Landesliga Süd: SV Walpershofen – SV Gersweiler 1:4 (0:3)

Zuschauer: 100

Hochverdienter Auswärtserfolg in Walpershofen

Bei einem nicht gerade zu den Gersweiler Lieblingsgegner zählenden SV Walpershofen siegten die Grün-Weißen klar und hochverdient nach einem starken Auswärtsauftritt. Kompakt und zweikampfstark agierte die Mannschaft, hatte defensiv alles im Griff und spielte nach vorne Varianten reich und dynamisch. So langsam greifen die Rädchen und die einzelnen Akteure agieren stark verbessert miteinander. 

Soeben eingetrudelt besiedelte die leicht unterkühlte Reisegruppe den Stehtisch hinter dem Tor zum Clubheim hin. Allerdings ein Störfaktor, der Zaun: „Do bleiwich awwa nid stehn, do gen ich jo ganz  drunge beim Durchgugge!“ - „So odda so!“

Bei dem einen oder anderen Aktiven wurde kurz vor Beginn der Partie noch schnell nachgehakt: „Was issen mit Dir, warum spillschen nid?“ - „ Valedzd! Mei Knie is noch e bissje instabill!“ - „Instabill! Weichei, mir ware frier all Gebodd instabill un han imma gespilld!“ Die Zeiten ändern sich, instabil ist nicht mehr was es war. 

Stabil musste jedenfalls der SVG daherkommen wollte er auf der zugigen Walpershofener Höhe bestehen. Die Gastgeber über Jahre hinweg ein unangenehmer Widerpart und nicht unbedingt der liebste der Gersweiler Gegner statistisch gesehen. 

Pünktlich zum Start waren dann alle zugegen, es konnte losgehen: „Stefan, hasche das gudd gefunn hie owwe?“ - „Sischde doch, ich bin awwa ach um zwelf losgefahr!“

Offensiv legte der SVG los. Victor Raab präsentiert bereits in der zweiten Minuten eine ansehnliche Freistoßhereingabe, doch diese blieb ungenutzt, da seine Mitspieler zu passiv blieben. Gleich darauf kam Alexander Tiepelt aus der Drehung zum Abschluss, aber sein Linksschuss konnte vom Torwart pariert werden (4.). 

Die Ersatz geschwächten Gastgeber verstrickten den SVG in Folge dessen mehr und mehr in Zweikämpfe in denen es schon zeitnah ordentlich zur Sache ging. Für eine Weile kam etwas Hektik auf, es wurde laut und die Abspiel beiderseits gerieten unpräzise. Den Gästen gelang es alsdann mehr und mehr ihr Spiel zu beruhigen und Struktur in die Abläufe zu bringen. Victor Raab setzte sich mit starkem Solo über rechts durch, behielt die Übersicht und legte quer vor den Kasten. Mexhid Kadrija hatte die Fußspitze noch dran und am langen Pfosten kegelte Kapitän Alexander Hank die Kugel zur Führung über die Linie (12.).

Walpershofen musste sich schütteln, tat dies und verlor ob dessen Jens Albrecht aus dem Blick. Keine gute Idee. Nach schöner Flanke von Mexhid Kadrija musste der „Lange“ den Ball bloß noch einnicken (13.). Das war mal eine hübsch erfolgreiche Minute. Optimal die Ausbeute und eine super Ausgangsposition für den weiteren Spielverlauf. 

Auffällig schon in dieser ersten Phase das klasse Defensivverhalten des SVG. Alle daran beteiligten Akteure machten ihre Sache hervorragend und sehr abgeklärt und aufmerksam. Marvin Löscher etwa antizipierte sämtliche halbwegs vielversprechenden Angriffssituationen der Gastgeber über seine Seite, lief diese ab und initiierte seinerseits Gersweiler Angriffe. So auch in der siebzehnten Spielminute, als damit ein weiterer gefährlicher Angriff zu Stande kam, Walpershofen jedoch mit einem vielversprechenden Eigentorversuch an der Latte scheiterte. 

Am Rand ganz andere Sorgen: „Wenn de do naggisch bischd menschde grad de hädschd nix ahn!“ - „Du bischd ah nimmeh so ganz beisamme, odda?“ Ziemlich frisch war es geworden gegenüber der Vorwoche, manch einer wirkte überfordert und unsortiert. 

Bestens sortiert die Mannschaft der die Seite besiedelnden Frostbeulen. Der emsige Victor Raab hatte sich energisch bis in den Strafraum durchgewurstelt, wurde klar gelegt, der Pfiff blieb allerdings aus (22.). Jens Albrecht wurde im Sechzehner viel zu spät attackiert, visierte in aller Ruhe das lange Eck an und schlenzte mit wunderschöner Flugkurve den Ball ans Lattenkreuz. Im Anschluss an diese Szene wurde Marvin Löscher von den angefressen reagierenden Gastgeber ziemlich geharnischt angegangen. Es war Feuer im Spiel. 

Abseits des Geschehens wurde das vergeigte Spiel der zweiten von einem der inzwischen eingetroffenen Protagonisten zusammengefasst: „Mir sin so bleed. Mir han vier mo es gleiche Door kriehd un´s nid gemerkt!“

Vorübergehend beruhigt, nahm die Partie nach etwa einer halben Stunde erneut Fahrt auf. Victor Raab verzog nur knapp nachdem er von Julian Holderried schön frei gespielt wurde, das war wieder ein sehr guter Angriff (34.). Den nächsten bekam die Heimelf dann nicht mehr verteidigt, Jens Albrecht machte einen Schlenker und legte überlegt zum 0:3 im gegnerischen Gehäuse ab. „Jetz leje ma mo e Schibb druff!“ wurde der Treffer von Kapitän Alexander Hank bedacht. Der SVG wirkte hungrig und wollte hier weiter dran bleiben und nachlegen. 

Einer wäre vor der Pause fast noch fällig gewesen. Victor Raab brachte das Ding allerdings nach feiner Vorlage von Jens Albrecht nicht unter, zielte zu mittig. Halbzeitpause und eine verdiente Führung nach sehr seriösem und umtriebigem Auftritt. 

Die Reisegruppe musste sich aufwärmen, einer hatte eine Idee: „Ich stell mich aweil do in denne Kühlschrank, do isses drauße noher nimmeh so kald!“ Den Neustart des Spiels verfolgte die Mimosen-Abordnung für eine Weile vom Clubheimfenster. Was man sah, machte fürs Erste keinen guten Eindruck. Der SVG plötzlich nicht mehr mit der Spannung und dem Engagement der ersten Hälfte. Torsten Büchel musste einen Angriff der Gäste aus der Gefahrenzone bugsieren, Marvin Löscher und Moritz Frank-Meuren wurden bei ihren Klärungsversuchen jeweils von den Hufen getackert (49., 52,). 

Kaum mehr kam Entlastung, die Gäste nun gehörig unter Druck. Spielertrainer Peter Oswald erzielte dann tatsächlich das 1:3 aus Sicht der Gastgeber. Der Treffer hatte sich abgezeichnet durch das zu zögerliche Herangehen der bisherigen zweiten Hälfte. Nun war der SVG gefordert. 

Und ließ sich nicht lumpen. Man berappelte sich und kam wieder deutlich besser zur Geltung. Es wurde nach vorne gespielt, nun war Walpershofen wieder am schwimmen und kassierte folgerichtig den entscheidenden Schlag. Alexander Tiepelt setzte diesen nach einem klasse und rasant vorgetragenen Angriff (63.). Nun sollte doch nichts mehr anbrennen. 

„Ich Depp han vorhin dehemm mei Kapudds abgeschraubd. So e Mist! Hie ziehds aweile wie Hechdsupp! Gehma nommo rin ins Warme?“ - „Do huggschde dich widda in de Kühlschrank. Kannschde ach hie bleiwe!“

Die Gersweiler Jungs spielten die verbleibende Zeit sehr souverän und routiniert herunter. Walpershofen agierte nun unwirsch und ging mitunter zu derb zur Sache. Torsten Büchel wurde mit gestrecktem Bein angegangen. Das hätte ins Auge gehen können, er hatte Glück gehabt (74.). Die Geburtstagskinder Denny Noor und Yannick Schneider kamen noch für Victor Raab und Torsten Büchel auf den Platz. Viel passiert nun jedoch nicht mehr, auch der zuletzt verletzte Daniel Reinhardt bekam noch ein paar Minuten, dann war es geschafft. Der SVG hatte sich mit einer sehenswerten Auswärtsleistung drei wichtige Punkte gesichert und bleibt in Lauerstellung. 

Die Gersweiler Delegation war´s zufrieden. Das war ein Spiel ohne Fisimatenten und ein reifer Vortrag. Und dies an einem solch fiesen Tag an dem der Wind blutige, Ketchup getränkte Pappschalen gegen Männer blies, die alberne Kappen oder Schirme festhielten, so sie diese nicht auf dem Gelände vergasen Herr Kiehl…

Weiter so im Text. Die Uhrumstellung hat man schon mal gut überstanden.

„In der dunklen Nacht der Seele ist es immer drei Uhr morgens!“ (F. Scott Fitzgerald, amerikanischer Schriftsteller)

Nächstes Spiel: Sonntag, den 04. November um 14:30 Uhr gegen SC Großrosseln 2

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Torsten Büchel (Yannick Schneider) – Moritz Frank-Meuren – Marvin Löscher – Julian Holderried – Dennis Peters – Jens Albrecht (Daniel Reinhardt)  – Victor Raab (Denny Noor)  – Alexander Tiepelt – Mexhid Kadrija

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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