, denn in 3 oder 4 Aktionen war alles völlig offen und ungeordnet. Die letzte Gelegenheit entschärft Benny Lichter ans Außennetz. Riesendusel.

Qualitativ hochwertige Ware

Dann war Pause und diese Unterbrechung wussten die Gersweiler Mitgereisten sehr wohl trefflich zu nutzen, die Qualität des Kandiler Grillguts ist bekannt und so verkündete Jürgen Schuler strahlend und mit Daumen hoch: „1 A die Wurst“! Nach diesem fachmännischen Urteil konnten die Gastgeber erleichtert aufatmen und weiter munter drauf los brutzeln.

Das Spiel ging anschließend ebenfalls weiter und wurde noch turbulent. Gleich nach Wiederanpfiff verschusselte der SVG fahrig in der Vorwärtsbewegung einen Ball und hatte mal wieder das Glück auf seiner Seite. Im Spielaufbau ging erst einmal alles schief, im Zweifelsfall verhedderte man sich an sich selbst.

Benny Lichter konnte sich (50.) nach einem Flugkopfball erneut auszeichnen, dann war es passiert. Eine Minute später, einfach mal die Picke ausgepackt, die Kugel im Winkel, der Ausgleich. Fußball spielte inzwischen nur noch der FCK. Insbesondere Robin Jung und Patrick Müller kreuzten in dieser zweiten Hälfte immer wieder nach schnellen Kontern vorm Gersweiler Kasten auf, Dennis Peters machte allerdings eine gute und aufmerksame Partie, konnte Mal um Mal in höchster Not ablaufen und retten.

Im Rückstand

Der SVG versuchte wieder zu agieren, doch an diesem Tag war Kandil die Elf der Konter, eine Stunde war von der Uhr, der nächste Konter und der Rückstand. Die Positionswechsel des FC Kandil und das veränderte Spiel hatte keiner im Gersweiler Team so recht auf dem Sender. Jetzt musste was kommen.

Und es kam. Nämlich fünf Minuten darauf das nächste Gegentor, lächerlich einfach und wieder ein simpler Konter gegen Scheunentor offene Gersweiler.

Doch der SVG zeigte wenigstens Moral und das war wichtig, hatte man doch eine halbe Stunde hinter sich, als wäre die Truppe mit Chloroform grundsediert worden.

Der Einwurf Jürgens „Wurst top – Spiel flop“ traf das Geschehen recht gut. Aber es sollte sich ja noch ändern. Ein paar halbe Chancen gingen ins Land, ein wenig Glück mit Kontern hatte man zugegeben auch noch, aber in der 77. Minute erzielte Yannick Schneider nach schöner Aktion über Fabio Jastram und Florian Fuchs den Anschlusstreffer. Die offensiven Wechsel beim SVG brachten urplötzlich frischen Wind und neue Impulse ins erstarrte Spiel.

Doch noch ein Punkt

Wütend wurde jetzt um jeden Ball gekämpft, Kandil wirkte erschöpft. Man hatte das Gefühl, der SVG müsse nur noch zugreifen und genau das tat er dann auch.

Alexander „Mexico“ Tiepelt wird der Mann der wichtige Treffer. Auch dieses Mal war er zur Stelle nach einer völlig verschlampten Aktion des FC Kandil, der das auch im Repertoire hat.

Jetzt war sogar noch der Sieg greifbar, und wie!

Schönes Zuspiel von Alexander Tiepelt, etwas steil für Florian Fuchs und Kandil klärte zunächst gerade noch (90.), keine Minute später war es umgekehrt und 2 Meter vor dem Objekt der Begierde schoss sich Alexander Tiepelt leider selbst an und die Pille drüber.
Das aller dickste Ding mit der letzten Aktion. Florian Fuchs scheiterte denkbar knapp mit seiner Direktabnahme am Torwart, der nach seiner Einwechslung eine starke Partie zeigte und dies als eigentlicher Feldspieler.
Eine furiose Schlussphase mit herzhaftem und leidenschaftlichem Fußball rettete wenigstens noch einen Punkt. Zu wenig, da hier eindeutig mehr drin war. Es knirscht leider zu oft im Getriebe und macht vieles zu Nichte.

Taktisch muss sich einiges tun, sonst bleiben die Leistungseinbrüche unvermeidlich, zu anfällig gerät oft das Spiel und dies zumeist ohne Not. Dieses Mal war es wieder das inzwischen gewohnte und absurd komische Kandilspiel mit einem chaotischen und hin und her schwankenden Verlauf.

Nächstes Spiel:

Sonntag, den 19. April um 15 Uhr gegen SV Auersmacher 2

SV Gersweiler:

Benjamin Lichter – Marvin Löscher – Moritz Frank-Meuren – Lars Silbersack – Jens Albrecht – Dennis Peters – Alexander Hank – Julian Holderried – Fabio Jastram – Victor Raab – Christopher Schmitt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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