Landesliga Süd: FV Fechingen – SV Gersweiler 2:7 (1:3)
Zuschauer: 50
Murmeltiertag in Fechingen
Mit dem Ergebnis des Vorjahres und sogar ähnlichem Spielverlauf konnte sich der SVG klar und deutlich in Fechingen behaupten, setzte damit die vor der Winterpause gestartete Erfolgsserie fort. In weiten Teilen zeigte die Mannschaft eine gute Leistung, bloß den Beginn hatte man wohl nicht so ganz mitbekommen.
Die Gersweiler Zuschauer freuten sich auf die nun endlich wieder anstehenden Punktspiele, waren aber noch gedanklich im Wintermodus und somit beim Skiurlaub. Uwe Brechtel fragte Wolfgang Schmidt, wo er denn im Skiurlaub war. „In Lofer!“ die klare Antwort. „Wo? In Hannover?“ Hätte ja sein können, warum auch nicht?
Pünktlich los ging es bei garstigen äußeren Bedingungen. „Oh, lauter Schirris?“ waren die SVG-Anhänger etwas überrascht. Fechingen war in schwarz angetreten.
Kaum begonnen, da war der SVG bereits in Gänze unpässlich. Völlig ungehindert kam ein Fechinger nach wenigen Sekunden zum Torschuss, zu harmlos sein Schuss und nichts passiert.
Wer nun dachte, dies sei ein Weckruf gewesen, der sah sich getäuscht. Die Anfangsphase lief an den Gästen aber mal komplett vorbei. Fechingen war engagiert und aggressiv, die Gersweiler Elf reichlich konfus.
Victor Raab hatte nach tollem Zuspiel vom bärenstarken Marvin Löscher eine erste Gelegenheit. Zu spitz jedoch der Winkel für einen Torschuss, Christopher Schmitt im Zentrum zugestellt.
Jetzt hatte es der SVG auch mitbekommen. Die Partie lief.
Und nun ergaben sich Chancen. Victor Raab mit starkem Zuspiel auf Christopher Schmitt, haarscharf vorbei.
Fechingen blieb garstig. Die Gäste hatten ihre Mühe und Not mit dem ersatzgeschwächten Abstiegskandidaten. Nach einer Viertelstunde allerdings konnte dieser sich bei seinem Torwart bedanken. Mit zwei tollen Paraden verhinderte er gegen Victor Raab und Christopher Schmitt die Gersweiler Führung. Die Vorbereitung kam akkurat vom australischen Neuzugang des SVG, Denny Noor.
Eine dicke Gelegenheit dann auch für Fechingen. Ganz knapp nur am Tor vorbei und Glück für den SVG nach technischem Defekt im Aufbauspiel und verpennter Umschaltaktion (18.).
Doch immer flüssiger und griffiger nun das Spiel aus Gersweiler Sicht. Christopher Schmitt zielte zunächst noch knapp vorbei (23.), doch eine Minute später war es soweit und noch dazu eine Premiere. Nach klasse Vorarbeit von Marvin Löscher traf der emsige Neuzugang aus Down Under leicht abgefälscht zur Gersweiler Führung. Die richtige Belohnung für einen starken Einstand.
Der SVG hatte nun Oberwasser und reichlich Gelegenheiten. Trotzdem Enttäuschung bei den Fans. Das Bier wärmer als der Kaffee, hier war deutlich Luft nach oben.
Ernüchterung dann auch auf dem Feld. Aus heiterem Himmel der Ausgleich (35.) und wütende Proteste beim Schiedsrichter, der ein klares Foul an Dennis Peters im Mittelfeld übersah und weiter laufen ließ.
Beginn einer wilden Phase der Partie. In der unmittelbar anschließenden Szene ein glasklares Fechinger Handspiel im Strafraum, kein Pfiff und weitere Proteste. Das hatte jeder gesehen, bloß das Sorgenkind an der Pfeife nicht.
Der nicht minder nervige Torwart des FV fischte dann eine direkte Ecke von Victor Raab aus dem Winkel (37.), doch war gleich darauf machtlos, als der beste SVGler, Marvin Löscher, den Ball kurz und schmerzlos in den Winkel wuchtete. Sehenswert und auch gut heraus gespielt mit einem diagonalen Flugball.
Es war jetzt Leben im Spiel des SVG, Schlag auf Schlag ging es vor dem Fechinger Gehäuse ab, die Gastgeber wurden phasenweise eingeschnürt. Und noch einmal schwoll den in großer Überzahl zum Auswärtsspiel aufgeschlagenen SVG-Anhängern der Kamm. Yannick Schneider hatte sich blitzsauber und völlig korrekt durchgesetzt, sein Volleyschuss schlug unhaltbar und sehenswert ein, doch wieder hatte der Schwarze Mann im modischen Bunt etwas dagegen (40.). Jetzt wurde es etwas hanebüchen. Gott sei Dank war nun das Bier gekühlt, immerhin.
Die Jungs um Jens Albrecht ließen sich nicht beirren. Unwiderstehlich setzte sich Marvin Löscher an der Toraußenlinie durch, klasse sein Querpass auf Victor Raab, kein Kraut gewachsen gegen dessen astreinen Schuss. Das 1:3 in der 41. Minute.
Pfiffig und einigermaßen frech dann der Versuch von Victor Raab eine weitere Ecke direkt auf den Kasten zu zirkeln. Mit Windunterstützung wäre auch dieser Ball um ein Haar eingeschlagen.
So ging es mit einer beruhigenden Führung nach ordentlicher und anfänglichen Schwierigkeiten klar verbesserter Leistung in die Kabine.
Nach Wiederbeginn blieb der SVG deutlich spielbestimmend und Victor Raab konnte zeitnah auf 1:4 stellen, vollendete ein flottes Solo überlegt (50.). Jetzt war die Messe gelesen.
Es folgten weitere Einschussmöglichkeiten durch wiederum Victor Raab (53. 60.) und Christopher Schmitt (55.), die allesamt vom besten Fechinger Spieler, dem Torwart, zu Nichte gemacht wurden.
Allerdings war der Druck nun zu groß und die Heimelf resignierte fortan. Eine Stunde war vorbei, da segelte Christopher Schmitt mit teilelegantem Flugkopfball in eine Flanke. Unhaltbar, das 1:5.
Vorübergehend stieg der SVG nun wieder auf den Anfangsmodus um. Kleines Nickerchen und schwupps – nur noch 2:5 (64.).
In Minute 70 ein Wechsel beim SVG und die Erkenntnis bei manchem Beobachter: „ Doo iss jo de Liddle Joe!“ Felix Kühner war auf dem Platz und hat jetzt einen weiteren Namen.
Auch beim Gastgeber war ein Wechsel vollzogen worden, der nicht unkommentiert blieb. „Hat der geile Schuh ahn, do muss ma jo Angschd hann, dass die Kinner dran legge!“ Schon eigenartig die Farbgebung, irgendwo zwischen Barbiepuppe, Rosa Haus und Hustenbonbons.
Das Treiben auf dem Platz jetzt nicht mehr allzu zackig, Gersweiler hatte alles unter Kontrolle und ließ in Ruhe den Ball laufen.
Da die Abwehr der Einheimischen sich nun schneller geschlagen gab als die italienische Armee und munter vor sich hin tölpelte langten unsere Jungs noch zwei mal zu. Victor Raab belohnte sich für eine starke Partie mit schnörkellosem Abschluss zum Dreierpack(76.) und Alexander „Mexico“ Tiepelt vollstreckte in aller Ruhe noch zum 2:7 Endstand (80.).
Das war´s, nun freut sich der SVG auf ein hoffentlich gut besuchtes und spannendes Derby auf den Saarwiesen gegen die um den Aufstieg kämpfenden Sportfreunde. Es kann dort gerne so weitergehen, mit der richtigen Einstellung und allem Engagement klappt das auch.
Nächstes Spiel: Sonntag, den 06. März, um 15:30 Uhr bei Sportfreunde Burbach
SV Gersweiler:
Lukas Gockel – Marvin Löscher (Felix Kühner) – Lars Silbersack – Jens Albrecht – Moritz Frank-Meuren (Mario Brutscher) – Denny Noor – Yannick Schneider (Alexander Tiepelt) – Philipp Gales – Dennis Peters – Victor Raab – Christopher Schmitt
Eckhard Dewes
Pressestelle SV Gersweiler