Landesliga Süd: SV Gersweiler – SC Blies 2:1 (0:1)

Zuschauer: 200

Dramatisch zum Kirmessieg

Eine schwere Geburt war das. Gegen sich hartnäckig wehrende Gäste aus dem Biosphärenreservat musste sich der SVG gewaltig nach der Decke strecken. Jens Albrecht sorgte schließlich mit einer Energieleistung für den umjubelten Siegtreffer kurz vor Tore Schluss. Mit dem überragend haltenden Benny Lichter zeichneten damit ausgerechnet die beiden designierten Gersweiler Kirmespräsis für den Sieg verantwortlich.

„Wer issen do im Door, de Kirwepräsi?“ - „Ei jo Manne, desweje issa jo de Präsi!“ Bereits vor dem Spiel deutete sich an wer einer der Hauptprotagonisten dieses denkwürdigen Kirmessonntags werden sollte. Von Kirmeseuphorie allerdings im Gersweiler Spiel zunächst noch gar nichts zu sehen. Sehr behäbig lief die Partie an, man schob die Kugel hin und her, hatte nach vorne keine Ideen. Hinten patzte dann allerdings die Defensive, ein Blies-Stürmer ging auf und davon auf Benny Lichter zu, der dessen Schuss mit großartiger Parade um den Pfosten lenken konnte (9.). Auch die resultierende Ecke verschliefen die heimatlichen Akrobaten, doch die Gäste machten zum Glück nichts aus ihrer Kopfballgelegenheit.

Etwas Ernüchterung war bei den Frühschopplern am Stehtisch eingekehrt. Die Stimmung dort zwischenzeitlich wie in einer gut gelüfteten Aussegnungshalle. Doch das sollte sich alles noch ändern. Hier lief schließlich erst die Anfangsphase. Jens Albrecht verlängerte einen Einwurf von Fabio Jastram, hinter dem Tor landete der Ball allerdings (14.). Mehr ging offensiv noch nicht. Hinten konnten sich die Grün-Weißen dann erneut auf ihren Schlussmann verlassen, Benny Lichter parierte erneut super, zuvor war der SC Blies wieder einmal unzureichend gestört worden (15.).

In ungewohnter Position auf der Außenbahn fand sich dann Jens Albrecht wieder, allerdings konnte er die Situation optimal lösen und servierte eine beinahe perfekte Flanke für Mexhid Kadrija, die der Torwart gerade noch vor diesem schnappen konnte (18.). Es wurde nun etwas besser, weil zwingender. Daniel Reinhardt legte für Jens Albrecht vor, der jedoch nicht richtig hinter die Kugel kam, dicke Chance vertan (20.).

Auf der Gegenseite beförderte Benny Lichter mit energischer Faustabwehr den Ball aus dem Strafraum. Viel zu einfach kamen die Gäste in die gefährliche Zone mit simplen langen Schlägen zumeist. Verbessert zeigte sich der SVG bei den weiten Einwürfen von Fabio Jastram. Alexander Hank verlängerte einen solchen gut, doch im Rückraum wurde fleißig gepennt. Ab die Post ging es dann beim SC Blies, Jonas Richter legte nach zackigem Konter den Ei ins Gersweiler Nest. Keine Chance diesmal für Benny Lichter (26.). Wenngleich mit simplen Mitteln, machten es die Gäste bis dahin gut. Verschoben aufmerksam und stellten dem SVG die Lauf- und Passwege zu.

Nach knapp einer Halben Stunde schien plötzlich die Kirmes in Gefahr. Keine Gefahr immerhin am Spielfeldrand. Hier wurde unbeirrt weiter auf hohem Niveau agiert.

Mexhid Kadrija setzte sich gut durch und brachte einen eigentlich fast optimalen Ball vors Tor, viel zu passiv jedoch seine Mitstreiter, keiner ging zum Ball (31.). Mit einer brauchbaren Direktabnahme verfehlte Victor Raab schließlich um etwa einen Meter das Tor (34.). Den Gegenzug verschnarchten die Jungs dann wieder im Kollektiv, beinahe hätte es hier wieder gerappelt. Nun wurde auch noch eifrig gezankt auf dem Platz. Es kam Dampf auf den Kessel.

Der Frust entlud sich einstweilen in derber geführten Zweikämpfen. Auch die Gäste hatten hier ein Wörtchen mitzureden. Zünftig wurden Nettigkeiten ausgetauscht. Die Spielführung allerdings durchaus chaotisch in dieser Phase kurz vor der Pause. Daniel Reinhardt bemühte sich immer mehr um die Steuerung der Gersweiler Aktionen, schnappte sich Bälle und wurde bei einem schmissigen Solo herzhaft umgesemmelt. Gelb die Belohnung für einen Gästeakteur (43.). Der Freistoß von Victor Raab fand schließlich wieder zu Daniel Reinhardt, dessen Schuss jedoch fehl ging (44.).

Mit einem verdienten Rückstand ging der SVG in die Pause. Es konnte nur besser werden. Wurde es dann auch.

Der SVG war im zweiten Abschnitt sogleich präsenter und aktiver. Jens Albrecht kam mit dem Kopf an eine lange Hereingabe, bekam nicht genügend Druck hinter den Ball (47.). Eine gut getretene Ecke von Victor Raab ließen sowohl Torsten Büchel, als auch Jens Albrecht verstreichen (48.). Man näherte sich an.

Aus spitzem Winkel verzog Mexhid Kadrija nach gutem Lauf knapp (50.). Ein Freistoß von Victor Raab aus dem Halbfeld segelte vielversprechend in den Strafraum, doch keiner ging entschlossen hin, die Gäste klärten (55.).

Etliche Standards blieben nun auf SVG Seite ungenutzt, da agierte man unzureichend. Gleich vier oder fünf Mann brachten es in der 67. Minute fertig am Ball vorbei zu treten oder diesen an sich vorbeisegeln zu lassen. Zu allem Überfluss hätten sich die Jungs dann auch noch fast den zweiten Treffer eingefangen. Mit klasse Reaktion klärte nach einem Gästeangriff zunächst erneut Benny Lichter, der zweite Versuch landete bei Dennis Peters. Glück gehabt, das wäre es gewesen (70.).

Der Kapitän war es dann, der irgendwie nach einem hübschen Strafraumgestochere die Füße an die Pille bekam und den Ball via Innenpfosten ins Tor schuchelte. Der mittlerweile hochverdiente Ausgleich (73.). „Oh weh, de Hanky! Das kann moije ins Au gehje!“

Doch der SVG wollte den Sieg, ging vorne drauf. Allerdings unzureichend, prompt latschten die Gersweiler Hallodris in einen um ein Haar fatalen Konter, Torsten Büchel klärte mit phantastischer Grätsche (74.).

Ganz stark war der Freistoß von Victor Raab in der 77. Minute. Am Lattenkreuz schepperte es. Pech gehabt. Dann lag der Ball im Tor der Gäste, doch der miserabel pfeifende Schiedsrichter verwehrte dem Tor von Alexander Tiepelt die Anerkennung, hatte auf Abseits erkannt (79.). Klare Fehlentscheidung und eindeutig zu beobachten. Dem Gegenzug entsprang ein wilder Tumult nebst zünftiger Rudelbildung. Jetzt war endlich richtig Leben in der Bude. Richtig lebendig wurde es nach dem nächsten Auftritt des Unparteiischen. Auf und davon war der SVG gen Tor, bekam jedoch den Vorteil nicht. Eine absurde Aktion und entsprechend wilde Proteste ((83.).

„Wie de Kehdira is raus? Wo hamma dann denne her?“ - „Vun Juve Manne!“ Nicht jeder war auf dem aktuellen Stand der Dinge im Waldstadion.

Bereits die 87. Spielminute lief, da war es endlich soweit. Der „Ali“ war es, setzte sich nach einem langen Ball durch, wurde fast abgelaufen und grätschte den Ball mit einem Miro-Klose-Gedächtnis-Spreizschritt in die Maschen. Ein Mann wie eine Mikrowelle. Wenn man den richtigen Knopf drückt ist die Sache in wenigen Sekunden durch. Riesenjubel natürlich, der so wichtige Sieg nun zum greifen nahe. Bange Minuten waren noch zu überstehen. Vom Anstoß weg kamen die Gäste erneut zu einer großen Gelegenheit, machten nichts daraus. Alexander Tiepelt ließ eine letzte SVG-Chance ungenutzt. Schluß! Der Rest war Kirmes. Man kam nun nicht mehr um die nächst Runde herum, obwohl sich mancher wand wie Flussaale beim Ablaichen.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 02. September um 15 Uhr auf den Saarwiesen gegen Sportfreunde Burbach

SV Gersweiler:

Benny Lichter – Jens Albrecht – Torsten Büchel – Marvin Löscher – Fabio Jastram – Dennis Peters – Alexander Hank – Manuel Kiefer (Alexander Tiepelt) – Mexhid Kadrija (Tim Lesmeister)– Daniel Reinhardt – Victor Raab (Moritz Frank-Meuren)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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