Verbandsliga Süd-West: SV Gersweiler – FSV Hemmersdorf 1:1 (0:1)

Zuschauer: 250

 „Eises“ Traumtor kurz vor Tore Schluss sichert ersten Corona-Punkt

Lange mussten die Fans auf „echten“ Fußball verzichten. Nun rollt die Kugel wieder und es geht endlich um Punkte. Diese hingen gegen einen biederen, allerdings sehr wehrhaften Gegner von der Nied deutlich höher als zuvor erwartet. Dem SVG fehlten zum Saisonstart noch Esprit und zündende Ideen, ein Prachttor von Manuel „Eise“ Kiefer musste herhalten, um wenigstens noch ein letztendlich gerechtes, wenngleich aus Sicht des SVG enttäuschendes Remis zu sichern.

Nach der schier endlos scheinenden Corona bedingten Zwangspause waren alle gespannt auf den heißersehnten Saisonstart. Herrliches Wetter und die Neugier hatten zahlreiche Zaungäste ins Gersweiler Waldstadion gelockt. Es war angerichtet für eine hoffentlich packende und attraktive Begegnung zum Auftakt.

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Doch erst einmal Ernüchterung unter den Veteranen: „Was issen das? Wo issen unsa Runda Disch?“ – „Iss e Corona Opfer genn. Do lieje die bleede Nachvafolgungslischde druff am Inngang!“ – „Raum ab, do misse unsa Fläschja druff!“

Es war ein ungewohntes Szenario im Sonne überfluteten Rund. Sämtliche Besucher waren angehalten sich in der Nachverfolgung dienende Listen einzutragen, Zuschauer waren direkt am Spielfeldrand nicht gestattet. Durchsagen wiesen alle Anwesenden auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen hin. Corona hat vieles nachhaltig verändert.

Unverändert das Herangehen der Hangschwalben: „Geli! Machschde mier e Kebab?“ – „Han ich nid!“ – „Ei dann gebb ma e Fläschje!“ Auch ohne Runden Tisch lief es rund und stetig an der Bude.

Und dann das noch: „Gummo do, de Wumms! Jetz brache ma awwa echt de Disch!“ Wenig später waren die letzten Zuschauer im Waldstadion eingetroffen, der Tisch wieder an Ort und Stelle drapiert, es konnte endlich losgehen.

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Mit einer kleinen Schlamperei sorgte schon kurz nach dem Anpfiff der Partie Mexhid „Meggi“ Kadrija für leicht erhöhten Puls bei den Grün-Weißen. Er konnte den als letzter Mann verschluderten Ball allerdings selbst wieder sichern, nix passiert. Fortan kam seine Mannschaft zunächst scheinbar ganz präsent und wach daher. Ein Trugschluss wie sich zeigen sollte.

Präsent die Karteileichen am Tisch: „Gell Du willschd bestimmd e Roodie?“ – „Näh, gebb ma mo e Schwung Pabbedeggel, de Disch waggelt!“ Es galt Prioritäten zu setzen und damit ein Zeichen.

Der Anfangsschwung ebbte schnell ab, einigermaßen harmlos trug der SVG sein Spiel vor, kam kaum einmal in die gefährliche Zone und somit auch zu keinerlei Torabschlüssen. Lange Bälle prägten zunächst das Herangehen. Hussein Esfand Yari, dem Neuzugang vom FC Kandil, blieb der erste Torschuss vorbehalten, der nach etwas mehr als einer Viertelstunde knapp übers Gehäuse strich. Wenig später fand eine Flanke des gleichen Akteurs Mexhid Kadrija, dessen Kopfstoß ebenfalls fehl ging (17.).

Die dickste Chance dieser gefährlichsten Gersweiler Phase des ersten Abschnitts bot sich Daniel „Rouge“ Reinhardt nach klasse Hereingabe des quirligen Marius Kneip, der sich super durchgesetzt und präzise geflankt hatte. Doch mit top Parade entschärfte der beste Mann der Gäste die Riesenmöglichkeit aus kurzer Distanz (23.).

Themenwechsel abseits des Spielgeschehens: „Moije spille em Yogi sei Haiopeis!“ – „Die kannschde ma uff de Buggelb inne. Der Schwob had jo gar käh Plan meh. Soll denne Bierhoff inpagge un sich vazieje!“ – „Kumm, ma schwädse iwwa ebbes anneres, sunnschd rech ich mich widda uff!“

Gerade schien sich die Heimelf mehr Kontrolle über das Spiel zu verschaffen, wirkte zwischenzeitlich etwas strukturierter, da bot sich aus heiterem Himmel den Gästen nach schön vorgetragenem Konter eine große Möglichkeit. Ein abgefälschter Schuss landete denkbar knapp neben dem Kasten (28.).

Auf der Gegenseite war es erneut Marius Kneip, dessen Hereingabe Hussein Esfand Yari trotz beherzten Satzes wenige Meter vor dem Tor leider nicht erreichte (31.). Mehr Gefahr war nicht, Hemmersdorf wurde vor keine allzu großen Probleme gestellt. Im Gegenteil. Der Neue im Gersweiler Kasten, Tobias Knapp, durfte zeigen was er drauf hat. Mit einer prächtigen Parade drehte er die Kugel nach schlecht abgesichertem Konter eben noch um den Pfosten (35.). Nach der anschließenden Ecke musste er nach einem Rückraumschuss erneut hellwach zupacken.

Nun kamen die Grün-Weißen tatsächlich etwas ins Trudeln, die Gäste bekamen Oberwasser. Zunächst waren die Gersweiler Jungs noch im Glück, als ein Hemmersdorfer frei vor dem Kasten ein klasse Zuspiel nicht sichern konnte (41.), doch nur sechzig Sekunden später war es passiert. Einen Bock des SVG nutzend musste Matthias Leistner die Kugel bloß noch im leeren Kasten abliefern, die überraschende aber nicht unverdiente Führung für die Nied-Anrainer.

Ein Wirkungstreffer war das. Der SVG wirkte verunsichert und haderte mit sich und seinem Herangehen. Diese erste Halbzeit der neuen Saison war noch sehr verbesserungsfähig und überdies gewöhnungsbedürftig ob des doch arg verhaltenen Auftretens der sonst so energisch agiernden Gersweiler Elf.

„Das valiere ma heid!“ – „Ich hann gar nid gewussd, das ma e Orakel am Disch han! Hall die Klapp un mach Dich nitzlich, ma han leer!“ – „Iwwerischens, ich han feschdgestelld, dass mei Dehemm-Bierkonsum seit März deitlich zugenomm had!“ –„Jo unn Du ach!“

Noch war längst nicht aller Tage Abend im Waldstadion, es musste jedoch eine deutliche Steigerung her, wollte man nicht den Auftakt der neuen Saison in den Sand setzen.

Kaum wieder angepfiffen war die Partie für einige Minuten unterbrochen, ein Gästeakteur war verletzt liegen geblieben, musste alsdann ausgewechselt werden. Der SVG wirkte in Folge dessen entschlossener und griffiger als noch in der ersten Hälfte. Wieder war es Hussein Esfand Yari der sich als erster ein Herz fasste und aus der Distanz draufhielt. Der Torwart erneut im Bilde, kein Problem für ihn (50.).

Zwei Minuten später fand ein schönes Zuspiel von Daniel Reinhardt erneut fasst den sehr umtriebigen Neuen, doch der aufmerksame Schlussmann der Gäste war eben noch vor diesem zur Stelle.

Mexhid „Meggi“ Kadrija servierte eine raffiniert ausgeführte Ecke flach in den Rücken der Abwehr, Daniel Reinhardts Torschuss wurde vom Schlussmann wieder super pariert (54.). Nun war Zug drin, es gab eine Serie von Ecken, doch noch keinen Ertrag und der Zeiger näherte sich der vollen Stunde. Daniel Schönfeld bugsierte mit dem Vollspann eine super Flanke gen Daniel Reinhardt, der mit versuchtem Flugkopfball nicht an die Pille kam (59.).

Mit Spielerwechseln versuchte der SVG noch einmal für frischen Schwung zu sorgen. Dennis Peters war gleich nach seiner Einwechslung präsent und sauste über rechts durch, seine Flanke rutschte allerdings über den Schlappen und landete hinter dem Gehäuse (71.). Es häuften sich nun fragwürdige Entscheidungen des unsicher auftretenden Gespanns. Beiderseits setzte es etwa überflüssige und nicht nachvollziehbare Karten.

Burhan Yontar verfehlte nach einer Ecke mit dem Kopf den Kasten (74.), die Zeit lief nun davon langsam aber sicher. Zu allem Überfluss hätte die sich anschließende Umschaltaktion beinahe für die Entscheidung gesorgt, Zentimeter nur fehlten zum Einschlag.

Unübersichtlich dann eine Aktion mitten im Feld. Der Schiedsrichter jedenfalls hatte urplötzlich den Roten Karton ins Flutlicht gereckt. Ein Gästespieler stapfte bedröppelt von dannen. Was war geschehen: „War war wäs hie am Disch känna nemm ich an?“ – „Nä! Das war unna da dungel Lamp!“ Schlecht ausgeleuchtet der Platz in der Tat, die Recherche nach dem Spiel ergab, dass wohl eine Tätlichkeit vorgelegen haben soll (81.).

Der SVG kam einfach nicht zu zwingenden Abschlüssen gegen biedere aber kampfstarke Gäste. Mexhid Kadrija feuerte aus spitzem Winkel ins Außennetz (82). Nun musste die allerletzte Patrone in den Lauf und möglichst zünden. Und wie die zündete. Wenige Minuten erst war Manuel Kiefer auf dem Platz, der Zeiger lief unerbittlich von dannen, da kam „Eise“ zentral vor dem Kasten an den Ball, Klasse die An- und Mitnahme, perfekt der Volleyschuss, der akkurat abgefeuert unhaltbar im Kasten einschlug. Ein Klassetor von Manuel Kiefer und vielleicht doch noch der Knotenlöser nach einem in weiten Teilen unrunden Auftritt der Grün-Weißen zum Saisonstart.

Sieben Minurten Nachspielzeit verblieben um vielleicht doch noch den erwarteten Sieg einzutüten. Und tatsächlich schlug die Kugel wenig später noch einmal im Hemmersdorfer Kasten ein. Doch ein sehr fragwürdiger Abseitspfiff machte dem großen Jubel schleunigst den Garaus (93.). In allerletzter Sekunde versuchte sich Daniel Schönfeld noch einmal solo und mit Verve durchzusetzen. Fast wäre er erfolgreich gewesen, sein Abschluss konnte jedoch gerade noch geblockt werden. Das war`s. Mit einem enttäuschenden Unentschieden musste man sich begnügen, hat den Auftakt aber immerhin nicht komplett vergeigt. Die Reaktion der zweiten Hälfte sollte stattdessen Mut machen und es ist doch positiv, dass so viel Luft nach oben ist.

Nächstes Spiel: Sonntag, den 13. September um 18 Uhr in Ritterstraße

SV Gersweiler:

Tobias Knapp – Torsten Büchel – Burhan Yontar – Julian Holderried – Yannick Schneider (Manuel Kiefer) – Hussein Esfand Yari – Marius Kneip (Dennis Peters) – Daniel Schönfeld – Daniel Reinhardt – Florian Johann (Pascal Hartz) – Mexhid Kadrija

Eckhard Dewes

Pressestelle SV Gersweiler

 

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