Landesliga Süd: SC Altenkessel – SV Gersweiler 1:7 (0:4)

Zuschauer: 130

Mit Verve zum ersten Dreier beim Nachbarn

Nicht lumpen ließen sich die Gersweiler Jungs beim SCA. Im Derby war man von der ersten Minute an Herr im fremden Haus, spielte auf dem brettharten Geläuf mit feinen Ballstafetten eine um die andere Torgelegenheit heraus und siegte auch in der Höhe völlig verdient zum ersten Mal gegen den Lokalrivalen seit dessen Aufstieg.

Pünktlich zum Spielbeginn war die Gersweiler Reisegruppe aufgeschlagen. Etwas angesäuert war diese ob der wie so oft „wohldurchdachten“ Spieltagsplanung des SFV. Die Dritte war beim Heimspiel im Waldstadion zu Gange, die Zweite hatte frei und die Erste durfte sich auf ihre Auswärtspartie und den heißgeliebten Altenkesseler Hartplatz freuen.

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Herzlich wurden noch ein paar Begrüßungsworte ausgetauscht, bevor die Kugel zum Kampf um Rang drei rollen durfte: „Un Manne Du Pfeife! Wo warschen am Sunndach?“ - „Vielleich war Weissa Sunndach!“

Verletzungszerfleddert wieder einmal der SVG, Armbrüche haben derzeit vor allem Konjunktur, Krankenhausberichte und Röntgenbilder machten die Runde. Der Ball rollte aber auch ohne die Unglücksraben und er lief gut durch die Gersweiler Reihen von Beginn an. Breit angelegt das Spiel der Gäste auf dem enorm großen Geläuf. Die Einheimischen hatten kaum Zugriff gegen die flüssigen Kombinationen, wurden über ihren eigenen Platz gehetzt. Denny Noor setzte eine schöne Flanke an, ein Abwehrspieler konnte vor Philipp Gales klären (7.).

Auch die Hausherren arg gebeutelt und mit einigen Ausfällen. Ihre Strategie eindeutig. Der SVG sollte anlaufen, der SCA lauerte auf Kontersituationen für seine schnellen Leute in der Offensive. Es sollte keine geben. Die Grün-Weißen kompromisslos und mit starkem Ballbesitzspiel. Victor Raab servierte eine prächtige Ecke, auch hier konnten die Einheimischen eben noch klären (13.).

„De Marv hat e Spiralbruch! Meiner is glatt!“ - „Ich hab aber sechs Schrauben, Du nur vier!“ Immer noch gingen die Bilder durch die Reihen, das noch etwas verhaltene Prozedere auf der roten Erde ließ Spielräume.

Die Gersweiler Standardsituationen klasse an diesem Tag. Victor Raab bediente mit einem nächsten Eckstoß den sehr gut einlaufenden Philipp Gales, der um Haares Breite daneben zielte (19.). Der Gastgebende SCA ließ sich alsdann nicht lumpen und erledigte es gleich selbst. Ein hoher Schlag von Denny Noor segelte zum Elfmeterpunkt, mit listigem Kopfball überwand ein Altenkesseler Abwehrpfiffikus seinen Behandschuhten zur Führung für den SVG (21.).

Nachbarschaftlich nett das visionäre Szenario: „Denn missde ma mo e scheeni Paggung vapasse bei denne ganze Demiedischunge seleddschd!“ Viel Land hat man allerdings noch nicht gesehen gegen den Nachbarn. Das erste Tor hatte der eine oder andere gar verpasst, mit fadenscheiniger Argumentation: „Ich hann uff de Kaad geguggd: Aldekessel, Aldekessel. Nie kum ich irjendwo pinktlich uff de Platz!“ - „Jo Stefan, das is wohr!“

Einen weiteren rassigen Angriff legte der SVG auf´s garstige Parkett. Eine Unpässlichkeit des Torwarts brachte Julian Holderried an die Kugel, dessen hübsche Bogenlampe irgendwie Alexander Tiepelt vor die Flinte geriet, der den zweiten Gersweiler Treffer torjägerte (26.).

Von Gang raus nehmen nix zu verspüren im weiteren Verlauf, das Zusammenspiel der Jungs klappte excellent, jenes der Hausherren zwischen den einzelnen Spielern ebenfalls. Problem nur: Sie spielten in verschiedenen Mannschaften.

Souverän agierte der SVG. Ein ums andere Mal provozierte dieser mit guten Ballpassagen heilloses Durcheinander in der gegnerischen Deckung. Mit dem Kopf vollendete Roman Gertsmann nach einem Schuss von Victor Raab und bugsierte die Kugel zum 0:3 über die Linie (37.). Wenig später fehlte Alexander Tiepelt nur eine Schuhspitze bei einem steilen Zuspiel (40.). Dann gab es nach einem beachtlichen Kuddelmuddel vor dem Altenkesseler Strafraum Freistoß aus zentral zwanzig Metern für den SVG. Ein Fall für Victor Raab. Wunderschön und quasi mit Ansage landete der satte Schuss im Winkel zum Halbzeitstand von 0:4 (42.). Die Gersweiler Jungs hatten die Einheimischen bis hierhin abgekocht wie Oma die Bettwäsche.

„Wie lang bische dann hie Öschi? Bis Weihnachde?“ - „Nö! Ich fahr nochher schon noch a mol noch Gersweiler!“ Was soll der Mann so lang auf der falschen Saarseite?

Noch vor Wiederbeginn ein unqualifizierter Beitrag aus den eigenen Reihen: „Jetz kinnde se das doch mo beende bei 0:4!“ - „Beende! Bisch Du wahnsinnisch? Was mache ma dann danne?“j

Dennis Peters hielt kurz nach Wiederaufnahme der Partie bumsfidel einfach mal drauf. Zack, lag die Pille hinter dem eben eingewechselten neuen Torwächter im Netz (47.). Ein Torso die Abwehr der Heimelf. Aus deren Sicht blieb schon jetzt zu konstatieren: „Ich hab gar keinen Depression, es ist wirklich alles Scheiße!“

Etwas reduzierter das Tempo inzwischen, doch immer noch flott genug, um dem SCA das Leben schwer zu machen. Der Schließmuskel versagte ein ums andere Mal bei diesem, haarsträubende Fehler wurden zudem eingestreut, die der SVG zumeist gnadenlos ausnutzte. So auch Roman Gertsmann, der nach einer weiteren Altenkesseler Tapsigkeit zur Stelle war und das halbe Dutzend komplettierte (54.).

Der Frühling birgt gewisse Notwendigkeit. Außerhalb der Altenkesseler Spielstätte etwa muss auch ab und an Rasen gemäht werden, wie man unter den Gersweiler Sonntagsausflüglern sehr wohl wusste: „Kannsch da doch so e Rasemährobbodda holle!“ - „Der würd sich all Gebodd valaafe bei mir! An de Kiehlschrank!“

Arg verlaufen hatten sich die Gastgeber an diesem Sonntag. Offenbar hatte keiner den Auftrag erhalten die Kollegen in der Not – also durchgehend – zu entlasten. Die Bälle wurden hinten heraus gepfeffert, kamen postwendend und mit guten Kombinationen vorgetragen wieder zurück. Wie am Schnürchen lief es oft.

Mit schneidigem Solo umkurvte Julian Holderried ein paar im Weg stehende Gastgeber, legte seinen Abschluss aus guter zentraler Position jedoch deutlich am Tor vorbei (58.). Nach exakt einer Stunde hatten die Hausherren dann ihren allerersten echten Torschuss. Ein raffiniert abgefeuerter Freistoß landete nur Zentimeter neben dem Kasten von Lukas Gockel.

Es schlossen sich ein paar wenige Minuten einheimischer Offensivbemühungen an. Der SVG in Gedanken kurzzeitig wohl in Halbzeit drei. Lukas Gockel musste energische eine Flanke runter pflücken (64.). Zwei Minuten später traf nach einem Konter Amin Abdouni mit nettem Kopfball zum Ehrentreffer (66.).

Das leidlich dem Ende entgegen trudelnde Spiel ließ Exkursionen zu: „Dem kannschde mo e scheena Gruß sahn vun mier!“ - „Und dann? Kriehn ich e paar uffs Maul?“

Nach dem kurzen Intermezzo der Einheimischen mit kleinen Exkursionen in die Gersweiler Hälfte machten eben jene kurzen Prozess. Alexander Tiepelt war nach gutem Einsatz des eingewechselten Felix Kopp zur Stelle und traf ganz entspannt zum 1:7. Vorausgegangen war erneut eine Kalamität in der Abwehr der Gastgeber (79.).

Kaum verwundert hätte es die Beobachter, wenn diese völlig einseitige Begegnung gar zweistellig geendet hätte. Chancen gab es allemal, allein in den verbleibenden Spielminuten reichlich, doch Victor Raab scheiterte aus 20 Metern am Torwart, der im Nachfassen parieren konnte (84.). Gleich darauf spielte er nach super Solo einen leider unpräzisen Querpass zum völlig frei stehenden Alexander Tiepelt (85.) und dieser wiederum machte bei einer finalen Chance zunächst die komplette Defensive frisch, bloß um frei stehend letztendlich an sich selbst zu scheitern. Das war es in einer munteren und souverän beherrschten Begegnung.

Bauernregel des Tages: „Der April treibt sein Spiel. Treibt er es toll, wird die Wanne voll.“

Nächstes Spiel: Sonntag, den 22. April um 15 Uhr gegen SV Herrmann-Röchling-Höhe

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Moritz Frank-Meuren – Denny Noor – Felix Nimmrichter – Dennis Peters – Yannick Schneider – Julian Holderried – Philipp Gales – Alexander Tiepelt – Roman Gertsmann (Felix Kopp) – Victor Raab (Felix Kühner)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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