Sparkassenpokal Südsaar – 3. Runde: SV Gersweiler – SV Hermann-Röchling-Höhe 6:0 (1:0)

Zuschauer: 50

Klar und deutlich in die nächste Runde

Eine mäßig inspirierte erste Halbzeit mit viel Langholz und Fehlpässen sahen die wenigen Zuschauer zunächst. Abschnitt zwei wurde sehr viel ansehnlicher und präziser aus Sicht der einheimischen Beobachter. Der SVG zeigte sich nun auch zielstrebig und torhungrig, ein halbes Dutzend „Kirschen“ Stand am Ende hochverdient auf dem Einkaufszettel der hinten heraus torhungrigen Gersweiler Jungs.

Der bei einigen Karteileichen sehr beliebte AH-Trainingstag fiel wegen des Pokalspiels leider weg. Um Alibis verlegen zeigt sich jedoch für gewöhnlich kaum ein Innerörtlicher Nestflüchtling, da ist und bleibt man flexibel und versiert: „Ich han gedachd kummschd mo do her bei de Werner Owend esse – zufällisch is do e Pokalspill...!“

Leider zeigte sich Petrus unmittelbar vor dem Anpfiff von seiner eher unwirschen Seite, schickte Regenfetzen und Wind durchs Waldstadion. Verbesserungsvorschläge: „Muschd mo e Dach baue!“ – „Wer?“ – „Ei Ihr, de Verein!“ – „Ah so...“ Täte durchaus Not, es ist garstig, wenn Herbst und Winter ihre Unbillen vor sich her treiben.

Mit etwas modifizierter Aufstellung war der SVG zum Pokalspiel angetreten, so hütete etwa „Präsi“ Benny Lichter das Gersweiler Tor, anerkanntermaßen ein verlässlicher Zu-Null-Akteur, es konnte also nichts passieren und los gehen.

Verhalten kann man die Anfangsphase sicher benennen, es geschah kaum etwas. Minute fünf sah eine erste halbwegs gefährliche Torannäherung des SVG nach langem Einwurf von Denny Noor. Alexander Hank hatte schön mit dem Kopf verlängert, die Angreifer konnten den Ball aus kurzer Distanz nicht im vom Ex-SVGler Leon Becker gehüteten Gehäuse unterbringen.

Ob der etwas langweiligen Abläufe auf dem Grün wandten sich die Edeltechniker vergangener Dekaden der Meteorologie zu: „Ich brach dringend e neijie Windajack, mei aldi is vull Senf, die kann ich abschreiwe!“ – „Dann holl da e Abwaschbari Schmiddi, Du kannschd eh nid alles bei da behalle beim Esse uffem Sportplatz!“

Auf eben diesem wurde es derweil etwas besser. Philipp Gales fummelte sich beinahe erfolgreich in und durch den Sechzehner, konnte gestellt werden (8.). Denny Noor pflückte ein hohes Zuspiel von Jens Seidel ordentlich runter, drang ebenfalls in den Strafraum ein, wurde abgelaufen (10.). Zu eng angelegt das Ganze, aber die Jungs blieben dran. Felix Kühner spielte nach schönem Lauf einen sehr passablen Querpass, den sich kein Grün-Weißer erlief (11.), doch die gleiche Nummer hatte schließlich gleich im Anschluss Erfolg. Dieses Mal betätigte sich Felix Nimmrichter als Vorlagengeber und Victor Raab grätschte die Kugel zur Führung über die Linie (12.).

Unpräzise der nächste Versuch. Felix Kühner bolzte zu überhastet deutlich drüber (14.). Dann kamen auch die Gäste mal zum Zug, deren Schütze offenbar kein Schützenkönig, jagte die Kugel weit über den Fangzaun (16). Wirklich ansehnlich war es nicht das uninspirierte Treiben auf dem Platz. Ein weiterer Röchling-Akteur zimmerte nach weitem Flankenball, frei am langen Pfosten stehend, den Ball im Stil seines Vorgängers ins Nirwana. Das konnte doch schlechterdings einem Plan folgen?

Gut wurde der nächste Angriff des SVG vorgetragen (25.). Victor Raab legte nach zügiger Passfolge aufmerksam ab für Yannick Schneider, dessen mutige Direktabnahme leider zu mittig in den Pranken des Torhüters landete.

Auf der Gegenseite wurde es schließlich erstmals durchaus brenzlig für das Null-Tore-Versprechen Benny Lichter im Gersweiler Kasten,  Kollege Alexander Hank hatte einen eigentlich harmlosen Schuss gefährlich abgelenkt,  der Ball trudelte neben dem Pfosten ins Toraus. Die resultierende Ecke wiederum vermasselten die Jungs von der Bouser Höhe eindrucksvoll peinlich (27.). Wer braucht schon Standards?

Unter den im wohlfeilen Alibi-Asyl untergekommenen AH´lern wurde zwischen zwei Schlucken nachgehakt: „Was issen jetz mit Dir am Okdowafeschd?“ – „Nix! Ich schloof do imma uffem Klo in, ich derf nid!“

Der SVG ließ in dieser Phase der Partie den schwachen Gästen viel zu viel zu. Man bot ihnen unerklärlicherweise Räume und Spielanteile an. In der 32. Minute hätten sich die Nachlässigkeiten beinahe gerächt, ein Freistoßball plumpste vom SVG in seiner Flugbahn gänzlich ignoriert einem in Weiß gekleideten auf die Stirn, dessen Kopfball abgeblockt wurde. Die Hand-Rufe der Röchling Höhe eher reflexartig, da war nichts.

Zappelig und unruhig die Verfahrensweise des SVG. Die Herrschaften bekamen keine Struktur ins Spiel, kickten gerne mal hoch und weit, fabrizierten Fehler. Nach dem Spiel wurde aus deren Reihen gar gemutmaßt, „dass es wohl ganz gut war, dass nach dem Kandil-Frusterlebnis in letzter Sekunde ein schwächerer Gegner im Pokal anstand, sonst hätte diese Halbzeit womöglich am kommenden Sonntag im Warndt stattgefunden..“.

Hermann-Röchling-Höhe  konnte einen der besagten Fehlpässe ergattern, ein Stürmer auf und davon, daneben zum Glück dessen Schuss (35.). „Ich glaab die bettle grad e bissje!“ wurde treffend kommentiert.

Yannick Schneider bewahrt gleich darauf seine Truppe vor Schlimmerem, klärte nach steilem Zuspiel hellwach vor zwei durchgestarteten Stürmern. In der Folge wurde es motzig und immer unrunder. Der Plan das Spiel zu verwalten und runterzuspulen tat den Abläufen nicht gut und war ganz sicher auch nicht die Vorgabe. Einen halbwegs gescheiten Angriff später (44.), der über Alexander Tiepelt und Denny Noor leider nicht zum einschussbereiten Victor Raab fand, war Halbzeit und Gelegenheit, die Lage zu analysieren. Die zweiten fünfundvierzig Minuten durften durchaus etwas lustorientierter aufwarten.

Die Analyse am Rondell gar kein Problem und schnell erledigt: „Endlich mo e Halbzeitbier!“ – „Jo, un e Kaldes, nid wie am Sunndach! Wer geht danne?“

Aufs Trainingstor spielten die Gersweiler Jungs fortan, man durfte gespannt sein, ob sie sich dort besser auskannten. Taten sie, wie sich schnell zeigen sollte. Philipp Gales erlangte einen Durchstecker, zog auf und davon, blieb leider zu zögerlich und scheiterte mit verspätetem Abschluss aus ungünstigem Winkel am Torwart (48.).

Alexander Tiepelt ging nach toller Flanke von Philipp Gales ein Kopfball ordentlich flöten, da war eigentlich mehr drin frei vor dem Kasten (49.). Es wurde aber stetig besser und die Gäste kamen tüchtig ins Treiben durch das nunmehr viel flüssigere und laufintensivere Gersweiler Spiel.

Arian Thielen blieb urplötzlich am Boden liegen, hielt sich den Arm und wurde länger behandelt, musst schließlich den Platz verlassen (55.). Wie sich herausstellen sollte hat er sich bei der unglücklichen Aktion den Arm ausgekugelt. Gute Besserung!

Mit kurzer Eckballvariante kombinierten sich die Jungs, zu schnell für die überforderten Gäste, vor deren Gehäuse, legten die Pille vorbei letztendlich (58). Da steter Tropfen bekanntlich den Stein höhlt, war auch die Röchling-Defensive zeitnah unterhöhlt und Victor Raab legte nach hübschem Strafraumrumgewurschtel zum zweiten Treffer ganz entspannt ins Lange Eck (61.).

„Willsche noch e Biersche?“ – „Jooo...“ – „Dann geh mo vier holle!“

Die Gäste nun reichlich überfordert, es war eine Frage der Zeit, wann der nächste Treffer fiel. Dieser schließlich ein richtig adretter und der schönste des Tages. Hervorragend hatte sich Felix Kühner durchgesetzt, akkurat geflankt und Marvin Löscher durfte mit einem auch in der B-Note hochwertigen Flugkopfball vollenden, 3:0 für den SVG (74.).

„Werner! Kinnschde mier so e Portion vunn denne leckere Köfte mache, mit Petersilie un so?“ – „Muschde zu Kandil gehje, hie gebbds scharfe Saarlänna Manne!“

Alexander Tiepelt versemmelte untypisch eine dicke Chance, bolzte völlig frei gelassen den perplexen Leon Becker an. Der SVG inzwischen nahezu ausschließlich in der gegnerischen Hälfte, die Gegenwehr nur noch rudimentär.

Philipp Gales durfte sich ebenfalls noch mit einem Treffer für sein engagiertes Spiel belohnen, netzte aus zehn Metern zum 4:0 (82.). Unmittelbar nach dem Anstoß schnappte sich der SVG wieder das Leder und Felix Nimmrichter hämmerte die Pille aus 16 Metern mit Schmackes an die Latte (83.).

Unterbeschäftigt vorübergehend eingenickt, musste die Gersweiler Defensive zusehen, wie der Röchling-Mittelstürmer völlig blank vor Benny Lichter zum Kopfball kam, seinen Kopfball-Nasenstüber-Aufsetzer herzhaft verschluderte (84.).

Ohne jegliche Gegenwehr sah sich Alexander „Mexico“ Tiepelt alsdann gezwungen seine Torjägereigenschaften zu verfeinern, praktizierte zum fünften SVG-Tor des Abends (85.). Ihm blieb es auch vorbehalten das halbe Dutzend zu komplettieren, die Gäste bereits unter der Dusche, so schien es, glänzten durch sorgfältiges Nichtstun (88.). Hinten blieb die Null stehen, das war aber vor der Partie bereits klar (s.o).

Der SVG steht in der nächsten Runde, hat sich nach mäßig agil absolvierter erster Hälfte die Müdigkeit aus den Gliedern gespielt und darf jetzt auf einen attraktiven (Leuchtturm-/Pillendreher/-Urpils-?) Gegner hoffen, da die erste Hauptrunde im Pokal erreicht ist. Wenn es dumm läuft zieht man Neunkirchen-Selbach, kann das aber mit einem Abstecher zu Nahequelle und Oberthaler Bruch verbinden. Glückliches Händchen erwünscht!

Nächstes Spiel: Sonntag, den 10. September um 15 Uhr in Ludweiler

SV Gersweiler:

Benny Lichter – Felix Kühner – Jens Seildel – Yannick Schneider – Arian Thielen (Moritz Frank-Meuren) – Denny Noor (Marvin Löscher) – Felix Nimmrichter – Alexander Hank – Philipp Gales – Victor Raab (Daniel Dreßler) – Alexander Tiepelt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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