Landesliga Süd: SV Altenwald – SV Gersweiler 3:5 (1:4)

Zuschauer: 110

SV Gersweiler zeigt Dr. Jekyll – Variante

Weiter im Dr. Jekyll – Mr. Hyde – Wechselmodus der SVG. Die gutartige Version, also Dr. Jekyll absolvierte die Partie beim Tabellennachbarn SV Altenwald. Klarer als es das Ergebnis vermuten lässt hielten sich die Grün-Weißen den unangenehm spielenden Gegner vom Leib. Die Reisegruppe konnte angetan gemeinsam mit den Jungs die 3. Halbzeit bestreiten.

Es ging Schlag auf Schlag. Die letzten Spieler der Reservemannschaften schlichen soeben vom Platz, da standen auch schon die Akteure der Landesliga parat. Ein paar Altenwalder Zweitmannschaftsakteure zu nah an der Reisegruppe: „Ma muss ach mo valiere kinne, gell?“ - „Bischde noch am Deeskaliere?“ – „Jo, had doch vorhin ach geklappd!“ - „Prinz Valium han se Dich domols ach genannd, ich wäs noch…!“

Reichlich vogelwild lief die Partie vom Stapel. Zunächst war nicht viel zu sehen von Spielkultur hüben wie drüben. Victor Raab nahm sich eines ersten Abschlusses an, sein Schuss aus über 30 Metern abgefälscht knapp vorbei. Die Ecke pfiffig in den Rückraum serviert, Mexhid Kadrija verzog jedoch in Rücklage deutlich (5.).

Ein Freistoß von Victor Raab wurde Beute des Veteranen im Altenwalder Tor, Thomas Seitner Herr der Lage (7.). Sofort leitete dieser einen Gegenzug ein, wobei eine Abseitsposition unerkannt blieb. Thorsten Neuwirth war das selbstredend schnurz, er stellte auf Führung für die Gastgeber (7.)

Unbeeindruckt machte der SVG weiter. Wieder ein Freistoß für diesen. Victor Raab setzte die Kugel in die Mauer, doch als Flanke schickte er sie erneut auf die Reise, Kapitän Alexander Hank war aufmerksam zur Stelle und netzte den zeitnahen Ausgleich (9.).

„Hanna heid moije Dobbelpass geguggd?“ - „Sunndachs Moijens guggd ma die Sendung mid de Maus un Alpepanorama, nid denne Fubbes mid de ganze Dummschwäzza!“

Immer besser kam nun der SVG rein in die sich nunmehr weniger hektisch anlassende Begegnung. Der seit Wochen sehr agile Victor Raab ließ sich bei einer vielversprechenden Umschaltaktion zu weit abdrängen, kam nicht zum Abschluss und hatte den mitgelaufenen Jens Albrecht wohl nicht rechtzeitig erspäht (16.).

Noch fehlte der spektakuläre oder gar überwältigende Ansatz, doch der SVG befand sich auf gutem Weg den Mr. Hyde – Auftritt der Vorwoche zu korrigieren. Immer besser kam man auf der zugigen Ludwigshöhe zurecht.

Nicht ganz optimal zurecht kam ein Nachzügler der Reisegruppe: „Aweile han ich uff de Stroos ähna gefrood wo ich eijendlich bin in Aldewald un wo de Platz is. Do had der gesahd: Näh, Du bischd in Hühnafeld, mir han awwa ach Bier!“ Die meisten hatten gerade noch rechtzeitig die Spielstätte gefunden. Mit Hilfe eines untrüglichen Ortssinns, den sie sich in Jahren hoffnungslosen Umherirrens erworben haben.

Dann der Führungstreffer für den SVG. Victor Raab hatte für Thomas Seitner überraschend das kurze Eck anvisiert, dem die Kugel durch die Gallier flutschte (18.).

Rauer wurde der Ton im Nachgang. Die Gastgeber spielerisch deutlich unterlegen, kompensierten dies durch nun körperlich intensiveres Auftreten. Damit erkämpfte sie sich nun auch eigene offensive Aktionen. Lukas Gockel musste nach einem Abschuss mit starker Parade den Ball vor der Linie halten, war zudem auf dem tückischen Geläuf abgeschmiert. Das war gar nicht einfach hier noch so zu reagieren (25.). Souverän schnappte er sich kurz darauf auch eine hohe Hereingabe aus einer Spielertraube heraus (29.).

Mexhid Kadrija verzog nach einem Konter abgefälscht nur knapp (37.). Die Ecke schlecht getreten. Ein wenig schien dem Spiel gerade das Tempo abgängig, doch es ging auch so. Victor Raab servierte eine perfekte Freistoßflanke, Jens Albrecht war durch die Macht der Gewohnheit gezwungen zur Stelle und traf zum dritten Gersweiler Tor des Tages (38.).

Kurz vor dem Pausentee brachte Mexhid Kadrija mit einer schönen Einzelaktion erneut den „Langen“ in Position, der sich selbstredend nicht lumpen ließ und den Halbzeitstand von 4:1 im Kasten unterbrachte (44.).

Mit einer immer dynamischer werdenden Leistung hatte sich der SVG bis hierher das Ergebnis redlich verdient. Verdient auch der Pausenaufenthalt der Reisegruppe im wärmende Geviert des gut besuchten Clubheims:„Wenn de mo guggschd wivell Alde do rumhugge!“ - „Ma sin in Aldewald, was haschen erwaad?“

Schwergängig hatten die Clubheimbesucher den Rückweg aufs zugige Gelände angetreten, hatten einen Moment zu lange am gemütlichen Tresen gelehnt. Vom 2:4 durch den zweiten Treffer von Thorsten Neuwirth mussten sie sich mündlich überliefern lassen . Gepennt hatten die Jungs offenbar (49.).

Jetzt gönnte man sich in den Reihen der Grün-Weißen eine kleinen moralischen Platten. Der SVA durfte wieder mitmischen und wäre fast zum Anschlusstreffer eingeladen worden, haarscharf ging ein Abschluss nur daneben in der 56. Spielminute.

Mexhid Kadrija hatte dann auf der Gegenseite das vermeintliche 5:2 für den SVG erzielt. Er stand allerdings klar im Abseits, hier hätte Victor Raab mit seinem Abspiel warten und noch ein paar Meter zur Grundlinie zurücklegen müssen (58.).

Defensiv patzte der SV Gersweiler dann leider erneut, Giuseppe Simonetta bedankte sich mit einem feinen Lupfer zum Anschlusstreffer. Sollte hier allen Ernstes noch etwas anbrennen? Das wäre dann Butter-vom-Brot-nehmen-lassen-für-Fortgeschrittene.

Es sollte nicht dazu kommen. Der SVG insgesamt einfach zu stark und zu überlegen. Nicht immer überlegt womöglich, doch man berappelte sich. Jens Albrecht tankte sich energisch durch, Altenwald konnte zur Ecke klären, die beinahe für den nächsten Treffer gesorgt hätte, die Gastgeber eben noch mit einer Rettungstat (64.).

Der eingewechselte Manuel Kiefer musste herhalten bei nun immer schnittiger einsteigenden Altenwalder Spielern und wurde sehr sorgfältig umgewemmst (74.). Den Freistoß führte der SVG pfiffig kurz aus und Julian Holderried, der eine ganz starke Partie machte, legte mit feinem Zuspiel für den kaum zu kontrollierenden Jens Albrecht vor, dessen Versuch eines Tunnels jedoch in die Hose ging, er kam nicht vorbei am letzten Mann (76.).

Nur zwei Minuten später machte der SVG dann den Sack zu. Mexhid Kadrija drückte den Ball nach top Vorlage von Victor Raab über die Linie. Der SV Altenwald hatte nichts mehr zu entgegnen, spielte allerdings immer raubeiniger. Die Grün-Weißen blieben unberührt, ließen sich in kein Scharmützel verstricken und spielten die Partie gelassen runter. Manch Frostbeule auf der Flucht: „Tschüss! Ich hau ab, bis ich am Audo bin peifda ab!“ - „Bis Du am Audo bischd spille ma nommo hie Kiehl!“

Dann hatte der gut leitende Schiedsrichter Bernhard Brettar genug gesehen, setzte der Begegnung mit einem quirligen Schlusspfiff ein Ende. Verdient hatte der SVG den Auswärtsdreier gesichert und sich mit dem Dr. Jekyll – Auftritt die Gunst der Reisegruppe verdient. Diese blieb in üppiger Taktung gemeinsam mit den Jungs im heimeligen Clubheim kleben. Jetzt noch die Warndtbuben seriös bespielen, dann geht es in die lange Winterpause.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 02. Dezember um 14:30 Uhr gegen den SV Karlsbrunn

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Torsten Büchel – Marvin Löscher (Moritz Frank-Meuren) – Alexander Hank – Yannick Schneider – Julian Holderried – Dennis Peters – Victor Raab – Jens Albrecht – Daniel Reinhardt – Mexhid Kadrija

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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