Landesliga Süd: FV Bischmisheim – SV Gersweiler 3:2 (0:1)

Zuschauer: 150

Bischmisheim abgezockter

Einmal mehr ließ der SVG unnötig die Punkte liegen. Beim Relegationsteilnehmer und Vizemeister Bischmisheim brachte man trotz zwischenzeitlicher Führung und passablem Auftritt keine Punkte mit nach Hause. Es fehlen mitunter die letzten Prozente, damit bringt sich die Mannschaft dann immer wieder um den Erfolg.

Zweitmannschafts-Relegation-Viertelfinalerreicher Benny Lichter sorgte kurz vor dem Anpfiff des letzten Landesliga Spieltags für Stirnrunzeln: „Gummo de Präsi! CR 7 Schuh! Ich genn blass!“ Ein anderer gerade Erfolgreicher bekam auch noch warme Worte mit auf den Weg: „Reudi! Alles sei Dir vergeben. Die ganz Saison!“ Man ist um das Wohlergehen der Jungen Leute bedacht unter den Altvorderen Hartfüßen.

Der Anstoß der Partie ließ auf sich warten, die „Rehböcke“ mit etlichen Ehrungen und Verabschiedungen. Gewimmel auf dem Platz und klärende Worte eines Sachkundigen: „Das kann dauere, die ehre do als gere mo alles was nid bei drei uffem Bahm is!“

Knapp eine Viertelstunde später war es soweit. Die letzten 90 Minuten der Saison standen auf dem Zettel. Der SVG wollte seinen vierten Rang behaupten,  Bischmisheim hatte bereits die Relegation erreicht und musste lediglich im Rhythmus bleiben. Man durfte ein kurzweiliges Spiel erwarten.

Kurz vor dem Anstoß hallte erneut Jubel durch die Rehbock-Arena. Der „Leuchtturm“ hatte seinen zweiten Treffer nachgelegt und wäre damit Drittliga-Aufsteiger. Mal sehen.

Präsent die Gäste zu Beginn. Alexander Tiepelt versuchte sich mit einer ersten Hereingabe, Bischmisheim klärte zur Ecke (2.). Gut getreten diese von Victor Raab, die Gastgeber gerade noch zur Stelle vor einschussbereiten Gersweiler Spielern. Insgesamt ein sehr defensiver Beginn der Heimelf, die aber bei den schwülheißen Bedingungen auch nicht unnötig Körner vergeuden wollte vor dem schweren Relegationsspiel kommenden Donnerstag. Dazu im übrigen viel Glück nach Bischmisheim!

„Solle ma mid de Dridd no Hühnafeld? Do gebds Digge!“ – „Jetz simma hie, do gebds glei Gezappdes!“ Einmal vor Ort gerät der Gersweiler Fan nicht so mir nichts dir nichts ins Wanken, ist eher der fest verwurzelte Typ.

Knapp daneben landete ein Versuch des Vizemeisters nach dessen erster Ecke (6.). Zwei Minuten später hatte Ex-SVGler Christopher „Tofi“ Schmitt ein Einsehen und legte allein vor Lukas Gockel die Kugel neben das Gehäuse. Das war nett. Die Grün-Weißen hatte bei diesem Vorstoss der Heimelf gerade gehörig gepennt. Nun ging es fürs erste hin und her und es wirkte beiderseits reichlich unsortiert.

Inzwischen machte die Kunde vom Anschlusstreffer der Löwen die Runde. Das war es dann mal wieder mit dem Aufstieg einer saarländischen Elf, sollte nicht noch ein weitererTreffer fallen.

Julian Holderried legte ein flottes Solo aufs relativ frisch verlegte Grün, dribbelte in den Sechzehner und verzog seinen Schrägschuss knapp (13.). Victor Raab legte alsdann mit der Brust ab für Philipp Gales, der den Ball nicht anständig unter Kontrolle bekam (15.). Ein schöner Angriff hatte diese Aktion eingeleitet. Der Konter brandgefährlich und erneut war Christopher Schmitt am Werk, scheiterte dieses Mal am aufmerksamen Lukas Gockel.

Dieser pflückte wenige Momente später einen hohen Ball der Bischmisheimer sicher runter, leitete umgehend das Umschaltspiel seiner Mannschaft ein und dieses hatte es in sich. Alexander Tiepelt legte quer zu Felix Nimmrichter, der bloß noch den Schlappen hinhielt zur Führung des SVG (21.).

In der Folge: Sommerkick und finale Ernüchterung für alle FC-Fans. Der Ausgleich in Giesing war gefallen. Der FCS unaufsteigbar?

Eine Bischmisheimer Eckenserie brachte nichts ein. Gar nichts. Eine davon segelte gar einmal quer übers Gelände, plumpste ins Seitenaus. Das Niveau nach einer halben Stunde Spielzeit durchaus in übersichtlichem Rahmen. Zeit an zu Hause Gebliebene zu denken: „Ich mussem Uwe schreiwe, denne han ich ganz vagess!“ – „Da Wedda-App? Der wär bessa mo hie, gummo die Wolge do hinne, es drobst schun!“

Richtig stark der Gersweiler Angriff kurz nach dem Wortwechsel. Die Flanke des sehr agilen Alexander Tiepelt kam punktgenau vor den Kasten, Victor Raab erwischte den Ball zwar nicht schlecht, aber auch nicht optimal, knapp vorbei sein Kopfstoß(33.). Auf der Gegenseite legte ein Bischmisheimer aus bester Position das Leder neben die Kiste (35.). Julian Holderried und Alexander immer wieder gemeinsam über die dominante rechte Gersweiler Seite, drehten ordentlich auf in dieser Phase.

„De FC is rum. Spilld imma noch in de Rumpelklass. Na klasse!“ Nix mit Duellen auf Augenhöhe gegen den FCK. Das muss wohl noch ein paar Jahre warten.

Bis zur Pause blieb es bei der knappen Führung der Gäste. Nicht unverdient, aber durchaus auch etwas glücklich in Anbetracht zumindest zweier ganz dicker Rehbock-Chancen.

Zur Halbzeit wurden eifrig und rührig heimische Produkte beworben. Nicht alle kamen an bei den Grün-Weißen Kulinarikfüchsen:  „Wir wollen unsere Gersweiler Besucher noch auf Kaffee und Kuchen im Clubheim hinweisen...“ – „Kalt...!“ – „...wir haben auch Rostwürste und Rollbraten...!“ – „Wärmer...!“ – „....und frisch Gezapftes....!“ – „Heiß! Endlich, ich han schun gedengt der kummd gar nimmeh uff de Pungd!“

Das rechtschaffen geschwächte Geburtstagskind Dominique Banza ging zur Pause in den Sommerurlaub, für ihn nach seiner Verletzung Marvin Löscher wieder an Bord. Nach Wiederbeginn standen auf einmal die Grün-Weißen tief hinten drin. Bischmisheim drängte, der SVG kaum noch offensiv umtriebig. Philipp Gales feuerte aus der Distanz mit schönem Bumms knapp daneben (55.).

Marvin Löscher legte sechzig Sekunden darauf eine tolle Aktion aufs Parkett, schnappte sich ganz hinten die Kugel und lief unaufhaltsam durch die halbe Bischmisheimer Truppe ehe er gehalten wurde. Victor Raab scheiterte an einer Fußabwehr des Torstehers (58.). Marvin Löscher stärkte sich für weitere Läufe mit einem Happen Rostwurst (59.). „Das do had noch e Hörnche Marv!“ Der Hinweis ohne Erwiderung. Auf dem Platz ein herzhaftes Gebolze.

„Die do kinne allen Ernschdes noch nid emols kaldes Bier! Als wemma es erschde mo hie wäre!“

Und wer war urplötzlich zur Stelle? Eric Fuhr erzielte nach einer Gersweiler Unachtsamkeit den Ausgleich (65.). Bereits im Hinspiel hatte er alle drei Treffer erzielt.

„Weiter! Mir spille genau so weiter!“ – „Jo Nimmi! Super Idee!“

Oberwasser auf einmal bei den Gastgebern. Lukas Gockel mit top eins gegen eins Klärungstat (67.).  Doch nur drei Minuten später war auch er machtlos. Und wer war erneut da? Eric Fuhr traf zur Führung für die Rehböcke (70.). Ein echter SVG-Versteher.

Wild die Anschlussaktion des SVG. Im Sechzehner der Heimelf ein heilloses Durcheinander, eine Serie von Torabschlüssen ging leider fehl. Dann scheiterte Alexander Tiepelt aus spitzem Winkel am Torwart (72.). Jede Menge Gelegenheiten, aber kein Ertrag in alter SVG Tradition.

Dann schepperte der Torpfosten! Alexander Tiepelt hatte wütend dagegen getreten nach der nächsten liegen gelassenen Torchance (79.). Doch die folgende Ecke fand Philipp Gales und dessen Kopfstoss den Weg zum Ausgleich in die Maschen (80.). „In der achtzigsten Minute gleichen die Altenkesseler Gäste aus Gersweiler ....!“ – „Was hanse dem dann gen?“

Mit einer putzigen kleinen Rudelbildung ging es schließlich weiter. Julian Holderried war seiner Standfestigkeit mit rustikaler Grätsche entledigt worden. Es ging bissig in die Schlussphase. „Had der Stadionsprecher grad ebbes vun Fassbier zu reduzierde Preise gesahd?“ – „Jo, kummen mid, is eh glei rum!“

Leider noch nicht. Die Grün-Weißen vertölpelten einen Abwehrversuch, Nils Burger sagte danke und traf zum Siegtor. Eine letzte, dicke Chance nach Yannick Schneiders Hereingabe köpfte Moritz Frank-Meuren denkbar knapp daneben. Das war es dann mit der Spielzeit 17/18 und Rang vier. Auf dem fünften Platz sortiert sich der SVG nun ein. Respektabel nach einer fieberkurvigen Saison und so manch Aussetzer und Patzer. Es wäre einiges mehr drin gewesen.

Nach der Partie hatte der scheidende Trainer Ralf König die Mannschaft noch ins Gersweiler Clubheim eingeladen. Er hatte eine schwere und in vielen Teilen sicher auch undankbare Aufgabe mit arg reisefreudigen und widerspenstigen Jungs. Alles Gute für ihn und danke für die geleistete Arbeit mit einer sehr respektablen Rückrunde!

abschied ralf 1
abschied ralf 2

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Denny Noor - Moritz Frank-Meuren – Dennis Peters – Felix Nimmrichter – Yannick Schneider – Julian Holderried – Philipp Gales – Dominique Banza (Marvin Löscher) – Alexander Tiepelt – Victor Raab

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

 

 

 

 

 

Aktive - nächstes Spiel

28. Spieltag 2022 23

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.