Saarlandpokal 3. Runde: SV Gersweiler – FC Riegelsberg 2:3 (2:1)

Zuschauer: 80

Ausgeschieden ohne Not

Es wäre deutlich mehr drin gewesen. Gegen einen keineswegs übermächtigen Kontrahenten aus Riegelsberg rief der SVG vor allem in Abschnitt zwei viel zu wenig von seinem fraglos vorhandenen Potential ab. So blieb vieles Einzelaktionen und simplen weiten Schlägen überlassen, die Gäste spielten es trotz ihrer Jugend kompakter und zielstrebiger zu Ende, gewannen letzten Endes verdient bei den Grün-Weißen, die viel mehr zu leisten im Stande sind. Im Defensivverhalten liegt zudem so manches sehr im Argen.

Beim SVG musste Verletzung bedingt auf der einen oder anderen Position umgestellt werden. Doch der Kader gibt das allemal her, es war eine starke Mannschaft am Start, die das Zeug hatte den Klassen höheren Gästen aus Riegelsberg das Leben schwer zu machen.

Ein paar Wolkenberge verhießen derweil noch etwas Unheil, gerade war im Nachbarort ein Gewitter runter gegangen: „Super Wedda heid, scheen heid owend!“ – „Jo klar, bei mir is grad de Blitz ingeschlah!“ – „Muschde hald umzieje!“

In Gersweiler waren zu Spielbeginn sämtliche Plätze auf den sechs neuen Sitzbänken ausverkauft. Auf den Stehplätzen hingegen reichlich Freiraum, es war ein kleiner Kreis Getreuer, die sich den Pokalkick unter der Woche vergegenwärtigten. Immerhin lief die Bude pünktlich zum Feierabend ordentlich heiß, Werner durfte die Hände rund gehen lassen.

Mit manch Fehlpass starteten die Kontrahenten in die Begegnung. Nach dem Steckrübenacker vom vergangenen Sonntag konnte der Platz eher nicht zur Rechtfertigung herhalten. Riegelsberg hatte den ersten Torabschluss zu verzeichnen (5.), Lukas Gockel war sicher zur Stelle. Im Gegenzug bekam der SVG einen Einwurf zu gesprochen, der von Alexander Hank verlängert bei Namensvetter Tiepelt landete, dessen Kopfball zu unpräzise war und kein Problem für den Gästetorwart.

Gerade konnte man den Eindruck nicht so recht verdrängen, dass der Partie eine Portion Fußball gut täte, da spielte die Heimelf diesen sehr respektabel. Über mehrere Stationen ging es gegen weit aufgerückte Gäste zügig und mit klaren Passfolgen nach vorne. Tim Lesmeister musste bloß noch den Schlappen hinhalten, die Führung für den SVG (9.).

Doch sogleich folgte der Dämpfer auf den frühen Glücksmoment. Viel zu lethargisch und ohne Druck auf die Gegner auszuüben ließ man diese gleich in Serie im Strafraum draufhalten. Zweimal war Lukas Gockel in höchster Not zur Stelle, konnte zunächst zur Ecke klären (11.). Diese segelte von diversen Gersweiler Augenpaaren interessiert beäugt durch den Strafraum und fand den Kopf von Tobias Rupp, der sich artig mit dem Ausgleich bedankte (12.).

Nicht nur der SVG auf dem falschen Fuß erwischt, auch Konzertgänger hatten unschöne Erfahrungen gemacht, war vom wenige Meter entfernten Bierstand zu vernehmen: „Die Wuch hads mich rischisch schlimm vawidschd! Ma han misse Krombacher dringe!“

Unterdessen hätte es beinahe den SVG erwischt. Riegelsberg verzog denkbar knapp, in aller Ruhe durften sich die Gäste durchspielen nach knapp einer Viertelstunde. Sie bekamen nun deutlich Oberwasser fürs Erste.

„Ware ma beim Roland Kaiser und es had....!“ – „Ma wisse schun Wumms! Krombacher! Das kann da hie nid passiere, ma sin Nestle freie Zone!“

Lukas Gockel wurde von seinen Kameraden der Defensivabteilung in dieser Phase tüchtig auf Trab gehalten mit einigen unmotivierten Rückpässen und diversen anderen defensiven Merkwürdigkeiten. Die Fehlerzahl zu hoch, man verlor zwischenzeitlich den Zugriff auf die Partei, geriet ins Trudeln.

In solchen Momenten ist immer noch die beste Lösung – in allen anderen Momenten im übrigen ebenso – ein eigenes Tor zu erzielen. Gesagt, getan. Alexandern Tiepelt ging unwiderstehlich auf und davon und schloss alleine vor dem Torhüter souverän zur erneuten Gersweiler Führung ab (24.). Auch Riegelsberg hatte in der Defensive so manche Freundlichkeit im Angebot.

Am Rand wurde in Anbetracht der widrigen Lichtverhältnisse beim Fluchtlichtkick eine alte Baustelle neu aufgemacht: „Wemma wirklich do unne stehn solle, do missde ma uns awwa mo e Seilbahn baue. Vielleichd rufe ma mo de Archideggd vun de Zuchspitzbahn ohn!“ – „Do kann der sich awwa dabba mo was infalle lasse. Das muss uff Anhieb klappe sunsch hugge ma uffem Druggne. Das mach ich nur ähmo mid!“

Alexander Hanks Kopfball nach einer Lesmeister Ecke klatschte an den Außenpfosten (27.). Die Gersweiler Jungs schienen sich nun von ihrer Durststrecke zu berappeln. Tim Lesmeister ließ einen ordentlichen Freistoß aus der Distanz folgen, doch der Riegelsberger Gralshüter aufmerksam zur Stelle (29.).

Gerade wurde über Entzugserscheinungen und Schlafstörungen nach der Kirmes philosophiert, da wurde ein neues Thema angerissen: „Ich war geschda Blud spende!“ – „Un, had de Empfänga jetz Drehschwindel?“

Bis zur Pause geschah nur noch wenig erwähnenswertes, einzig Moritz Frank-Meuren, der eine sehr gute Partie machte, musste sich noch einem Schuss der Gäste entgegenstellen und diesen im Strafraum blocken. Dann war Halbzeit.

Hellwach schien der SVG wieder auf dem Platz zu stehen, hatte sogleich einen Eckball nebst daraus resultierender Halbchance, die der Torwart bereinigte (46.). Riegelsberg meldete sich mit zwei Freistößen zur Stelle, vermurkste beide jedoch tüchtig ins Nirgendwo (48., 51.). Die Gersweiler Jungs holten sich auch in der Folge viel zu viele größten Teils durchaus vermeidbare Standards rund um ihren Strafraum ab, kamen selbst zunächst immer seltener hinten raus. Mexhid Kadrija versuchte es bei einem Konter pfiffig aus gut 35 Metern, konnte den aufmerksamen Torsteher aber nicht überrumpeln.

Auch die Gäste irrlichterten für eine Weile gehörig herum, doch der SVG konnte sich das nicht zu nutzen machen. Im Gegenteil, Moritz Frank-Meuren musste in der 64. Minute schlimmeres verhindern und im letzten Augenblick klären. Das Gersweiler Spiel irgendwie hibbelig – wie bei einem Wimmelbild etwa. Die Raumaufteilung bisweilen zerfasert und seltsam unausgewogen. Mit Einzelaktionen und Dribblings, die meistens in einem Riegelsberger Pulk endeten, versuchte man es. Lange Schläge und Diagonalbälle kamen nicht an oder wurden von den Gästen geklärt.

Der Ausgleich fiel dann eher aus heiterem Himmel und entsprang einer zunächst harmlos scheinenden Situation. Unbedrängt durfte Riegelsberg flanken, ebenso unbedrängt konnte Kevin Bellmann den Ausgleich herstellen (69.). Albern solche Gegentreffer.

Einen kurzen Schreckmoment hatten die Grün-Weißen zu überstehen. Moritz Frank-Meuren war über einen eigenen Mann übel zu Boden gegangen und auf der Schulter gelandet. Nix passiert, es konnte weiter gehen (72.). Das Spiel ziemlich wild nun, ohne echte Kontrolle und mit weit offenen Räumen. Eines solchen bediente sich der FCR dann auch anstandslos. Bei eigenem Angriff verlor der SVG die Kugel, Kevin Bellmann wurde frei gespielt und durfte sich in aller Ruhe die Ecke aussuchen, brachte seine Mannschaft in Front (78.).

Wütend die Reaktion der Heimelf, noch blieb Zeit. Mit einer vielversprechenden Einzelaktion scheiterte Alexander Tiepelt am Torwart (80.), erzwang zwei Minuten später eine Ecke, die aber nichts einbrachte. Die noch beste Gelegenheit der Schlussminuten sahen die Beobachter in der 88. Minute, als endlich mal wieder zügig und dynamisch nach vorne gespielt wurde und eine scharfe Hereingabe von Alexander Tiepelt um Zentimeter von Jens Albrecht verpasst wurde. Im Gegenzug musste Moritz Frank-Meuren den Ball von der eigenen Linie kratzen.

Der Rest zu zappelig und nur noch mit hohen Schlägen. Das war´s für dieses Jahr in Sachen Pokal. Da wäre mehr zu machen gewesen. Schwamm drüber, nun stehen die eigentlich wichtigen Spiele auf dem Zettel in denen es dann gilt.

Nächstes Spiel: Mittwoch, den 12. September um 19:30 Uhr gegen FC Kleinblittersdorf

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Jens Albrecht – Moritz Frank-Meuren – Manuel Kiefer  – Denny Noor (Marvin Löscher) – Alexander Hank – Daniel Dreßler (Yannick Schneider) – Mexhid Kardrija – Daniel Reinhardt – Alexander Tiepelt – Tim Lesmeister

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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