Landesliga Süd: SV Walpershofen – SV Gersweiler 2:2 (1:0)

Zuschauer: 130

Punkteteilung nach rassigem Kampfspiel 

Gegen aggressive und entschlossene Gastgeber musste sich der SV Gersweiler erst einmal in die Partie herein arbeiten, hatte lange keinen Zugriff, wurde dann jedoch immer präsenter und hielt schließlich klasse dagegen. Mit dem verdienten Punkt bei einem starken Gegner kann man leben und darf sich jetzt auf zwei absolute Top-Gegner nebst Spitzenspiele freuen.

Vor dem Anpfiff waren viele zufriedene Gesichter auf dem wind- und regengepeitschten Gelände zu erspähen, das überaus gelungene Oktoberfest hatte allen Spaß gemacht, frische Luft tat Not. Allen konnte man es natürlich nicht recht machen: „Sch... Wetter! Typisch Walperschhofe!“ Da wurde man dem Gastgeber ungerecht, die konnten auch schon mal Sonne.

Die mitgebrachten, teilweise gigantischen, Schirme sorgten mitunter für Stirnrunzeln: „Fier was ich alles Werbung laafe? Feuerbestattunge...!“

Unmittelbar vor Aufnahme des Verfahrens goss es auf den ehedem exponierten und zugigen Höhen auch noch wie aus Eimern, Blitze zuckten. Sollte das so weitergehen? Die Wetterapp Uwe war dringend gefragt. Eine klipp und klare Einschätzung: „Es muss im Moment uff heere, 15 Uhr is eigentlich alles durch!“ Na dann.

Los ging die Begegnung. Zunächst sahen die Zuschauer ausschließlich Walpershofen im Angriff, mit der ersten Aktion wurde es bereits brandgefährlich für den Kasten des SVG. Dennis Peters verpasste einen langen Ball, kollidierte zudem mit seinem Gegenspieler, der zentrale Stürmer hatte gottlob gepennt. Lukas Gockel zur Stelle (1.).

Angriff auf Angriff rollte gen Strafraum der Gäste, die sich minutenlang nicht befreien konnten unter dem Druck der extrem entschlossen wirkenden Heimelf.

Derweil Gemosere: „Was issn mid da App, es ränt jo imma noch un mir spille schun sech Minudde?“ Gesagt, getan – der Regen hörte auf! Ein Wunderding das Ding.

Walpershofen hörte überhaupt nicht auf, stand weiter auf dem Gas. Dann, es hatte sich angebahnt, war es soweit. Ein Missverständnis und Kommunikationsproblem des SVG, diesmal der SVW Spieler hellwach und die Führung für den Gastgeber (9.).

Vor allem Mirco Becker, der Ex-SVGler machte in dieser Anfangsphase enorm Betrieb, war umtriebig und an allen Offensivaktionen beteiligt, der SVG hatte allerhand zu tun mit dieser und den anderen Dauer-Nervensägen, darunter litt erheblich die Präzision nach vorne.

Dann flog ein erster, nicht der letzte, Schuh umher. Marvin Löscher ward aus diesem herausgetreten und hatte sich auch noch verletzt (13.). Es ging dann aber weiter für ihn.

Erstmals offensiv zu Gange war der SVG nach einer Viertelstunde. Christopher Schmitt versuchte einen Ball auf den gut eingelaufenen Victor Raab durchzustecken, Walpershofen klärte zur Ecke, die nichts einbrachte, weil mies ausgeführt.

Weiter die Gastgeber ordentlich aufgedreht unterwegs, doch der SVG hatte sich nun ein wenig besser positioniert, hielt auch energischer dagegen.

„Hasche noch e Tellermiehn kried?“ wurde ob der Kulinarik nachgehakt. „Das is e Frikadellsche!“ die umgehende Richtigstellung.

Der SVG berappelte sich nun mehr und mehr, war um Struktur und bessere Bewegung im vorderen Bereich bemüht, bislang war vieles zu statisch. Um mehr Tempo musste man sich auch dringlichst kümmern.

Echte Abschlussmöglichkeiten sprangen keine heraus fürs erste, doch vor allem Christopher Schmitt versuchte jetzt das Ruder herum zu reißen. Das Spiel wurde immer mehr ein echtes Kampfspiel, die spielerischen Elemente traten in den Hintergrund, es ging ordentlich zur Sache.

Ein krachender Pressball am Strafraum der Einheimischen sah einen von ihnen sich windend auf dem Grün, Gegenwind aus der Gersweiler Fankurve inklusive: „Geh in die Krabbelgrupp du Weichei!“ Das war zwar nicht hochanständig, aber immerhin der Startschuss für eine nette verbale Rauferei der Fangruppen mit schlussendlicher Versöhnung.

Hin und her ging´s nun auf dem Geläuf, das Tempo war inzwischen wesentlich höher und das Spiel immer attraktiver. Die Kontrahenten standen sich robust im Wege, das war kein Fall für übersensible Samtfüsse.

Lukas Gockel musste wach einen gute Schuss auf sein Tor abwehren (32.), der SVG fuhr anschließend einen flotten Konter, der eine Ecke zur Folge hatte. Nicht schlecht diese, aber Walpershofen sehr wehrhaft und mit guter Klärung.

Den Überblick ob der immer wilderen Handlung hatten die Tresensteher verloren: „Jetz wäs ich nimmeh wo mei Bier steht, o leck!“ „Macht nix, do hinne kummd neies!“

Viele lange Bälle waren seitens des SVG nun wieder in vordere Gefilde auf dem Weg. Die zu behaupten ist ehedem schon nicht so einfach, leider versäumten die Jungs dann auch immer wieder das Nachrücken auf die zweiten oder dritten Bälle.

Freistöße nun en masse. Einen davon jagte Yannick Schneider aus 22 Metern auf den Kasten, zu mittig und kein Problem daher für den Torsteher (35.).

Die Schiedsrichterin nun immer mehr im Mittelpunkt des immer turbulenteren Geschehens, beiderseits wurden Entscheidungen bemosert und in Frage gestellt, es ging hoch her.

Mit der knappen Führung für die Hausherren ging es in die Pause, es sollte noch einiges folgen.

Die Wetterapp wurde vermisst: „Wo issn de Uwe, vielleich brache ma denn noch? Do hinne wird widda dunkel!“ „Der trinkt Kaffee und Käskuche!“

Abschnitt zwei sollte es richtig in sich haben, es ging vom Fleck weg ordentlich, aber nie wirklich unfair, zur Sache. Ein rasantes Landesligaspiel sahen die Zuschauer.

Alexander Hank präsentierte in der 48. Minute eine gut adressierte Flanke an Julian Holderried, der bei seinem Schussversuch mit sehr rassiger Grätsche und Schienbein auf Schienbein gestoppt wurde. Das hatte Aua gemacht, ging aber weiter.

Lukas Gockel durfte mit einer Prachtparade seine Mannen im Rennen halten, hatte in einer Eins gegen Eins Situation mit herausragender Fußabwehr die Oberhand (50.).

Victor Raab scheiterte nach gutem Angriffsspiel knapp am Eck vorbei (55.), Julian Holderried prüfte mit tollem Drehschuss den bärenstarken Torwart des SVW, der klasse hielt (57..).

Auch die anschließende Ecke höchst brisant, zwei, drei SVGler stocherten nach dem umher trudelnden Spielgerät, Pech gehabt, nicht zu kriegen das Miststück (58.), wieder der lästige Handschuhträger eher am Ball.

Mirco Becker hatte nach einer ganzen Weile wieder eine Chance für seine Elf, zwang Lukas Gockel zu einer weiteren sehr respektablen Parade (59.).

Dann ein Doppelwechsel beim SVG, Denny Noor und Alexander Tiepelt nun auf der Platte (61.). Das sollte Folgen haben.

Es wurde zunehmend intensiver und immer hektischer. Einen neuerlich gut vorgetragenen Angriff veredelte der SVG vermeintlich zum Ausgleich. Ein Abseitspfiff unterband dies leider (63.), Sebastian Huwig soll drin gestanden haben.

Der SVG jetzt eindeutig Herr im Ring und so wurde auf dem Platz auch agiert. Kämpferisch und sehr körperbetont. Yannick Schneider schloss den nächsten starken Angriff mit sehenswerter Direktabnahme ab, verzogen (66.). Im Umkehrspiel machte Walpershofen fast alles richtig, doch Lukas Gockel war einfach nicht zu bezwingen, hielt den Schuss aus kurzer Distanz und das Unentschieden.

Keine Zeit zum Luft holen, auch der SVG mit schneller Umschaltaktion, Victor Raab schlenzte am Eck vorbei (68.).

Erschrockene Zuschauer derweil: „Do hinne braut sich e Tornado zesamme – ich siehns!“ Quatsch, die App hatte davon nichts zu berichten. Panikmacher!

Dann endlich der Ausgleich. Julian Holderried schloss nach sehr zügig gespieltem Angriff schmissig und unwiderstehlich ab. Das 1:1 (70.).

Der SVG wollte nachlegen, war klar besser jetzt. Christopher Schmitt wurde im letzten Augenblick mit taktischem Foul gebremst, gepiffen ja, kein Gelb allerdings, was die Emotionen weiter hochkochen ließ (73.). Sehr gut getreten der folgende Freistoß von Yannick Schneider, der Torwart auch hier mit klasse Abwehraktion.

Dann stand Dennis Peters plötzlich mit Socken auf dem Geläuf, war eines Treters entledigt worden. Vorschlag von außen: „Ihr misse eich die Schuh ach mo vorm Spiel binne!“ Könnte ein Ansatz sein.

Immer kabbeliger das Treiben auf dem Platz. Die Jungs beider Mannschaften schenkten sich nichts, es rauschte im Gebälk. Ein sehr gutes Kampfspiel, da gibt es nichts.

Leider musste der SVG dann einen klaren Abseitstreffer schlucken. Aus heiterem Himmel in dieser Phase, war man doch inzwischen eindeutig besser. Kann man nichts machen, der Rückstand neuerlich und der war dann auch kaum noch zu verteidigen (78.).

Die Reaktion umgehend. Den Anstoß spielte der SVG unmittelbar in die gefährliche Zone durch, Alexander Tiepelt scheiterte mit prächtigem Schuss aus der Drehung denkbar knapp (79.), bekam die Pille erneut und legte wieder um Zentimeter vorbei.

Leider ein wenig zu wild die folgenden Aktionen, es gingen einige Bälle überhastete verloren, es wurde eng, die Zeit verrann.

Drei Minuten vor dem Ende wurde der durchgeeilte Julian Holderried aufs Feinste umgehechselt – Kein Pfiff, das Maß war voll für den einen oder anderen, jetzt drohte das Ganze aus dem Ruder zu laufen, zumal auch verbal kein Blatt mehr vor den Mund genommen wurde (87.).

„Äh, Schieriene!“ war da noch neutral einzuordnen.

Relativ unbeeindruckt und mit großem Selbstvertrauen weiter am Drücker der SVG. Super wurde Alexander Tiepelt halblinks frei gespielt und er ließ sich nicht zwei mal bitten der „Mexico“. Rein ins lange Eck und wieder der Ausgleich (88.)! Viel umjubelt, weil mit großem Willen erarbeitet.

Julian Holderried durfte sich stellvertretend für seine SVG-Jungs drei Minuten später erneut von den Socken hauen lassen. Kein Pfiff auch hier...

Die Nachspielzeit völlig chaotisch und leider auch völlig absurd gepfiffen von einer allerdings viel zu derb angegangenen Schiedsrichterin, was noch Erwähnung finden soll.

Mit einem letzten langen Freistoßball kam tatsächlich noch die finale Chance für die Grün-Weißen zu Stande – Pustekuchen! Abseitspfiff... - den Konter hätte allen Ernstes dann fast noch Mirco Becker verwertet. Aus und ein alles in allem gerechtes Unentschieden nach einer rassigen, doch spielerisch nicht immer zufrieden stellenden Begegnung.

Nun dürfen sich alle auf Saar 05, den Tabellenzweiten am kommenden Sonntag und anschließend das Auswärtsspiel beim Tabellenführer SV Ritterstraße freuen. Volle Konzentration und forsch ans Werk Jungs!

Ein angedeuteter Nachtrag: Es sollte zu vermeiden sein, dass eine Schiedsrichterin, die sicher nicht optimal agierte, Tränen überströmt und zitternd den Platz verlassen muss. Zusätzlich nicht besonders toll, dass sie dies nahezu ausschließlich der SVG – Seite zuordnete. Können dann sicher alle, Spieler und Zuschauer, besser für die Zukunft

Nächstes Spiel: Sonntag, den 09. Oktober um 17 Uhr (!) gegen Saar 05 2

SV Gersweiler:
Lukas Gockel – Marvin Löscher (Denny Noor) – Felix Kühner (Manuel Kiefer) – Moritz Frank-Meuren (Alexander Tiepelt) – Sebastian Huwig – Julian Holderried – Dennis Peters – Alexander Hank – Yannick Schneider – Christopher Schmmitt – Victor Raab

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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