Landesliga Süd: SV Gersweiler – SV Auersmacher 2 1:6 (1:4)

Zuschauer: 60

Ratlosigkeit beim SV Gersweiler

Eine derbe Klatsche kassierte der SVG gegen den starken Tabellenführer dessen junge Truppe hochverdient die Punkte aus dem Waldstadion mitnahm. Um es mit den Worten von Christof Müller, des Auersmacher Trainers, zu sagen: Es gab für die Grün-Weißen nichts zu ernten am Erntedankfest.

Vor dem Spiel wurde eifrig über ein in vierzehn Tagen anstehendes Duell sinniert. Pläne wurden geschmiedet: „Ich han schunn gesahd, wenn de FC hie mid de Zwedd spilld, dann misse ma mo e paar Bierbude beischaffe. Zum Spidsespill bringe die glaab e paar Leid mid!“ Am 21. Oktober gastiert die Leuchtturm – Zweitvertretung im Waldstadion zum Spitzenspiel beim Tabellenführer SV Gersweiler 2. Kann man sich gerne mal vormerken.

Einen bärenstarken Gegner hatte der SVG vor der Brust. Seit einem halben Jahr nunmehr ist der SV Auersmacher 2 ungeschlagen, ziert zudem die Tabellenspitze. Unter Zugzwang die Grün-Weißen, die ohne den angeschlagenen Spielertrainer Jens Albrecht in die Partie gingen.

Und das Spiel sollte dann schon zeitig einen denkbar ungünstigen Verlauf nehmen. Sehr präsent und mit enormem Selbstvertrauen agierten die Gäste und provozierten mit ihrem energischen Anlaufen erste Ballverluste. Ein Flankenball konnte von Benny Lichter nicht optimal gesichert werden, Marcel Körper bedankte sich mit der frühen Führung (3.) für Auersmacher vor einer der Bedeutung der Partie und dem tollen Wetter unangemessenen Minuskulisse im Waldstadion.

Der SVG schüttelte sich und kam etwas besser rein ins Geschehen. Daniel Reinhardt hatte den richtigen Blick und servierte mit feinem Zuspiel für Victor Raab, der mit sattem Schrägschuss in der 8. Minute bereits den Ausgleich erzielen konnte. Hoffnung auf eine ausgeglichenen Begegnung auf Augenhöhe mit dem Primus der Landesliga machte sich breit. Der SVG mit seinem offensiven Potential und seiner Erfahrung sollte doch Paroli bieten können.

Zunächst hatte es den Anschein, dass dies so sei. Die Grün-Weißen nun gefälliger. Mexhid Kadrija blieb nach einem Solo über links hängen. Die Gäste fuhren den Konter rasant und Benny Lichter war der Retter mit starker Fußabwehr (13.). Wieder einmal war die Gersweiler Defensive viel zu einfach zu übertölpeln.

Ein Gersweiler Angriff wurde von Auersmacher 2 mit einem Foul unterbunden. Aus durchaus vielversprechender Position setze Mexhid Kadrija die Kugel in die Mauer, hatte dort eine Lücke erspäht (14.). Der Schiedsrichter hatte einen Gersweiler Akteur zuletzt am Ball gesehen, dem war allerdings nicht so. Infolgedessen: kein Eckstoß.

In dieser Phase zeichnete sich ein großes Manko des SVG ab. Die individuell zweifelsohne große Qualität bekommt die Mannschaft nicht geschlossen auf den Platz, es fehlen die gemeinsame Herangehensweise, die Abläufe und Vertrautheit. Defensiv ist man überdies für allerhand Schnitzer und Aussetzer zu haben. Die blutjungen Gästeakteure waren da schon eine ganze Ecke voraus, wirkten harmonisch und schalteten defensiv, wie offensiv stark um. Dass die U23 des SVA zusätzlich mit viel Selbstvertrauen daherkam verstand sich von selbst.

Es bahnten sich bittere Minuten an für den Gastgeber. Zunächst ließ man Maximilian Krämer leidlich unbedrängt die erneute Führung für die Jungs von der Oberen Saar erzielen (20.).

Dann hatte wohl Alexander Hank zu vehement interveniert im Strafraum, Foulelfmeter für die Gäste und drin das Ding unhaltbar für Benny Lichter (25). Wieder hatte der starke Maximilian Krämer getroffen. Das Brett wurde schon frühzeitig immer dicker, das es zu bohren galt.

Nach etwas über einer halben Stunde war die Begegnung dann fast schon gelaufen. Einen Freistoß aus bester Postition brachte Marcel Körper ziemlich raffiniert im Gersweiler Kasten unter. 1:4 nach gerade einmal 34 Minuten. Es zeichnete sich inzwischen ein Debakel ab. Ganz schwach und mit entsprechender Körpersprache trat die Heimelf auf. Es kam so gut wie kein Aufbäumen.

Benny Lichter musste schließlich noch gegen einen völlig frei auf ihn zulaufenden Auersmacher mit starker Parade klären. Blank wie ein frisch gepuderter Babypopo hatte der Gästeakteur gestanden. In dieser desolaten Phase hätte sich der SVG über den einen oder anderen zusätzlichen Gegentreffer nicht beschweren dürfen. Und immer wieder diese einfallslosen langen Schläge die jegliches Mittelfeldspiel im Keim erstickten. Der Stratege im Spiel derzeit eh nicht auszumachen.

Auch unter der Wildbret- und Feuerwasser – Gruppe herrschte Ratlosigkeit. Was sollte in diesem Spiel auch noch herausspringen für den Gastgeber. Die Gäste sorgten mit ihren energischen Vorstößen und Störmanövern immer wieder für heilloses Durcheinander. Der SVG aber auch viel zu phlegmatisch. Die Pause machte dem irritierenden Treiben ein Ende. Vielleicht konnte sich Grün-Weiß ja noch mal berappeln.

Eher nicht. Vom Anstoß weg manövrierte der SVG den nächsten langen Ball unerreichbar ins Zentrum. Hut ab! Alexander Tiepelt kam nach schöner Flanke von Tim Lesmeister zum Kopfball, wollte ablegen, bloß war keiner da, das hätte er mal lieber selber versucht (48.). Zwischenzeitlich bekam man den Eindruck, die Heimelf wolle sich doch noch einmal aufbäumen. Tim Lesmeister hatte das Geschehen belebt und eine weiter Angriffsaktion initiiert (50.), sein Pass blieb jedoch in Verteidiger Beinen hängen.

Doch das Strohfeuer war schnell gelöscht. Wieder fehlte gänzlich die defensive Absicherung. Ruckzuck war Auersmacher durch und Tom Lonsdorfer machte allen Gersweiler Ambitionen den Garaus (52.). Benny Licher entschärfte noch einen gut getretenen Freistoß, auch für den SVG ergab sich eine gute Gelegenheit, Tim Lesmeister scheiterte nach toller Vorbereitung von Alexander Tiepelt am gut reagierenden Torsteher (58.).

Nach nicht einmal einer Stunde war die Partie gelaufen, man merkte den Gersweiler Spieler die Enttäuschung und Ratlosigkeit deutlich an. Alexander brachte zudem eine nahezu Hundertprozentige Chance nicht im Kasten unter nach einem vom Torwart prallen gelassenen Freistoßball direkt vor seine Füße (60.).

„Biewinge had serig gezoh han ich geheerd!“ - „Do han die Raschbacha jo jetz ihr Platz, misse se ihrer nimme baue!“ Des einen Leid…

Benny Lichter durfte noch zwei starke Paraden abliefern. Die Gäste weiter klar Ton angebend. Insgesamt die Begegnung nun mit Freundschaftsspielcharakter am Austrudeln. Kurz vor dem Abpfiff war dann noch Fabian Lauer mit dem Tor des Tages erfolgreich, zirkelte die Kugel aus stattlicher Distanz mit feinem Schuss in den Winkel zum Endstand (90.). Der Schiedsrichter hatte alsdann ein Einsehen und erlöste den SVG von den Qualen diese Nachmittags. Die Gäste aus Auersmacher darf man zu einem couragierten Auftritt ihrer jungen Truppe beglückwünschen, die gezeigt hat wie es gehen kann.

„Tschüss! Ich geh schaffe!“ - „Denk drahn! Es Fläsch kann nix defier Manne!“

Das Motto dieses völlig verkorksten Auftritts kann wohl nur lauten: „Ich hab gar keine Depression, es ist wirklich alles Scheiße!“

Allerdings muss nun auch keiner den Kopf in den Sand stecken. Noch ist die Messe nicht gelesen. Die letzten Spiele lassen sich leider nicht mehr zurückspulen. Nach vorne schauen ist angebracht und es geht ja deutlich besser wie man weiß.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 14. Oktober um 15 Uhr beim FC St. Arnual

SV Gersweiler:

Benny Lichter – Moritz Frank-Meuren – Manuel Kiefer – Alexander Hank – Yannick Schneider (Denny Noor) – Julian Holderried (Tim Lesmeister (Daniel Dreßler) - Dennis Peters – Mexhid Kadrija – Alexander Tiepelt – Victor Raab – Daniel Reinhardt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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