Verbandsliga Süd-West: SV Gersweiler – SG Perl-Besch 2:0 (0:0)

Zuschauer: 200

SVG unaufhaltsam und unwiderstehlich

Langsam werden sie unheimlich die Gersweiler Jungs. Unbeirrbar verfolgt die top eingestellte Mannschaft ihren Weg und lässt sich auch von bärenstarken Moselanrainern nicht aufhalten. Im Spitzenspiel des Wochenendes blieben die Grün-Weißen gegen die kompakt auftretenden Gäste beharrlich und erzwangen spät aber letztendlich verdient den nächsten Sieg.

Bei bestem Fußballwetter, der Regen war gewichen und die Sonne spitzte nun hervor, lief die Top-Partie des Spieltages im Gersweiler Waldstadion an. Das hatten so vor der Saison wohl nur wenige auf der Rechnung. Gersweiler zierte das Tableau Verlustpunkt frei ganz oben, die Weinbau affinen Gäste belegten zwei Punkte dahinter Platz zwei. Spannung war garantiert und dies sollte sich auch genau so bewahrheiten.

Sehr kompakt und auch spielstark präsentierte sich die junge gegnerische Mannschaft. Zu Beginn tasteten sich die Kontrahenten ab, Torgelegenheiten waren noch keine zu verzeichnen. Ausgeglichen die Anfangsphase.

Nach knapp einer Viertelstunde blieben Pascal Hartz und ein Gästeakteur auf dem Grün liegen, es hatte gerummst: „Das do war bestimmt so e Weinbaua!“ - „Jo, der hat sich grad selwa geje die Rewe gedräd!“ - „Wolle Ihr grad kassiere gehen? Awwa bitte ohne Bierflasch, stell die grad do her!“ - „Jo klar, do kann ich se ach auskibbe!“

Um ein Haar wäre die Führung für die Heimelf fällig gewesen. Daniel Reinhardt hatte sich durchgesetzt und aus etwa sechzehn Metern abgezogen, doch eine Spaßbremse der Perl-Bescher hatte sich in den Schuss geworfen und konnte zur Ecke retten (19.). Allerdings war wohl ein empfindliches Körperteil Hauptbestandteil der Rettungstat, der Gästespieler mit reichlich Schnappatmung im Nachgang. Auch die Ecke gefährlich und raffiniert ausgeführt, doch noch blieb das Netz unberührt. Es blieb beim torlosen Unentschieden.

Für reichlich Kuddelmuddel sorgten die vom SVG gut vorgetragenen Standards. Bei diesen gerieten die stark auftretenden Gäste immer wieder in Bedrängnis. Allerdings kamen auch die immer mal wieder zu offensiven Nadelstichen. Einer hätte fast gehörig weh getan. Hendrik Wagner war es, der mit einer phantastischen Parade die Grün-Weißen vor dem Rückstand bewahrte (37.). Er fischte einen Hammer aus kurzer Distanz unter der Latte heraus.

Nun waren die Weinversteher am Drücker, kamen ihrerseits zu einigen Standardsituationen. Die gefährlichste pflückte erneut ganz souverän Hendrik Wagner aus dem Getümmel vor seinem Kasten (40.). Eine knotige Truppe hatte der SVG da zu bespielen. Das war nicht einfach.

Bis zur Halbzeit wurde im wesentlichen im Mittelfeld um jeden Ball gekämpft. Das Spiel offen und spannend. Dann war Halbzeit.

Kreative Ansätze am Runden Tisch nach einer unterhaltsamen ersten Hälfte: „Soll ich mo runnarufe: Ihr Weinbauere!“ - „Loss nur stegge sunnsch wirre die noch krätzisch!“

Ergebnisoffen das schwebende Verfahren auf dem Rasen. Perl-Besch der erwartet schwere Gegner, das bislang noch auf alles hinauslaufen, ein erstes Unentschieden des Jahres, vielleicht gar die erste Niederlage seit März? Oder sollte doch das halbe Dutzend und Saison übergreifend gar der achtzehnte (!) Pflichtspielsieg in Serie fällig sein?

Gleich nach dem Seitenwechsel erstmals erhöhter Puls bei Grün-Weiß. Mit seiner einzigen kleinen Unsicherheit hätte Hendrik Wagner nach einer hohen Hereingabe um ein Haar für eine gute Chance der Gäste gesorgt, doch dies konnten sich diese Option nicht zu Nutze machen. Alles gut gegangen.

Beide Mannschaften kämpften um jeden Meter, offensiv kam nach und nach aber die Heimelf immer besser zur Geltung. Allerdings war dies schwere Arbeit an diesem Tag, gegen halsstarrige und sehr wehrhafte Gegner aus Perl-Besch.

Ein Grätschen-Experte der Gäste sorgte alsdann für Aufruhr, hatte Höhe Mittellinie deutlich überzogen und Pascal Hartz von den Beinen getackert im Jürgen-Kohler-Gedächtnis-Stil. Nur Gelb dafür (58.).

Echte Torgelegenheiten blieben Mangelware. Es war schon fast die Schlussviertelstunde angelaufen und am Experten-Rondell hatte man soeben Wetten auf einen Eingewechselten abgeschlossen. Das hatte sich mal richtig gelohnt. Alexander „Mexico“ Tiepelt hatte sich die Pille geschnappt und die umjubelte Führung der Grün-Weißen besorgt (73.). Verdient nach dem stetig wachsenden Druck den die Mannschaft ausgeübt hatte.

Das alte Lied: „Muss ich uffs Klo dass ma mo treffe?“ - „Geh nommo!“

Noch war das hier nicht durch. Über eine Viertelstunde noch auf der Uhr. Mit offenem Visier wurde nun gekämpft. Das war oft nicht mehr die feine Klinge sondern eher Breitschwert. Es ging ordentlich zur Sache, kein Kindergeburtstag. Doch der super eingestellte SV Gersweiler ließ nichts mehr zu. Im Gegenteil. Soeben hatte der Schiedsrichter zwei Minuten Nachspielzeit angezeigt, da machte Mexhid „Meggi“ Kadrija den Sack endgültig zu. Solo war er durchgelaufen, schaute den Torwart aus und traf zum entscheidenden 2:0.

Dabei blieb es dann auch. Ein hervorragend auftretender und mannschaftlich geschlossen agierender SVG hatte sich für ein tolles Spiel gegen bärenstarke Gäste belohnt. Der sechste Sieg im sechsten Saisonspiel hat logischerweise nur eine Konsequenz: die Tabellenführung! Glückwunsch!

Hut ab vor der Mannschaft, die ihr Herangehen nach der letzten Saison und dem Abgang wichtiger Protagonisten naturgemäß überdenken und anpassen musste. Dies hat die Truppe von Torsten Büchel hervorragend umgesetzt und die Zeiten des „Ein-Mann-Waldbrandes“ Jens Albrecht zeitnah hinter sich gelassen.

Leider müssen die Grün-Weißen nun vierzehn Tage Geduld haben bis zum nächsten Spiel. Der aus meiner Sicht durchaus fragwürdige Boykott der Schiedsrichter macht leider dem eigentlich anstehenden Topspiel gegen den nunmehr zweitplatzierten Mitaufsteiger aus Schaffhausen den Garaus. Die Schiedsrichter gilt es natürlich zu schützen und diese haben oft einen schweren und sehr undankbaren Job, aber der Boykott trifft die Falschen. Alle rechtschaffenen Vereine, die an einem schönen Septembertag viele Zuschauer hätten erwarten können. Schade drum, aber andererseits muss wohl irgendwann auch etwas passieren.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 22. September um 15 Uhr beim SV Ritterstraße

SV Gersweiler:

Hendrik Wagner – Torsten Büchel – Marvin Löscher – Burhan Yontar – Yannick Schneider – Dennis Peters (Manuel Kiefer) – Pascal Hartz – Mexhid Kadrija – Daniel Schönfeld – Daniel Reinhardt – Kevin Reuter (Alexander Tiepelt)

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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