Verbandsliga Süd-West: SV Gersweiler – FC Brotdorf 2:1 (2:1)

Zuschauer: 200

Verdienter, aber schwer erkämpfter Dreier

Kein Zuckerschlecken war die Partie gegen in Abstiegsgefahr schwebende Gäste aus der Viezregion. Ausgleichen konnten diese die frühe Gersweiler Führung gar, gaben einen energischen und sehr widerspenstigen Gegner ab, den die Grün-Weißen erst nach einer kämpferisch starken Leistung in die Knie zwingen konnten. Der Lohn dafür ist die behauptete Tabellenführung.

Sieg gegen Brotdorf

Ersatzgeschwächt ging der SVG ins Spiel, es galt mit veränderter Formation zurück in die Erfolgsspur zu gelangen. In die Spur gebracht wurde zunächst der Autor der Zeilen: „Was haschen Dich so uffgerechd aweile?“ - „Weje dem Foul, das war e klarer Elfer!!“ - „War kenna, jetz haschde awwa gelb, kennschde jo vun frier!“

Das Spiel lief an, der SVG bekam bereits in der ersten Spielminute einen Freistoß zugesprochen, den Mexhid Kadrija allerdings in die Mauer feuerte. Ziemlich zäh kam die Anfangsphase insgesamt daher, die Kontrahenten belauerten sich, keiner gab zunächst großartig Räume preis.

Am Rand gab man unterdessen Unpässlichkeiten preis: „Ich han jo Fupa ahngemeld falld mir do grad in!“ - „Haschde schun seit e paar Wuche, awwa noch käh ähn Wort geschrieb Du Ahngewwa!“

Eine Viertelstunde war bereits von der Uhr als ein Steilpass von Alexander Tiepelt fast zu Daniel Reinhardt fand, es fehlte die letzte Präzision. Diese war im Nachfassen der Aktion dann zu verzeichnen. Daniel „Rouge“ Reinhardt setzte mit schönem Querpass Ertan Yontar in Szene, der mit seinem ersten Treffer für die Grün-Weißen in Gerd-Müller-Manier im Fallen erfolgreich war (15.).

Wenig später versuchte sich Geburtstagskind Yannick „Schnicks“ Schneider mit pfiffigem Heber aus gut und gerne dreißig Metern, hier fehlte nicht viel, aber es fehlte (17.).

Bewegung und Lärm vor den Toren des Waldstadions: „Was issen das do fier e Demo aweil?“ - „Die demonschdriere geje die Awädspläz!“ - „Ich han gedachd fier die Bähm!“ - „Beides!“

Von einem auf den anderen Moment hatte dann jemand die Kulisse umgebaut. Die Gäste hatten aus heiterem Himmel ausgeglichen, der SVG hatte sich tüchtig überrumpeln lassen (25.). Nun war ein ordentliches Brett zu bohren, denn die Gäste hinterließen einen schon in dieser frühen Phase des Spiels erkennbar wehrhaften und robusten Eindruck.

Julian Holderried versuchte es einmal aus der Distanz, ohne Erfolg (28.). Einer guten Freistoßhereingabe von Mexhid Kadrija machte ein Abseitspfiff den Garaus (33.). Viel mehr geschah nicht vor den Toren zunächst einmal. Auffällig die zahlreichen unfairen Attacken gegen Daniel Reinhardt, der sich davon allerdings mitnichten irritieren ließ. Im Gegenteil. Nach einer feinen Hereingabe stand er völlig blank vor des Gegners Kasten, konnte mit Bierruhe die erneute Führung und gleichzeitig den Halbzeitstand erzielen (41.).

Zur Halbzeit wurde mit sanftem Zynismus über alles und nichts hergezogen. Dabei boten die Karteileichen am Runden Tisch ein eindrucksvolles Beispiel für vergeudete Talente: „De Bagdadi is futsch schreiwe se, de Trump häd ne dod getwittert!“

Die Gäste ließen nicht locker, waren fußballerisch sicher einen Ticken unterlegen, aber brachten viel Energie und Willen mit. Burhan Yontar, der erneut eine bärenstarke Partie ablieferte, musste gleich nach Wiederbeginn energisch einschreiten, klärte famos eine heikle Situation (47.).

Am Tisch agierte man weniger famos, scheiterte bereits beim Versuch die Ereignisse der vorangegangenen Nacht zu rekonstruieren: „Heid Nachd war de Hexa bei ma, um halb drei issa hem sahda. Ich war um halwa zwei in de Koje!“

Auf dem Feld nicht viel Erbauliches zu sehen. Die Kontrahenten kämpften verbissen um Spielanteile, vor den Toren kam nicht viel erwähnenswertes zu Stande, so konnte man sich einer intensiven Bockbierdiskussion zuwenden, die hinten heraus etwas aus dem Ruder lief: „Bitburja Bock? Das kannschde wegkippe!“ - „Ma kanns gud dringe fin ich!“ - „Ma kann ach Tee dringe, muss ma awwa nid!“

Daniel Reinhardt schnibbelte einen Freistoß aus guter zentraler Position sehr schön und durchaus platziert über die Mauer, doch der Torhüter konnte die Kugel aus dem unteren Eck tauchen (65.). Auch die Gäste meldeten weiterhin Ansprüche an, ließen sich nicht abwimmeln. Burhan Yontar hatte nach einem nicht gut verteidigten Angriff im allerletzten Moment die Füße dazwischen, konnte zur Ecke klären, die nichts einbrachte (67.).

Lukas Gockel war ebenfalls präsent, konnte im Herauslaufen den Ausgleich verhindern (72.). Auch sein Gegenüber musste sich mächtig strecken, entschärfte mit super Parade einen Drehschuss des extrem umtriebigen Daniel Reinhardt (77.).

Der SVG kam mächtig unter Druck zum Schluss hin. Lukas Gockel hielt einen gut getretenen Freistoß nicht fest, der Nachschuss schlug im Kasten ein, doch ein Abseitspfiff unterband den Ausgleichstreffer, trotz vehementer Proteste der Viezkönige.

Spannend war die Begegnung, blieb es bis zuletzt. Vor der Bude stand man aber weiterhin aufrecht wie klapprige Kleiderständer, auch hier wurde bis zuletzt alles gegeben.

Zwei Minuten waren noch zu absolvieren. Moritz Frank-Meuren, der ebenfalls eine sehr präsente und aufmerksame Partie ablieferte, konnte eine brandgefährliche Situation bereinigen (88.). Mexhid Kadrija vergab aus bester Position die Chance zur Entscheidung nach feiner Vorbereitung von Daniel Reinhardt (90.).

Insgesamt sechs Minuten ließ der Unparteiische nachspielen. Lange sechs Minuten, die der SVG letztendlich aber auch noch schadlos überstand und sich über einen Arbeitssieg freuen durfte. Gegen starke Gäste musste man schon alles abrufen, hat sich den Sieg aber klar verdient, war die bessere Mannschaft. Nun ziert man weiter die Tabellenspitze, wenngleich recht knapp und bedrängt von einigen Konkurrenten. Reizvolle Situation und sehr Appetit anregend.

Die Reisegruppe sieht nun einem weiteren schweren Auswärtsspiel in Hemmersdorf entgegen, hat mit Exkursionen mitunter allerdings Probleme: „Was ich Dich noch froe wulld, wie waren eija Ausfluch geschda?“ - „Fro Leid die noch ebbes wisse, nid mich!“

Nächstes Spiel: Sonntag, den 03. November um 14:30 Uhr in Hemmersdorf

SV Gersweiler:

Lukas Gockel – Adriano Azzaretto (Dennis Peters) – Marvin Löscher – Burhan Yontar – Moritz Frank-Meuren – Julian Holderried – Yannick Schneider (Pascal Hartz) – Ertan Yontar – Alexander Tiepelt (Joel Margardt) – Mexhid Kadrija – Daniel Reinhardt

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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