Sparkassenpokal Saar 2. Runde: SV Saarbrücken – SV Gersweiler 2:4 (1:2, 2:2) n.V.

Zuschauer: 80

Mit Ach und Krach in die nächste Runde

Der SV Gersweiler hat sich auch bei seinem ersten Pokalauftritt der Saison nicht mit Ruhm bekleckert. Beim tapferen A-Ligisten musste man auf dem herzallerliebsten Hartplatz der Folsterhöhe gar nachsitzen. Nach Ablauf der regulären Spielzeit stand lediglich ein mageres – und glückliches – 2:2 Unentschieden zu Buche. Hinten heraus erlahmten beim Gegner die Kräfte und der SVG hatte mit Daniel Dreßler den Mann für die entscheidenden Treffer an Bord geschmuggelt. 

Mit ausgedünnter Belegschaft war die Anhängerschaft des SVG am Abend auf der „Folster“ aufgekreuzt. Wie gewohnt wurde zunächst einmal notwendige Stärkung zugeführt, dann konnte man sich bestens gewappnet dem Auftritt der Mannschaft entspannt zuwenden. „Näkschd Johr steije ma am beschde ersch im Finale in! Do kinne ma bis dohin nid so vill Murks spille un die Jungs misse nid imma e Fludsch zieje, wenn se uff de Haddplatz misse!“ Ob die Idee auf fruchtbaren Boden fällt? Fraglich. 

Die Gersweiler Jungs starteten naturgemäß im Vorwärtsgang. Vielleicht ließ sich ja die Behäbigkeit und Schwerfälligkeit der ersten Ligaauftritte bei dieser Partie aus den Gliedern schütteln. Durchgeschüttelt wurde zunächst einmal ein Grün-Weißer. Dennis Peters wurde im Zweikampf eines Schuhs verlustig. Lustig (5.). Ansonsten noch Funkstille im Gersweiler Spiel. 

Vorne verstellten sich die Jungs einmal mehr selbst die Räume, hinten konnte sogar der A-Ligist frühzeitig durch forsche Konter für Gefahr sorgen. Es konnte einem mulmig werden. Nach knapp 10 Minuten strich ein erster Abschluss haarbreit am Kasten von Lukas Gockel vorbei. Der SVG hatte noch keine einzige Gelegenheit gehabt bis hierhin. Mexhid Kadrija servierte einen langen Einwurf (13.) den Victor Raab verarbeiten und auf Alexander Tiepelt weiterleiten konnte, humorlos schob dieser die Kugel mit der ersten sich bietenden Gelegenheit zur Führung ins Netz. Einzig positiv bisher: Die optimale Chancenverwertung. 

Sogleich konnten die Gäste nachlegen. Kaum drei Zeigerumdrehungen später war erneut Alexander Tiepelt zur Stelle und torjägerte Treffer Nummer zwei für seine Elf (16.). Scheinbar sollten die Dinge nun ihren Lauf nehmen. Effektiv zumindest war das bisher. 

Doch die zuletzt nicht gerade verwöhnten Kiebitze sollten sich täuschen. Es wurde nun zusehends unattraktiver, was bei einem bis dahin ziemlich unattraktiven Spiel durchaus bemerkenswert war. Denn statt sich mit Lust und Laune um ein flottes Offensivspiel mit Zug zum Tor zu bemühen wurde bräsig und ohne Esprit Fußball gespielt. 

Beim SV Saarbrücken nahm man das zur Kenntnis und setzte Nadelstiche. In der Abwehrzentrale versprang die Kugel, die Gastgeber hellwach und der Anschlusstreffer war zeitnah im Gersweiler Kasten eingetroffen (20.). 

Nach einer Freistoßhereingabe von Victor Raab konnte Kapitän Alexander Hank einen Kopfball im Tor unterbringen. Denkste! Abseits hatte der Schiedsrichter erkannt (23.). Es blieb beim denkbar knappen 2:1 für den SVG. 

Bereist über eine Halbe Stunde war von der Uhr. Der SVG hatte nichts mehr erwähnenswertes anzubieten gehabt, da durften sich die Getreuen am passable besiedelten Unterstand die Augen reiben. Dennis Peters klärte nach einer grobschlächtigen und eher grotesken Defensivaktion des SVG auf der Linie (31.). 

Kurz darauf hatte der Favorit mächtig Dusel. Nach einem einfachen langen Schlag war es ein Abseitspfiff, der einer weiteren fetten Möglichkeit des unterklassigen Gastgebers den Garaus machte. Da hatte nicht viel gefehlt, das Abwehrverhalten wie bei einem Gefahrgutalarm – alles blieb weg und auf angemessenem Sicherheitsabstand!

Jetzt wurde es mehr und mehr brenzlig. Nicht etwa der SVG setzte Akzente. Nein, die Heimelf beschwor ein um das andere Mal Gefahr herauf, hatte in der 40. Minute eine weitere dicke Chance, ließ auch diese ungenutzt. Die technischen Pannen beim Landeslisten häuften sich.

Aus einer vielversprechenden Freistoßposition macht der SVS dann nichts, setzte den Ball deutlich neben das Gehäuse. Pause. Der Fachterminus für das Spiel aus SVG-Sicht: Murks.

„Am 21. Okdowa spille ma geje de FC!“ - „Wer? Die Zwodd?“ - „Ei jo, wie sollen das sunnsch gehn?“

Nach Wiederbeginn änderte sich – nichts! Erwähnenswert allerdings das Engagement von Neuzugang Mexhid Kadrija, der immens laufbereit und umtriebig agierte, versuchte das Gersweiler Spiel zu beleben.

Ab Minute 50 wurde es herzhafter. Nicht das Spiel, die Verpflegung war es eh, nein, der Austausch rustikaler Nettigkeiten auf dem Feld. Nun ließ sich der SVG komplett das Spiel des Kontrahenten aufzwingen. Ein Beispiel: statt bei einem eher harmlosen Angriff des SVS spielerisch und kontrolliert zu klären wurde der Ball via kataklystischem Schlag zur Ecke bugsiert. Das sollte üble Folgen haben. Schlecht aus der Gefahrenzone befördert landete diese bei einem im Rückraum stehenden Saarbrücker Akteur, der mit einem Schuss aus der Drehung Lukas Gockel keine Chance ließ und zum Ausgleich vollstreckte (56.). Jetzt schlug es aber Dreizehn!

Aber: Die Anhängerschaft hat gelernt, dass es in Ordnung ist, wenn nicht immer alles in Ordnung ist. Dramaturgisch ließ es sich zudem gar nicht verhindern, dass es besser wurde und nicht bloß bei offensiven Fragmenten blieb. Also, keine Panik, man hatte ja optimale Plätze unmittelbar vor der Zapfsäule und direkt am Grill.

„Mei Cheffin had gesahd…!“  „Das de zeidisch häm kumme sollschd, schun klar! Mach mir mo e Curry un Fridde do hinne…un e Runde!“

Etwas mehr als eine Stunde war verronnen, da spielte Mexhid Kadrija einen feinen Pass zu Victor Raab, der leider zu lange brauchte, den Zeitpunkt abzuschließen verpasste. Auffällig war, dass sämtliche Stürmer auf einer Linie am Sechzehner klebten, somit die Räume in der Offensive komplett verdichteten und in der Rückwärtsbewegung nicht mitmachten, in Sachen Defensivverhalten somit entsprechend gigantische Abstände offerierten. Man machte es dem A-Ligisten zu leicht. 

„Das do geebbd am Enn noch e Valängerung!“ - „Jo, do wirre mier wohl abbaue!“ - „Wer? Mier odda die Jungs?“ - „Mier!“

Immerhin ein paar Halbchancen gab es nun zu notieren. Manuel Kiefer setzte sich solo durch, sein Schuss klar vorbei (71.), Alexander Tiepelts Kopfstoß verfehlte ebenso sein Ziel (73.). Was noch keiner wusste, die Entscheidung kam soeben ins Spiel, Daniel Dressler betrat das Feld der fussballerischen Ödnis (75.). Zunächst jedoch alles beim alten, der SVG wartete auf sein Erweckungserlebnis. 

Statt die offensichtlich müder werdenden Gastgeber nun massiv unter Druck zu setzen, offerierte man diesen arglos eine Riesenchance. Nahezu unbedrängt durfte ein Stürmer auf Lukas Gockel zulaufen, wurde seines Standes entledigt plumpste tüchtig hin und - der fällige Pfiff blieb aus (84.). Da hatten die Grün-Weißen aber mal mächtig Dusel gehabt. 

Tatsächlich hatte die Heimelf noch eine weitere, sogar gut heraus gespielte Einschuss Möglichkeit (87.). Im Rückraum rutschte einem SVSler die Kugel jedoch über den Schlappen, er war erneut gänzlich unbetreut geblieben. 

„Will der nid hemm?“ durfte derweil gemutmaßt werden. Der Schiedsrichter kündigte sieben Minuten Nachspielzeit an. Mehr als eine verunglückte Flanke von Victor Raab, die auf der Latte landete und einen Schuss von Tim Lesemeister der in den Handschuhen des Torhüters verendete war aber nicht mehr drin. Also durfte der Hartplatzausflug noch ein Weilchen länger genossen werden als angemessene Belohnung. 

„So e Mist. Mit da Valängerung han ich nid gerechend, ich han nur die Sunnebrill debei!“ - „Dann geh die anna holle, bis zum Elferschieße bischde nommo do!“ Etwas verhalten der Optimismus bei den  Himmelfahrt Einläutern.  

Eindeutig auf dem Zahnfleisch kam der SV Saarbrücken nun daher, mit Krämpfen mussten sich einige Akteure behandeln lassen. Der SVG aber zunächst weiter ungefährlich und wenig bravourös. Den Gastgebern war dies schon eher zu attestieren, kämpferisch boten sie Paroli wie es nur ging. Kurz vor dem Seitenwechsel dann aber die Erlösung, bezeichnender Weise nach einer Standardsituation. Daniel Dreßler war mit dem Kopf zur Stelle, nickte zur Führung ein (105.). 

Da hatte einer Spaß. Kaum waren zum letzten Mal die Seiten gewechselt, da machte erneut Daniel Dreßler einen Strich unter die Angelegenheit, war wieder mit dem Kopf für den Endstand von 4:2 für den SVG zuständig (108.). 

Dem entkräfteten SVS war damit der Zahn gezogen. Den Gersweiler Jungs boten sich nun noch weitere Möglichkeiten, es blieb aber beim alles in allem durchaus schmeichelhaften Sieg, denn auch über eine Niederlage in der regulären Spielzeit hätte sich keiner wundern oder gar beschweren dürfen. Zu dürftig das Dargebotene. Doch reiht man sich damit in eine ganze Reihe weiterer Landesligisten ein, die ebenfalls nicht wirklich spektakuläre Ergebnisse in dieser für sie ersten Pokalrunde zu Werke gebracht haben.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 19. August um 15 Uhr beim SV Karlsbrunn

SV Gersweiler

Lukas Gockel - Sebastian Huwig - Marvin Löscher - Yannick Schneider - Manuel Kiefer  (Moritz Frank-Meuren) - Alexander Hank (Daniel Dreßler) - Dennis Peters - Mexhid Kadrija - Tim Lesmeister - Alexander Tiepelt (Taha Eren Yildiz) - Victor Raab 

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

Aktive - nächstes Spiel

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