Landesliga Süd: SV Gersweiler – SV Geislautern 7:1 (3:0)

Zuschauer: 150

SV Gersweiler mit einem ersten Ausrufezeichen

Damit hatte sicher keiner gerechnet nach den bisher doch arg durchwachsenen und überschaubaren Leistungen im noch jungen Saisonverlauf. Mit dem SV Geislautern wurde immerhin der bisherige Tabellenzweite im Waldstadion vorstellig, der einen starken Start hingelegt hatte. Die Gersweiler Jungs jedoch von Anfang an Herr im Haus und mit einer sehr ansehnlichen und präsenten Vorstellung. Auch in der Höhe war der Sieg letztendlich verdient.

Die Welt ist voller Rätsel: - Gibt es das Ungeheuer von Loch Ness? Wann öffnet der Berliner Flughafen? Wann spielt der SVG konstant? Noch hatten die Grün-Weißen keinen Roten Faden entrollt, waren bisher deutlich unter ihren Möglichkeiten geblieben und hatten nur in homöopathischen Dosen ihr fraglos vorhandenes Potential abgerufen. Nun kam ausgerechnet der andere SVG ins Waldstadion. Geislautern hatte einen gelungenen Saisonstart zu verzeichnen. Der heimische SVG nach der Enttäuschung von Mittwoch gegen bärenstarke Kleinblittersdorfer bereits unter Zugzwang.

Unbeeindruckt von der Konstellation spielte die Heimelf frisch drauf los, hatte viel mehr Bewegung und Laufbereitschaft in ihren Reihen als zuletzt. Mexhid Kadrija hätte schon in der fünften Minute um ein Haar die Führung erzielt. Am Lattenkreuz landete sein Schuss nach starkem Sololauf, den Nachschuss konnte Daniel Reinhardt nicht im Kasten unterbringen.

Insgesamt sehr dynamisch dieses Landesligaspiel in der Anfangsviertelstunde. Auch die Gäste waren zu diesem Zeitpunkt noch drin im Geschehen und mischten mit. Victor Raab kam nach einem klasse Angriff des SVG ans Leder und setzte aus etwas spitzem Winkel den Ball genau auf den Torwart (15.). Daniel Reinhardt war hier völlig frei gewesen.

Aus Sicht der Gäste eine äußerst unglückliche Aktion in der 18. Spielminute. Deren Kapitän Tobias Klinkmüller verletzte sich bei einem etwas tapsigen Foul selbst und musste vom Feld. Den Freistoß hämmerte Victor Raab nahezu perfekt an die Unterkante der Latte, von wo der Ball hinter der Linie auftitschte, in den Augen des umsichtigen Spielleiters jedoch keine Anerkennung fand. Aus seiner Position sicherlich auch schwer zu erkennen. Am Biertisch hatte den jeder drin gesehen, dort entgeht so etwas niemals den immerzu wachen Blicken. „Das do muschde doch siehn!“ - „Saschd grad Du! All Gebodd haschde die Brill irjendwo vagess un krischd nix mid!“

Dann war Jens Albrecht nach tollem Schnittstellenpass von Daniel Reinhardt auf und davon, wurde Abseits zurückgepfiffen (24.). Der SVG fuhr ganz schön Schlitten mit der Gästedeckung, die gehörig mit einem schier unvermeidlich scheinenden Gegentreffer flirtete.

Mexhid Kadrija kam einen Schritt zu spät bei einer tollen Hereingabe des sehr eifrig und umtriebig agierenden Julian Holderried (28.). Die beiden hielten die Abwehr der Gäste des öfteren ordentlich auf Trab. Jens Albrecht wurde schließlich von zwei Geislauterer Akteuren nach schöner Flanke von Marvin Löscher entscheidend gestört, war zum Einköpfen bereit gewesen.

Druckvoll der SVG, die Gäste kamen von einer Verlegenheit in die nächste. Gersweiler spielte variabel und mit guten Ballstafetten, auch die Abstände der einzelnen Mannschaftsteile im Gegensatz zu den vorhergehenden Spielen deutlich verkürzt. Wieder kam Jens Albrecht in ordentliche, etwas schräge Position und hätte womöglich besser den gut stehenden Alexander Hank bedient. Sein Schuss wurde Beute des besten Akteurs der Warndtelf, des Handschuhmanns (31.)., Doch urplötzlich blieb der SVG im Umschaltspiel einmal säumig, um ein Haar wäre ein durchgeeilter Stürmer in top Position geraten, Moritz Frank-Meuren konnte aufmerksam klären.

Die Mahnwache am Buffet kurz aufgeschreckt, doch der SVG spielte weiter nach vorne, hatte diesen Ausrutscher schnell hinter sich gelassen. Im weiteren Verlauf fielen die Gästestürmer weitestgehend dadurch auf, dass sie nicht auffielen.

Noch hielt das Abwehrbollwerk, das die Gäste inzwischen errichtet hatten. Victor Raab und Jens Albrecht kamen nicht ran an eine weitere Hereingabe von Mexhid Kadrija (33.), Daniel Reinhardt vernaschte drei Gegenspieler, blieb dann mit seinem zu mittig platzierten Schuss am Torhüter kleben (35.).

Bärenstark und mit hohem Tempo wurde der Angriff in der 37. Minute vorgetragen. Jens Albrecht hatte Julian Holderried frei gespielt, der genau im richtigen Moment für Mexhid „Meggi“ Kadrija querlegte. Dieser beförderte das Spielgerät problemlos zur Führung über die Linie.

Ohne lange zu fackeln legte Spielertrainer Jens Albrecht gleich darauf nach, drosch humorlos nach feinem Zuspiel des kaum zu stoppenden Mexhid Kadrija in die Maschen (42.). Immer besser kamen die Grün-Weißen in Schwung, entwickelten Spielfreude und hatten gute Abläufe.

Vor der Pause noch sorgte Daniel Reinhardt nach einem weiteren hervorragenden Angriff für das 3:0 und einen beruhigenden Halbzeitvorsprung gegen den bisherigen Tabellenzweiten. Richtig beruhigend allerdings sind solche Vorsprünge erst, wenn noch weitere Treffer folgen, wie man seit jenen unseligen Minuten gegen Kandil weiß.

„Ich hann käh Empfang hie!“ - „Was willsche dann wisse?“ - „Wie spille dann die Köllna?“ - „Ich han ach käh Empfang…!“

Tatsächlich machte die Herangehensweise des SVG in Hälfte zwei zunächst einmal etwas stutzig. Nachlässig und ohne die Körperspannung der ersten fünfundvierzig Minuten war man aus den Kabinen gekommen. War man das überhaupt? Geislautern durfte sich nun umtun, der SVG stümperte für eine Weile fröhlich umher. Gerade eine Minute lief die Partie wieder, da hatten die Jungs aus dem Warndt eine erste Gelegenheit, vergaben allerdings kläglich. Ein paar pfiffige Fehlpässe manövrierten die grün-weißen Halodries durch die eigene Defensive, Lukas Gockel wurde auch miteinbezogen in diese arglosen Umtriebe.

Auf der Gegenseite hatte zunächst nur Julian Holderried eine Gelegenheit, legte einen Schlenzer neben das Tor (53.). Das Umschaltspiel gestaltete sich gefährlich, Marvin Löschers Klärungsversuch landete unglücklich im eigenen Kasten. Sollte sich kandileskes zutragen?

Weitere groteske Minuten lang schien es den Anschein zu machen. Doch es war nur ein kurzer Ausflug in den nuklearen Gersweiler Fußballwinter, wenig später schien wieder die Sonne im Spiel des SVG. Foulelfmeter. Victor Raab hatte sich durchgesetzt und war klar gelegt worden.

Mexhid Kadrija schnappte sich den Ball und vollstreckte routiniert zum 4:1 (56.).

Am Biertisch war man zuvor schon ganz wuschig geworden. Nun war man einigermaßen beruhigt, zumal der SVG sich deutlich geläutert zeigte in der Folge. Auch das ist eine neue Qualität. Kurz geschüttelt und dann wieder ordnungsgemäß weiter gemacht.

In fröhlicher werdender Runde vor der Bude war man auch dort vorübergehend säumig und verpasste en gros und nahezu geschlossen den kolportierten Kopfballtreffer von Jens Albrecht, der diesem in der 62. Minute gelang.

Doch auch Lukas Gockel blieb nicht gänzlich beschäftigungslos, durfte eine Kopfballbogenlampe aus dem Winkel kratzen eine Minute später. Im Großen und Ganzen war die Spannung nun raus, die Heimelf hatte alles im Griff und die Gäste zu schwach an diesem Tag. Tim Lesmeister hatte dann aber noch was fürs Auge parat. Fast von der Seitenlinie zirkelte er einen Freistoß hoch oben ins lange Eck. Das Tor des Tages (71.)!

Etwas angefressen die Jungs aus dem Warndt danach. Julian Holderried der Leidtragende, wurde einigermaßen derb umgenietet Höhe Mittellinie. Doch dabei blieb es dann, das Spiel insgesamt fair ansonsten.

Die verbleibenden Minuten liefen etwa nach dem Motto „Ein Abpfiff würde dem Spiel gut tun“ ab. Der SVG hatte das Tempo nachvollziehbarer Weise deutlich reduziert, die Gäste waren nur noch auf Schadensbegrenzung aus. Einer ging aber noch, Torjäger Alexander „Mexico“ Tiepelt war da wo man ihn brauchte und traf zum Endstand von 7:1 nach einer in weiten Teilen überzeugenden Partie der Grün-Weißen.

Insgesamt hatten die Gersweiler Gegner derart vielen Gegentreffer geschluckt an diesem Tag, dass sie sicher um einige Pfunde schwerer den bitteren Heimweg antraten. Aus Sicht des SVG kann man sagen, dies sind die Situationen, da werden die Gänse fett.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 23. September um 15 Uhr an der längsten Theke der Landesliga auf der Hermann-Röchling-Höhe

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Moritz Frank-Meuren (Yannick Schneider) – Marvin Löscher – Jens Albrecht (Alexander Tiepelt) – Denny Noor – Julian Holderried – Dennis Peters – Alexander Hank – Victor Raab – Mexhid Kadrija – Daniel Reinhardt (Tim Lesmeister)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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