Landesliga Süd: SV Hermann-Röchling-Höhe – SV Gersweiler 1:5 (0:2)

Zuschauer: 80

„Stürmischer“ Sieg auf der „Bouser-Höhe“

Beim überraschend gut in die Saison gestarteten letztjährigen Abstiegskandidaten kam der immer stärker werdende SVG zu einem sportlich nie gefährdeten deutlichen Erfolg. Einzig „Fabienne“, das garstige Sturmtief, hätte den Sieg hinten heraus noch in Gefahr bringen können. Doch auch dieses verursachte keinen Schaden mehr. Lediglich pitschnasse Füße holten sich sämtliche Gersweiler Nestflüchtlinge.

fabienne

Vor einer schwierigen Auswärtspartie wähnte sich der SVG beim SV Hermann-Röchling-Höhe. Dieser war mit zum Teil sehr respektablen Ergebnissen in die Runde gestartet. Zudem fand die Partie bei ziemlich unwägbaren Bedingungen statt. Der Sturm nahm mehr und mehr zu und sollte zum Ende der neunzig Minuten fast noch echte Probleme bereiten.

„Mei Schuh sin aweil schun faschd nass, das do Wedda brach doch kähna!“ - „Her uff se jammere, rech die Leid nid uff und geh Bier holle!“ Bei der Forschungsgruppe Gerstensaft waren an diesem Sonntag ungewöhnlich weite Wege zu bestreiten. Die heißersehnte längste Theke triefte vor Regen, der Sturm rüttelte an Flaschen und deren Haltern, die ausnahmsweise Höhe Mittellinie die Ränge dekorierten. Das einzige Dach ihr spärlich Unterschlupf.

Intensiv ging das Spiel los. Der wieder auf einigen Positionen veränderte SVG gab die Marschrichtung vor, ging vorne drauf und spielte offensiv. Doch außer zwei Eckbällen ergaben sich keine Optionen zunächst, diese Standards noch nicht präzise zudem. Die Gastgeber einzig defensiv orientiert zu Beginn. „Die hann jo all de gleiche Name uffem Triggo!“ - „Jo Manne! Das is jo ach de Vaeinsname!“

Jens Albrecht stand einmal mehr an der richtigen Stelle in der neunten Minute, brachte einen Lattenabpraller dort unter wo es dem Gegner am wenigsten gefällt. Der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Die energischen – und angebrachten – Proteste des SVG naturgemäß ergebnislos.

Victor Raab, der eine richtig gut Partie abliefern sollte und überaus beweglich und präsent war, flankte ordentlich vor den Kasten, Jens Albrecht kam nicht richtig dran an den Ball, wurde gut gestellt (13.). Nur eine Minute später die beiden gleichen Protagonisten, hier konnte sich der Gersweiler Spielertrainer leider nicht so recht entscheiden mit welchem Körperteil er denn nun die Führung erzielen soll nach gutem Flugball aus dem Halbfeld. Chance vertan damit.

„De HSV leid dehemm null fünf hinne geje Rejensbursch!“ - „Endlich Normalform! Had ähna die Numma vum Ziege?“

Mit dem Wind im Rücken war der SVG deutlich überlegen, bloß ein Tor wollte noch nicht fallen. Viele offensive Standards standen zu Buche, lediglich machte keiner was daraus bisher. Den Rückenwind nutzend erweiterten derweil die Veteranen ihr „Speckdrum“, obwohl man die exzellente Kulinarikabteilung des ebenfalls auf der Bouser-Höhe ansässigen FC Kandil schmerzlich vermisste. Für Köfte gehen Grün-Weiße Fangruppen durch Wind und Wetter.

Nicht in den Griff bekam die Gästedefensive Victor Raab. Wieder war er über rechts durchgekommen, sein feiner Diagonalball fand akkurat zu Alexander Tiepelt der kompromisslos auf Führung für den SVG stellte (21.). Schöner Treffer.

Eine nächste fette Gelegenheit ergab sich Jens Albrecht nach tollem Einsatz und schöner Vorlag von Alexander Tiepelt, allerdings blieb er am Pfosten des sperrangelweit offenen Tores kleben (26.). „Der missd uns fier so Dinga imma e Kaschde bezahle de Lang!“ - „Besser er bezahld die fier sei Doore!“

Mit einer geschickt eingefädelten und ziemlich lässig durch kombinierten Freistoß Variante kam der SVG fast zum Abschluss (27.). Abseits sah der Spielleiter hier. Na ja…

Eingelullt von der eigenen Überlegenheit und dem bis dahin im Bewegungsablauf einer verendenten Qualle daherkommenden Angriffsspiel der Gastgeber, hätten sich die Grün-Weißen dann um ein Haar den Ausgleich gefangen. An eine allererste Hereingabe wäre fast ein völlig allein gelassener Stürmer geraten (33.). Einen feuchten Kehricht hatte man sich um diesen gekümmert.

Wieder wachgerüttelt setzte der SVG seinerseits Akzente. Alexander Tiepelt mit einem unwiderstehlichen Lauf und gutem Querpass, im letzten Moment konnten die Gastgeber vor Jens Albrecht stören, der permanent für Gefahr sorgte, immer parat stand (37.). Sechzig Sekunden darauf spielten sich die Gersweiler Jungs nahezu perfekt durch, den finalen Querpass setzte Dennis Peters etwas zu hoch und unpräzise an.

Der Sturm nahm nun massiv Formen an, Wolkenberge kündeten von kommendem Unheil, richtig ungemütlich wurde es unter dem spärlich bemessenen Dach der SVG-Reliquien, es war trotzdem immer noch besser auf der „Bouser Höhe“ zu sein als in Nordkorea.

Zu umständlich agierte im Folgenden der SVG, vertändelte einen Ball in der Offensive und konnte sich dann auch noch bei Lukas Gockel bedanken, der die Führung festhielt (42.). Daniel Reinhardt eroberte schließlich ganz stark einen Ball im Mittelfeld, setzte Alexander Tiepelt perfekt in Szene, dessen Querpass Jens Albrecht über die Linie grätschte (45.). Der Pausenstand.

Gersweiler Beschaffungsmaßnahmen fielen die erste Minuten des Wiederbeginns zum Opfer. Gerade rechtzeitig war die Abordnung unter dem vibrierenden Dach angelangt um Victor Raabs Schuss in den Winkel mitzuverfolgen. Klasse Treffer zum 3:0 für den SVG (51.).

Im Gefühl der nunmehr sicheren Führung verpennte der SVG gehörig einen Angriff der Gastgeber nebst top Einschussmöglichkeit, die höflich aus wenigen Metern kläglich vergeben wurde (55.). Nun wurde es zusehends ruppiger, der Regen nahm zu, der Sturm wurde immer heftiger. Sollte das gut gehen bis zum Ende der Partie?

Jens Albrecht war das alles schnurzpiepegal fürs erste. Er wurde vom Abwehrverbund der Röchling-Höhe vermeintlich in die wenig gefährliche Zone an der Seitenauslinie abgedrängt, bugsierte von dort den Ball mit verrückter Flugkurve und unhaltbar in die Maschen. Ziemlich irrer Treffer vom Kirmesmitbeauftragten: „Langer Du bist mein Held!“ - „Jo Öschi, iwwatreib nid!“

An Fußball war fortan kaum noch zu denken, sämtliche Aktionen verblasen vom nunmehr veritablen Sturm gegen den der SVG zudem noch anzulaufen hatte. Allerdings hatte Daniel Dreßler noch eine ganz feine Lösung parat, adressierte perfekt auf Alexander „Mexico“ Tiepelt, der sich die Chance nicht nehmen ließ und auf 5:0 erhöhte für den SVG.

Jens Albrecht verzog noch einmal denkbar knapp um wenige Zentimeter (66.), dann versuchte sich die halbe Mannschaft stochernd am Torerfolg, Daniel Klein wurde beim finalen Versuch eben noch geblockt (70.). Herzhaft gerüpelt wurde auch noch in der Schlussphase, man gönnte sich noch ein kleines Rudel und tauschte Nettigkeiten aus.

Dann war es da das avisierte Unwetter. Gewaltig ging es über dem Sportplatz nieder, der Sturm orgelte und der Regen fiel nun in waagerechten Schwaden, so dass auch unter dem dürftigen Unterstand keine Hose trocken blieb. War den dort Verweilenden dann auch egal. Der Schiedsrichter musste das Spiel unterbrechen, da nun auch Blitz und Donner hinzu kamen (83.). „Des find ich gut! Do wachsen jetz die Gurken noch!“ Nicht nur in Österreich begrüßte man den dringend nötigen Regen. Der hätte bloß nicht für Wochen auf einmal fallen müssen. Musste man sich aber noch Sorgen machen, ob das Spiel zu Ende geführt würde?

Musste man nicht. Es ging weiter nach einigen Minuten, obwohl es auch weiter runter machte wie aus Eimern. Kaum wieder auf dem Platz eingetroffen, sah sich die Gersweiler Abwehr perplex. Es hatte eingeschlagen hinter Lukas Gockel (84.). Doch dabei blieb es. Ein zum Ende arg dem Zufall überlassenes Spiel hatte der SVG klar und deutlich nach in weiten Teilen sehr gutem Vortrag gewonnen. Hinten brannte so gut wie nichts an, vorne spielte man flexibel und forsch mit guten Abläufen. Weiter so!

Wenn der September noch donnern kann, so setzen die Bäume viel Blüten an.“ Aber auch: „Trifft Matthäus stürmisch ein, wird’s bis Ostern Winter sein!“

Nächstes Spiel: Sonntag, den 30. September um 15 Uhr gegen FV Püttlingen

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Manuel Kiefer – Alexander Hank – Denny Noor – Julian Holderried – Dennis Peters – Yannick Schneider – Alexander Tiepelt – Daniel Reinhardt – Victor Raab – Jens Albrecht

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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