Landesliga Süd: SV Gersweiler – FV Bischmisheim 1:4 (1:1)
Zuschauer: 200
Sorgenfalten werden größer
Wieder nichts! Es will nichts mehr gelingen bei den Gersweiler Jungs. Auch gegen die Rehböcke reichte es trotz früher Führung nicht zu einem Sieg, nicht einmal einen Punkt behielt man im Waldstadion. Jetzt sieht man schweren Zeiten entgegen, denn spielerisch präsentiert man sich aktuell erschreckend schwach und lässt alles vermissen, was man schon gezeigt hat.
Zahlreiche Zuschauer waren bei ruhigem und angenehmen Herbstwetter im Gersweiler Waldstadion aufgeschlagen. Der FV Bischmisheim hatte zahlreiche Fans mit im Gepäck.
Die sahen einen verspäteten Beginn der Partie, war doch der SVG Gastgeber einer Friedensaktion der Werner-Zimmer-Stiftung, der Werner-Zimmer-Friedenskette. Zum ersten Mal machte diese Aktion Station in der Landesliga, die Spieler beider Mannschaften präsentierten eine Trikotkette, die Teil einer großen Kette werden wird. Partner ist die AOK. Der SVG stellte die Zuschauereinnahmen des Spiels der Aktion zur Verfügung, auch Bischmisheim hatte eine Spende mitgebracht.
Das Spiel ging dann los und der SVG sah sich sogleich in der Defensive beschäftigt, hatte einige Fehler im Aufbauspiel. Gerade fragte man sich, was das wohl werden soll, da schlug der Gastgeber zu. Urplötzlich stand Victor Raab völlig allein vor dem Gästetorsteher und vollstreckte überlegt zur frühen Führung (8.).
Wer nun glaubte, dies würde das Gersweiler Spiel beflügeln und Sicherheit bringen, der sah sich sogleich eines besseren belehrt. Zunächst hatte der SVG noch Riesendusel nach dickem Abwehrschnitzer, als Christian Buhl völlig frei vor Moritz Junge aufkreuzte und scheiterte (11.), doch schon in der nächsten Szene war es passiert, dieses Mal traf der Topstürmer der Gäste souverän zum Ausgleich und ohne Gegenwehr (12.).
In der Folge ein zerfahrenes Spiel. Viele Fehler im Aufbau hüben wie drüben, ständige Fouls auf beiden Seiten. Unansehnlich.
Erst nach knapp einer halben Stunde ein weiterer Aufreger. Aus etwa 30 Metern versuchte es ein Bischmisheimer, hatte gesehen, dass Moritz Junge etwas weit vor seinem Kasten stand. Knapp drüber das Ding.
Viel war nicht zu sehen in der mittlerweile langweiligen Partie, Grund sich anderweitig zu orientieren. Manfred Jungfleisch hatte einen Plan: „am beschde tringe ma noch ähna, mach fünf Urmilch!“ Super Idee!
Dann endlich mal ein halbwegs durchdachtes Aufbauspiel. Yannick Schneider spielte mit feinem Diagonalball Jens Albrecht in guter Position an, dessen Kopfballableger überlegt, aber Lars Silbersack war in dieser Situation nicht aufmerksam genug. Chance vertan (39.).
Kämpferisch war der SVG nun etwas besser drin im Spiel, fußballerisch lief nicht viel zusammen. Einfallslos wurden hohe Bälle ins Nichts gespielt, es war zudem jede Menge Unordnung auf dem Platz. Kurz vor der Pause musste Moritz Junge noch einmal ran und mit guter Parade klären, dann war Halbzeit in einer bis hierher ganz schlechten Begegnung. Kaum zu glauben, dass sich die beiden Kontrahenten noch im Frühjahr einen mitreisenden Kampf auf hohem technischen und kämpferischen Niveau um die Tabellenspitze geliefert hatten.
Kaum wieder angepfiffen, da war wieder der Gersweiler Torhüter gefordert, musste nach scharfer Flanke zupacken und die Situation bereinigen.
Nach vorne lief kaum etwas zusammen, viele Angriffe mündeten in gefährliche Konter der Gäste, so auch in der 49. Minute, als erneut Moritz Junge gegen einen völlig blank stehenden Stürmer stark im eins gegen eins halten konnte. Ohne Struktur der SVG, daher wieder der alte Lösungsvorschlag, diese Mal von unserem österreichischen Freund (55.): „sinn ihr jetz all leer? Ei dann sieben Urmilch, besser isses“...
Beinahe wäre es dann tatsächlich besser geworden. Nach Foul an Alexander Tiepelt und Freistoß vom 16er Eck gelangte der Ball auf Umwegen zum zuvor gefoulten, der aus etwa 8 Metern völlig überhastet drüber feuerte. Ein Riesending!
Zwischenzeitlich machte der SVG nun einen etwas besseren Eindruck, versuchte strukturierter zu spielen. Nach einer Stunde setzte sich Dennis Peters schön über außen durch, erkämpfte damit einen Eckball. Dieser fand Jens Albrecht am langen Pfosten, leider zu kurz und zu harmlos sein Kopfball. Außennetz!
Gerade hatte man das Gefühl, dass womöglich heute was drin ist für den SVG, das war es auch schon wieder passiert. Ein blitzsauberer Konter der Rehböcke mitten hinein in die beste Gersweiler Phase und es stand 1:2. Wieder viel zu einfach, die Gegentore sind ein Albtraum, so leicht, wie sie fallen.
Immerhin einer konnte sich freuen auf Gersweiler Seite. Jürgen Schuler konnte endlich die schon so lange bei Ralph Schmitt georderten Gewürze in Empfang nehmen. „Dallas Bonanza“ wechselte den Besitzer.
Unerklärlich das nächste Gegentor. Ein langer Freistoß segelte in der Strafraum des SVG, die Gersweiler Spieler zogen die Köpfe ein und Christian Buhl bedankte sich mit dem 1:3 (66.). Pleiten, Pech und Pannen gehen in Serie. Die Hoffnung schwand, die Körpersprache war entsprechend. Keiner nahm das Heft nun in die Hand, das Spiel war völlig aus den Fugen. Die Mannschaft ist nicht mehr wiederzuerkennen.
Zum Endstand kam es in der 72. Minute. Wieder stand Moritz Junge etwas zu weit vor seinem Tor, wurde mit allerdings feinem Lupfer überspielt. Das 1:4 und die endgültige Entscheidung, der SVG hatte die Waffen gestreckt.
„Unglaublich! Host des jetz notiert?“ der Kommentar von Fritz. Es macht tatsächlich etwas ratlos, was zur Zeit geschieht. Beim SVG ging nichts mehr. Das Spiel war aus und die nächste Niederlage fällig. Der SVG geht schweren Zeiten entgegen, muss unbedingt wieder zu seinem Spiel und Stabilität finden.
Kommende Woche steht auf dem Hanweiler Naturrasen eine eminent wichtige Partie ins Haus. Haut Euch rein und haltet dagegen!
Nächstes Spiel: Samstag (!), den 31. Oktober um 15:30 in Hanweiler – Spiel wird evtl. noch auf 15 Uhr vorverlegt – Infos auf der Webseite
SV Gersweiler:
Moritz Junge – Lars Silbersack – Jens Albrecht – Moritz Frank-Meuren (Florian Steines) – Marvin Löscher – Philipp Gales (Mario Brutscher) – Yannick Schneider – Dennis Peters – Christopher Schmitt (Felix Kühner) – Victor Raab – Alexander Tiepelt
Eckhard Dewes
Pressestelle SV Gersweiler