Landesliga Süd: SV Saar 05 2 – SV Gersweiler 2:1 (0:1)

Zuschauer: 130

Starker Auftritt – Bittere Niederlage

Bärenstark präsentierte sich der SVG im Spitzenspiel auf dem Kieselhumes. Mit einer überzeugenden und geschlossenen Mannschaftsleistung wartete der SVG beim Tabellenführer auf, hatte diesen am Rand einer – verdienten – Niederlage und musste sich am äußersten Ende der Nachspielzeit doch noch geschlagen geben. Viel Dusel war da im Spiel für die St. Johanner.

Ungewohnte Konstellation für die Alibi verwöhnten Sonntagsausflügler. Es wurde ihnen nicht leicht gemacht an diesem sommerlich warmen Tag. Die zweite und dritte Mannschaft hatten spielfrei, die Erste war zu ungewohnt später Stunde um 18 Uhr auf dem Kieselhumes dran. Was tun? In Homburg A-Jugend schauen und eine erste Wurst verdrücken etwa und auf dem Rückweg eben mal noch den Sportfreunden bei den Bischmisheimer „Rehböcken“ die Daumen drücken. Letzteres klappte suboptimal, der zweite Platz somit kaum noch in reichbarer Nähe. Egal, auf dem Kieselhumes wartete ein Spitzenspiel, nach den zuletzt überzeugenden Auftritten rechneten sich die Grün-Weißen zu Recht Chancen aus.

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Nach erfolgreichen Völker verständigenden Maßnahmen in netter Bischmisheimer Runde war die SVG-Reisegruppe pünktlich zum Topspiel aufgeschlagen und musste beim Blick auf die Aufstellung der Gastgeber erst mal schlucken: Satte sieben Oberliga-Spieler standen in deren Startelf. So geht sportlich faires Verhalten!

„Se Spille mid de halb Erschd heid!“ - „Is wurschd, ma spegge se trotzdem! Die han nur e Hals weil ma ne vor zwei Johr de Mäschda vasaud han!“ - „Immahin han se die Bud uff, ich han schun es Schlimmschde befirchd!“

Selbstbewusst und sehr präsent legte der SVG los. Der Tabellenführer seltsam lethargisch und trotz der erwähnten Verstärkungen so gar nicht dominant. Im Gegenteil, die Gersweiler Jungs legten in der 5. Minuten eine richtig flotte Sohle auf den Kunstrasen, spielten sich mit schönem Spielzug durch die Abwehrzentrale der 05er, ein Abseitspfiff unterband eine dicke Torgelegenheit. Das hatte der Unparteiische nicht richtig gesehen.

Die Gäste machten unbeeindruckt einfach weiter, übten Druck aus und standen bestens organisiert auf dem Feld. Ein Freistoß von Victor Raab aus dem Halbfeld segelte vielversprechend gen Fünfer, doch ein Stürmerfoul machte dieser Möglichkeit den Garaus (9.). Das hatte der Schiedsrichter richtig beurteilt.

Erfreuliches aus höheren Gefilden des Rasenballs: „Die Dose han null drei valor geje Mähns!“ - „Gehd doch, so muss das jetz weidagehn!“ Schadenfreude kennt keine Liga.

Der Anfangsschwung war nun etwas raus aus der Partie am Kieselhumes, die Gastgeber hatten sich inzwischen dazu entschlossen nun doch selbst aktiv teilzunehmen. Alexander Tiepelt fasste sich ein Herz und macht sich solo auf den Weg, wurde jedoch gestellt und des Spielgeräts entledigt (13.).

Moritz Frank-Meuren wurde erstes Opfer eines Frustfouls, bei dem einfach alles stimmte, Präzision, Hingabe, sowie tadellose Ausführung und Flugkurve. Einzig die Belohnung fehlte in Form einer Karte (20.). Ein Einsteigen der übleren Sorte war das und der Gersweiler Abwehrrecke musste erst einmal abseits des Spielfeldes behandelt werden, konnte aber weiter machen.

Der Gersweiler Ex-Kirmes-Präsi machte unvermittelt seine Aufwartung, hatte Klärungsbedarf: „Das sin awwa vill Auswechselspilla heid!“ - „Das sin unsa Zuschaua Langa!“ Diese eindeutig in der Überzahl, das Fanpotential der „Söhne Saarbrückens“ traditionell eher zurückhaltend.

Lukas Gockel musste in Minute 22 erstmals richtig zupacken. Der Gersweiler Torhüter wurde bei einer gefährlichen hohen Hereingabe ziemlich unwirsch attackiert, hatte die Kugel aber sicher. Zwischenzeitlich ließen sich die Grün-Weißen durch die härter werdende Gangart der Einheimischen ein wenig beeindrucken.

Dennis Peters konnte nach einem guten Angriff der 05er aufmerksam zur Ecke klären. Diese eröffnete auf dem zweiten Bildungsweg eine ganz dicke Gelegenheit für die Hausherren, die sich netterweise selber foulten und die Situation aus SVG-Sicht bereinigten (26.). Die Angriffsbemühungen der Gastgeber so gefährlich wie ein stumpfes Messer bislang.

„Dei Kind is grad vum eichne Mann umgehau gen, domid han mier nix se dun gehad!“ Eventuelle Protesten wurden im Keim erstickt. Recht hin, wo Recht hin gehört. Auch Spielermütter müssen das verstehen.

Doch nun wurde es besser und aufdringlicher das Spiel von Saar 05 2, das nur eine Minute nach der vorangegangen Aktion erneut eine dicke Chance verstolperte. Der gleiche Protagonist zeichnete auch hier verantwortlich: „Is der so bleed!“ - „Das war dei Junga!“

Derweil lief der brandgefährliche Gegenzug. Alexander Tiepelt wurde herrlich frei gespielt von Roman Gertsmann, war auf und davon und wurde erneut Abseits gepfiffen. Erneut eine Fehlentscheidung, die für alle offensichtlich war. Ärgerlich.

Unruhe kam an der gut frequentierten Bier- und Würstchenbude, dem Domizil und Dauerstellplatz der Reisegruppe, auf. Kassierer machten waren umtriebig auf Beutezug und machten den Gersweiler Beobachtern einen Strich durch die (Tor-) Rechnung. Alexander Tiepelt hatte wohl aufgepasst, sein Treffer eben noch zu erahnen. Sei´s drum, die verdiente Führung für den SVG war fällig (31.).

„Muschd Du jetz kassiere, ich siehn das do Johr ball käh Door meh!“ Da war einer garstig ob der unbotmäßigen Störung. „Noch Dorschd!“ - „Die ganz Zeid!“ Der SVG hatte sich diesen Treffer verdient, war eindeutig die bessere Mannschaft bis dahin.

Gersweiler nun im Begriff direkt nachzulegen. Victor Raab wurde nach erneut respektablem Angriff mit vermeintlichem Stürmerfoul zurückgepfiffen (34.). Auch hier eine eigenartige Sichtweise des Schiedsrichters zu Grunde liegend. Was will man machen?

Immer wütender agierten die Gastgeber nun, liefen ungestüm an und schlugen etliche hohe Bälle ins Zentrum der SVG Deckung. Diese jedoch immer Herr der Lage, sowohl Yannick Schneider als auch der ganz stark agierende Moritz Frank-Meuren waren hochkonzentriert und klärten, was zu klären war.

Letztgenannter kochte wieder einmal einen 05er Stürmer ab, spielte Blitz sauber durch auf Alexander Tiepelt, der sich leider etwas zu umständlich in einen zu spitzen Winkel drängen ließ und vorbeischoss (38.). Die Jungs machten ihr Ding, das sah richtig gut aus.

„Was machden de HSV do eijendlich grad?“ - „Nid absteije, wie sunnschd ach!“ Die SVG Forschungsgruppe „Gezielter Fehlpass“ hatte auf alles einen Blick. Nicht alles im Griff hatte das Budenpersonal zum Entsetzen der Weitgereisten: „Es wird hie grad iwwel, die han nur noch Bitburja sahda!“

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Eine letzte Gelegenheit erarbeitete sich der SVG noch vor dem Pausenpfiff, Alexander Tiepelt setzte diese jedoch schmissig vorbei.

In der Halbzeit Klärungsbedarf eines später eingetroffenen 05ers, dessen sieben Oberligaakteure bislang auch nichts ausrichten konnten: „Wieso führden Gerschweila?“ - „Weil ma bessa sin Timon!“

Mit mehr Energie und Entschlossenheit kam Saar zunächst aus der Kabine. Lukas Gockel musste zupacken nach einem 1. Angriff in Abschnitt zwei (49.). Doch auch der SVG ließ sich nicht lumpen, hatte durch Roman Gertsmann einen Top-Einschussmöglichkeit, der leider am stark agierenden Marc Birkenbach aus kurzer Distanz scheiterte (51.).

Moritz Frank-Meuren klärte bei einem Überzahlangriff der Gastgeber zwei mal herausragend, doch im Nachfassen und aus der Drehung erzielte Christian Hertel den Ausgleich, hier hatte der eine oder andere Gersweiler Akteur zu früh abgeschaltet, das war höchst überflüssig (54.).

Ein wenig in Bredouille gerieten die vorübergehend etwas unsortiert erscheinenden Grün-Weißen, konnten sich allerdings sogleich wieder befreien und eigene Akzente setzen. Und wieder war es ein einigermaßen deplatzierter Abseitspfiff, der eine super Gelegenheit durch Victor Raab unterband nach tollem Spielzug und exakt einer Stunde. Die letzte Reihe der Einheimischen bot immer wieder solche Lücken, zumeist hob eine Schlafmütze das Abseits auf, hätte nur der Schiedsrichter dies so wahrgenommen.

Mit einem taktischen Foul unterband Saar 05 gleich darauf eine vielversprechende Umschaltaktion des SVG (61.), und mit wilden Protesten wurde der wiederholte Abseitspfiff sechzig Sekunden darauf nach einem Konter bedacht. Das war nun mehr und mehr zum Haare raufen und die Heimelf konnte sich von schreiben hier nicht bereits aussichtslos im Hintertreffen zu sein gegen ganz starke SVGler. Die Einheimischen taumelten wie sonst um 17 Uhr im Biergarten.

Weiter ging es mit dem torlosen Unentschieden für Fortgeschrittene. Ein sehr gutes Landesligaspiel sahen die zu wenigen Zuschauer. Es wurde zunehmen ruppiger und auch die Zweikampfführung war nun für Fortgeschrittene. Denny Noor schleuderte einen weiten Einwurf in den Sechzehner, gefährlich lang wurde dieser und ein 05er scheiterte mit seinem entzückenden Eigentorversuch haarbreit an der eigenen Latte. Die Ecke Beute des starken Birkenbach, obschon gut getreten (66.).

Der nächste Spielverderberpfiff des unglücklich agierenden Schiedsrichters hielt Alexander Tiepelt auf in seinem Unterfangen den zweiten Treffer nachzulegen. In dieser Situation wurde schlicht die Vorteilregel ignoriert (68.). Auf der anderen Seite war Lukas Gockel super zur Stelle gegen einen durch geflutschten Stürmer (70.).

Weiterhin besser der SVG, versäumte es die Tore zu machen. Alexander Tiepelt setzte nach tollem Flankenlauf seine Hereingabe zu hoch an für Victor Raab (72.), Roman Gertsmann scheiterte aus der Drehung an Marc Birkenbach (74.). Hinten räumte Moritz Frank-Meuren auf, was übrig blieb von zaghaften 05er Angriffsbemühungen. Inzwischen mehr und mehr auch von Seiten der St. Johanner Zuschauer Anerkennung für den starken Auftritt des SVG.

Die Schlussphase energisch und rustikal. Der SVG mit optischen Vorteilen, doch richtig gefährlich wurde es nicht. Es lief die Nachspielzeit und man verteilte schon artig ein paar Abschiedsnettigkeiten: „So wie ihr grille, so spille ihr ach!“ Lukas Gockel packte eine tolle Parade aus (92.). Alles wartete auf den Schlusspfiff. Dann passierte es doch noch. Irgendwie landete die Pille doch noch im Gersweiler Gehäuse, keiner hatte hiermit noch gerechnet (93.).

Es ging immer noch weiter. Tatsächlich gab es eine allerletzte Gelegenheit, und was für eine. Nach einer langen Hereingabe kam Dennis Peters im Sechzehner zum Abschluss, der an die Latte klatschte (95.). Welch ein Pech, die 05er mit Riesendusel

Eine hüpfende Jubeltraube der Saar Akteure zeigte, wie dieser Erfolg beim Tabellenführer eingeordnet wurde. Dieser hatte schließlich doch noch glücklich, glücklich den Faden durch das Gersweiler Nadelöhr gezogen. Der Sieg gegen einen ganz starken und überzeugend auftretenden SVG war keineswegs verdient. Hut ab vor dieser Leistung beim nun wohl kommenden Meister. Weiter so!

Nächstes Spiel: Sonntag, den 06. Mai um 15 Uhr gegen Auersmacher 2

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Moritz Frank-Meuren – Julian Holderried (Manuel Kiefer) – Philipp Gales – Felix Nimmrichter (Dominique Banza) – Yannick Schneider – Alexander Tiepelt – Roman Gertsmann (Felix Kopp) – Victor Raab

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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