Landesliga Süd: SV Gersweiler – SV Walpershofen 2:1 (1:0)

Zuschauer: 130

Hochverdienter Sieg

Der SVG hatte die Zeitumstellung gut verkraftet, war hellwach und gut unterwegs. In Hälfte eins mussten sich die Grün-Weißen gegen einen sehr tief und kompakt stehenden Gast die wenigen Räume noch schwer erarbeiten. Nach dem Führungstreffer war auch Walpershofen gezwungen  mitzumachen, das Spiel wurde offener, der SVG spielte stark auf und gewann hochverdient, wenngleich man hinten heraus sogar noch bummelig wurde.

Einiges los vorm Clubheim bei herrlichem Sonnenschein, welchen Stunden zuvor noch keiner vermutet hätte, es hatte Heugabeln geregnet. Schnell raus und Biergartenatmosphäre genießen mit lecker umherwaberndem Bratwurstduft. „Is schunn widda Legendetreffe?“ – „Jo! Jed Wuch, wemma nid grad widda im Urlaub is!“

Die bevorstehende Landesligapartie Richtung weisend. Der SVG war gefordert gegen den Tabellendritten, wollte die Punkte unbedingt im Waldstadion behalten. Tief stand Walpershofen zu Beginn in der eigenen Hälfte, tat der Elf von Ralf König nicht den Gefallen sich allzu sehr am Geschehen zu beteiligen.

Etwas zu sehr am Geschehen beteiligt scheinbar der Legendentisch: „So das do is de Reschd, die Karlsbersch had ahngeruf, mier solle es Leergud seriggbringe, dann kräde ma nommo!“ „Dann mach emol!“ War bloß Schabernack, dem einen oder anderen war aber etwas flau geworden für den Moment bei diesem Schelmenstück.

Schwer tat sich der SVG, suchte noch nach einem Wegführer, die Gäste hatten ihre Bude ordentlich verrammelt. Endlich war eine Lücke da, Phlipp Gales  durch diese hindurch und ziemlich unwirsch angegangen (14.). Kein Pfiff leider, hätte er sich hier fallen lassen, wäre wohl ein Elfer fällig gewesen. Der Fluch der guten Tat!

Die beste Chance bis dato entsprang einer Freistoß Hereingabe von Victor Raab, der sich eine Kopfballstafette  des SVG anschloss. Alexander Hank bekam den Ball schließlich nicht im Gehäuse unter, der Torwart war zur Stelle (18.).

„Ich hann heid moije e Bericht gesiehn iwwa Waschbäre...!“ – „Jo Schmiddi, mier däde mo gehr siehn, dass de uffs Spill uffpaschd!“

Erneut eine strittige Situation im Strafraum der Gäste. Yannick Schneider hatte ein langes Zuspiel an Pascal Olivier adressiert, dieser wurde einigermaßen zünftig umgerempelt, erneut keine Piff (25.). Gleich darauf der SVG im Pech, nach einem Pass von Alexander Hank stand Pascal Olivier leider im Abseits (28).

Nun hatte der SVG den Bogen besser raus, kam besser in die gefährlichen Räume hinein, dort wo sich ein Teil der Zuschauer immer befindet – beim Zuhören: „Mei Kampf gehd noher los. Mid de Roulade! Die sein aus wie e Rollbrode!“ – „Gebbds bei Dir imma Roulade eijentlich?“

Deutlich inzwischen die Anzeichen, dass der SVG sich etwas Zählbarem annäherte. Pascal Olivier zog aus 20 Metern ab, der Torwart zur Stelle (31.). Dann war es soweit. Victor Raab mit feinem Eckstoß und am langen Pfosten war Kopfballungeheuer Julian Holderried parat, nickte zum Führungstreffer ein (32.). Beinahe hätte Victor Raab gleich nachgelegt, sein Schuss Beute des guten Torhüters (34.).

Auch Alexander Hank versuchte sich aus der Distanz gegen nun etwas aus den defensiven Puschen kommende Gäste, wieder fasste der Schlussmann zu (38.). Eine typische „Ein-Tor-würde-dem-Spiel-gut-tun“ Partie wie sich nach und nach erwies. Das Tor ein echter Dosenöffner, nun musste Walpershofen mitmachen, konnte sich nicht mehr ausschließlich einigeln. Das machte sich fortan bemerkbar.

„Das do hedschde bei Youtube instelle kinne, de haschd Dich gebiggd!“ – „Wer hadden den Kaschde ach do unne hingestelld, un wer had do nur acht Flasche ringemachd?“

Bis zum Pausenpfiff blieb es bei der knappen aber hochverdienten Führung der Grün-Weißen.

Gut gelaunt die zahlreich vertretenen Zuschauer, es lief nicht nur auf dem Rasen ganz ordentlich, das Wetterglück wusste man sich zu Nutze zu machen.

Der SVG sofort wieder drin im Geschehen nach Wiederbeginn. Victor Raab, der eine ganz starke Partie hinlegte, feuerte aus 20 Metern ans Lattenkreuz, das hatte gescheppert und wäre einen Treffer wert gewesen (47.). „Du Scheiß Poschde!“ Sachlich wie gewohnt die Spielversteher vor der Bude.

Julian Holderried kam eine Minute darauf nicht an eine Raab-Ecke ran, der SVG agierte nun dominant und ließ den Ball laufen, die Gäste boten mehr und mehr Raum an.

Für ein zünftiges Einsteigen kassierte ein Walpershofener eine erste Gelbe, hatte am Gersweiler Sechzehner zugelangt (54.). Den Freistoß spielte der SVG unaufmerksam in die Füße der Gäste, den resultiernden Distanzschuss sicherte Lukas Gockel problemlos. Nur drei Minuten später gab es gar Gelb-Rot für den gerade zuvor Verwarnten, unbeobachtet von der gerade abgelenkten Anhängerschar, Witze wurden gereicht.

In Überzahl sollte der SVG das doch nun zeitig klar machen. Klar überlegen war die Mannschaft jetzt, einzig der letzte Ball fehlte. Victor Raab platzierte eine weitere gute Ecke,  der Schiedsrichter unterband wegen eines Stürmerfouls die Szene (60). Die Umschaltaktion der Gäste eigentlich harmlos, der Schubser von Moritz Frank-Meuren mit ausgestrecktem Arm ebenso, doch er bekam den Roten Karton vor die Nase gehalten! Das war des Guten zu viel und überzogen! Gleichwohl, Überzahlspiel dahin.

Tatsächlich wurde Walpershofen anschließend etwas umtriebiger, hatte noch mal kurz Lunte gerochen. Der SVG unterband die aufkeimende Renitenz jedoch schnell wieder, nahm das Geschehen in die Hand. Victor Raab feuerte einen weiteren super Schuss ab, dieser klatschte zur Abwechslung ans zweite zur Verfügung stehende Lattenkreuz (69.). Sogleich die Belehrung von den Rängen für diese Nachlässigkeit: „Vicky, e bissje diefa!“ Daumen hoch vom jungen Mann, der einsichtig war. Ist ja auch nicht auf den Kopf gefallen...

Immer wieder nun vielversprechende Situationen, lediglich das nächste Tor fehlte noch. Das Ergebnis ein gefährlich knappes. Walpershofen kam dann tatsächlich mal zum Abschluss, bolzte dankenswerter Weise in den Fangzaun (77.).

Unter den Beobachtern nun auch die reichlich bedröppelten Gesichter der 3. Mannschaft. Kein Spiel für diese, so stand inzwischen fest, die Zweite aus Schnappach war nicht erschienen, hatte es aber nicht für nötig gehalten zum Hörer zu greifen und zumindest Bescheid zu geben. Ein Armutszeugnis. Die Jungs griffen zum Feierabendbier, viel war nicht mehr dran am vergeudeten Sonntag.

Victor Raab durfte sich schließlich den verdienten Lohn für seine starke Leistung abholen, sorgte mit feiner Einzelaktion und schönem Treffer für das 2:0 in der 80. Minute. Die Tipps der Anhängerschaft waren angekommen. Das Lattenkreuz blieb dieses Mal unversehrt.

Die leidige Kandil Partie mit ihrem absurden Verlauf wurde mal wieder bemüht bei der Gelegenheit: „Geje Kandil, das ware immer gudde Spille, wie domols das 4:4!“ – „Jo Manne, das do is Walwaschhofe!“ – „Denne Kandiler ihr Esse iss awwa fein...!“

Felix Kopp wäre nach einem Abwehrbock der Gäste um ein Haar zur Stelle gewesen, kam nicht ran an die Kugel (86.).

Kurz vor Sendeschluss doch noch der Anschlusstreffer, nach denkbar einfachem Strickmuster: Flanke, Kopfball, Tor (89.). Sollte der SVG das Spiel allen Ernstes noch in Kandil-Manier verhühnern? Zumal der Schiedsrichter die Hand lupfte und an dieser sämtliche Finger fröhlich empor standen. Fünf Minuten drauf hatte er sich gedacht.

Es wäre ein Ding gewesen, wenn der verunglückte Klärungsversuch von Jens Seidel in der 93. Minute in den eigenen Maschen gezappelt hätte, Lukas Gockel parierte super, bügelte das Missgeschick seines Vordermanns aus, aber noch eine  letzte Ecke stand bevor (93.).

Diese fand tatsächlich noch einen Abnehmer, der jedoch deutlich neben die Kiste köpfte (94.). Das war´s dann auch. Der SVG hat einen hochverdienten Sieg eingefahren nach einem alles in allem souveränen Auftritt. Nun muss nachgelegt werden, auf geht´s!

Nächstes Spiel: Sonntag, den 05. November um 14:30 Uhr in Püttlingen

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Marvin Löscher – Moritz Frank-Meuren – Felix Kühner – Alexander Hank – Philipp Gales – Pascal Olivier (Jens Seidel)  – Yannick Schneider – Julian Holderried (Dominique Banza)  – Felix Nimmrichter – Victor Raab (Felix Kopp)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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