Landesliga Süd: FV Püttlingen – SV Gersweiler 0:2 (0:2)

Zuschauer: 110

Partie mit zwei Gesichtern

Auf dem Jungenwald sahen die Zuschauer ein Spiel, das in der erste Hälfte temporeich und dynamisch daherkam. Der überlegene SVG erspielte sich Torszenen, kämpferisch gute „Gelbe Husaren“ hielten dagegen. Nach einer Roten Karte nach exakt einer halben Stunde schien deren Widerstand gebrochen, der SVG kam nunmehr kaum noch in Bedrängnis, spulte allerdings eine zweite Halbzeit herunter in der nicht mehr viel zusammen lief.

Eilig hatte es offenbar der Schiedsrichter. Es lief noch die Begegnung der Zweiten Mannschaften auf dem Nachbarplatz, da orgelte schon die Pfeife auf dem Rasen und die Jungs der Ersten schlugen auf. Das brachte die Bitburger-Geplagten gehörig ins Trudeln, die Logistik ein Graus.

Noch auf der Wanderschaft war ein erster Torschuss des SVG zu verzeichnen. Victor Raab hatte sich durchgesetzt und aus 18 Metern abgezogen, Thorsten Schäfer ohne Probleme, zu mittig das Ding (3.).

Ein präsenter Auftakt der Gersweiler Elf jedenfalls, die entschlossen und dynamisch daherkam auf dem ungewohnten und tiefen Rasen.

Mit vollen Backen erschien die kleine Gruppe der Platzwechsler auf den Rängen, etwas irritiert: „Ma han jo gar nix zum Nohspühle!“ - „Doch, de Schmiddi kimmert sich grad drum, bleib logga!“

Die Gastgeber mit einer ersten Ecke. Alexander Hank bugsierte die scharf getretene Hereingabe per Kopf aus dem Sechzehner, leitete einen Konter ein, der vom FV schmissig, aber fair unterbunden wurde (8.). Rassiger Kick schon in der Anfangsphase.

Philipp Gales geriet unversehens in eigentlich vielversprechende Schussposition, ließ diese verstreichen und sich abdrängen, seine Hereingabe jedoch brandgefährlich, Julian Holderried rutschte leider haarbreit daran vorbei (12.). Gleich darauf setzte Jens Seidel einen Kopfball etwas zu hoch an, der SVG mit Chancenvorteilen und überlegener Spielführung.

Dann war es soweit. Philipp Gales behielt den Überblick, setzte mit sehr gutem Steilpass Alexander Tiepelt in Szene, der überlegt zur Führung ins Eck vollendete (18.). Ganz stark gemacht dieser Treffer von den beiden.

„Jetz bin ich awwa schun ganz wurres, Ich sauf Bitburja mit Glühwein sesamme!“ - „Schmeggds dann wennischens?“

Alexander Hank schnappte einem Püttlinger in deren Umschaltspiel die Kugel weg, spielte Philipp Gales frei, der auf und davon ziehend gelegt wurde. Gelb und Freistoß aus gut 28 Metern. Victor Raab führte aus und dies gar nicht übel. Haarbreit strich das Ding am Tor vorbei. Thorsten Schäfer hatte noch die Finger dran gehabt, Ecke (22.). Diese mündete in ein Gersweiler Stürmerfoul, Chance dahin.

Die Gastgeber ausschließlich mit Standards vor dem Gersweiler Tor. Diese allerdings nicht ohne, weil mit Schmackes getreten. Yannick Schneider köpfte eine solche Hereingabe vor eingelaufenen Püttlingern aus der Gefahrenzone (25.). Der SVG jedoch zumeist am Drücker in einer sehr kämpferischen Partie. Zu kämpferisch interpretierte das Ganze ein biestiger Heimschläfer, der an der Mittellinie den sehr agilen Alexander Hank von hinten mit eingeflogener Beinschere von den Socken schrämte. Knallrot der unstrittige und hochverdiente Lohn (30.).

Die nun dezimierten Gastgeber boten weiter Paroli, zunächst war noch nicht viel von der Unterzahl zu spüren. Im Gegenteil, die FVler suchten geradezu die Zweikämpfe, Victor Raab bekam das zeitnah zu spüren, so einfach wollten die Husaren ihre jüngste Erfolgsserie nicht herschenken.

„Eckes, laschde denne Beini aussem Bericht raus?“ wurde derweil vom kürzlich so fein Getunnelten unglückseligen Zweitmannschaftsakteur insistiert. Nein, war doch schön fies und findet unter Fußballern gerne und jederzeit Erwähnung.

Eine Defensivaktion hätte der SVG um ein Haar trefflich vergurkt. Ein FVler war in einen Fehlpass gespritzt, verzog seinen Schuss aus der Distanz jedoch (36.). Es blieb alles in allem eine attraktive Begegnung. Auf der Gegenseite versuchte sich Alexander Hank ebenfalls aus der Ferne, fernab von Tor jedoch auch dieser Versuch (38.).

Urplötzlich lag die Pille hinter Lukas Gockel im Kasten. Der Abseitspfiff hatte diesem Treffer jedoch schon zeitig den Garaus gemacht (39.). Doch der FV ließ einfach nicht locker, trug eine weitere gefährlich scheinende Freistoßhereingabe vor, aber Lukas Gockel war da, pflückte vor einem Stürmer den Ball (40.). Von Unterzahlspiel nicht viel zu spüren bei den Einheimischen.

Eine erwähnenswert faire Aktion sahen die Zuschauer in der 43. Minute. Philipp Gales hatte eine hohe Hereingabe im Sechzehner erlaufen, wurde vom aus dem Tor eilenden Torsten Schäfer verfolgt und blieb auf den Füßen. Manch einer hätte die Gunst der Stunde hier sicher genutzt und eingefädelt.

Die letzte Minute der ersten Halbzeit wartete mit der besten Szene der Partie auf. Der im ersten Abschnitt bärenstark agierende Alexander Tiepelt machte mit einer überragenden Einzelleistung die komplette Hintermannschaft des FV frisch, behielt den Kopf oben und präsentierte Victor Raab von der Grundlinie eine optimale Vorlage, die dieser zum 2:0 ins Gehäuse wuchtete. Damit hatte der früh ergraute junge Mann neuerlich Wort gehalten, der sich auch heuer bereit erklärte sich um den Sieg zu kümmern…

Pause und Zeit für die rührigen Veteranen in die Spielanalyse zu springen, wie sonst nur Rainer Calmund ans Buffet. Es gab einiges zu bereden, hatte man doch schon Chancentod im Dutzend, Beinschüsse, eine Rote Karte und weiß Gott was noch gesehen. Vor allem aber eine sehr ansprechende erste Halbzeit gerade eben.

Die zweite Halbzeit kam schwer in die Gänge. Püttlingens Routinier und Anführer Francesco Schifino hätte mit einem missglückten Klärungsversuch beinahe ins eigene Tor getroffen, Ecke immerhin. Diese führten die Gersweiler Jungs kurz aus, im Rückraum kam der Ball etwas umständlich zu Julian Holderried, dessen Schuss deutlich fehl ging (50.).

In der folgenden Minute machte der SVG aus zwei Freistoßsituationen zu wenig, aus dem Spiel heraus nun auch bei den Grün-Weißen nicht mehr allzu viel. Das Tempo deutlich reduziert zudem. Auf dem Feld jedenfalls, die Tresen affine Traditionself hielt das ihrige stetig hoch.

Jens Seidel mit einigen energischen Vorstößen, er war offensichtlich in seinem Element: „De Jens Seidel schloft wahrscheins heid hie im Clubheim wenns do jo nur Bitburja gebd!“

Ziemlich heftig mitunter das Einsteigen des FV. Erneut langte dieser Höhe Mittellinie deutlich über den Grenzen des Akzeptablen zu, kein Gelb (63.). Na ja…

Der resultierende Freistoß landete irgendwie bei Alexander Tiepelt dessen Direktabnahme am Pfosten endete.

„Das do kinnde heid schunn widda nein Punkte gen!“ - „Wie schun widda, simma jetz schun so vawehnt?“

Immer zerfahrenen das Spiel nun. Die Gastgeber mitunter sogar mit mehr Spielanteilen. Eine richtig gute Chance hatten sie auch noch. Unbehelligt flatterte eine Hereingabe durch den Gersweiler Sechzehner und gleich zwei Mann verpassten den Ball im Fünfer (69.).

Victor Raab versuchte wenig später auf der Gegenseite sein Glück, der Strumpfbändler allerdings ungefährlich (71.). Julian Holderried wurde kurz darauf vom zuvor Gescheiterten bedient, sein Abschluss leider in den Armen von Thorsten Schäfer. Auch Philipp Gales zielte nach Hank Zuspiel nicht gut, wieder kein echtes Problem für den Torwart (82.).

Halbherziges hin und her dann noch bis zum Ende, Gestochere hüben wie drüben und noch eine dicke finale Möglichkeit, die in der Schlussminute von Alexander Tiepelt versemmelt wurde. Das war´s. Eine rasante erste Halbzeit und einen trögen zweiten Abschnitt hatten die Zuschauer erlebt. Dieser glich dann eher einer Physik-Mathe-Fachkonferenz ohne Alkohol. Neun Punkte allerdings auf der Habenseite des SV Gersweiler, die Reisegruppe zufrieden und alles in allem gut unterhalten.

Nun hat der SVG ein Topspiel vor sich, muss gegen die Rehböcke aus Bischmisheim alles in die Waagschale werfen, darf sich aber sicherlich auf viele Zuschauer und eine tolle Herausforderung gegen den Tabellenführer freuen.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 12. November um 14:30 Uhr gegen FV Bischmisheim

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Marvin Löscher – Jens Seidel – Felix Kühner (Dominique Banza) – Julian Holderried (Dennis Peters) – Philipp Gales – Alexander Hank – Yannick Schneider (Pascal Olivier) – Felix Nimmrichter – Alexander Tiepelt – Victor Raab

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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