Landesliga Süd: SV Gersweiler – FC Kandil 3:2 (2:2)

Zuschauer: 120

Der nächste wilde Kandil-Ritt

Normale Spiele kann der SVG scheinbar nicht gegen den FC Kandil. Dieses Mal durften die gastgebenden Grün-Weißen nach fassungslos machenden Anfangsminuten das bessere Ende für sich verbuchen und einen letztendlich verdienten Dreier einfahren. Vorausgegangen war eine Partie mit einmal mehr denkwürdigem Verlauf.

Mit ersten Frostschäden, resultierend aus dem Zweitmannschaftspiel, versehen, gruppierten sich die Altgedienten in geschlossener Formation um den Runden Tisch. Kaum dort eingefunden und etwa die Zeit beanspruchend, die das Ordern einer Runde und Ausliefern derselben in Anspruch nimmt, lag der SVG schon mit 0:2 im Hintertreffen. Was war denn da passiert?

Folgendes hatte sich zugetragen. Der SVG hatte zum einen offensichtlich den Anpfiff überhört. Zum anderen machte Mehmet Yildiz das, was er gegen den SVG halt vorzugsweise tut. Er schoss einen direkten Freistoß nach zwei Minuten akkurat in die Maschen. Die Grün-Weißen liefen in der Folge weiter derart aufgeschreckt umher, dass sich der Gedanke aufdrängte, ein paar Jungs spielten Fangen. Hätten sie aber auch besser mal gemacht, denn bereits der nächste Schuss lag erneut hinter dem perplexen „Präsi“ Benny Lichter im Gersweiler Netz. Beim Fischfang ein Traum, bei einem Fußballspiel suboptimal. Verträumt hatte man hier dem Ball hinterhergeschaut, als wäre dieser eine Seifenblase oder ein Luftballon.

Nun war ein fettes Brett zu bohren. Zunächst aber musste einem Angst und bange sein ob des weiteren Spielverlaufs. Und die Gäste blieben erst einmal dran, beschäftigten die beeindruckten Gersweiler Jungs, die sich schütteln mussten und dies dann auch taten. Im Nachsetzten grätschte Victor Raab einen schon verloren scheinenden Ball zum Anschlusstreffer über die Linie (10.). Das war die richtige Reaktion. Der SVG war dran.

Immer wieder war es Daniel Dreßler, der eine um die andere Offensivaktion seiner Mannschaft einleitete. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde setzte er so Felix Nimmrichter in Szene, der frei durch lief, sich aber beirren und abdrängen ließ. Mit astreiner Grätsche konnte ein Kandil Abwehrmann letztendlich zur Ecke klären. Diese spielte der SVG dem Gast vor die Füße, Benny Lichter konnte den Konter hellwach unterbinden.

Noch vor der zweiten Runde der Sonntagsausflügler sahen diese den Ausgleich. Kopfballungeheuer Moritz Frank-Meuren wuchtete einen stark getretenen Dreßler Eckstoß in die Maschen (18.). Der Torwart war noch dran, konnte den Ball jedoch erst deutlich hinter der Linie sichern. Was für eine Anfangsphase!!

„Oh leck, de Senf is gefror!“ - „Du musch ne ach uffmache Schmiddi!“ - „Ah so, dann han ich ne awwa ger mo am Juppe!“

Nun war die Heimelf auch auf dem Platz, und wie. Yannick Schneider stieg zu einem Flankenball hoch, wurde klar unterlaufen und klatschte auf den Rücken. Stürmerfoul die reichlich irritierende Entscheidung des Unparteiischen (21.).

„Ich siehn heid ganz gudd muss ich sahn!“ - „Jo, heid sin se echd ganz gud!“ Der SVG hatte sich gefangen, das Spiel nun insgesamt sehenswert und flott. Es fehlte noch eine Nachtrag: „Hasche em Mo sei Sergio-Ramos-Kopfball ach gewürdischt?“. Ist hiermit geschehen Mo.

Nach einer halben Stunde etwa verflachte die Begegnung für eine Weile, bloß um in der 32. Minute mit einer Riesenchance durch Alexander Tiepelt aufzuwarten. Auch er blieb leider zu zögerlich, nahm den Ball nicht im Tempo zum Tor mit und scheiterte mit letztendlich harmlosem Schuss am Tormann (32.).

Der kaum zu kontrollierende Randy Lee Duwa war in der Minute 40 auf und davon, versäumte zum Glück den zeitigen Abschluss und verzog schließlich aus schräger Position. Bis zur Pause der fairen Begegnung passierte nichts mehr, bloß noch eine allererste unfaire Aktion war zu verzeichnen. Dennis Peters durfte sich Höhe Mittellinie fachgerecht umnieten lassen. Umgehend kam vom Kandil Akteur die Entschuldigung für das schmissige Foul. So ist das recht.

Rein ins Clubheim, Wärme speichern für die zweite Hälfte des Fußballsonntags. „Is das so kald heid. Ma kann jo nid imma Schnaps saufe!“ - „Kamma schun!“ - „Ma kinnd grad widda anfange Gliehwein se dringe. Mach mier e Lidda Werner!“

Besser kamen erneut die Gäste aus der Kabine. Felix Nimmrichter musste nach einer gefährlich geschlagenen Ecke klären (50.), einen Freistoß aus etwa 25 Metern feuerte Kandil in die Mauer. Dann kam wieder der pfeilschnelle Randy Lee Duwa um die Ecke gebogen, und wie. Nur Zentimeter strich nach einem unwiderstehlichen Sprint die Pille am Tor von Benny Lichter vorbei (57.).

Glück dann für die Gastgeber. Ein Handspiel verlegte der Schiedsrichter außerhalb des Strafraums. Das hatten viele eher innerhalb gesehen. Den harmlos getretenen Ball schnappte sich Benny Lichter (59.). Mit super Rettungstat war der Gersweiler Torwächter wenig später im eins gegen eins auf Zack, blieb lange stehen und hielt das Unentschieden fest.

Eine so noch nicht oft beobachtete Szene endete erneut höchst glücklich für den SVG, der den Sprintkönig der Gäste kaum zu fassen bekam. Auf und davon war dieser schon wieder, zischte in den Sechzehner und auf Benny Lichter zu und spielte einen abenteuerlich absurden Querpass auf die gegenüberliegende Sechzehner-Seite (68.)! Was sollte denn das gewesen sein? Sei´s drum. Dem SVG konnte es nur recht sein.

Endlich wieder einmal auch der SVG in der Offensive. In aussichtsreicher Position bekam Alexander Tiepelt ein gutes Zuspiel von Marvin Löscher nicht kontrolliert (71.). Schade.

Gleich darauf hielt Daniel Dreßler aus unübersichtlicher Situation einfach mal mit der Picke drauf, ganz knapp daneben der pfiffige Schuss (72.).

Victor Raab schnibbelte einen Freistoß aus 18 Metern an die Latte, der SVG war nun wieder da und dran am Siegtreffer (73.). Für diesen hätte jedoch gleich darauf fast der D-Zug der Gäste gesorgt. Randy Lee Duwa einfach nicht zu kontrollieren über die gesamte Spieldauer. Benny Lichter und Moritz Frank-Meuren konnten gemeinsam gerade noch den Einschlag verhindern (78.).

Im Gegenzug bekam Denny Noor die fette Gelegenheit präsentiert, scheiterte frei stehend, doch es gab Ecke. Diese landete irgendwie bei Yannick „Schnicks“ Schneider, der traf und damit tatsächlich das Spiel für den SVG drehen konnte. Tolle Moral, das muss man lassen. Doch noch war eine ganze Wegstrecke zu absolvieren.

Kandil fand gegen nun tiefer und gut organisiert stehende Gersweiler kaum noch zu echten Tormöglichkeiten. Im Gegenteil, der SVG präsentierte in der Nachspielzeit einen fast perfekt vorgetragenen Konter, Alexander Tiepelt feuerte aus etwas zehn Metern leider nur an die Latte.

Mit dem Schlusspfiff kam es nach der so fairen Partie dann doch noch zu ein wenig Rudelbildung. Vorausgegangen war eine klare und völlig unmotivierte Tätlichkeit eines Gästeakteurs, dem hier eindeutig die Sicherungen flöten gegangen waren.

Gott sei Dank kann de Schnicks nid stobbe!“ - „Jo Stefan…!“

Mit diesem Sieg hat sich die Gersweiler Mannschaft ein bislang noch gänzlich unbekanntes Kandil-Gefühl verschafft. Hut ab, das war eine tolle Einstellung beim hart erkämpften und umgebogenen Spiel gegen den „Lieblingsgegner“! Lohn ist Platz vier.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 25. März um 15 Uhr gegen SV Ludweiler

SV Gersweiler:

Benjamin Lichter – Moritz Frank-Meuren – Denny Noor – Daniel Dreßler – Felix Nimmrichter – Yannick Schneider – Dominique Banza (Marvin Löscher) – Alexander Hank – Dennis Peters – Alexander Tiepelt – Victor Raab -

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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