Verbandsliga Süd-West: FC Kandil – SV Gersweiler 0:2 (0:0)

Zuschauer: 200

Verdienter Arbeitssieg im Köftehimmel

Beim ewigen Rivalen und einstigen Angstgegner ließen die Gersweiler Jungs wenig anbrennen, obwohl sich der Gegner nicht wie ein Schlusslicht präsentierte. In der ersten Hälfte gelang den Grün-Weißen noch wenig Erbauliches, doch im zweiten Abschnitt wurde es besser und letztendlich steht ein verdienter Auswärtserfolg zu Buche. Die Köfte durfte man sich anschließend genüsslich munden lassen. Lecker!

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Kaum war die Partie der Zweiten abgelaufen, da standen auch schon die Herrschaften der Ersten auf dem stumpfen Grün. Doch so viel Zeit musste sein, erst mal war eine Portion der hiesigen Spezialitätenküche fällig. Die Notizen konnten warten. In die Karten spielte zudem das Spiel selbst. Es geschah nämlich überhaupt nichts in den unansehnlichen ersten zehn Minuten. Darauf gleich einen zweite Portion. Grinsend wie Honigkuchenpferde standen die Menschen am Stand und blickten verklärt auf das Dargebotene.

Sebastian Otinjac musste mit zwei Fäusten ein erstes Mal ran nach hohem Zuspiel der Gastgeber in seinen Sechzehner (12.). Das war schon das maximale an Torgefahr in der Anfangsphase. Yannick Schneider blieb wenig später mit einem präzisen Schuss am eigenen Mann hängen, Mexhid Kadrija verhinderte einem möglichen Führungstreffer unfreiwillig (14.).

Richtig viel brachte der SVG offensiv gegen die tief stehenden Gastgeber nicht zu Stande fürs erste. Dass diese zunächst versuchten sich hinten rein zu stellen war in etwa so überraschend wie Schinken auf einem Schinkenbrot.

Beinahe geklappt hätte es mit einem feinen Zuspiel von Mexhid Kadrija auf Daniel „Carton Rouge“ Reinhardt, doch dieser kam um Zentimeter nicht an die Kugel (17.). Nur drei Minuten später hatte dieser ein ganz dickes Ding auf dem Schlappen, scheiterte am starken Marvin Bickendorf im Kasten des FC Kandil. Ein Fan der Heimelf hatte es genau im Blick: „Hunnerprozendische fier eier Glatzkopp!“

Yannick Schneider „schnickste“ eine Freistoßhereingabe von Mexhid Kadrija mit der Hacke über das Gehäuse (23.). Viel mehr passierte nicht in dieser Phase. Optisch war der SVG deutlich überlegen, Ertrag Fehlanzeige. Zu zögerlich ging Alexander Tiepelt einem Steilpass von Daniel Reinhardt hinterher, es war ein zähes Werden (29.). Eine Minute später war man näher dran. Marvin Bickendorf wehrte zunächst einen Schuss des umtriebigen Daniel Reinhardt ab, Alexander Tiepelts Versuch den Abpraller im Kasten unterzubringen wurde mit vereinten Kräften geblockt.

Zwar stand das Tabellenschlusslicht vornehmlich hinten drin, doch mit dem einen oder anderen Konter sorgten die Gastgeber durchaus für Nadelstiche. Doch die Gersweiler Defensive stand stabil und sicher, ließ nichts anbrennen. Nach einer der zahlreichen Ecken kam Mexhid Kadrija auf Umwegen an den Ball, jagte diesen aus dem Rückraum allerdings deutlich über das Zielobjekt: „Fier de Meggi misse ma bessa mo e Haftpflicht abschließe, bevor der do iwwaall die Zischele vun de Dächa bolzt!“

Nur eine Minute war noch auf der Uhr, da hatte tatsächlich der FC Kandil die Gelegenheit zur Führung. Mit einer top Parade war jedoch Sebastina Otinjac zur Stelle. Und direkt im Anschluss hatte der SVG scheinbar völlig den Überblick verloren, erneut kam die Heimelf zu einer guten Möglichkeit, scheiterte jedoch auch hier.

Wenig gesprächig verlief ausnahmsweise die Halbzeitpause. Allerorten wurde geschlemmt was das Zeug hielt. Einfach ein Genuss die besten Köfte des Landes an der längsten Theke der Verbandsliga zumal.

Kaum war der letzte Happen geschluckt, da musste die Heimelf eine bittere Pille schlucken. Mit ein paar Doppelpässen hatte sich der SVG fein durchgespielt, Mexhid Kadrija nahm das finale Zuspiel von Burhan Yontar auf und stocherte die Pille im zweiten Versuch irgendwie in die Maschen (50.). Offenbar ein Wirkungstreffer für den FC Kandil. Nur zwei Minuten fand eine Ecke vom vorherigen Torschützen getreten den Kopf von Burhan Yontar, der nahezu unbedrängt aus kurzer Distanz einköpfen konnte (58.).

Nach knapp einer Stunde kam auch Kandil wieder zu einem Abschluss, Sebastian Otinjac lenkte den Distanzschuss über die Latte. Einen Freistoß schlenzten die Gastgeber wenige Minute später knapp vorbei (62.).

Besonders ereignisreich war das Treiben auf dem Platz nicht, scheinbar auch für den Linienrichter: „Wieso quasselt dann de Linjerichda die ganz Zeit mit de Zuschaua?“ - „Weilem langweilich is wahrscheins!“

Tatsächlich war nicht mehr allzu viel Schwung in einer eh eher mauen Partie gerade. Doch genug Schwung offensichtlich für einen Akteur des FC Kandil um sich den Roten Karton unter die Nase halten zu lassen (72). Klärungsbedarf: „Was waren do grad?“ - „E Tätlichkeit! Fahn iwwam Kopp is imma Tätlichkeit!“ - „Siehna, der is doch hilfsbereit der Linjerichda, lassen denne nur quassle!“ Für den tschetschenisch sozialisierten Fußballer war diese Aktion sicher nichts, für den Rest der Welt schon.

Alexander Tiepelt hatte sich gleich darauf im Sechzehner durchgewurstelt, doch sein Querpass kam nicht an beim mitgelaufenen Daniel Reinhardt (73.). Mit einer tollen Direktabnahme feuerte Marvin Löscher aufs Tor, doch mit ebenfalls starker Fußabwehr war Marvin Bickendorf zur Stelle, konnte parieren (81.).

Man schrieb inzwischen die Legenden umrankte 84. Spielminute und am diesmal nicht vorhandenen Runden Tisch schwelgten die Altvorderen in Kontemplation der Vergangenheit: „Geje die do hamma domols genau jetz vier null gefierd. Am Schluss ware ma froh iwwa e Punkt!“

Das hatten alle noch in Erinnerung, war auch zu schmerzlich damals und einigermaßen unerklärlich. Doch in diesem Spiel ließ der SVG überhaupt nichts mehr anbrennen, hatte bei einem unterhaltsamen Scheibenschießen in der Schlussminute gar noch die Gelegenheit zu erhöhen.

Dann war Schluss auf der Bouser Höhe, der SVG hatte einen wichtigen Dreier hochverdient eingetütet und bleibt dran am Spitzenduo.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 15. März um 15 Uhr gegen SC Großrosseln

SV Gersweiler:

Sebastian Otinjac – Torsten Büchel – Marvin Löscher – Julian Holderried – Pascal Hartz – Yannick Schneider (Dennis Peters) – Daniel Schönfeld (Ertan Yontar) – Mexhid Kadrija – Alexander Tiepelt (Kevin Reuter) – Daniel Reinhard

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

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